Wofür ist ein Denkmalamt eigentlich da?

Diskutiere Wofür ist ein Denkmalamt eigentlich da? im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo, ich kaufte Anfang Jahr ein Schloss, irgendwo im Osten deutschlands, 20 Jahre Leerstand, holzwurmzerfressen, hausschwammbefallen, unter...
???...

..@Klaus.

Name des Denkmalschützers im Grundbuch?? Wieso das?

Bei uns stehen die Namen des am Eigentum Berechtigten im Grundbuch.

Das sind in der Regel der oder die Erwerber und, wenn es die gibt, die finanzierende Bank (auch bei Einzeldenkmalen).

Das ein Denkmalschützer namentlich im Grundbuch steht habe ich noch nie gehört!
Namentlich erwähnte Denkmalschützer haben im Grundbuch doch nichts zu suchen. Allenfalls wäre die Behörde denkbar, aber selbst das habe ich noch nicht gehört.

Oder habe ich da etwas falsch gelesen?

@GEhrling

Ja, ich finde das sehr lesenswert und aus meiner Sicht lässt es recht wenig Interpretationsspielraum.

Grüße
Martin
 
@MW

nein, das hast Du falsch gelesen.
Ich schreibs nochmal langsam :)

Ebenfalls habe ich klar gestellt dass MEIN Name im Grundbuch steht und NICHT der des Denkmalschützers.

Das bezog sich auf die Aussage, dass "ER SEIN" Denkmal in Gefahr sieht.
Oder, im O-Ton Denkmalfuzzi gegenüber Handwerker: "ich muss hier rein, ich sehe mein Denkmal in Gefahr"
 
Ah...okay..

ich glaube jedoch diese Befürchtung wäre fehl am Platz.

Name des Denkmalschützers im Grundbuch. Halte ich für ausgeschlossen.

Grüße
Martin
 
Abgesichts …

… anderen täglichen Wahnsinns, wie z.B. Banken den direkten Zugriff auf Steuergelder ohne verherige parlamentarische Kontrolle per Gesetz zu gestatten, würde mich der Grundbucheintrag des persönlichen Denkmalschützers, sozusagen als Hauspate, ehrlichgesagt nicht wundern.

Wäre dann sozusagen eine Baulast, die auch bei späteren Veräußerungen mit übertragen wird.
 
Idioten Epileptiker sind auch im Saale

Meint Ihr wirklich?

Viele Grüße

PS:Das war ein Zitat :Francois Villon
 
Für morgen hat sich die Bauaufsicht angekündigt. Ich bin gespannt, was passiert, hatte aber mal gesagt, wenn ein Baustop kommt, wird zugenagelt und verkauft.
Vielleicht gibts morgen in Brandenburg günstig ein Gutshausbarockschloss mit 1.000qm Wohnfläche plus 700qm Keller und Dachboden und begonnener Sanierung zu kaufen :)
 
Klaus

Ich nehms nicht für`n Euro... da lauern schlafende Hunde...



Andreas


Berichte mal weiter, ich hab keine Krimis mehr zum Lesen...
 
Da kommt morgen schon was, wir holen zum Gegenschlag aus.
Ich werde berichten :)

Die Bauaufsicht wurde übrigens vom Denkmalfuzzi beauftragt, jener selbst aber reagiert auf keine meiner Mails mehr.
Termine, Arbeitspläne, Wünsche nach Absprachen - keine Reaktion.
 
Seilschaften…

… wahrscheinlich wird's die Gemeinde bzw. deren Strohmann kaufen, damit endlich die moderne Eigenheimsiedlung dahingeknallt werden kann.

Der Denkmalfuzzi ist doch nur eine Marionette, den haben sie erst in ihre Kabale eingebunden und dann kaltgestellt.

Ich wünschte, ich würde mich täuschen…
 
Der Denkmalfuzzi war gar nicht dabei, er, ich zitiere die Aussage der Bauaufsicht "möchte nicht mehr mit Ihnen reden"

Ein Ergebnis ist dabei noch nicht rausgekommen, wir wollen uns kommende Woche auf dem Bauamt treffen.
Ich hatte auf meiner Seite allerdings Unterstützung vom Baudezernat und einem Abgeordneten des Stadtrates, die beide wollen, dass das Schloss wieder aufgebaut wird.
Mittlerweile bin ich aber auch ziemlich knatschig und frage mich, wie ich so ein Denkmal entwidmen kann. Oder zumindest die Form des Denkmalschutzes ändern, also von Einzeldenkmal auf Fassade oder sowas.
 
hhhmmm....

