@sh
Bei der Übertemperaturangabe für normale Konvektionsheizkörper ist es mir bisher nicht so aufgefallen, dass da die Temperatur der Umgebungsflächen berücksichtigt wird. Das hört sich eher an, als wenn da nur auf die Lufttemperatur abgezielt wird. Das würde für einen HK, der seine Energie überwiegend per Konvektion abgibt, auch Sinn machen.
In den Zehnder-Datenblättern fehlt mir etwas. Hier benötigt man einmal die Strahlungsleistung, die effektiv unten ankommt und man benötigt eine Gesamtleistung mit der man den HK füttern muss. In der Gesamtleistung steckt dann noch zusätzlich der Anteil Konvektion, den man nicht sinnvoll nutzen kann, aber dem HK zuführen muss.
Die Temperatur der Umgebungsflächen wird für Strahlungsheizungen so lange einen relevanten Einfluss haben, so lange man mit der Temperatur der Strahler nicht weit über die Temperatur der Umgebungsflächen kommt. D.h. bei den wasserbeheizten Deckenstrahlern wird der Einfluss der Temperatur der Umgebungsflächen auf die abgegebene Strahlungsleistung größer sein als bei gasbeheizten Terassenstrahlern oder anderen Hochtemperaturstrahlern.
Dann vielleicht noch ein Denkmodell zum Thema effektive Strahlungsenergieabgabe als Differenz aus abgegebener und empfangener Strahlungsleistung für einen wasserbeheizten HK:
Bauen wir so einen HK in einen sehr gut gedämmten luftdichten Kasten ein, dann stellen wir fest, dass VL und RL gleich warm sind. Was passiert innen:
* die Umgebungsluft des HK ist genau so warm wie der HK, deshalb kann der HK keine Energie per Wärmeleitung abgeben
* die den HK-Flächen gegenüberliegenden Dämmstoffflächen haben die gleiche Temperatur wie der HK. Deshalb empfängt der HK genau so viel Strahlungsenergie, wie er abgibt, so dass es keine effektive Strahlungsenergieabgabe gibt. Ergebnis: VL und RL sind gleich warm.
Ein Gedanke vielleicht auch noch zu den Lichtstrahlern, die hier als Beispiel dafür angeführt wurden, dass das Zusammenspiel von Strahlungsenergieaufnahme und Abgabe so nicht sein kann.
Ein elektrischer Beleuchtungskörper enthält ja nicht nur den eigentlichen Lichtstrahler, sondern auch eine Einrichtung zum Umwandeln von elektrischer Energie in Licht und Wärme. Dieser Energiewandler funktioniert bei den uns heute bekannten Lampen nur in eine Richtung. Wenn also die Stromaufnahme eines Beleuchtungskörpers nicht sinkt, wenn er selbst angestrahlt wird, sagt das gar nichts darüber aus, dass der Beleuchtungskörper die Lichtenergie nicht aufnimmt, die ihm zugestrahlt wird. Wenn man genau genug messen kann, dann wird man als Folge der aufgenommenen Lichtenergie eine Temperaturerhöhung des Beleuchtungskörpers feststellen können, wenn er angestrahlt wird.