Kellerwand bröselt auseinander BJ 1953

Diskutiere Kellerwand bröselt auseinander BJ 1953 im Forum Keller & Fundament im Bereich - Hallo zusammen, Es geht hier um ein Nachkriegshaus BJ 1953. In einem Kellerraum ist an der Aussenwand im Lauf der Zeit der Putz Innen abgefallen...
L

lisa123

Beiträge
6
Hallo zusammen,
Es geht hier um ein Nachkriegshaus BJ 1953. In einem Kellerraum ist an der Aussenwand im Lauf der Zeit der Putz Innen abgefallen. Soweit so gut. Das Problem: die Wand bröselt immer weiter, jetzt fallen schon Kiesbrocken aus dem altem Mauerwerk. Ich vermute, der Keller wurde in der damaligen Zeit aus billigem Zement (Beton? Bin nicht vom Fach) mit viel Sand und Steinen darin gegossen. Interessanterweise leidet die selbe Mauer im jeweils links und rechts angrenzenden Kellerraum nicht derart.
was gibt es noch an Infos: Erde/Geländeniveau außen ca bis Kellerdecke, Streifenfundament, vermutlich mit Estrichplatte im Keller, Kellerklima immer leicht feucht aber man kann da Möbel lagern, ohne dass es schimmelt.
Nun die Frage: Wie "stabisieren" wir die Wand von innen, damit sie nicht immer mehr (zulasten der Statik) bröselt?
Vielen Dank vorab, Grüsse Lisa
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier noch Bilder:
 

Anhänge

  • 20231104_092840.jpg
    20231104_092840.jpg
    287,9 KB · Aufrufe: 99
  • 20231104_092936.jpg
    20231104_092936.jpg
    212,8 KB · Aufrufe: 96
  • 20231104_093121.jpg
    20231104_093121.jpg
    221,1 KB · Aufrufe: 102
Ich würde alles lose abnehmen, die Wand mit einem Drahtbesen säubern und einen zweilagigen Kalk-Zementputz aufbringen.
 
Hallo Olis, danke für die Antwort, aber wann höre ich den auf mit der Drahtbürste? Wenn ich so alle losen Teile wegnehme ist die Wand vermutlich weg.... Hält der Kalkzementputz auch auf so sandendem Untergrund und stabilisiert diesen dauerhaft? Dringt der irgendwie ein?
... Und bei festigender Grundierung kann man ja wohl auch alles fslsch machen. Merci Lisa
 
Etwas dezent mit dem Besen drüber gehen und dann den Putz idealerweise auch anwerfen, nicht wie die Maler so gerne machen mit der Traufel dran schmieren.
Der Putz verhindert auf jeden Fall das weitere abrieseln und hält, wenn vernünftig ausgeführt, auch dauerhaft.
 
Guten Morgen Lisa,

ich würde vorab mit Tiefengrund grundieren, denn dieser zieht vor allen Dingen in kleiner Hohlräume, Ritzen etc. ein und festigt diese zusätzlich.

Lg Holger
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Holger, danke für die Antwort. Und welche Art Tiefengrund? Normales Acryl, ust das für die tendentiell feuchteren Kellerwände gut (festigt) oder schlecht (trocknet nicht, schimmelt, verhindert atmen...)? Gibt es da etwas spezielles auch auf Kalk/Zementbasis? Merci vorab, Lisa
 
Hallo Lisa,

ich würde einen klassischen
Haft- bzw. Tiefengrund auf Kunstharzbasis nehmen, z.B. Sopro GD 749.

Ist natürlich die Wand sehr feucht müssen Sie bedenken, dass eine Abdichtung weiter unten zu einer Erhöhung des Abtrocknungshorizontes führt.

Ob es machbar ist, diese Wand zu festigen und gleichzeitig diffusionoffen zu lassen, kann ich Ihnen leider nicht sagen.

Lg Holger
 
Zuletzt bearbeitet:
Haft- bzw. Tiefengrund auf Kunstharzbasis
Au warte, das wird dann mal eine amtliche Trennlage 🙈
Hier mal ein Auszug der Putzregeln:
"Kalkputze benötigen einen festen, saugenden, schmutz- und trennschichtfreien Untergrund.
Und hier noch ein zweiter zur Untergrundverfestigung:
"Untergründe mit geringer Festigkeit können mit einer Feinputzschlämme (Patschuk) eingestrichen werden. Hierdurch wird der Untergrund effektiver gebunden."