..."möchte nicht mehr mit Ihnen reden".

Geht das überhaupt?

Letztendlich gehört das doch zu seinem Job, mit dem Eigentümer eines Denkmals zu reden.

Sachen gibt´s!
 
Ja, das frage ich mich allerdings auch, wie das gehen soll.
Gut, nach seinem quasi "Einbruch", weil er "sein" Denkmal in Gefahr vermutete, gabs ja eine klare und unmissverständliche Ansage von mir. Vielleicht ist er jetzt beleidigt oder so.
 
Klaus

"Vielleicht ist er jetzt beleidigt oder so."
kann er sich gleich klemmen.
Er hat so wie jeder andere Besucher die Regeln einzuhalten. Schon im GG steht was von der Unverletzlichkeit der Privatsphäre, Schutz des Privateigentums und was sonst noch alles.

Ich würd nicht spekulieren sondern abwarten und dann handeln. Der Denkmalfuzzi ist ja schließlich für "sein" Denkmal "verantwortlich und da hängst Du als Eigentümer dummerweise als Ansprechpartner dran. Oder will er mit den Gebeinen der alten Eigentümern reden?

(Bei mir hat das Land Niederösterreich ohne mein Beisein ein Sachwertgutachten meiner Immobilie erstellt wegen der Ablöse. Das Ding konnten sie hinterher in die Tonne treten. Und ich hab Gutachter, Bürgermeister und Gemeinderat rund gemacht von wegen illegales Betreten, Fallgruben, Schlagleisten mit Nägeln, Bärenfallen und Felsabbrüchen. Hinterher hat niemand mehr auch nur eine Türklinke runtergedrückt...)



Andreas
 
Grundsätzliche Frage...

Hier wurden bereits viele interessante Aspekte angesprochen. Auf diese unselige Ost-West-Diskussion will ich eigentlich gar nicht mehr eingehen...es gibt sowohl im Westen als auch im Osten der Republik unverbesserliche Hardliner.
Mich beschäftigt eher eine grundsätzliche Frage:

Wofür sollte ein Denkmalschutzamt eigentlich da sein ?

MMn. sollte diese Behörde genau das tun, was sie deklariert...nämlich Denkmäler schützen.
Aber tut sie das wirklich ?

Es ist doch gerade in den neuen Bundesländern so, daß es recht viele erhaltenswerte, denkmalgeschützte Gebäude gibt, die es zu sanieren gilt. Wenn ich mir Städte wie z.B. Plauen hernehme, dann sind dort unzählige Stadthäuser aus der vorletzten Jahrhundertwende sanierenswert und auch sanierungsbedürftig. Vieles ist da in den letzten zwanzig Jahren passiert, aber es gibt noch viel zu tun.

Mein Ansatz:

Sollte man Investoren, ob nun aus dem geschäftlichen oder privaten Sektor, nicht eher Anreize bieten, diese zu sanieren, anstatt sie mit ständigen Vorschriften, horrenden Kosten und Amtsschimmelei zu geißeln ?

Klaus ist ja nun nicht der erste User hier, der seine negativen Erlebnisse schildert. Und ich selbst habe inzwischen auch schon so einige hanebüchende Geschichten von unserer Kundschaft gehört und z.T. selbst erlebt.
Darf es wirklich an einzelnen Personen liegen, ob eine Sanierung erfolgreich ist ? Ist es wirklich im Interesse des Denkmalschutzes, wenn Denkmalpfleger aus persönlicher Abneigung eine Sanierung erschweren ?

Mein Tipp an Klaus:

Laß Dich ja nicht einschüchtern, beharre auf Dein Recht und wende Dich im Zweifelsfall immer an den Vorgesetzten des entsprechenden Herren. Das zieht in 90 % der Fälle. Meistens bleibt dann von der arroganten Art des zuständigen Beamten nicht allzuviel übrig. Oft reicht es aus, die Info rauszugeben, daß man sich bereits mit einem Rechtsanwalt verständigt hat.

Noch eine grundsätzliche Frage:

Wäre es nicht sinnvoll und angebracht, wenn diese Gutachten auch zu 100 % vom Amt für Denkmalschutz übernommen würden ? Im Endeffekt leisten diese Bauherren, die ein sanierungsbedürftiges Denkmalschutzgebäude, welches jahrzehntelang brach lag, mit immensen Kosten wieder instand setzen, einen unschätzbaren Dienst für das Erscheinungsbild der Städte und Gemeinden.
Diese Ansicht scheint sich beim Amt für Denkmalschutz offenbar noch nicht hinreichend durchgesetzt zu haben...nötig wäre es allemal.

Gruß Andreas

P.S.:

@Klaus:

Daß Dir die Sache inzwischen auf den Wecker geht, ist nachzuvollziehen. Aber Du hast bereits Geld und v.a. Zeit und viel Ärger in die Sache investiert. Wenn Du jetzt aufgibst, haben die Bösen wieder gewonnen...und das wollen wir doch nicht :)
 
So wie ich das sehe, behindert der Denkmalschutz (in meinem Fall) den Denkmalschutz und ich habe den Eindruck, dass ich versuche, das Gebäude zu erhalten, wohingegen der Denkmalschutz mir einen Stein nach dem anderen in den Weg legt, um dies zu verhindern.
Der Denkmalschutz möchte eventuelle alte Verputze erhalten (die tatsächlich nicht mehr da sind), dass wegen Hausschwamm, Löchern im Mauerwerk, Nässe dahinter die Wand einbricht, ist ihm egal.
(Teilweise kann man die Ziegel anfassen und sie zerfallen zu Staub. Ich darf aber nicht den Putz davor abschlagen, um die Mauer zu reparieren. Zumindest nicht ohne ein Gutachten vorher bezahlt zu haben, um festzustellen, ob nicht rein zufällig genau dieser Teil der Wand vielleicht alten Putz aufweist)

Kommende Woche ist ja irgendwann nochmal ein Termin beim Bauamt und ich rechne nach wie vor fest mit einem Baustop.
Wenn der ausgesprochen wird, stelle ich punktum den Abrissantrag und nehme einen Anwalt dazu.
Gibts hier einen Anwalt für Baurecht aus dem Grossraum Neuruppin?
 
immer diese Machtkämpfe....

Ich bin selbst Behördenmensch -nicht vom Denkmalschutz-, eingereister "Wessi" im "Ossiland", die Leute hier sagen aber schon "Wossi". Kurzum: Ich kenne beide Seiten der Befindlichkeiten und die auch noch doppelt (privat und Behörde). Es menschelt extrem.

Die Gesetze wurden hier vor 22 Jahren "übergestülpt" bzw. landesweit von den neuen unerfahrenen Parlamenten ausgearbeitet und die Verwaltung muss das anwenden. Präzedenzfälle gibt es inzwischen... aber nicht diese vielen jahrzehntelangen Erfahrungswerte wie im Westen. Und da ist es auch schon ziemlich ... naja ... "verfilzt", weil teils die Urteile dem Sinn des Gesetzes widersprechen. Recht haben/recht bekommen..

Und dann kommst Du mit Deiner Erfahrung mit solchen Objekten, willst das Machbare machen. Hast anscheinend auch die Mittel. Erweckst vlt. den Eindruck: Du weißt und kannst alles.... und schon wieder so jemand, der einem etwas "überstülpen" will.
Und dann sind die hiesigen Entscheidungsträger so ein zielgerichtetes Vorgehen nicht gewohnt. Immerhin sind DIE doch DIE ENTSCHEIDUNGSTRÄGER. Da gehen die Emotionen doch in Richtung Aktionismus. Nicht dass irgendein Vorgesetzter sagen könnte: Mensch, Meyer, nu ist dieses einmalige Denkmal nicht erforscht, und DU musst für diesen Vergehen gerade stehen.

Glaub mir, genau dieses überkorrekte, aber trotzdem unsichere Handeln steckt dahinter:

Ja nichts falsch machen, schon gar nicht bei einem Einzeldenkmal.

Mich persönlich würde mal interessieren, welche Objekte dieser sog. Denkmalfuzzi noch betreut hat. Wenn er bei den anderen Objekten ebenso kleinkariert handelt, ist er fehl am Platz.

Das mein Statement zu Behördenhandeln. Man sollte nie den Blick für das Ziel des einzelnen Geseztes vergessen: Erhalt von Denkmalen zu machbaren Preisen.

