Wandheizung im Kniestock/Drempel

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mogu92

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Liebe Forumsmitglieder,

ich plane derzeit den Ausbau des Dachbodens in meinem Fachwerkhaus aus dem 17. Jhd.

Das Dach bekommt, von außen nach innen, eine 8 cm Aufsparrendämmung aus HFD, 16 cm Zellulose Einblasdämmung und schließlich 15 mm OSB3.
Der Dachboden hat ca. 2.500 Watt Wärmeverlust. Um diesen auszugleichen, würde ich einen 1 Meter hohen Kniestock mit Wandheizung belegen. Folgenden Aufbau habe ich mir überlegt. Lattung (vertikal, 4x6 cm), Konterlattung (horizontal, 4x6 cm) mit HFD in den Zwischenräumen, HFD (4 cm) und schließlich 16x2 MVR mit VA 10 cm in 3 cm Lehmputz. Folgende Fragen habe ich dazu:
  • Wie ist mit dem Zwischenraum umzugehen, der sich zwischen Dachinnenseite und Kniestock-Rückseite ergibt? Das sind ca. 14 m3, das möchte ich eigentlich nicht zusätzlich ausblasen lassen. Falls er leer bleiben kann, muss Luftaustausch gewährleistet werden, oder genügt dieDiffusionsoffenheit von Dach und Kniestock?
  • Reichen die 3 cm Lehmputz als Masse, die durch die WH erwärmt wird und strahlen kann?
Ich hoffe, ihr könnt mir helfen :)

Viele Grüße
Moritz
 
Wie ist mit dem Zwischenraum umzugehen, der sich zwischen Dachinnenseite und Kniestock-Rückseite ergibt?
Den musst du natürlich dämmen, und zwar auf dem Fußboden (drunter wird ja ein Wohnraum sein) und die senkrechte des Kniestocks.
Ich würde ihn gleich zweischalig bauen und den Hohlraum mit ausblasen lassen.
Für das 16/2er Rohr musst du mit knapp 4 cm Putz rechnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin, danke für die Antwort. Aber ich glaube du hast mich missverstanden.

Ich habe mal eine Skizze angehängt. In grün ist die Einblasdämmung eingezeichnet. In Orange HFD (Aufdach, Innendämmung). Zuerst wird diese Dämmung ausgeführt. Dann errichte ich den Kniestock. Der Bereich dahinter ist also sowieso in der Thermischen Hülle. Ich hätte den Drempel nur gedämmt, damit ein Großteil der Wärme Richtung rauminneres geht.

Ist trotzdem so vorzugehen, wie du sagst? Falls ja, wieso?

Viele Grüße
Moritz
 

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Wenn du das so ausführen willst musst du den Kniestock nicht zwingend mit dämmen, du beheizt dann die 14 qbm, von denen du nichts hast, hinterm Drempel immer mit.
Effektiver ist die Aufdachdämmung nur bis zum Drempel zu verlegen und dann hinterm Drempel runter und waagerecht auf der Decke bis auf die Mauerkrone mit Anschluss an die Außendämmung.
Ist natürlich auch etwas aufwendiger.
 
Hallo Moritz,

oder genügt dieDiffusionsoffenheit von Dach und Kniestock?
Ja, da würde ich mir keine Sorgen machen.

Ich hätte den Drempel nur gedämmt, damit ein Großteil der Wärme Richtung rauminneres geht
Ja und der restl Kleinteil wird reichen um den Hohlraum ungefähr auf Wohraumtemperatur zu halten.




du beheizt dann die 14 qbm, von denen du nichts hast, hinterm Drempel immer mit.
Das ist aber egal. Weil:
Der Bereich dahinter ist also sowieso in der Thermischen Hülle

Effektiver ist die Aufdachdämmung nur bis zum Drempel zu verlegen und dann hinterm Drempel runter und waagerecht auf der Decke bis auf die Mauerkrone mit Anschluss an die Außendämmung.
Ist natürlich auch etwas aufwendiger.
Nein, Moritz angedachte Variante ist auch effektiver. Entscheidend ist(theoretisch) nicht das beheizte Volumen sondern eine möglichst geringe Fläche der beheizten Gebäudehülle. Ich würde letztlich danach entscheiden, welche Variante das wenigere Gebastel ist.
Außerdem: Ist der Drempel mit gedämmt, kann er einfach für Installationen genutzt werden, ohne dass jedes mal die Gebäudehülle durchdrungen werden muss.

Nicht gefragt, aber trotzdem:
Evtl. ist eine Fußbodenheizung besser? Es gibt verschiedenste Trockenbausysteme (Oli findet sie auch "super" 🙃 ) , die sind zwar teuer, ersparen aber Lehmputzarbeit und man hat die Wärme da wo man sie braucht.
Im Dachboden sind Flächen für Möbel ohnehin knapp.

