Jetzt driftet...
...es in hinterwäldlerische Dummheit ab, schade.
Zunächst: Diese peinlich-pegidösen Aufmärsche werden überwiegend von Nichtdresdnern besucht, von Leuten, die vermutlich noch nie einen Muslim gesehen haben. Es wird vergehen, und bis dahin stehe ich auf der Gegenseite auf der Straße, auch morgen wieder. Das hier zu diskutieren, ist sinnlos.
Weiter: Es ist keine Diffamierung, sondern schlicht eine (bedauerliche) Tatsache, daß in den ländlicheren Regionen Sachsens wie auch anderswo nicht alles zum besten steht. Und daß dort Häuser billig sind und auch schöne Bausubstanz verfällt. Ich selbst komme aus der Oberlausitz, dort muss ich Gleiches beobachten: Jungvolk zieht es mangels Arbeit in die Städte oder gleich in die 11 alten Bundesländer, der Altersdurchschnitt steigt wie eine Fieberkurve. Ich habe kein Rezept dagegen, und auch das müssen wir in diesem Rahmen nicht auswalzen.
Vielen Dank im übrigen für das Silber, auch wenn's nicht Ihres war. Beim nächsten Gang durch das Grüne Gewölbe denke ich an Sie, versprochen.
Zu Thoma: So explizit hat er das nirgendwo geschrieben, das wäre ja ein Verriß der gesamten existierenden Forstwirtschaft. Der Wald ist auch ein Wirtschaftsgut und nicht nur eine Spielwiese für Radikalökologen. Das wissen Sie als erzgebirgischer ForstWIRTSCHAFTsmeister am allerbesten. Auch Sie tragen die Bäume nicht selber aus dem Wald. Und auch Sie produzieren Kahlschläge und verdichten den Boden (der dann ja aber wieder 80 Jahre Zeit hat, sich zu entdichten). Sächsisches Steillagenholz wird bis auf weiteres sowieso nicht in den erwähnten Bausystemen auftauchen, weil die Werke, das wissen Sie auch ganz genau, woanders stehen. Sie können Ihre Fichten also weiter hegen und pflegen.
Und tatsächlich, die Flachlandfichte ist aus meiner Sicht (Restaurator, Tischler) von minderer Güte, weil Sie zu schnell gewachsen ist. Das Holz ist ganz überwiegend zu weich und zu weitringig. Nur ist das für die erwähnten Bausysteme völlig bedeutungslos.
Jenseits der baubiologischen Vorteile eines winddichten Holzhauses sind Holz100 und NUR-HOLZ aber tatsächlich besonders nachhaltig. Es kann z.B. der ganze Stamm genutzt werden, da überwiegend dünne Bretter zu einer Massivwand zusammengefügt werden. Beim klassischen Blockhaus nutzen Sie letztendlich nur 10 bis 15%. Das System kommt völlig ohne Kleber aus, metallische Verbindungsteile gibt es nur an den Gebäudeecken / Plattenverbindungen. Aufgrund des sägerauhen Verbaues und der Luftschichten dämmt eine solche Platte doppelt so gut wie ein vergleichbares massives Element. Die Wärmerückhaltung / thermische Trägheit des Holzes ist exzellent, was Dämmmaßnahme stark reduzieren kann und ein besonders angenehmes Wohnklima bringt. Besonders hervorzuheben sind die Dachplatten, da an dieser Stelle der sommerliche Hitzeschutz so besonders konsequent umgesetzt werden kann. Das Haus ist sehr dauerhaft, was ein wesentlicher Aspekt ist. Der Rohbau steht in einer Woche, mangels Baufeuchte kann sofort der Ausbau begonnen werden und das Ganze ist auch noch zu 100% recyclebar. Und letztes ist denn auch der einzige Vorteil, den ich an einem Klafterholzkonstrukt (Wohnhaus will ich das nicht nennen) gleichfalls finde.
Grüße
Thomas