wintergeschlagenes Holz

Diskutiere wintergeschlagenes Holz im Forum Sanierung allgemein im Bereich - ein Hallo an die Runde, wir suchen für unsere Baustelle nahe Rostock Firmen oder Sägewerke die uns wintergeschlagenes oder mondphasengeschlagenes...
Kein Wunder,

daß die Frühstücksbrettchen heute auch nur halbstark sind ;-)

Gruß nach Bulk Probs

Bernd
 
danke, aber der Leuner liefert aber nicht bis nach Rostock. Im vorigen Jahr hatte ich jedoch zum Glück noch einen hiesigen Anbieter gefunden, der sogar noch im Juli eigenes wintergeschlagenes Holz hatte.
michael
 
wintergeschlagenes Holz

Hallo

Kleiner Rechenfehler:
1. bei Weichholt / Nadelholz -- je cm Brettdicke 1 Jahr
-
2. bei Hartholz -- je cm Brettdicke 2 Jahre
Beispiel : eine 4 cm dicke Eichenbohle muß 8 Jahre trocknen, bis sie verarbeitet werden kann.
-
Beispiel richtig: eine 4 cm dicke Eichenbohle muß 4 Jahre trocknen.... trocknet von beiden Seiten...hat mir mal mein Tischler vorgerechnet

Übrigends hat wintergeschlagenes Holz die gleiche Feuchte wie sommergeschlagenes... Entscheidend ist die Verarbeitungszeit, die Länge der vorherigen Lagerung, der Lagerort (Sonne/Schatten, Wind, usw.)

Die Zeit der Holzarbeiten waren im ländlichen Raum tatsächlich im späten Mittelalter der Winter. In dieser Zeit wurden Totzeiten in der Landwirtschaft zum Lehn-und Frohndienst genutzt. Holzschlagen gehörte dazu, genauso wie Nachbarschaftshilfe beim Fachwerkbau. Viele Häuser in M/V entstanden im Rohbau im Winter. (Im Winter geschlagen, dann übers Jahr gesägt und gelagert, im folgenden Winter verbaut)

Andreas
 
Hi,

>Übrigends hat wintergeschlagenes Holz die gleiche Feuchte wie sommergeschlagenes... <

Seit wann das?


Das Rechenbeispiel kann man eh nur als ganz grobe Faustregel anwenden, da das Holzfeuchtegefälle bei der Trocknung stark von der Holzart und Holzstärke abweicht und im Holzinneren der Tocknungsprozess wesentlich langsamer verläuft wie in den äußeren Schichten.

Grüße,
Peter
 
>Übrigends hat wintergeschlagenes Holz die gleiche Feuchte wie sommergeschlagenes... <

Diese Aussage halte ich ebenfalls für ein "Gerücht".

Der Einschlag im Winter hat nicht etwa den Grund, dass man da nicht´s anderes zu tun hat, sondern er erfolgt tatsächlich aufgrund des geringeren Feuchtegehaltes des Holzes. Der Baum befindet sich in dieser Zeit in der "Ruhephase". Nimmt also auch keine Feuchtigkeit auf.

Hätte das Holz eines Baumes im Winter den selben Feuchtegehalt wie im Sommer, würde er den Frosttod sterben.

Bei Spätfrösten (also im Frühjahr) kommt es immer wieder zu Frostschäden bei Bäumen die schon wieder aus der Ruhephase gekommen sind. Die Zellen "platzen" förmlich und das Holz ist qualitativ entwertet (Frostleisten).

Die "Altvorderen" waren ja nicht blöd, und haben diesen Umstand für sich genutzt.
Heut zu Tage wird der Einschlag immer weiter nach vorne gelegt, und zwar aus ökonomischen Gründen. Nicht mehr und nicht weniger!
Frei nach dem Motto "Der frühe Vogel fängt den Wurm" oder der "frühe Förster verdient mehr".

Der im Jahresverlauf frühe Einschlag geht aber ganz klar zu Lasten der späteren Holzqualität da mehr und schneller getrocknet werden muß. (von ökologischen Fehlern mal ganz zu schweigen)

Während der Mondphasen soll der Feuchtegehalt noch geringer sein (das Gezeitenschema lässt grüßen).

