Kellerwände mit Lehm oder Kalk verputzen?

Diskutiere Kellerwände mit Lehm oder Kalk verputzen? im Forum Keller & Fundament im Bereich - Hallo, leider haben wir kein Fachwerkhaus, aber vielleicht kann uns hier trotzdem jemand weiterhelfen. Wir haben uns letztes Jahr ein Haus...
da kann ich Heike und den Anderen nur beipflichten.
Lehm auf dauerfeuchter Wand geht nicht.

D.h. geht schon, hält aber nicht.
Das weiß ich aus eigener Erfahrung (Habe es mal probiert, und der "Krempel" fällt eben wieder ab. Und das nach relativ kurzer Zeit.

Warum habt ihr euch so auf Lehmputz eingeschworen? Lehm ist ja mittlerweile zu einem teuren Gut geworden.

Du fragst wie früher Kellerwände verputzt wurden?
In meinem Fall gar nicht!. Der Keller ist und war nicht verputzt.

Den Kartoffeln oder dem Wein der dort lagert ist es Wurscht ;-)

Um aus einem feuchten Keller eine Werkstatt zu machen bedarf es vermutlich mehr als nur die Wände zu verputzen.
Da stünde wohl zunächst die Beseitigung der Feuchtigkeitsquelle an. Und das ist recht aufwendig und teuer.

Es sei denn.........man bemüht die Ö-Norm, schmunzel!

Grüße
Martin
 
Was ist denn eigentlich damit gemeint - die Wand soll atmen?

Ich kenne jedenfalls keine Wand (gleich welcher Baustoff auch immer) die atmet!
Dies wird oft von so genannten "Fachleuten" erzählt - Quasi als besonders schonende Sanierung.
Es sind jedoch nur Floskeln.
.
Und da Sie ständig neu verputzen wollen, ist Lehm und/oder Kalk schon das "Richtige".
Neben der (ich denke, unsinnigen Arbeit) können Sie jedoch auch für einen etwas höheren Feuchtegehalt im Keller sorgen.
Klar ist doch, wenn Sie die Arbeiten - so wie Herr Bötcher empfohlen hat, nicht durchführen wollen, dann verdunstet um so mehr - weil eben die Oberflächen weniger dicht sind.
.
Ach so, das mit dem Luftentfeuchter ist noch so eine Sache - erst sorgen Sie dafür, dass die Wände gut atmen - um dann den Luftentfeuchter länger beschäftigen zu können!
Aber dafür erhalten Sie auch noch mehr Salz an der Oberfläche was Ihren Ergeiz - wieder neu verputzen zu können auch noch erheblich entgegenkommt.
.
Sie halten uns sicher auf dem Laufenden.
Ich würde dies so nicht machen. Dazu noch ein Bild eines ähnlichen Objektes.
Dies wird heute hochwertig als Wohnung bzw. als Büro genutzt.
 
Kellerputz

Hallo Heike,
Der von mir vorgeschlagene Aufbau ist eine sehr billige, in Eigenleistung auszuführende Variante. Der Materialpreis liegt nur bei wenigen Euro pro m².
Falls wider Erwarten nach einigen Jahren mal ein paar Ausblühungen oder eine lose Stelle im Putz auftreten sollten, ist das schnell wieder behoben.
Es geht mir nicht um den Aufbau eines klassischen Sanierputzsystems durch eine Fachfirma, das ist wirklich teuer.
Für Euch reicht einfach nur ein Putz, der die Feuchteabgabe in den Raum unterbindet oder zumindest stark einschränkt.
Und bei einem Anstrich mit Weißkalk aller paar Jahre sieht es auch anständig aus.

Viele Grüße
 
Machen...

...wie Herr Böttcher schreibt, sonst reicht es nicht, euer Werkzeug mit WD-40 einzusprühen, sondern die Gabelschlüssel und Schraubenzieher müssen in einen mit Maschinenöl gefüllten Mörtelkübel baden, damit sie nicht rosten.
Werkstatt in einem alten Keller ist ohnehin schon immer etwas grenzwertig. Werkzeug, egal welches, mag nicht wirklich Kellerklima (von neuen Betonkellern mal abgesehen).

Gruß Patrick.

P.S.: und wie Herr Bromm schon schrieb, Wände atmen nicht, sie können lediglich, abhängig vom Material, mehr oder weniger Feuchtigkeit aufnehmen oder abgeben. Wenn es nun von der einen Seite ständig Nachschub an Feuchtigkeit gibt (Erdreich) und der Putz ein Abverdunsten an seiner Oberfläche begünstigt, geht das nur in eine Richtung bis zum Dampfdruckausgleich. Und der bedeutet dann rostige Gabelschlüssel.
 
