Fachwerkgefache mit Porenbeton ausmauern ;-)

Diskutiere Fachwerkgefache mit Porenbeton ausmauern ;-) im Forum Statik, Aufbau & Konstruktion im Bereich - Ich weiß, dass dies hier ein großes Streitthema in der Vergangenheit war... Da mir auch zu diesem Material geraten wurde, habe ich den "Ratgeber"...
An Klaus und Antje

"Auch die "Fachleute" die alte Gebäude renovieren bzw wieder aufbauen verdienen nicht schlecht."

Ich denke,daß ist auch ihr gutes Recht,denn damit verdienen sie ihren Lebensunterhalt. Das machen sie in ihrem Beruf bestimmt auch ohne das Ihnen jemand unterstellt, das Sie Lobbyist sind?
Desweiteren ist es seit langer Zeit so das Materialien Geld Kosten. Aber Lehm z.B. kostet ca. 0,50-1,00€ die Tonne und gibt es in jeder Sandgrube als Abraum. Die Proben ob er geeignet ist muß man schon selber machen. Holz gibt es beim Händler oder beim Forst mit mobilen Gatter. Kalkmörtel Kostet im Mörtelwerk zischen 50-100€ m³. Kalkfarben oder Kalkkaseinfarben für Fassadenanstriche kann man leicht anmischen. Alle anderen Materialien wie Ziegel usw. kosten was sie immer kosten. Flicken und Pfuschen mit irgendeinem Material hauptsache ersteinmal gemacht und Kosten gespart ist auch nicht immer die Lösung und kostet im Nachgang meist mehr. Natürlich gebe ich Ihnen recht, daß die Ökobaustoffe im Handel alles andere als Preiswert sind. Aber zum einen braucht man die nicht immer im Handel kaufen sondern kann man(n), Frau natürlich auch, diese selber produzieren, zum anderen sind einige Stoffe auch ihren Preis wert. Es sollte auch so sein, das nicht immer auf das geschriebene Wort in einem Forum Wert gelegt wird, denn nur weil Menschen ihre Meinung schreiben muß die nicht richtig sein. Die Freaks, die den Umgang mit den Thema richtig beherrschen, finden sie eh nicht in Foren, sondern auf den Baustellen und in Vereinen die sich damit jeden Tag beschäftigen, bzw. selber mustergültig sanierte und restaurierte Objekte zu Hause haben und auch keine Millionäre sind aber gute Fachleute die wissen was sie tun und dies auch am praktischen Beispiel zeigen können.

Beste Grüße
 
Es ist immer eine Sache des Geldes!

Dieses Gejammer: Ich hab ein altes Haus gekauft (weil ich mir eingebildet habe es sei "billig") und will es nun billig sanieren … und KEINER will mir sagen, dass es auch billig geht … nur alle wollen an MIR verdienen … heul…heul… IHR seid so böse …

Im Original: "Liebe Fachleute denkt auch daran, dass nicht jeder die Million im Hintergrund hat, damit ihr gut verdient."

ist zum Kotzen …

Wenn es halt nun mal nicht so einfach ist, wie IHR es euch mal vorgestellt habt … und auch die Werbeprospekte nur das Allheilmittel versprechen und ihr nur dem glaubt, der euch was weiss ich verspricht … dann hättet Ihr die Hütte nicht kaufen sollen … 

Dann wollt Ihr Sicherheit … und billige und gute Bauprodukte und merkt hier, dass es darüber KEINE einhellige Meinung gibt, kein Patentrezept zum runterladen … und WIR sollen euch dann die Absolution erteilen und sagen: Mach es genau SO … und ihr werdet glücklich!

Tja … DAS ist eine Illusion, für die nicht ICH verantwortlich bin, oder der Herr B. sondern diese Illusion ist in EUCH! … nicht in UNS!