Über Mondphasenholz gibt es ganz interessante Literatur. Dort ist zum Beispiel auch über eine höhere Feuerresistenz des Holzes zu lesen. In den südlichen Gefilden gab es einmal den Ausdruck des "Abbrandlerhofes". Das waren Höfe, die eben nicht aus Mondphasenholz gebaut waren, und dementsprechend, meißt vor der erwarteten Lebensdauer in Flammen aufgingen.

Kleiner Lesetip: "Dich sah ich wachsen" von Erwin Thoma.

Allemal ein interessantes Thema.

hölzerne Grüße
Martin
 
wintergeschlagenes Holz

Hallo

"
Hätte das Holz eines Baumes im Winter den selben Feuchtegehalt wie im Sommer, würde er den Frosttod sterben.

Bei Spätfrösten (also im Frühjahr) kommt es immer wieder zu Frostschäden bei Bäumen die schon wieder aus der Ruhephase gekommen sind. Die Zellen "platzen" förmlich und das Holz ist qualitativ entwertet (Frostleisten)
"

hm, alle Frostschäden, die ich im Sommer gesehen habe, sind RINDENSCHÄDEN, weil der Baum im Frühjahr angefangen hat, Wasser zu ziehen... gerade bei Obstbäumen in meiner alten kalten Heimat. Dort gibts wenig Schnee, aber extrem kalte Winter...
Wen ich sage, daß das Holz Sommer wie Winter die gleiche Feuchte hat, meinte ich das Nutzholz, welches aus dem Stamm gewonnen wird. Um ein paar Prozente will ich mich nicht streiten, aber ich hole regelmäßig Holz vom Sägewerk, und frisch geschnittenes Holz ob Sommer wie Winter geschlagen hatte nach dem Aufschneiden messbar ähnliche Werte...

Hier im Wiener Wald wird viel nach dem Mond geredet, aber die Sägen hört man im Winter täglich...

"Des Menschen Glaube ist sein Himmelreich...."



Andreas
 
"Des Menschen Glaube ist sein Himmelreich...."

...wenn du forstwissenschaftliche und botanische Erkenntnisse als Glauben titulierst, dann ist das möglicherweise ein (vieleicht auch mein) Himmelreich!

Natürlich wird viel vom Mond geredet und auch hier hört man die Sägen das ganze Jahr über.

Warum?? Weil keiner mehr die Zeit hat sich mit solchen Dingen zu beschäftigen.

Zeit ist Geld und Geld ham mir keins, gell?

Stellt sich ja auch die Frage, wo der Feuchtegehalt gemessen wurde. An einer äußeren Schnittfläche? Da dürfte sommer- wie wintergeschlagenes Holz tatsächlich den selben Gehalt haben. Lagen möglicherweise ja im selben Regen!
 
wintergeschlagenes Holz

....steh Brauner....



"...wenn du forstwissenschaftliche und botanische Erkenntnisse als Glauben titulierst, dann ist das möglicherweise ein (vieleicht auch mein) Himmelreich!"

moment, dieser Ausspruch bezog sich auf Mondphasenholz...

Die Messung erfolgte direkt nach dem Aufschneiden an der Schittfläche. Ich hatte mit dem Sägemeister diskutiert, was trockner ist, weil ich trockenes Holz aus dem Wintereinschlag wollte. Da die Stämme nach Einschlag Datum und Eigentümerkennzeichnung erhielten, war es schwer zu manipulieren...

Unbestreitbar ist allerdings, daß wintergeschlagenes Holz durch die kühle und feuchte Witterung langsamer trocknet und damit weniger wirft...


Andreas
 
Einspruch euer Ehren..

..ich würde behaubten es wirft weniger weil weniger Feuchte enthalten ist. Nur so´n Gedanke!