Und Klaus: Nicht Du hast Regeln aufgestellt: Die waren schon da, Du bestehst nur darauf, dass diese auch eingehalten werden. Und den Behördenleuten auf die Finger zu hauen ist Dein gutes Recht.

Liebe Grüße Doris
 
>> Und dann sind die hiesigen Entscheidungsträger so ein zielgerichtetes Vorgehen nicht gewohnt

Ja, das ist es. Genau diese Aussage trifft es auf den Punkt genau.

Welche Denkmale mein Denkmalfuzzi unter seinen Fittichen hat, weiss ich nicht aber ich kenne zumindest 2. Auf beiden lastet seit Jahren ein Baustop. Beides sind Gutshäuser, die mit öffentlichen Mitteln und somit ganz hochoffiziell saniert wurden. Die haben sogar die ganzen Gutachten machen lassen, die ich verweigere, aus eigener Tasche zu zahlen.

Das mit dem "keine Fehler machen" habe ich hier vom Baudezernenten auch schon gehört. Das dumme ist nur, dass sie 20 Jahre lang Fehler gemacht haben. Sie haben es 20 Jahre lang sehenden Auges verfallen lassen. Dann kommt so ein Vollidiot wie ich daher, der sagt "ach komm, ich nehm das mal und bau das wieder schick" und prompt wird hier an Beamtenapparat aufgefahren, was überhaupt verfügbar ist (bisschen übertrieben jetzt)

Immerhin habe ich ein paar Leute auf meiner Seite wie Stadtrat, Bürgermeister, Ortsvorstand, Baudezernat, die alle wollen, dass das Schloss, "ihr Schloss" wieder aufgebaut wird.
 
hm.... "habe da ein paar Leute hinter mir".... hm

Stadtrat, Bürgermeister, Ortsvorstand... können Druck ausüben, ja. Aber haben keine Entscheidungsbefugnisse. Und: Druck erzeugt Gegendruck.

Baudezernat. DAS hört sich schon besser an. Hier in Sachsen-Anhalt (und ich glaube auch bei Dir da) ist es so, dass ein Bauantrag gestellt wird. In der Genehmigung wird alles reingepackt, was notwendig ist, damit der Bau/Umbau/Renovierung/Restaurierung ordnungsgemäß erfolgt.
Im Prüfverfahren ist der Denkmalschutz integriert. Die Bedenken, Anregungen, Auflagen der Beteiligten werden in den Genehmigungsbescheid "reingepackt". u.a. die der Denkmalbehörde.

Gab es in dieser Phase schon Verfahrensfehler? Das würde ich beim Termin im Bauamt nachfragen. (nicht nach Verfahrensfehler natürlich, sondern nach den Abläufen dort im Amt ==:))

Wenn es dieses Verfahren der Beteiligung nicht gibt, würde ich nachfragen und mir auch die gesetzlichen Grundlagen nennen lassen, wie dort sonst vorgegangen wird, wenn bei Denkmalen Baugenehmigungen erlassen werden.

Wenn ich das richtig verstehe, möchtest Du doch alles MIT den Behörden klären. Kompromisse finden und bist völlig erstaunt darüber, dass derzeit der Eindruck entsteht, dass lieber ein Einzeldenkmal verfällt.

Ich denke, Du bekommst eine Lösung, wenn Du auf Verfahrenstechnische Dinge hinweist. Verwaltungsrecht ist dann anzuwenden, wenn es keine speziellen Regelungen im Denkmalschutzgesetz oder in der Landesbauordnung gibt. Und das in Sachen Verfahren. Nicht zu verwechseln mit Entscheidungen über Anträge.

Ich weiß aufgrund der Länge dieses Threads nicht mehr: Gibt es eine konkrete Planung von Dir, was dann mal wie aussehen soll? Oder seid Ihr noch in der "Vorbesprechungsphase?

Berichte bitte weiter. Bin gern bereit, verwaltungstechnisch aufzuklären. Gesetze sind für Bürger da und nicht zur Selbstbeschäftigung von hoheitlich tätigen Beamten oder Angestellten. Wenn doch, haben genau diese Damen und Herren zu erläutern, inwiefern sie noch pflichtgemäßes Ermessen ausüben

Liebe Grüße vom Maulwurf aus Behördenkreisen
 
Thema: Wofür ist ein Denkmalamt eigentlich da?

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