Hallo Michael,
leider war ich gestern nicht im Büro und konnte die berlin-brandenburgischen Wellen nicht mitverfolgen. Manche Lösungsansätze sind halt nicht nachvollziehbar, sodass die Wogen höher kochen. Manche Menschen wissen manchmal nicht, was sie sagen, aber sie meinen es dann gewiss genau so! Einfach überlesen.
Das Haus klingt fast wie ein alter Bekannter aus der Familie. Wenn alle Außenwände gleich betroffen sind kann vermutlich eine Beschädigung einer Grundleitung ausgeschlossen werden. Die Räume stehen zur Zeit leer => wunderbar, erstmal so beibehalten. Ich nehme an die alten Stahlkellerfenster sind noch drin oder wurden die ausgetauscht?
Ist der Raum des Standortes der Heizungsanlage weniger betroffen?
Der zur Büronutzung gedachte Raum trägt die Platten des Nachbarn. Diese verhindern dauerhaft, dass Luft an das feuchte Mauerwerk kommt. M. E. müssen die erstmal runter, sonst trocknet die Wandoberfläche nicht ab.
Zur Frage: Nein, das Regenwasser bahnt sich normalerweise nicht erst 2m den Weg an der Wand herunter um dann in das Mauerwerk einzudringen und exakt oberhalb der Sockelfliese auszutreten, es sei denn ausgerechnet hier wäre dann hausumlaufend der Bitumenanstrich defekt. In der Gänze dann - und im Besonderen im Sandboden - ist das als eher unwahrscheinlich einzustufen.
Die Feuchte tritt schon immer auf, immer gleichbleibend. Die Fenster sind nicht permanent zu => Je nach Witterungslage befördert die Außenluft (auch durch kleine Öffnungen) Feuchtigkeit in den Keller - und zwar nicht zu knapp. Auf Wunsch gebe ich Ihnen hierzu gerne noch etwas zu lesen.
Wie bereits angesprochen gilt es hier zunächst einmal ein Auge auf Luft- und Wandtemperaturen und die Luftfeuchtigkeit zu werfen. Das ist einfach, günstig und im Falle des Nichtzutreffens hat man erstmal nichts durch chem. Behandlungen o. Ä. zerstört.
Also => Taupunktermittlung.
Da Wärmequellen im Keller vorhanden sind werden beim Messen unterschiedliche Wandtemperaturen in unterschiedlichen Wandhöhen auftreten. Selbst der abwegigste Mitdiskutierer wird in seinem physikalischen Weltbild zugeben müssen, dass warme Luft nach oben steigt und sich zum Einen hieraus schon eine Differenz ergeben wird und zum anderen der Sockelbereich kälter sein wird als die angrenzende Wand – und diese zudem keine Feuchtigkeit aus der Raumluft aufnehmen kann.
Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte Luft und gibt diese dann beim Vorgang des Abkühlens an entsprechend temperiertem Wandbereich oder auch Fenster wieder ab.
... und zwar egal ob im Keller, in der Küche oder im Bad oder wo auch immer. Das hat häufig alles nichts mit Kapillarität, aufsteigender Feuchte drückendem Wasser oder dem 150m entfernt liegenden Bach usw. zu tun und ebenso sind dann auch die darauf basierenden Lösungsvorschläge zu bewerten. => Messen => Interpretieren => Lösen
Ich will aber ohne es gesehen zu haben die anderen Lastfälle die für Feuchtigkeit sorgen können nicht ausschließen.
Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer