Cordwood (Klafterholz)- Haus in Deutschland

Diskutiere Cordwood (Klafterholz)- Haus in Deutschland im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo allerseits, mich würde interessieren ob man für ein Eigenheim in Cordwoodbauweise eine Bau genehmigung bekommen würde?
Cordwood?

Ich fand ja eher die Antworten ziemlich unpassend.

Wer den Zeitungsartikel liest findet darin manche Fragen beantwortet.
Nochmals der Link:

www.adz.ro/artikel/artikel/ein-oeko-haus-aus-brennholz/

Da er auf Deutsch ist geht's auch leichter als mit amerikanischen Texten, obwohl fast alles für Interessierte dort zu finden wäre.

Günstig ist auch bei der Bauweise , daß zB Treppen durch entsprechend innen oder außen herausstehende Hölzer ausgebildet werden können, ebenso Regalkonsolen, Schränke, Kleiderhalter etc

Es muß hier ja auch nicht gleich eine Fraktionsbildung geben,
wo man sich auf die eine oder andere Seite schlagen Muß.
Schlimm genug in der Politik, daß nicht jeder für sich denken und entscheiden kann

Andreas Teich
 
Aus langjähriger Erfahrung möchte ich auf das Urheberrecht verweisen

Wie bereits einige Mitglieder an Ihren Kontoauszügen nachvollziehen können, kann die Verwendung von Bildern, deren Herkunft nicht die eigene Kamera ist, sehr schnell ziemlich teuer werden.

Da ich derzeit davon ausgehe, dass die Bilder selber gemacht wurden, lasse ich Sie stehen, ansonsten bitte ich schnellstens um die Löschung.

Nur so als Anmerkung, am Rande und OT.

Gruß
Hartmut
 
Urheberrecht

Hallo Hartmut
Ist mir bekannt, daß in solchen Fällen dann die Trocken-Brot-und-Wasser Diät angesagt ist.
Ich habe bei der amerik. Website nachgefragt.

Wie lassen sich Doppelposts eigentlich löschen oder Bilder gegen andere austauschen ?
Und könnte es nicht eingeführt werden, daß vielleicht bis 3 Bilder eingefügt werden können ?
Und die möglichst noch an eine bestimmte Position?

Andreas Teich
 
fachwerk-I3214_201541314280.JPGNa,

dann wird sowas dem Förster sicher gefallen:


Im übrigen verweise ich auf Ihre eigene Fragestellung.

"...ob man für ein Eigenheim in Cordwoodbauweise eine Bau genehmigung bekommen würde?"

Zunächst, nur deshalb, weil Sie nicht wissen, was Sie tun (wollen), sind meine Bedenken weder spießbürgerlich noch kleinkariert. Der fachliche Horizont fehlt Ihnen offensichtlich, und so können Sie nicht werten. Lernen Sie, statt zu gifteln. Auch rauhe Burschen haben das schon geschafft.

Die Rissbildung als Ergebnis des Arbeitens des Holzes erwähne ich nicht von ungefähr. Sie kann leicht wesentlich größer ausfallen als bei Ihren Beispielen, da die Wand ständig ihre Größe verändern wird. Insofern wird die Bindung an den Lehmmörtel vielerorts verlorengehen. Ich rede hier nicht von Haarrissen. Holz verändert seine Größe wie bekannt mit der Luftfeuchte durch Quellen und Schwinden. Für Fichte (hier ein Koeffizient für Sie, Herr Teich :) ist das mittlere differentielle Schwindmaß ca. 0,3% je 1% Holzfeuchteänderung. Bei den vermutlich eher minderen und jüngeren Qualitäten, die für einen solchen Bau zur Anwendung kommen, ist dieser Ansatz sehr zurückhaltend. Tangential betrachtet wären es gar 0,4%. Über eine ganze Wand von vielleicht 3m Höhe und 10m Breite kämen bei Holzfeuchtewechseln von nur 4% (absolut plausibel) immerhin 3,6cm in der Höhe bzw.9cm in der Breite zusammen. Wohlgemerkt, dieses Arbeiten findet ständig in beide Richtungen statt und kann nicht verhindert werden. Das erfordert, daß nicht nur alle festen Konstruktionen im Haus wie Türen, Fenster, Leitungen etc. dieser "Beweglichkeit" entsprechend konstruiert werden müssen (wie beim Block- und Bohlenbau); ferner ist ein aufwändigerer mehrschaliger Aufbau der Innen- oder besser Außenwand unerlässlich. Wenn ich das tun würde (was ich nicht werde :) wäre eine 2schichtige Heraklitverkleidung von jeweils mindestens 50mm als Entkopplung und Putzträger das Minimum. Damit ist aber der vermutete Vorteil des preiswerten Bauens dahin, und auch der (höchst überflüssige) Trinkröhrcheneffekt. Ob dieses "Arbeiten" in dem genannten Rahmen beherrschbar ist und bleibt, ist fraglich. Bei zusätzlichen Auffeuchtungen (feuchtwarmer Sommer, Schlagregen) ist mit weit schlimmeren Konsequenzen zu rechnen. Hirnholz saugt strukturbedingt wie ein Schwamm.