Über Monphasenholz kann man vortrefflich diskutieren. Einige glauben dran, andere nicht.
Ich für meinen Teil könnte mir vorstellen, dass da was dran ist.
Nur wie gesagt: in der heutigen, wirtschaftlich orientierten Zeit ist für solche "Spielerreien" keine Zeit mehr.

Grüße von "Braunen" ;-))

und wiehernde Grüße (hmmm... Roßhaar, hatten wir heute auch schon mal hier im Forum)
Martin
 
...wenn du forstwissenschaftliche und botanische Erkenntnisse als Glauben titulierst, dann ist das möglicherweise ein (vieleicht auch mein) Himmelreich!

Tja,
genau diese Forstwissenschaftler haben ja diverse Thesen überprüft.
Da kommt dann sowas raus:

"Der Schlagzeitpunkt ist von untergeordneter Bedeutung.
So konnten in den Messungen keine klare Tendenz
bezüglich Anfangswassergehalt (nach dem Fällen) und Fällzeitpunkt erkannt werden.
Im Gegensatz zu den Annahmen konnte nicht nachgewiesen werden,
dass im Winter geschlagenes Holz einen klar
tieferen Wassergehalt hat.
Diese Resultate sind in Übereinstimmung mit den in der Literatur beschriebenen Ergebnisse."

An anderer Stelle:

"Die Holzfeuchteverteilung über den Stammquerschnitt ist für die Fichte nicht gleichmässig:
Das
Kernholz hat eine konstante Holzfeuchte von ca. 35%,
die im Splintholz auf über 200% ansteigt."

Im Grund genommen beschäftigen sich alle Quellen mit der richtigen Lagerung von eingeschlagenem Holz,
ob Energie- oder Konstruktionsholz,
da dies den Wassergehalt maßgeblich beeinflusst,
nicht der Einschlagzeitpunkt.

Die 'Altvorderen' wußten es übrigens doch besser,
jedenfalls im Zeitalter der Aufklärung:

"Die nahe liegende Überlegung, dass Bäume im Winter
weniger Saft enthielten als im Sommer,
wurde erstmals von Duhamel de Monceau im Jahr 1775 durch
wissenschaftliche Untersuchungen widerlegt (Kollmann 1951)."

Viel Spaß,
Philipp Kawalek

P.S.:
Quellen:
1. FEUCHTEGEHALT-ÄNDERUNGEN DES WALDFRISCHHOLZES BEI LAGERUNG IM WALD

2. Energieholztrocknung Endbericht HFA-Nr.: F1887/04
 
Hallo Andreas,

es ist unbestritten, dass im Frühjahr/Sommer geschlagenes Holz mehr Wasser führt. Die Frage ist halt, wie lange es bis zur Weiterverarbeitung bzw. Messung noch gelegen ist. Elektronische Messungen sind nach meiner Erfahrung auch nicht sonderlich genau in diesem Zustand.

Grüße,
Peter
 
Okay...

...das von mir geschriebene entspringt dem "Gedächtnisprotokoll" meines Studiums und einigen praktischen Erfahrungen.
Aber ich lasse mich gern eines besseren belehren.

Möglicherweise hat man den "Universaldiletantismus" an unserer Fachhochschule in die falschen Bahnen gelenkt!

Das Holz, egal ob Sommer oder Winter den selben Feuchtegehalt hat, wage ich trotz alledem deutlich zu bezweifeln. Die biologischen Gegebenheiten und die "Lebensweise" eines Baumes schließen das schlichtweg aus.

Aber möglicherweise haben "Säger" da andere Erfahrungen.

Und leider mußte ich in den letzten Tagen feststellen, das meine Kinder auch nicht mehr an den Weihnachtsmann glauben. So ist es halt, gell?
Gruß
Martin
 
wintergeschlagenes Holz

oki


wer mondgeschlagenes, im finsteren Wald zur Weihnachtszeit vom einarmigen Säger eigenhändig um Mitternacht stammweise aus dem Wald getragenes Holz verarbeiten möchte... nur zu...

Ich möchte keine Grundsatzdiskusion anfangen, für mich zählt Qualität, der Preis kommt dannach...


Andreas
 
Na siehste!!