Grüße
 
Moin, danke für die Antwort. Aber ich glaube du hast mich missverstanden.

Ich habe mal eine Skizze angehängt. In grün ist die Einblasdämmung eingezeichnet. In Orange HFD (Aufdach, Innendämmung). Zuerst wird diese Dämmung ausgeführt. Dann errichte ich den Kniestock. Der Bereich dahinter ist also sowieso in der Thermischen Hülle. Ich hätte den Drempel nur gedämmt, damit ein Großteil der Wärme Richtung rauminneres geht.
Deine Erwägungen klingen plausibel.

Den Kniestock hinter der Wandheizung zu dämmen, könnte ein bisschen was bringen, falls Deine Hülle zwischen Dachdämmung und Dämmung des Hauses (wohl die senkrechte Aussenwand untendrunter) eine nicht so tolle Wärmebrücke hat.

Falls Du den Kniestock auf der Rückseite nicht dämmst, wäre meine Überschlagsrechnung:
Du hast etwa 30m^2 Wandheizungsfläche, etwa 10W/Km^2 Wärmeübergangswiderstand auf beiden Seiten der Wandheizfläche.
Wenn Du mit 2400W heizst, hast Du 2400W/(30W/Km^2)=80W/m^2 Wärmeflussdichte. Wenn die sich halbe-halbe vorder- und rück-seitig aufteilt, sind das pro Seite 40W/m^2. Bei 10W/Km^2 Wärmeübergangswiderstand hast Du im ersten Moment also etwa 4K Temperaturerhöhung der Wandheizfläche ggü der Raumlufttemperatur.

Dann steigt aber auch die Temperatur im Drempelbereich, dann die Deiner Wandheizfläche, ...
Wo das Gleichgewicht erreicht wird, wüsste man, wenn die Wärmetransport-Eigenschaften des Drempel-Bereichs quantitativ genau genug bekannt sind. Dann könnte man die Wärmestromverteilung zw. Vorder- und Rück-Seite des Kniestocks modellieren.

Anderer Grenzfall:
Dämmst Du die Rückseite der Wandheizfläche gut, kriegst Du die Wärme aus der Wandheizfläche über etwa 8K Temperatur-Erhöhung direkt in den Raum.
Aber ob jetzt die Erhöhung der Strahler-Temperatur von z.B. 297.5K (=291K+6.5K) auf 299K (=291K+8K) in ihrer Wirkung auf Deinen Körper bei nur vielleicht 10% Strahlerfläche im sonst unverändert als Strahlungssenke fungierenden 90%-Rest-Gesamtraumwinkel den Kohl fett machen?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man einen Unterschied spüren würde.

Wenn Du sowieso eine Trockenbau-Basis baust, warum keine Trockenbauplatten mit Schlangen?
Oder das WEM-(o.ä.)Fussbodenheizungs-Trockenbausystem senkrecht? ... oder waagrecht...

Was ist der Vorteil von Lehm auf dem Dachboden -- in Gegenwart von 90% anderem Oberflächenmaterial?

Sollen sich Menschen auf dem Dachboden aufhalten? Bücher und alte Möbel interessieren sich weniger für Strahlung.
Bücher puffern übrigens auch sehr gut Feuchtigkeit, falls es darum geht.

Wenn man die Strahlungs-Exposition für Menschen optimieren wollte, wäre vermutlich in 1/3 bis 1/2 der Höhe der Dachschräge der beste Ort. Also vielleicht ein Band mit Trockenbau-Wandheizungs-Platten auf dieser Höhe einmal ringsum auf die OSB-Platten?



Lizenz: lesen kostenlos, KI-Verarbeitung: 2kEUR an den Autor.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wäre es nicht viel einfacher 15er Kupferrohre als Vor- und Rücklauf im unteren Teil des Drempels ggf auf der Wand zu verlegen?
Dann sparst du dir die ganze Wandheizung und hast eine schnelle Wärmeabgabe- die Lehmschicht dahinter kann dann ohnehin die Wärme speichern.
 
..., etwa 10W/Km^2 Wärmeübergangswiderstand ...
... Bei 10W/Km^2 Wärmeübergangswiderstand hast Du...
'Wärmeübergangs"widerstand"' war nicht ganz das richtige Wort. 'Wärmeübergangs"koeffizient"' ist wohl üblicher, aber recht unspezifisch, denn Koeffizienten gibt es viele auf der Welt.

'Wärmeübergangsstromdichte pro Temperaturdifferenz' wäre näher an üblicher Physik-Nomenklatur dran, aber das stösst im Sanitär-Alltag wohl wegen zu anstrengend auf wenig Akzeptanz.
 
Thema: Wandheizung im Kniestock/Drempel

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