Und zum Thema Dämmung dürfen Sie gerne oben noch einmal lesen, was ich von überzogenen Dämmungen halte. In einem Neubau MÜSSEN Sie aber luftdicht bauen, und ich bezweifle den Erfolg aller Bemühungen bei einem einschaligen Wandaufbau. Im Übrigen müssen Sie vor dem Bauamt bestehen, nicht vor mir...Selbst wenn es anfangs dicht ist, es wird nicht luftdicht bleiben, und damit ist der Kondensateintrag in ein wasserempfindliches Baumaterial gegeben. Üblicherweise produzieren wir heute auch noch mehr Luftfeuchte im Haus als vor 100 Jahren, was nicht ohne Folgen bleibt.

In allen Rissen siedeln sich besonders gern Insekten an, auch holzzerstörende. Ferner wird Hirnholz besonders gern angestochen, weil die lieben Tierchen so in den Holzstrukturen weitaus besser eindringen können. Hier nebenan mein sehr schön frequentiertes Insektenhotel im Ausschnitt. Sogar Robinie steht auf dem Speiseplan.

Sicherlich hat auch AT inzwischen etwas Neues ergoogelt. Schöne Dienstleistung: AT googelt für Suchmaschinenunkundige, gern auch doppelt :)

Mein Ruf hallt in die Berge

Grüße

Thomas

P.S. Die großen Löcher in dem Robinienhirnholz habe ich selber gebohrt. Nicht, daß mir jetzt nach Volksverhetzung auch noch Betrug nachgesagt wird :)
 
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Mehrere Bilder in einem Kommentar geht nicht. War mal geplant, ist wieder verworfen worden. Lange Diskussion.

Gruß und bitte im Bild einen Verweis auf die Erlaubnis und die entsprechende Website einfügen. Danke.

Gruß
Hartmut
 
Sehr gute Argumentation...

...welche mich langsam aber sicher überzeugt.Wenn Sie jetzt noch zum Thema Bodenverdichtung durch Forstmaschinen googeln, dann sind Ihre und auch meine Bildungslücken geschlossen.

Herr Teich hat erläutert, dass diese Häuser global gesehen keine Einzelexemplare sind. Hatten die Erbauer der Cordwoodhäuser Langeweile, waren sie einfach nur dumm? War es der Materialmangel an Ziegelsteinen? Waren es Egozentriker, welche sich selbst durch -zugegeben toll aussehende- Rundbauten ein Denkmal setzen wollten?
All diese Fragen habe ich gerade eben an einen waschechten nordamerianischen Cordwood-Praktiker gestellt...
 
Hatten die Erbauer der Cordwoodhäuser Langeweile, waren sie einfach nur dumm?

Im Artikel stand es doch geschrieben.
Amerikanisches Bauniveau, davon 1/3 nur Kosten.
Wieviel Qualitätsabstriche gegen die 100% Bauweise toleriert wurden, steht nicht geschrieben.
100% kamen laut Artikel damals 1980 in Amerika 45.000 Dollar.
Ich hab leider keine Idee was zu der Zeit eine Hütte bei uns kam.
Das sagt dann schon alles.
 
Eine "Entdichtung" findet...

mit Sicherheit in einem gewissen Rahmen durch Frost / Tauvorgänge statt. Frost sprengt sogar Steine. Kleinstorganismen, Wurzeln etc. sind auch am Werk. Ob das die Bodenverdichtung über einen längeren Zeitraum von zum Beispiel 80 Jahren (als ich im Forst war, wurde damit die Hiebreife der Fichte so benannt) hinreichend oder nur ein bisschen reduziert; dazu werde ich jetzt keine eigenen Testreihen anstellen. Über den Stellenwert der Bodenverdichtung habe ich auch keine Arbeit geschrieben. Mir scheint aber, daß es auf den ehemaligen Rückewegen nicht wesentlich schlechter wächst als anderswo. Der subjektive Eindruck eines bekennenden Waldgängers.