@ Lisa
vergiss diese Empfehlung besser. 😉
 
Hallo Olli,

Ich gehe davon aus, dass dein Beitrag ohne jegliche Kenntnis des Produktdatenblattes entstanden ist, denn Dein Vorschlag…
Ich würde (…) einen zweilagigen Kalk-Zementputz aufbringen
… ist explizit im Produktdatenblatt erwähnt:

„Zur Vorbehandlung von Zementestrichen, Calciumsulfatestrichen, Trockenestrichen, Gipskarton- und Gipsfaserplatten, Kalkzement- und Gipsputzen.“

Dies ist auch aus meiner Sicht folgerichtig, da die alten Ortbetonwände zu schnell Feuchtigkeit ziehen, damit der entsprechende Kalkzementputz langsam aushärtet und die entsprechende Festigkeit erreicht.

Das Vorwerfen oder auch Streich mit einem Feinputzschlemme funktioniert nur dann, wenn der Untergrund bereits tragfähig ist. Habe ich Lisa richtig verstanden, sandet allerdings der Beton noch recht kräftig.

Lg Holger
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Holger,
ich gebe zu das technische Merkblatt vorab nicht gelesen zu haben, war auch nicht nötig.
Die Empfehlung "Tiefengrund auf Kunstharzbasis" reichte für mein Statement.
Ich habe es nun mal gelesen und zitiere daraus:
"Zur Vorbehandlung von Zementestrichen, Calciumsulfatestrichen, Trockenestrichen, Gipskarton- und Gipsfaserplatten, Kalkzement- und Gipsputzen."
soweit so gut, leider hast du offensicchtlich hier aufgehört zu lesen, es geht aber noch weiter:
"Für den nachfolgenden Auftrag von mineralischen Klebern, Spachtelmassen und Verbundabdichtungen."

Ich hoffe ich muss jetzt nicht soweit gehen auch noch zu erklären was mineralische Kleber, Spachtelmassen oder Verbundabdichtungen sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Olli,

kein Zweifel, dass eine normale Kunstharzschicht eine Trennschicht bildet, die ein Abbinden des aufgetragenen Mörtels mit dem Untergrund verhindert.

Klassischer Weise nutze ich diese Grundierung zum Grundieren von Gipskartonwänden, um ein Nachfolgendes erneutes Ablösen von Tapeten später einmal zu ermöglichen.

Andererseits nutzte ich diese Grundierung auch schon zum anschließenden Auftragen von Dichtschlämmen, Kalkzementmörteln, Estrich, Kalkfarben und zum Beispiel auch von Betonfarben. Das befürchtete Abschälen oder fehlende Abbinden konnte bei den Materialproben nicht beobachten werden, da vor allen Dingen die zementgebundenen Materialien wesentlich längere Zeit zum Aushärten hatten.

Gerade wie im Fall von Lisa lassen sich die Betonwände nur schwer erneut verfestigen, da sie eben meist mit sehr wenig Zement hergestellt sind und der Untergrund nur schwer tragbar für einen Putz gemacht werden kann.

Ein Tiefengrund zieht eben noch mal deutlich tiefer in die Oberfläche ein, was beim vVorwerfen oder Vorstreichen einer Schlämme nicht der Fall ist.

Ähnlich als würde man versuchen, eine Sandburg zu verputzen.

Aus theoretischer Sicht hast du völlig recht.

Lg Holger
 
Zuletzt bearbeitet:
Gerade wie im Fall von Lisa lassen sich die Betonwände nur schwer erneut verfestigen, da sie eben meist mit sehr wenig Zement hergestellt sind und der Untergrund nur schwer tragbar für einen Putz gemacht werden kann.
Na wenn du das sagst dann bringe ich jetzt meinen Gesellenbrief zur Entwertung zur Handwerkskammer und vergesse das was ich die letzten fast 40 Jahre in meinem Berufsleben gelernt und gemacht habe.
Vor allem werde ich jetzt ganz schnell alle meine Fachbücher verbrennen, da steht das nämlich alles ganz anders drin.
 
Ich hätte ja auch nix aus dem Chemiebaukasten zum verfestigen an die Wand gebracht. Eine ordentliche "Schlempe" eingerührt, regional auch als Pinselputz bekannt oder fachlich korrekt Putzschlämme.
Das gibt ausreichend Bindung, nach beiden Seiten.

Daniel
 
Nun man kann alles kompliziert machen...
Erstmal es besteht kein dringender Handlungsbedarf. Das Haus steht ja noch. Natürlich war der Beton damals mager, aber doch ausreichend fest.
Nach leichten abbürsten einen Spritzwurf - halbdeckend anbringen und dann Kalk-Zementputz dünn aufbringen.
Man sollte aber auch wissen, dass der Verputz nicht einfach so kaputt geht. Dies hat auch seine Ursache im Wechsel von Feuchtigkeit und Temperatur. Dazu bitte ich lesen Sie sich auf meiner Homepage: www.haus-schwamm.de ein. Wenn dann noch Fragen sind hier einstellen. Ich stelle noch einen Beitrag zu dieser Thematik ein.
Vorab jedoch noch: was soll da "atmen"?
 