Hallo Hr.Wittwar

"""Es sei denn.........man bemüht die Ö-Norm, schmunzel!"""
Mit der D-Norm wird`s dann eh nur ne Wurschtsanierung, wie ausnahmsweise mal vom Eddi richtig erkannt..:)
Bei dieser ganzen Sachlage würde ich mir den Putz und die ganze Arbeit sparen, wenn ich nicht grundlegend an der Ursachenbeseitigung interessiert bin........
Und Ursachenbeseitigung eines feuchten Mauerwerkes ist für mich der erste Schritt- Trockenlegung mit Beseitigung der Ursache der Durchfeuchtung !
Alle anderen Ratschläge sind vielleicht gut gemeint aber weniger sinnvoll und ändern rein garnichts am Zustand. Und eine gute Trockenlegung(selbst wenn Sie es bezweifeln)ist garnicht so kostenaufwendig wie immer erzählt wird.
 
Ja, Herr Kusch...

....wenn sie meinen Beitrag ausnahmsweise mal aufmerksam lesen würden, würden sie feststellen, dass ich nichts wesentlich anderes geschrieben habe als sie. (mal abgesehen von der "D-Norm")

Jetzt werden sie sich vermutlich wieder drehen und wenden, aber bei ihrem letzten Beitrag sind wir doch tatsächlich in weiten Teilen mal einer Meinung. (Sachen gibts).

Wie gesagt: abgesehen von der D-Norm und der damit verbundenen "Wurschtsanierung".
Und Ursachenbeseitigung nur dann, wenn man daran interessiert ist. Richtig!

Dann aber stellt sich immer noch die Frage wie??

Das Ihre Art der Trockenlegung "günstig" ist, haben sie ja schon mehrfach beschrieben. Ob sie aber auch gut ist, die Antwort bleiben sie ja nach wie vor nachvollziehbar, (ich wiederhole, nachvollziehbar) schuldig!

Mein Keller ist ein Keller. Seit 250 Jahren und zwar unverputzt und feucht. Und das bleibt er auch. Unverputzt und feucht.....und ein Keller eben.

;-)
 
Stimmt...

...ich vergaß die "elektrophysikalische Trockenlegung". Vergiß meinen Tip, Georgs Ratschläge zu beherzigen. Mit aktiver und genormter Elektroosmose kannst du die Kellerwände mit einem Gipsputz versehen und mit Raufaser tapezieren. Das spart dann auch das Maschinenöl für das Werkzeug.
Wie konnte ich das nur vergessen, mit ein paar Miliampere kann man doch Wasser dazu bewegen, ganz woanders hinzugehen. Wo hatte ich nur meinen Kopf...

Gruß Patrick.
 
Ich

bin wirklich begeistert, wieviele sich hier zu Wort melden :) Ein dickes Danke in die Runde.
Prinzipiell würde ich den Keller auch gerne Keller sein lassen. Nur habe ich sonst keinen Platz für eine Werkstatt. Habe gehört, man kann die Werkzeuge mit Balistol einschmieren...?
Vielleicht für die Experten noch ein Hinweis, die Wandfeuchte wurde vom Fachmann gemessen: Unterer feuchter Bereich 0,78 und darüber 0,48.
Die Luftfeuchtigkeit im Raum ist glaub ich gar nicht soooo hoch. Naja, die Hygrometer sind nicht der Hit, die wir haben. Der eine zeigt 37%, der andere 51%. Aber ich denke, daß wir nur im Sommer den Luftentfeuchter reinstellen müssen, wegen der Werkzeuge. Im Winter können wir ja 2-3 Mal die Woche den Werkstattofen anschmeissen ;)
Vielleicht sollten wir uns erst einmal weiterhin informieren und Ratschläge sammeln, bevor wir jetzt eine Hauruck-Aktion starten und später unzufrieden sind.
Ich werde jetzt mal die Wände so belassen, wie sie sind und mit ein paar offenen Regalen bestücken, mit Abstand zur Wand natürlich. Und die Werkbank stellt sicher auch kein Problem dar.
Vielleicht hat ja noch jemand ne ganz andere Idee. Das wird auf jeden Fall mein Winter 2010-Projekt werden.
Oder wir warten noch ein paar Jahre, bis sich unser Geldbeutel vom Sanieren erholt hat, und graben dann wirklich alles auf... Und befolgen den Rat von Herrn Böttcher und unseres Bausachverständigen...