Herr Teich hat die allermeisten Dinge, von denen er hier schreibt, vermutlich nie gesehen oder aber nur gestreift. Das wurde schon bei anderen Themen so offensichtlich wie lästig. Er googelt halt gern. Wenn immer fleißig in Ausrissen zitiert wird, bleibt immer ein Teil der Info auf der Strecke. Die erwähnten Holzansammlungen in Griechenland und Sibirien können sonstwas gewesen sein, aber mit Sicherheit nichts, von dem man sich für heutige Bauvorhaben, zudem in Mitteldeutschland, viel entnehmen kann. Die Anforderungen an einen Wohnbau im Jahre 2015 sind völlig andere als an eine Schutz- oder Jagdhütte vor 1000 Jahren.

Bezüglich Amerka: Inwieweit sich diese Bauform dort über längere Zeit bewährt, und eine unabhängige Meinung werden Sie so wohl auch nicht bekommen.

Grüße

Thomas
 
noch...

ein letztes mal zur Bodenverdichtung: Sachsen hat als eines der ersten Bundesländer den Abstand der Maschinenwege von 20 auf 40 m erhöht. Dies soll der Problematik der Kanalisierung von Oberflächenwasser in Gebirgswäldern sowie der Staunässebildung Rechenschaft tragen. Hierzu nochmal der Wink zum Mondholz: Will ich wirklich ein Mondholzhaus errichten (so wie in der guten alten Zeit), sollte folgende Produktionskette gegeben sein: Holzfäller - Zimmerer - Tischler. Im Ideallfall hat man alles berufliche Können eigen, viel Zeit/ die entsprechende Lagerkapazität und natürlich ein gewisses Kapital, welches ich aber nicht überbewerten möchte.
Und damit Sie (jetzt) meiner Logik folgen können: als Ansatzpunkt für die bauliche Verarbeitung von REGIONALEN Rohstoffen habe ich die Cordwoodtechnik gesehen. Man könnte jetzt den Faden weiterspinnen und fragen "Wie schauts aus mit Cobhouses (Wellerlehm), Tiny-Houses, Strohballenhäusern?" All das sind -ähnlich Mondholz- alte Techniken, welche eine Renaissance erleben.
 
Baugenehmigung

Um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen und diesen fruchtlosen, fundamentalistischen Disput rund um bauliche Glaubensfragen zu erden: Eine Baugenehmigung werden Sie für Ihr Vorhaben nicht bekommen, weil Cordwood als Konstruktionsprinzip keine bauaufsichtliche ZUlassung hat.

Sie werden keinen Architekten oder Statiker finden, der Ihnen damit einen Hausentwurf erstellt. Es gibt für die Verarbeitung keine anerkannten Regeln der Technik und keine Handwerker, die die Arbeit ausführen würden. Der Architekt muß für das Bausystem eine Ausnahmegenehmigung beantragen und übernimmt ansonsten für die Planung und Ausführung die volle Verantwortung und Haftung. Was er hoffentlich nicht tun wird.

Wenn das System in irgendeiner Weise sinnvoll zu verbauen wäre, gäbe es dafür auch einen Hersteller. Das ganze Prozedere rund um die Herstellung des Ausgangsmaterials ist aber mühsam und kaum zu vereinheitlichen im Sinne eines rundum definierten und standartisierten Baustoffes mit kalkulierbarem Verhalten. Aus Schwachholz fertigt man besser OSB-Platten an oder andere Holzwerkstoffprodukte mit gleichbleibender Qualität.

SIe können sich aber von einem Architekten/Statiker einen Holzrahmen/Holzskelettbau planen und genehmigen lassen, den Sie dann, bei Nachweis des ausreichend Wärme-/Schall-/Brand- und Feuchteschutzes, in EIgenleistung mit Holzscheiten ausmauern.

Dann ziehen Sie ein und wohnen einige Jahre zur Probe. Danach melden Sie sich wieder in diesem Forum und berichten minutiös von Ihren intensiven Erfahrungen wärend des Planungs- und Bauprozesses und Ihren Wohnerfahrungen.