Ich sage immer: (Die Zahlen sind jetzt mal Platzhalter)
Dieses Haus zu sanieren kostet, wenn man es richtig macht 500.000 € … alles in Allem ohne goldene Wasserhähne und ohne Schnickschnack!
Dann sagt ihr: es darf nur 200.000€ kosten und macht es auch für DAS Geld … und spart hier und dort und da auch noch und da knappst ihr auch noch rum … und vor allem an der Planung, an den Gedanken an das System etc … das IHR nicht selbst leisten könnt … aber im Laufe der Zeit stellt sich heraus, dass das eine eingesparte Bauteil (wo ihr 20.000 gespart habt) euch neben der Reparatur, dem Ersatz und den Folgeschäden, nach 10 Jahren 30.000€ mehr kostet und bei anderen Gewerken und Teilen verhält es sich ähnlich … und in 20 Jahren macht das dann keine 500.000 sondern 650.000 … aber GESPART wurde trotzdem … vermeintlich oder nun eigentlich doch nicht … 

Mein Tipp:
Schon VOR dem Kauf die träumenden Augen öffnen und versuchen es realistisch sehen zu wollen und evtl. einen Berater einzuschalten, der evtl. auch 5000€ kosten mag, der euch aber davor bewahrt eine Pleite hinzulegen … 
… aber seid ihr auch wirklich ehrlich zu euch? … 

Irgend wie muss man immer jemandem "glauben", dem vertrauen … oder "sich entscheiden" … das ist nun mal im Leben so … und dabei enttäuscht zu werden oder "Glück" zu haben kann man nicht ausschliessen … leider …

… und mit dieser Sehnsucht arbeitet die Werbung … sie malt schöne Bilder … schreibt Tabellen und leicht verständliche Kennwerte … die man dann im Web "nachrechnen" kann und den Beweis ganz deutlich SIEHT … aber ist das nicht vielleicht ein Trugbild oder eine Fatamorgana … ????

… so seh' ich das mittlerweile … es ist viel Trug dabei … 

Dann noch zum Thema: PorenbetonausfachungsPDF … gehen Sie zum Metzger und fragen ihn, was Sie essen sollen … und er schickt sie sicher nicht zum Gemüseladen … 

Hinterfragen ist gut

Gutes Gelingen … 

Florian Kurz
 
Influenza

trieb mich vorige Woche leider in die Büroverdammnis und ich mußte meine Mitarbeiter alleine auf den Baustellen zurücklassen. Worüber die bestimmt auch manchmal nicht böse sind.;-) Dann kam es wie es kommen mußte und ich schaute nach sehr sehr langer Abstinenz Bei FWde rein, antwortete auf die OG-Frage und es meldete sich, "wie immer" der Wachhund des Forums mit der Antwort:
"Aus was Gasbeton besteht weiß ich nicht, Porenbeton enthält jedenfalls kein Anhydrit.". Was sich ja bekanntlich als Falsch rausstellte. Aber egal das Theater war wiedermal eröffnet. Man(n) lernt halt selber nicht daraus und sollte es einfach lassen wie die letzten Jahre auch.
 
Bei einem Fachwerkhaus von 1519 in Nordhessen (Felsberg) war ein Balken fertig, er wurde für 30.000 EUR ausgetauscht, da das Haus 3 Geschosse hatte und die Statik entsprechend berücksichtigt werden musste. Länge des Balkens ca. 3m.

In der Geschichte von FWH's wurden wegen der Kosten oftmals verfallene Balken durch Ziegel ersetzt, dann ist es eben nur noch ein Teilfachwerkhaus, aber das sind auch historische Realitäten, denn Fachwerk war damals billiger als Ziegelmauerwerk.

Der Bauherr kann sich entscheiden, soll alles wie vor 300 Jahren aussehen oder will ich preiswert, sicher und und wohnen? Ein völlig berechtigter Standpunkt, meiner Meinung nach.
 
Das mag sein,

aber ein FW ist ein eigenes Gefüge und wenn ich statische Bauteile durch Ziegelausmauerungen ersetze, z.B Verbindungen bei Bundwänden, kann das im Nachgang gehörig in die Hose gehen.
 