Keller besser nutzen!

„Abdichtungsarbeiten“ im Keller

Wenn Keller feucht sind, ist es mit dem angenehmen und gesunden Wohnklima vorbei. Der Modergeruch verbreitet sich im Haus, die Wände und der Boden fangen an zu schimmeln, das Werkzeug und andere Materialien aus Eisen fangen an zu rosten. Die Wärmedämmung nimmt mit zunehmender Feuchte sehr schnell ab. Weil nun dies alles dazu beiträgt, dass die Schimmelpilze vermehrt wachsen, wird sicherlich auch noch falsch gelüftet, d.h. in der Regel zu lange.

Dies deswegen, weil eben dieser Modergeruch aus dem Keller entfernt werden soll. Auch das hat jedoch verhängnisvolle Folgen. Die Nutzung ist somit sehr stark eingeschränkt. An den Wänden zeigen sich Feuchteschäden und Ausblühungen. Es kommt zu Farbabplatzungen an den Oberflächen und zum Teil werden auch die Putze geschädigt. Das Wasser läuft die Wände entlang, der Belag auf dem Boden fängt an zu faulen. Dies bedeutet jedoch auch gleichzeitig eine Verschlechterung der Wärmedämmung. Häufig wirken beim Auftreten solcher Feuchtigkeitsschäden auch verschiedene Ursachen zusammen.

Wie vermeidet man solche Schäden und Durchfeuchtungen? Es müssen einige Punkte beachtet werden.

Die Außenwände müssen beim Neubau gegen das Eindringen von Feuchtigkeit von außen her geschützt sein, in der Regel geschieht dies durch Abdichtungen, die in der Norm DIN 18531 bis 18535 erwähnt werden. Darüber hinaus gibt es eine Reihe Merkblättern und Regelwerken von Firmen die spezielle Produkte und Lösungen dafür anbieten. Bei Hanglagen ist das Wasser durch Drainanlagen abzuführen. Auch hierfür gibt es für den Neubau Normen z.B. DIN 4108 u. 4095 sowie 18308.

Im Altbaukeller ist auch die Überlegung wichtig, dass nichts zu faulen anfängt. Wenn ein Holzboden vorhanden ist oder Holz bzw. Kartons gelagert sind (Regale etc.) kommt es sehr oft durch diese hohe Feuchte zu Fäulnisschäden und auch zur Bildung von Hausschwamm. An den Oberflächen der Wände lagern sich z.B. bauschädliche Salze an und nehmen ebenfalls vermehrt Wasser auf.

Beim Altbau ist jedoch auch aus Kostengründen eine Abdichtung von innen möglich und in der Regel einer Außenabdichtung aus Kostengründen vorzuziehen.

Überwiegend ist es sowieso nur Kondenswasser, das die Oberflächen schädigt. Aus meiner Erfahrung lässt sich ableiten, dass wenn der Keller nicht öfters unter Wasser steht, handelt es sich ausschließlich um Tauwasser! Die Kellerwände kühlen bei Feuchteschäden immer stärker aus. Außerdem ist zu beachten, dass beim Altbau an der Außenseite und auch am Boden eine Wärmedämmung in ausreichender Form meistens fehlt.

Fast jeder kennt die Effekte von Schwitzwasser. Im Sommer beschlagen bei Gewitter oder sehr starken Regenfällen die Autoscheiben, beim Betreten eines Lokales beschlägt die Brille, oder eine Flasche beschlägt, wenn Sie aus dem Kühlschrank genommen wird. Alles Erscheinungen, die jeder kennt.

Dem Entstehen von Tauwasser und Schimmelpilzen auf der inneren Oberfläche von Außenwänden liegt ein einfacher physikalischer Vorgang zu Grunde. Warme Raumluft kühlt an kälteren Wandoberflächen soweit ab, daß der in der Raumluft enthaltene Wasserdampf auf der Wand zu Wasser kondensiert. Dieses jedoch saugt die Oberfläche der Wand sofort auf und dadurch lässt man sich täuschen, man sieht nichts. Deswegen sollten insbesondere im Frühling und Sommer die Kellerfenster möglichst geschlossen bleiben. Was jedoch nicht heißt: im Winter öffnen. Denn dies bedeutet; dass durch das Abkühlen der Decken den Bodenflächen im Erdgeschoß die Wärme entzogen wird.

Die Mauern bekommen mit Zunahme von Wasser eine "gute" Wärmeleitfähigkeit.