Sie schreiben ein Buch, das Vor- und Nachteile dieser Konstruktion erschöpfend darstellt -Kenntnisse aus erster Hand: Erfahrungen-, die Baukosten dukumentiert und und vorsichtig optimistische Ausblicke auf die Zukunft dieser ungewöhnlichen Bautechnik erlaubt.
 
…noch zwei Fragen

"Die sowohl in Schweden als auch in Nordamerika im 19. Jahrhundert parallel und ohne gegenseitige Einflüsse entwickelte Bauweise erfreut sich…" ist ein Zitat aus dem von AT geposteten Link: www.adz.ro/artikel/artikel/ein-oeko-haus-aus-brennholz/
und "(Cordwood- Bauweise vor 1000 J. nachweisbar)."
ist eine Aussage von AT im Post: " Allergie gegen Alternative Bauweisen?"
Meine Frage dazu: Kann ich nicht rechnen oder gibt's noch andere Quellen?

Und an ZZtop85 die Frage:
Woher kommt die Erkenntnis zu folgender Aussage?
"Dabei haben die Holzscheite eine Trinkröhrchenfunktion, d.h. es erfolgt ein guter Luftaustausch."
 
Cordwood-Haus Zusammenstellung

Ich habe die archäologischen Überreste nicht selber ausgegraben sondern in diesem Fall eine Wikipedia-Aussage wiedergegeben-
Also in einem Fall geht es um archäologische Funde, im anderen Fall um noch bestehende Bauten:

HistoryEdit (aus Wikipedia zu cordwood houses):

Remains of cordwood structures still standing date back as far as one thousand years in northern Greece and Siberia. More contemporary versions can be found in Europe, Asia, the Americas. The exact origins of cordwood construction are unknown. It is, however, plausible that forest dwellers eventually erected a basic shelter between a fire and a stacked wood pile.[2] Perhaps a better historical perspective is found in the work of William Tischler of the University of Wisconsin. In his study of the technique, he states that "current" cordwood probably started in the late 1800s in Quebec, Wisconsin and Sweden. He believes that the technique started in these areas at the same time.[3] The technique had a brief period of popularity in the northern United States during the Great Depression, due mostly to its inexpensive materials and ease of construction, leading to it being called "Depression Housing" in parts of Wisconsin, Vermont and upstate New York.

Da gibt's natürlich noch genügend andere Dokumentationen, u.a.
von Ole Hagman, der 150 seit den 1850-ern in Schweden erbaute Cordwood Häuser dokumentiert hat und sozialgeschichtliche Artikel über schwedische und norwegische Cordwood-Häuser geschrieben hat.

Ist schon etwas seltsam, daß die eigentlich recht harmlose Frage ob solche Häuser eine Baugenehmigung bekommen können zu solchen Auswüchsen führt.
Mit Luftaustausch, nehme ich an, ist richtigerweise Feuchtigkeitsabsorption und Diffusionsfähigkeit gemeint. Ein direkter Luftdurchgang kann durch Holz in der Stärke natürlich nicht erfolgen- außer durch evt entstandene Risse oder offene Fugen.

Und einen fundamentalistischen Disput kann ich zumindest bei den grundsätzlichen Befürwortern nicht erkennen.

Niemand hat behauptet es wäre eine völlig schadensfreie überall anzuwendende Bauweise, die keinerlei techn. Voraussetzungen hat.

Für mich würde es darum gehen, dabei zumindest grundsätzliche Möglichkeiten zu erörtern, wie könnte so etwas technisch korrekt gebaut werden.
Eine auf quasi Abfallholz basierende Bauweise in einem waldreichen Gebiet finde ich erst einmal naheliegend.

Wenn exponiertes Hirnholz ein Problem darstellt würde dies auch für jedes Blockhaus zutreffen.
Bei diesen Wänden schwindet nicht die gesamte Wand als Ganzes, sondern nur jedes einzelne Holzstücken separat, da der Mörtel das wesentliche Traggerüst bildet.
Wenn ich zB von 15 cm Holzdurchmesser ausgehe und eine 10 % Feuchteänderung voraussetze bei einem Ausdehnungskoeffizienten von 0,4% je % Holzfeuchteänderung kommt man also auf 4 %, dh 7,5 cm Holz vergrößern sich um 4%= 3 mm.

