Und Goethe...
...ist mein Fachgebiet. Schließlich habe ich den Schreibschrank restauriert, an dem die Totenrede auf Goethe geschrieben wurde, vom Weimarer Oberhofprediger Röhr. Somit könnte man mit feiertäglicher Fantasie behaupten, mir war ein finaler Blick auf Goethen gegönnt ;-)))
Setzt man nun die Behauptung: "das wusste schon Goethe, und forderte dazu auf, diese Veränderungen mit Freude aufzunehmen statt sie zu verweigern" mit dem Werke Ebendesselben in Verbindung, stellt man fest, daß Goethe keinesfalls jeden falsch verstandenen sprachlichen Hundehaufen mit Nelken schmückte. Sonst wäre er wohl kaum als Dichterfürst unsterblich geworden.
Eine sprachliche Dummheit bleibt auch dann eine, wenn mindergebildete Tageszeitungenvollschreiber diese aufnehmen, und denn gar irgendwann eine Mehrheit davon Gebrauch macht. Manch sprachlicher Dünnsch... landet erfreulicherweise auf auf dem Kehrichthaufen der Geschichte, und das wünsche ich herzlichst auch solchen Wendungen wie "Sinn machen" oder "Etwas erinnern". Bis dahin nehme der denkende Sprachbenutzer doch immer 'mal die Lupe. Dann wird er freudig die sprachlichen Erneuerungsangebote aufnehmen, die das auch wert sind.
Allerdings frage ich mich noch immer, was das Salz auf den Brettern sollte...
Grüße
Thomas