Dies kann jedoch durch eine innenliegende Abdichtung und eine innenliegende Wärmedämmung behoben werden. Dadurch wird auch das teure Aufgraben von außen nicht mehr notwendig. Die inneren Wandoberflächen dürfen nicht soweit abkühlen, dass es bei normaler relativer Luftfeuchtigkeit von > ca. 60 - 70 % zu Schwitzwasserbildung kommt. Wenn die Wandoberflächen und der Boden den Anforderungen an die Wärmedämmung entsprechen, verändert sich dies jedoch sehr oft im Bereich der Kellerdecken die schlecht gedämmt sind. Es kommt im Bereich des Deckenauflagers von neuem zu Kondenswasserschäden.

Innenliegende „falsche Wärmedämmungen“

Eine nicht unerhebliche Fehlerquelle ist es, wenn Möbel, Schränke, Regale im Keller an der Außenwand stehen und somit eine Erwärmung der Wandoberflächen verhindern. Es wirkt genauso wie eine innenliegende Dämmung.

Heizen und Lüften

Des Weiteren ist darauf zu achten, daß bei Kellerräumen die höherwertig genutzt werden die dementsprechende Beheizung und Lüftungsmöglichkeit geschaffen werden muss. Ein Heizkörper im Keller ist meistens nicht ausreichend, erst recht nicht, wenn Möbel die Außenwände verstellen!

Messen der Feuchtigkeit

Woher weiß man nun, welche Feuchtebelastung in den Räumen sind. Die einfachste Art ist die Messung mit einem Thermohygrometer. Hier sollte nicht gespart werden, sondern durchaus Geräte verwendet werden, die justiert werden können und auch Veränderungen aufzeichnen (z. B. TH 503). Diese Geräte sind im Handel schon ab ca. 20 € zu erhalten. Nun kann man durch Lüften bzw. Heizen oder aber auch durch das Absenken der Feuchte mittels Luftentfeuchter ein behagliches und gut funktionsfähiges Raumklima herstellen.

Richtiges Lüften
Auch hier gibt es wieder eine Menge von Ausdrücken und Erklärungen von gut bis sehr schlecht. Was bedeuten z.B. Ausdrücke wie „Stoßlüften“, „Dauerlüften“, „feuchte- oder temperaturabhängiges Lüften“ etc.?

Im Sommer kann die Luft wesentlich mehr Wasser aufnehmen als im Winter. Z.B. enthält eine 25 ° warme Luft maximal ca. 25 Gramm Wasser, jedoch nur ca. 6 Gramm bei 5°. Diese 6 Gramm ergeben bei 20 Grad Wärme ca. 40 % relative Luftfeuchte. So ist auch klar, warum im Winter in unseren Wohnräumen eine trockene Luft ist. Zwar muss die „verbrauchte“ Luft erneuert werden, doch soll durch gezieltes und regelmäßiges Lüften die relative Luftfeuchtigkeit niedrig gehalten werden. Richtig lüften heißt die Luft auszutauschen und dies immer abhängig von der Temperatur und der relativen Luftfeuchtigkeit.

Man bedenke:
Wie kalt ist mein Keller? Das Haus wurde 1954 erbaut und hat somit weder eine dichte Wanne und auch noch keine Wärmedämmungen. Nicht die Raumtemperatur ist entscheidend, sondern die kälteste Stelle. Diese Temperaturen kann man ableiten aus den Kaltwassertemperaturen. Fragen Sie in Ihrer Gemeinde nach. Diese haben meist sehr gute Kenntnisse auch des Verlaufs der Minimum,- und Maximalwerte. Sehr oft zwischen 8 bis 12 Grad. Nun ist dies ein Maßstab für die Raumtemperatur aber auch die darin enthaltende Feuchte. Nun gilt es die Feuchte soweit abzusenken, dass eben zu keiner Zeit der Taupunkt erreicht wird.

Bei mir im Haus erledigt das ein elektrisch betriebener Luftentfeuchter. Dieser sorgt dafür mittels Zeitschalter – also nicht über den eingebauten Hygrostat, und so eingestellt ist, dass die Feuchte zwischen 55 bis 60 % bleibt.

Zwar habe ich auch einige Stellen bei der die Oberfläche bröselt, was mich jedoch nicht weiter stört – es ist halt ein Keller - kein Wohnzimmer. Gelegentliches überstreichen mit etwas Mineralfarbe sorgt auch für eine schönere Optik. Somit bleibt alles Schimmelfrei und „trocken“. Dies hilft auch Energie zu sparen!
 
Thema: Kellerwand bröselt auseinander BJ 1953

Ähnliche Themen

R
Antworten
22
Aufrufe
2.131
Bromm Edmund
B
B
Antworten
0
Aufrufe
696
bernard2105
B
A
Antworten
2
Aufrufe
790
Andrea Weierich
A
M
Antworten
10
Aufrufe
1.622
monoceros
M
Zurück
Oben