Statt 0,4 wird bei Fichte tangential 0,36 und bei Tanne 0,28 angegeben- bei engringigem Holz aus höheren Lagen wird das deutlich weniger sein.
Diese Änderung wird aber kaum im Hausinneren stattfinden, sodaß sich keine gerade 3mm Fuge bis in den Innenraum bilden wird-
vor allem weil sich noch die Dämmung zwischen den Mörtelschichten befindet und wie auch bei Fachwerkhäusern in den ersten Jahren nach Errichtung Nacharbeiten stattfinden sollten.

Zudem ist's ja nicht verboten, innenseitig ein Schilfrohrgewebe zu befestigen und zB einen Lehmputz aufzubringen.

Eine Bauweise ist ja ohnehin eine fachwerkähnliche selbsttragende Holzkonstruktion inkl Dach zu erstellen und darunter wettergeschützt die Gefache mit Cordwood auszufüllen.

Dies dürfte dann ziemlich problemlos genehmigungsfähig sein.

Dämmung etc ließe sich bei Bedarf wie bei jedem Fachwerkhaus herstellen.

Die Holzkonstruktion könnte ebenso außen oder innen vor die Cordwood- Wand gesetzt werden.

Strohballenbau hatte anfangs auch keine bauaufsichtliche Zulassung-
alles nur eine Frage der Zeit.

Sinnvoller wäre es doch, sich Gedanken über Möglichkeiten und nicht
über Un-Möglichkeiten zu machen.(schon das Wort ist negativ und blockiert)

Andreas Teich
 
Trinkröhrchenfunktion

Sowie Klima- und Schädlingsthematik werden in Andreas Teichs Link (adz.ro) sehr gut beschrieben.
Meine anfängliche Annahme die Gefache nur mit Lehm und Holz zu füllen, muss ich korrigieren. Im Artikel werden auch andere Mischungen benannt mit Zement, Kalk, Sägespänen usw.

Der finanzielle Ansatz ist wahrscheinlich der grundlegende Punkt, der bei all den Bauamtsinhabern, Architekten, Dämmwert-Berechnern, Brandschutzexperten usw zum Aufschrei führt: der einfache Mann vom Lande baut sich mit Hilfe einfachster Mittel und natürlichen Materialien ein Haus. Und das auch noch ohne Knebelkredit einer Bank! Das wäre ja noch schöner!
 
ich muss mich leider als kompletten Cordwood-Ignoranten outen, da bleibt auch für mich nur googeln.

dabei bin ich auf folgende Fundstücke gestoßen:

Burg Waldeck:

http://www.burg-waldeck.de/index.php/bildergalerie/category/5-cordwoodhaus

4. Foto auf der Seite.

Kann es sein, dass die hier dieses antiökologische Teufelswerk auf die Wandinnenseite montiert haben ?

dann gibts diese schöne Seite:

http://www.inspirationgreen.com/cordwood-homes.html

da findet man folgede Varianten

"before placing in the wall, spray or soak the cordwood in Borax"
(4 Tassen Borax auf 4 Liter Wasser!)

oder

http://www.inspirationgreen.com/assets/images/Blog-Building/Cordwood Bldg/under-construction_npr.jpg

dort findet man Bildunterschriften, in denen der vielsagende Begriff "Foam" vorkommt,

und auch viele Gebäude, die gar nicht als Wohnhäuser gedacht sind.

und nicht zuletzt auch diesen Zeitschriftenartikel, der ein gelungenes BV beschreibt:

http://www.cordwoodconstruction.org/img/Cordwood_TOB.pdf

hier kann man lesen, dass der Zwischenraum zwischen den Wänden ausgeschäumt wurde, dass dem Lehm Zement beigemischt wurde und dass nach einem Jahr die Risse mit Fiberglass ausgetopft wurden, obwohl das Holz 4 Jahre abgelagert war.

Ich finde die Häuser auch ganz nett anzusehen, die fantasievollen Lösungen lassen aber erahnen, dass die Erbauer mit der gleichen Bauphysik kämfen wie alle anderen und dabei Lösungen gewählt haben, die im FW Bau absolut inakzeptabel sind.

und nebenbei:

"Mit Luftaustausch, nehme ich an, ist richtigerweise
Feuchtigkeitsabsorption und Diffusionsfähigkeit gemeint.
Ein direkter Luftdurchgang kann durch Holz in der Stärke
natürlich nicht erfolgen- außer durch evt entstandene Risse
oder offene Fugen"

Das nehme ich nicht an!
ich denke dass mit Luftaustausch Luftaustausch gemeint ist, auf deutsch Zugluft, eben genau durch Risse und Fugen.