Liebe Grüße
Sibsemaus, die Euer Forum super findet :)
 
Was...

...heißt da "euer Forum"? Meld dich an, dann ist es "unser Forum". Fragen wirst du noch genug haben.

Gruß Patrick.
 
@Patrick:

du machst mir Sorgen. Hast du jetzt auch einen Schwachstromschaden ;-))).
geschockte Grüsse,
dasMaurer
 
Hallo Patrick,

"""Mit aktiver und genormter Elektroosmose kannst du die Kellerwände mit einem Gipsputz versehen und mit Raufaser tapezieren.."""
-FALSCH- Nicht möglich:)

und was Hr.Wittwar betrifft,
"""Das Ihre Art der Trockenlegung "günstig" ist, haben sie ja schon mehrfach beschrieben. Ob sie aber auch gut ist, die Antwort bleiben sie ja nach wie vor nachvollziehbar, (ich wiederhole, nachvollziehbar) schuldig!"""
Ebenfalls FALSCH-6000 Objektnachweise mit massenweisen öffentlichen Ausschreibungen+Funktionsnachweisen vorhanden...:)
Kann nix dafür das die Reagenzglastests beim Institut nicht klappen und sich drei Mann beim spielen was anderes einbilden ....:)
Und Ihr Keller ist halt so nass weil Sie genau dieser Illusion nachrennen und es nicht riskieren wollen....
 
Hallo Sibsemaus,

"""Oder wir warten noch ein paar Jahre, bis sich unser Geldbeutel vom Sanieren erholt hat, und graben dann wirklich alles auf... Und befolgen den Rat von Herrn Böttcher und unseres Bausachverständigen..."""
Da kommste besser wenn ihr Euer Fenster aufmacht und Durchzug bei den Sanierungsideen:)
Sorry aber es ist UNSINN und Ihr werft das Geld so zum Fenster raus , da dir trotzdem die Horizontalsperre am Fußboden fehlt gegen kapillarsteigende Feuchte...Sollte die Feuchte am Ende doch von unten nach oben aufsteigen habt ihr mit dieser Aussenabdichtung die normale Diffusionstrocknung gestört und die kapillarsteigende Feuchte die von unten kommt kann dann nirgends mehr raus außer im Raum selbst....
 
Hallo Patrick,

"""Wie konnte ich das nur vergessen, mit ein paar Miliampere kann man doch Wasser dazu bewegen, ganz woanders hinzugehen. Wo hatte ich nur meinen Kopf..."""---
Fast richtig- es wandert nicht mehr zum angelegten Pluspol :)

und ob ich es bewege zur Kathode zu wandern oder ob das bereits in der Wand befindliche Wasser verdunstet ist mir relativ egal, der Erfolg zählt dabei und nicht das wissenschaftliche Gespiele über Unstimmigkeiten ob es wandert oder nicht...
 
Tschja Ullrich,

"""du machst mir Sorgen. Hast du jetzt auch einen Schwachstromschaden ;-))).
geschockte Grüsse,
dasMaurer"""

Die einen haben eben das und die andren haben mit "Zementstaubschäden"zu kämpfen, der Vorteil für mich allerdings klar auf der Hand: Ein Produkt was fast keiner hat, im Gegenteil zu deinen Zementsäcken die es in jedem Baumarkt gibt......:)
Also mir steht die Welt weiterhin recht weit offen und ich kann nur lachen über die in diesem Forum exsistierende eingeredete Fachblödheit eines gewissen Herren, der hier seit Jahren versucht seinen Schmarren an die Menschheit zu bringen...Aber mir sollte auch mal eingeredet werden das der Osten pleite war und wir gerettet wurden:)
Mal sehen welche Version es denn dann sein wird....
Wer etwas unverstaubtes Gehirn besitzt erkennt schon an den Objekten, das wir keine "Verdreher für Rentner" sind,die da immer Busreisen machen bis die Unterschrift stimmt, sondern den Großteil durch weltweite öffentliche Ausschreibungen durchführen...
Aber ich weiß schon,sind alles Planer,Behörden etc.die sich das antun wegen Ihrem Schwachstromschaden...:)
 
Keller verputzen

Hallo Sibsemaus,
diese vom "Fachmann" gemessenen Werte sind völlig nutzlos.
Sie sagen nur aus, das die Wandoberfläche unten etwas feuchter ist wie oben, mehr nicht.
Weder ob das über einem Normalwert noch ob es darunter liegt.
Weder ob das volumenbezogene oder gewichtsbezogene Feuchte ist.
Weder ob sie eine prozentualle Feuchte zu einem materialspezifischen Wert noch zu einem Maximalwert (Sättigungsfeuchte) ist.
Das ist wie der Unterschied zwischen einem Bären.

