Ich hoffe das hilft
Hallo Michael,
wie Sie schreiben haben Sie ein Angebot für eine vertikale Innenabdichtung mit Köster NB 1 Schnell (mineralische Dichtungsschlämme) sowie eine Horizontalsperre mit Köster Cresin 76 (Kunstharz). Hat Ihnen der Anbieter auch verraten wo er die Horizontalsperre einbauen will,
oben oder unten? Und vor allem warum?
Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht von außen eine Probeschachtung zu machen um sich die Vertikalsperre anzusehen. Wenn Sie das tun, werden Sie sehen, das Sie von einer Abdichtung Bj. 1960 nicht mehr viel sehen.
Genau von dort, erdberührter Bereich, kommt aber immer Wasser. Das ist der Lastfall „Bodenfeuchte“ der an jedem Bauwerk anliegt, mal mehr, mal weniger.
Und wenn es mal mehr kommt, sind die sich mit Wasser füllenden Hohlblocksteinen ein Wasserspeicher welcher das Wasser mal eben doch auch 2 Meter nach unten durch reicht.
Ferndiagnose hin oder her, es ist um einiges wahrscheinlicher das es sich um diese Uhrsache handelt und weniger um Kondenswasser Bildung. Wo soll das Wasser in einem weitgehend ungenutztem Keller auch herkommen, das in diesen Größenordnungen an den Wänden kondensiert. Warum kondensiert es nicht mehr im oberen Bereich? Hier ist der Temperaturunterschiet (ohne es zu messen) höher als im unterem, erdberührtem Bereich.
Von den Fensterscheiben mal ganz abgesehen, hier müsste es in großen Tropfen runter laufen.
Es ist nicht auszuschließen das an Ihrem Haus auch noch aufsteigende Feuchtigkeit eine Rolle spielt, das sehen Sie aber recht einfach an Ihren Innenwänden. Sind diese Nass, kann es sich weder um Bodenfeuchte, noch um Kondenswasser handeln. Dann kommt`s auch noch von unten.
Ich habe ein ähnliches Haus vor 2 Jahren abgedichtet. Hier steht das Grundwasser ca. 15 cm unter dem Kellerfußboden. Der gute Mann hatte beide Lastfälle.
Ich bin hier wie folgt vorgegangen. In jeden Hohlblockstein des erdberührten Bereiches wurde ein Loch 20 mm gebohrt. Dann wurde von unten beginnen, mit einer Putzmaschine, Mörtel in die Steine gepresst. Über ein Loch habe ich den Bereich von etwa 2 qm Mauerwerk verpresst, die Bohrlöcher an denen der Mörtel austrat wurden mit Weinkorken verschlossen.
Dann wurde ein zweireihiges Bohrlochraster 12mm ca. 20 cm über dem Kellerfußboden erstellt und über Injektoren ein bauaufsichtlich zugelassenes PUR Harz im Hochdruckverfahren eingepresst.
Als letztes wurde das Haus von außen freigelegt und mit einer KMB inkl. Gewebe in zwei Lagen nebst Perimeterdämmung versehen.
Die Wandflächen hat sich der Bauherr selbst mit einem Reinkalkmörtel verputz.
Neben allerhand Unsinn, überwiegend von Herrn Rupnow, habe ich hier die Empfehlung ein EP-Harz für die Hohlraumverfüllung zu verwenden gelesen.
EP-Harze sind weniger für die Bauwerksabdichtung als mehr für die Beton- und Rissanierung zum Kraftschlüssigen verpressen. Um Hohlräume zu verschlissen und das unkontrollierte abfließen des eigentlichen Injektionsgut zu verhindern verwendet man PUR-Schäume.
Diese sind Wasserreaktiv, wer legt auch schon eine trockene Wand trocken?
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