Wenn man das ganze deshalb noch von innen und/oder außen verkleiden oder verputzen muss, wo bleibt der Vorteil?

Und ob's billig ist? Durch diese Konstruktion werden doch lediglich teilweise die Materialien des Rohbaus ersetzt.

Schließlich benötigt man für eine 3 m hohe und 5 m lange 40 cm Wand 6 RM geeignetes Holz (Zeder?!), die Rahmenkonstruktion nicht mitgerechnet.
Dazu kommen sämtliche Böden und Decken, das Dach (sicher nicht standard), die ganze Installation... muss ich alles nicht aufzählen.

Bauen soll jeder wie er will, ob man dafür den Segen der Obrigkeit bekommt, sei dahingestellt.
Und ob's Öko ist weiß ich auch nicht recht. Wahrscheinlich wird man den Gegenwert der Scheite in den Außenmauern pro Winter verheizen müssen um das Kondensat in den Fugen und Ritzen im Zaum zu halten.

in Zeiten der EnEV halte ich einen positiven Beschied auf die Ausgangsfrage für sehr unwahrscheinlich.

Gruß

GE
 
Der einfache Mann

... der einfache Mann vom Lande baut sich mit Hilfe einfachster Mittel und natürlichen Materialien ein Haus".

Wenn der einfache Mann keine Ahnung von Baukonstruktion, Bauphysik und Materialkunde hat und statt der Pflicht (die anerkannten Regeln der Technik etc) direkt zur Kür übergeht, liegt der Schluß nahe, das dem genialischen Projekt kein wohlverdientes Ende beschieden sein wird.

Vor einiger Zeit wurde mal der Begriff vom "naiven Bauen" geprägt, das Sachkunde und sorgfältiges Überlegen durch beherzte Unwissenheit ersetzt.
Nicht lange Nachdenken ! Machen ! Die Ergebnisse habe ich in mancher Bauberatung begutachten dürfen.

Niemand wird den Fragesteller daran hindern, sehr intensive und lehrreiche Erfahrungen mit seinem Bauprojekt zu machen. Es ist aber fahrlässig, all die beschriebenen Bedenken beiseitezuwischen oder gar von "Expertenseite" zu entkräften, um "Außergewöhnliches" zu ermöglichen. Das kann dann auch ggf. eine außérgewöhnliche und sehr kostspielige Dummheit sein. Und die sollte auch so mit ihren Konsequenzen benannt werden.
 
Sie arbeiten mit...

Unterstellungen, was mich aber in diesem Forum immer wieder aufs Neue erheitert.
Wo steht geschrieben, dass der einfache Mann gleich der Fragesteller ist? Wo habe ich geschrieben, dass ich derzeit ein Cordwood-Bauprojekt betreibe bzw. vor habe zu betreiben? Wenn Sie Ihre Baugutachten auch so interpretations- und fantasievoll schreiben, dann sind die vielen Gutachterfehler kein Wunder...
 
Cordwood

Hallo Götz
Bei deinen Hinweisen sieht man, daß nicht alles was aus Amerika kommt- selbst aus der Alternativszene- nicht blind übernommen werden sollte.

Teils haben die ein seltsames Verhältnis zu manchen Materialien- Schaum würde ich natürlich nicht nehmen.
Borax wird hier auch bei Ökoprojekten verwendet-
ist aber in aller Regel unnötig.

Gegen mögliche Schädlinge und Feuchtigkeit würde ich eher die Hirnholzseiten ankokeln,
besser aber ohnehin frühzeitig entrinden und möglichst große Dachüberstände vorsehen- dann läßt sich vieles einsparen.

Es gibt natürlich auch Nichtwohnhäuser, die mit Cordwood erbaut werden.
Um Erfahrungen zu sammeln würde ich erst einmal ein kleineres Nebengebäude errichten.

Wer Zement verwendet hat natürlich eher ein Problem mit Fugen aufgrund der sehr steifen Konstruktion- in der Hinsicht ists wie bei Fachwerk.

Wenn der Mörtel nur jeweils an den Außenseiten aufgetragen wird und der dazwischen befindliche Hohlraum gedämmt wird sollte es dicht sein- bei kleineren Holzdimensionen ohnehin.

Innen eine Lehmputzschicht auftragen fände ich kein Problem- das könnte auf die Außenwände beschränkt werden.
Es müssen nicht alle Cordwoodwände innen sichtbar sein- wäre mir dann auch zu dunkel- aber jeder wie er mag.

Zu den Kosten
Natürlich gibts neben den Wänden noch andere Bauteile, wobei die auch schon einen erheblichen Kostenfaktor darstellen.
Und von Brennholz zu Bauholz besteht doch ein Preisunterschied, von der Logistik,Bestellung, Bearbeitung etc ganz zu schweigen.
Mit Sammelschein ists fast umsonst.
Bei 100 qm Wohnfläche und 2,8m Wandhöhe und 40 cm dicken Wänden sinds fast 50 m3 Holz mit Innenwänden.
Das als Massivholz gerechnet mit 300,-€/m§ sind schon mal 15.000 + MwSt.
Bei Cordwood müßten natürlich noch Mörtelkosten addiert werden, falls nicht Lehm vorhanden ist.
Dafür kann auch der Boden als Hirnholzpflaster verlegt werden und spart die Dielen ein.

Bei Cordwood wird im Wesentlichen eine Person benötigt, die anleitet und plant- alles andere kann prinzipiell von Laien gemacht werden, für manche sicher eine gute Erfahrung ihr Haus selbst zu bauen.

Mit der Baugenehmigung wird's wie bei Strohballenbau sein- sobald sich eine Gruppe oder ein Finanzier für das Zulassungsverfahren findet wird es möglich sein.

Aber es würde schon völlig genügen wenn erst einmal nur genehmigungsfreie Gebäude von etwas experimentierfreudigen Leuten so gebaut werden.
Insgesamt gibts genügend funktionierende Beispiele.

Und wer eh mit Cordwood baut hat wohl auch nichts dagegen ein paar Stücke mehr zu verheizen, wenns doch mal ein paar übersehene Fugen gibt.
Bei Fachwerkhäusern wird ja bisweilen auf die Vorteile von nicht ganz dichten Fenstern hingewiesen.

Ohnehin muß jetzt nicht der Cordwood-Hausbauboom ausbrechen- fordert auch niemand.
Wer aber mehr Möglichkeiten kennt findet eher die bessere Methode.

Andreas Teich
 
Aber nun...

pinkelt doch dem Mann nicht in den Buddelkasten. Ist so ein schönes Thema auf Kaffeeklatschniveau über die genialen Alternativbauweisen zu fabulieren. Nicht mal der Fragesteller will sowas bauen, in Deutschland baut's sowieso keiner zu Wohnzwecken. Wegen den bösen Lobbyisten, Bankern und Politikern, die den armen Mann statt ultraökologischer Fata Morgana nur die reale Plattenbauweise vergangener Jahrzehnte gönnen. Mit Schaum wird's zusammengehalten, und Borax killt den Wurm. Was soll's? Ist eh nur dekorativ. Ich empfehle, eine Außentapete in Cordwoodoptik zu drucken. Diffusiosoffen natürlich. Dahinter kann man dann solide bauen :)

Vielleicht jetzt ein paar threads zum Iglubau in Schneeberg?

Grüße

Thomas
 
Sie als Pausenclown...

...des Fachwerkforums unterstützen doch dieses Kaffeeklatschniveau, anscheinend weil es Ihr genereller Kommunikationsstil ist. Wir könnten auch zur Restauration alter Bunkeranlagen zu gemütlichen Wohnzwecken in der Hinterlausitz diskutieren. Da können Sie dann fröhlich Ihre Tapete an die Wand pappen.Jedoch wird diese bei Ihrer selbstdarstellerischen Tragikomik wohl gleich wieder abfallen...
 
Nun,

den Bart (tragen Sie auch so komische Hüte und Brillen wie die leicht monotonen Uraltbarden Ihres Forennamens?) können Sie hier gerne noch endlos kämmen, ein Haus wird nicht draus.

Als Fliesen gibt es die Hirnholzoptik schon. Ist auch noch abwaschbar.

Eine Gute Nacht.

Thomas
 
Thema: Cordwood (Klafterholz)- Haus in Deutschland
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