...dann solltest du das hier geschriebene (auch das was schon vier Jahre alt ist) vielleicht beherzigen oder zumindestens in deine Überlegungen einbeziehen.

Qualität kommt nicht von irgendwo her, sondern hat seine Ursprünge!

Vieleicht auch im "weihnachtlichen" Wald!! (Obwohl: Mond ham wir ja keinen zur Zeit, was nun? ;-))

Deinen Sarkasmus kann ich jedoch nicht ganz nachvollziehen.
Vielleicht gibt es ja doch noch mehr zwischen Himmel und Baumarkt. (Zugegebenermaßen kann sich das kaum jemand leisten)
Aber drüber nachdenken könnte man schon!
 
Bitte nicht aufregen. ;-)

Ist doch nicht das erste Mal,
daß dieses Thema hier aufkommt.

Meiner Meinung nach wird halt durch die 'Mondholz'-Geschichte einfach
das falsche Kriterium für 'gutes' Bauholz als Marketing-Instrument verwendet.

Gutes Holz kann einfach nicht mit industriellen Methoden erzeugt werden,
je größer der Anspruch an die Qualität, um so mehr Erfahrung,
Arbeit, Zeit und auch Resource Wald (Auswahl) muß aufgebracht werden.
Von allem (im qualitativen Sinne) gab es davon früher mehr.

War vor einiger Zeit im Keller (Erdgeschoss) eines ca 80-Jahre alten Schulgebäudes (Backstein).
Da hatte ein Mieter einen Türrahmen abgeschliffen.
Das verbaute Nadelholz hatte so enge Jahresringe,
daß man den Fingenagel nicht reinbekam.
War mehr was für eine Geigen- oder Gitarrendecke.
Sowas wächst nicht mal eben in einer Plantage,
das braucht seine Zeit.

Trotzdem sollte Holz möglichst im Winter geschlagen werden,
es gibt eben auch viele gute Gründe, die dafür sprechen.

Viele Grüße,
Philipp Kawalek
 
wintergeschlagenes Holz

Hallo Philipp


genau das ist es, was ich eigentlich sagen wollte: Qualität hat nicht viel mit Mondphasen zu tun, sondern mehr mit dem Holz selbst. Turboholz wird durch schlagen bei abnehmendem Mond im Winter keinen deut besser sondern nur teurer. Je enger die Jahresringe, um so weniger Feuchte, da nur die Rinde aktiv Wasser führt. ( Ausnahme: Laubbäume).
 
Betrachtungsweise

Woraus man heute gleich eine Wissenschaft macht, war bei unseren Altvorderen Gang und Gäbe.
Holz wurde nur im Winter geschlagen, weil da auch die Zeit dafür war.
Heute wird Holz fast nur noch "abgeschlachtet" und es hat fast keine Zeit mehr, ausgeruht zur Baustelle zu kommen.
Oder das entsprechende Holz für die jeweilige Anwendung zu werden. Aus jedem Stück Ast, muß noch der höchste Ertrag erzielt werden.
Eben marktwirtschaftliche "Holzwirtschaft" sagt man heute dazu.

Hölzerner Gruß
Udo

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Noch mehr Holz vor der "Hütte"!

Das will auch alles verarbeitet sein.


Hölzerne Grüße

Udo

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Nochmehr Holz vor der "Hütte"

Doppeleintrag passiert!
Sorry.
 
Männer...

...was wollt ihr eigendlich??

Klar, Qualität hat mit dem Holz selbst zu tun!! Wahnsinn´s Aussage. Und absolut weiterführend!!

Aber woher kommt die Qualität?? Von den Mondphasen?? Vom Wintereinschlag?? Vom Verhalten des Holzes während der Mondphasen? Von den Gezeiten an der Nordsee? Vom Wasserstand in meinem Keller??

Wer´s versteht versteht´s, wers nicht versteht grübelt weiter.
In diesem Sinne: Ein frohes Rätselraten weiterhin!

Der Wahnsinn hier!!
 
Thema: wintergeschlagenes Holz
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