Wichtig ist die relative Luftfeuchte im Raum und da sind die von Euch gemessenen Werte schon ohne Sanierung hervorragend.
Kein Problem, hier eine Werkstatt einzubauen.

Viele Grüße
 
Dann

ist es ja gar nicht so schlecht bestellt um unseren Keller :) Vorausgesetzt, auf die beiden Hygrometer ist ein klein wenig Verlaß.
Lüften tun wir natürlich! Ist ja Winter ;) Im Sommer zu. Hab zwar nicht viel Ahnung von der Materie, aber zum Glück bin ich lernfähig ;)
Und wenn ich etwas mehr Zeit hätte, anstatt soviel zu werkeln, würd ich mich auch anmelden. Aber am Wochenende geht's in den Keller.
Da wir unser Häuschen noch nicht mal ein Jahr besitzen, werden wir auch den ganzen Sommer noch beschäftigt sein... Da kommt die Fassadenreinigung und die Gartengestaltung dran ;)
Aber wenn wir gegen Herbst mit dem Wichtigsten durch sind, werde ich mich anmelden und kann dann auch mit gutem Rat aus Erfahrung helfen. Zumindest im Dach dämmen und Innenausbau hab ich seeeehr viel Erfahrung *ggg*
Und dann werden wir auch entscheiden, was mit unserem Keller passiert. Ich denke, daß wir erstmal ohne Kosten weiterkommen, einfach einrichten und mal den Sommer über alles beobachten.
Liebe Grüße an alle
Sibsemaus
 
Ach....

...nachdem ich schon einige Sätze über dieses Thema [Zitat:da dir trotzdem die Horizontalsperre am Fußboden fehlt gegen kapillarsteigende Feuchte...] gelesen habe,warte ich schon die ganze Zeit auf so´nen Satz.( Und diese Abhandlung zu dem Thema war sehr informativ und aufschlußßreich )

Aufsteigende Feuchte wird es sehr wahrscheinlich nicht sein.
Zum einen sind die Wände welche in Richtung Vorgarten liegen viel schlimmer betroffen,als Wände die an Bodenflächen angrenzen,welche weniger Regenwasser aufnehmen können.
Zum anderen ist der Boden überall trocken.
In einem Raum gibt es sogar einen kleinen Ablauf zum Versickern von Wasser.
Selbt am Grund dieses Ablaufes ist es immer *räusper* "Furztrocken".

Unser weiteres Vorgehen wird wohl so sein,daß wir uns ein Gerät beschaffen welches zuverlässig,exakte Feuchtewerte liefert und beobachten die Luftfeuchte.
 
Hallo Uwe,

ich mach es mir jetzt mal einfach und kopiere aus einem andren Forum meine Antwort.Es ist riskant zu behaupten, das es keine kaillarsteigende Feuchte wäre oder gibt.........
Wie Sie entsteht schicke ich im nächsten Beitrag.

"""p.s. Lassen Sie sich nicht einreden, das die Sandsteine unbedingt "trockengelegt " werden müssen. Sie lagen ein paar Mio Jahre genauso feucht im Steinbruch, bevor sie verarbeitet wurden."""
Keiner will hier irgend jemand was einreden.Ihr Vergleich hinkt etwas hinterher, denn die Steine sind im dauerfeuchten Erdreich eingebaut und durch viele Wechselwirkungen entsteht die kapillarsteigende Feuchtigkeit.Es ist Unsinn der Menschheit einreden zu wollen, das die Feuchte von aussen kommt und somit abgeklebt werden muß.Genau dies ist die Hauptursache für stärker werdende Schimmelschäden in Deutschland, weil die Feuchte in den Innenräumen ausdiffudiert und ständig neue von unten aufsteigt.Aber wer eben eine kaukasische Steinhöhle oder ein Erdloch saniert kann dies mit bissel Putz tun aber wer einen Keller dauerhaft nutzbar machen will sollte schon andere Maßnahmen bedenken um nicht aller weniger Monate den selben feuchten Keller zu haben...Sorry, ist weder auf Sie noch Ihre Ratschläge gemüntzt und hat auch nichts mit meinem Verfahren zu tun, sondern soll darauf hinweisen das es verschiedene Arten von Feuchtigkeit gibt die sich auch verschlimmern können wenn man Denkfehler bei der Sanierung hat.
 
Steigende Feuchtigkeit

Typische kapillarsteigende Feuchtigkeit
Ursachen für Mauerfeuchtigkeit -Mechanische Bauwerksmängel- Auslöser für aufsteigende Feuchtigkeit in Gebäuden ist der mechanische Bauwerksmangel, das Fehlen oder die Mangelhaftigkeit der Horizontal- und Vertikalisolierung. Als Folge der feuchten Mauern sind die bekannten Schäden wie das Abfallen des Aussenputzes, Salzausblühungen und Frostsprengkräfte, die im Winter den Putz und das Mauerwerk vor allem im Sockelbereich zerstören, zu nennen; ferner im Bauwerksinneren - Ablösen der Farben und Tapeten, Abfallen des Innenputzes und eine hohe Luftfeuchtigkeit der Räume.-Mangelhafte Horizontal- und Vertikalisolierung- Nach einigen Jahrzehnten ist die Isolierung welche als Feuchteschutz bei der Errichtung eines Gebäudes eingebracht wurde, verrottet oder teilweise für Bodenfeuchtigkeit durchlässig.Bei alten Gebäuden wurde auf diese Isolierung überhaupt verzichtet. So kann das Wasser und die im Erdreich befindlichen Salze ungehindert in das Bauwerk eindringen und die bekannten Schäden entstehen.Auch verschlammte Drainagen und Defekte in der Dachentwässerung, bei Wasserleitungen und Abwasserrohren können bewirken, dass Mauerwerk durchfeuchtet wird. -Kapillarkräfte- Ist einmal die Feuchtigkeit in das Gebäude auf Grund der o.a. Mängel eingedrungen, bewirken chemische und physikalische Kräfte eine weitere Ausbreitung, als wichtigste die Kapillarkraft. Bei den in der Praxis verwendeten Baumaterialien kann davon ausgegangen werden, dass es keine regelmäßigen zylinderischen Kapillaren gibt, sondern vielmehr das der Baustoff von unregelmäßigen Mikroporen unterschiedlichster Größe durchzogen ist. Feinkapillare Baustoffe saugen das Wasser sehr viel langsamer auf als grobporige Baustoffe. Im Endeffekt kann aber das Wasser bei feinkapillaren Baustoffen in größere Höhen aufsteigen. Die Gesamtkraft, die in einem solchen System von Poren den kapillaren Transport bedingt, ergibt sich demnach durch das Zusammenspiel aller Einzelkräfte in allen saugenden Poren. -Steighöhe- Bei 0,01 cm Kapillare ergibt sich eine Steighöhe von 14,8 cm. Um eine Steighöhe von 148 cm zu erhalten benötigt man eine Kapillare von 0,001 cm. In den meisten Bauwerken steigt das Wasser jedoch noch höher. Die Kraft, die Wasser in den Mikroporen eines Baustoffes bewegt, beruht auf zwischenmolekularen Wechselwirkungskräften; Kohäsions- und Adhäsionskräfte. Hierbei wird ein Gleichgewicht zwischen der Schwerkraft und der Oberflächenspannung wirksam. Wasser besitzt eine positive Oberflächenspannung, daher steigt es in Kapillaren gewöhnlich an. -Spannungspotential im Mauerwerk- Das in das Bauwerk stetig eindringende Wasser ist Ursache für physikalische, chemische und kinetische Kräfte welche miteinander in Wechselwirkung stehen und den Feuchteanstieg weiter fördern. In erster Linie ist die Kapillarwirkung Ursache und in weiterer Folge durch das Aufsteigen des Wassers in den feinen Kapillaren ein schwaches, elektrisches Feld (Zeta-Potential) und eine Potentialdifferenz zwischen Mauerwerk und Erdreich. Das Wasser in der Kapillare ist in der Regel der Träger der positiven elektrischen Ladung und der Festkörper der Träger der negativen elektrischen Ladung.Durch diese Spannungsdifferenz und durch weitere chemische Prozesse wird das Wasser in den Kapillaren des Mauerwerks nach oben transportiert und der Kapillarsog verstärkt. Abhängig von der Steighöhe und pH-Gehalt der Mauerfeuchte bildet sich ein Spannungspotential im Mauerwerk eines Gebäudes gegenüber dem Erdreich aus. Dieses Spannungspotential im Mauerwerk eines Gebäudes kann bis zu einigen hundert Millivolt betragen.
 
Thema: Kellerwände mit Lehm oder Kalk verputzen?

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