Ich habe bis jetzt hier ,ca 40% des Fachwerks getauscht oder geflickt,der Rest kommt noch ,das hat mich bis hier(fast) keinen Cent gekostet!
Ich bin weder Zimmerer ,Maurer ,Dachdecker,Putzer ,Installateur(sorry für die Reihenfolge) trotz dessen behersche ich diese Gewerke ,soweit diese für mein Haus von Bedarf sind.
Ich habe hier immer nur aus meiner Erfahrung geschrieben!

Ich lade hier Bilder von meiner Sanierung hoch um anderen Mut zumachen ,das die alte Hütte doch noch zu retten ist.

Das ,das auch in Eigenleistung geht ,ich habe hier niemanden verurteilt ,der andere Bauwege gegangen ist,jeder macht seine Erfahrungen selbst!
9000 Jahre historische Baukultur,welch erfürchtige Zahl....meine Hütte ,datiere ich auf ca 1840,weniger erfürchtig,was ham die hier gemacht?
Die habn kopiert, man könnte auch sagen hier wurde empirisch gebaut,die haben nix berechnet,die Verbindungen waren Traditionell bekannt,die Holzquerschnitte auch,die Dauerhaftigkeit der Eiche war seit Jahrhunderten bekannt,Lehm war da ,50cm unterm Mutterboden gehts los damit,Bruchstein fürs Fundament wurde Luftlinie 500m abgebaut ,das Aussenfachwerk wurde aus Wiederverwendetem Holz gebaut,das innere Tragwerk ist aus Fichte ,welche ebenfalls aus nächster Nähe stammt.

Hätte man Geld gehabt,wäre auch noch Moselschiefer drin gewesen,hatten se aber nicht!

Alle Schäden hier am Haus(die Bude ist echt abgerockt)entstanden nicht durch "modernen Baustoffe" nö einfach nur durch Nichtwissen!
Konstrutiver Holzschutz ,der hätt geholfen,regelmäßige Wartung,Instansetzung,die Butzen sind nun mal auch Verschleißteile!

Ich weiß nicht warum hier ständig Leute sich einen auf ihr vermeintliches einmaliges Wissen einen runterholen müssen,warum nur ein Baubild Geltung haben darf.

Lustigerweise treten diese verbretterten, immer anonym auf ,an der Schreibe ist dann aber meistens zu erkennen ,welches offizielles oder ehemaliges Forumsmiglied das ist,ehrlich gesagt kam mir auch schon der Gedanke und dann hab ich gedacht, das wär armselig!

Wie Georg oben schrieb ,bauen ist immer individuell,Haste Lehm nimmste Lehm ,haste Ziegel nimmste Ziegel,haste Gasbeton ,nimmste Gasbeton....machste Erfahrung ,fällst auf die Fresse(die manche hier ja halten sollten)oder es funzt die nächsten 500 Jahre(will auch mal mit großen Zahlen daher kommen)wo ist das scheiß Problem ,an den Buden läßt sich ALLES reparieren!

Wenn das nicht so wäre ,hätten die Zimmerer nur noch zu Dächen aber nix mehr zu Zimmern.

Schiebt euch eure traditionelle Ehre sonst wohin ,wenn es nur darum geht krampfhaft am Alten festzuhalten.

Ich mache hier ,ich bau dat Haus wieder auf und es wäre schön wenn es in 500Jahren (Zahlen sind immer so eindrucksvoll)noch steht und wenns fratze werden sollte einfach alles hinten im Garten verbuddeln könnte (Danke Mladen für Dein Motto)!
Das läßt vielleicht erahnen ,wie ich zu Gasbeton stehe!

Denoch muß ich hier niemanden angreifen ,der diesen als Ausfachungsmaterial wählt ,ich kann hinweisen,ich kann meine Erfahrung weitergeben ,die muß niemand anehmen.

Da kommt dann hier ,die Biene Willi daher und erklärt uns den Fachwerkbau,du bist für mich nur ein anonymes Arschloch!

Du bist schnell wieder weg,das juckt dann aber auch nicht viele ....wenn der Georg mal für immer weg sein sollte ,ist das Forum ziemlich im Arsch!

Loblieder..nee nee ,aber er ist einer von den ganz wenigen hier die in der Lage sind detailierte Aufbau/Bauanleitungen zugeben.

Von der Biene und Co kommt nur Ego wichserei(das mit dem wichsen ,ist vorm bayrischen Landesgericht geklärt,ist keine Beleidigung,hat der Söllner durchgestritten,sollte sich heut Zöllner nennen,bei den Eintrittspreisen)

Aber vielleicht muß das in einem Forum so sein,ich kenne nur das hier,ich hab nie das Bedürniss gehabt mich in einem Forum ,beruflich auszutauschen,dat passiert auffer Baustelle.

Warum schreib ich dat ,weil mir alte Häuser und ganz besonders MEINS am Herzen liegt....meine Frau sagte vorhin ,warum ließt du dort noch ,Du ärgerst dich doch eh nur,Meine Frau trifft den Nagel auffem Kopp!

Sich Ärgern is ärgerlich ,ich les auch jetz nich mehr mit.

Ich flick nur noch die Hütte zusammen,stelle meine Bilder ein und laß alles andere hier sein...reimt sich sich sogar zum Schluß.......
 
Nix für ungut

@Carnica: nicht richtig gelesen?
Jeder soll etwas verdienen und gute Arbeit kostet Geld.
Aber mein Hinweis ging dahin, dass der Baustoffindustrie der Schwarze Peter zugeschoben wird. Und diese Aussage für sich allein ist schlecht.

Allgemein zu Thema, es werden alte Häuser gekauft ohne Wissen und dass alles richtig ist was die "Fachleute" sagen und machen wollen:
Merkt denn keiner, dass solch eine Sicht an der Wirklichkeit vorbeigeht?
Es muss Leute geben, die aus Überzeugung alte Häuser kaufen und für die Nachwelt erhalten wollen. Das machen die Bauherrn und nicht die Klugschei?er, die sind nicht bereit für ein Ideal Geld zu investieren.

Mir geht auch nicht die fachliche Diskussion auf den Geist, aber wenn ich lese, dass Carnica gegen einen Herrn Böttcher persönlich hetzt, dann sollte man einmal nachdenken.

Ich habe zur Zeit bei einem der Häuser mit verschiedenen Architekten und Handwerkern und Denkmal zu tun. Aber so wie hier geschrieben wird ist das keine Diskussion oder Erfahrungsaustausch, sondern nur eine Selbstdarstellung von Leuten an den Tasten.

Sorry ist OT aber da mich dieses Thema auch betrifft, habe ich mitgelesen. Doch gute Vorschläge? habe ich nicht gefunden.

@Herr Kurz, es gibt gute Eimer, da passt vieles rein, auch das was sie von sich geben. Klugschei?er gibt es viele und so zu urteilen wie sie es tun zeigt ihre echte? Kompetenz.

Nix für ungut
 
An Klaus und Antje

Sie beschweren sich über meine Person:
"Mir geht auch nicht die fachliche Diskussion auf den Geist, aber wenn ich lese, dass Carnica gegen einen Herrn Böttcher persönlich hetzt, dann sollte man einmal nachdenken."

"Aber so wie hier geschrieben wird ist das keine Diskussion oder Erfahrungsaustausch, sondern nur eine Selbstdarstellung von Leuten an den Tasten."

Aber mit dem nachfolgenden Zitat von Ihnen, haben sie keine besseren Charktereigenschaften. Übers Steineschmeißen beschwern und selber ein in der Hand.

"@Herr Kurz, es gibt gute Eimer, da passt vieles rein, auch das was sie von sich geben. Klugschei?er gibt es viele und so zu urteilen wie sie es tun zeigt ihre echte? Kompetenz."

"Es muss Leute geben, die aus Überzeugung alte Häuser kaufen und für die Nachwelt erhalten wollen. Das machen die Bauherrn und nicht die Klugschei?er, die sind nicht bereit für ein Ideal Geld zu investieren."

Da gebe ich Ihnen 100% Recht ohne wenn und aber. Fragen sie doch mal den Herrn Böttcher ober er ein historisches Häuschen hat und dies mit viel liebe zum Detail für die Nachwelt erhalten möchte.
 
Statt...

Glaubensbekenntnissen hätte der thread Antworten zur konkreten Ausgangsfrage bringen können. Das scheint nicht so einfach zu sein.

Aus meiner Erfahrung heraus, ohne die Verunreiunigung von Porenbeton durch gipshaltigen Feinstaub thematisieren zu wollen:

Man kann mit ausnahmslos allen Baumaterialien falsch bauen. Besonders erheiternde "Kreationen" finde ich auf Baustellen, wo sich ambitionierte, aber auch furchtbar blauäugige Bauherren lauter "gute" Baustoffe aus dem Netz zusammensammeln und nach "Erfahrungen" anderer blauäugiger Bauherren aus dem Netz verwenden.

Damit will ich gar nicht gegen das Selberbauen in's Feld ziehen, weil's ja den Handwerkern Aufträge wegnimmt - wohl aber gegen die Unterschätzung des Baugewerkes und die arrogante Einstellung, als Frisör oder Telefondesinfizierer schnell 'mal noch mit ein Haus zu sanieren und lauthals darüber zu krakeelen, was man gerade Ergoogeltes umsetzen will. Letztlich produzieren solche Leute oft genug mit dem Aufwand X einen Schaden, der mit dem Aufwand X² dann von einem Fachbetrieb beseitigt wird.

Das wäre also gut für's Handwerk :-( Leider vernichtet sowas auch viel wertvolle Originalsubstanz.

Die Frage von Georg nach konkreten Schadbildern mit Porenbeton im Fachwerk und deren Analyse kam leider bislang etwas kurz. Kennt da Keiner nichts?

Grüße

Thomas
 
Zurück zur Fragestellung

Ich kann Thomas nur beipflichten.
Sobald von einem moderner? Baustoff geschrieben wird, gehen viele auf Abwehr: Teufelszeug.

Zur Zeit renoviere ich ein Haus, dass während seiner Existenz alles Mögliche und Unmöglich ertragen musste.
Gebaut 1875, Erweiterung 1886, Erweiterung 1960 und letzter "Umbau" 1978.
Es besteht aus schönem Fachwerk mit Ziegel und Lehm innen, aber auch aus Kalksandstein und Zementputz.
Daher mein Interesse wie man solch ein Schätzchen auf gesunde Beine bringt.
Wenn ich jetzt schreibe, ich repariere das Fundament mit Bitumenfolie, geht bestimmt der nächste Glaubenskrieg los.

Meine Erfahrung in den letzten 25 Jahren, in denen ich meine Häuschen herrichte, haben gezeigt, man sollte für jede Anwendung das optimale Material und Technik verwenden.
Wobei ich eben bei einer Scheune vor der Endscheidung stehe warum kein Ytong? Auch ohne Ausmauerung stehen die Wände stabil und fest und wenn es verputzt ist, wen stört es?
Denn wie beschrieben, ich habe auch keinerlei Beweise gesehen, dass das Gebäude umfällt.


Klaus
 
Porenbeton und Fachwerk

Um wieder zum Kern der Frage zurückzukommen:
Es ging um diesen Artikel hier. Ich habe ihn sicherheitshalber kopiert da ich das Gefühl habe das einige diskutiert haben ohne ihn zu lesen:

Fachwerkgefache mit Porenbeton ausmauern

Da hat der Bauwillige nun sein Traumobjekt gefunden: Ein altes, wenn auch vom Zahn der Zeit angenagtes Fachwerkhaus. Und nun steht er vor der Frage, ob er dieses möglicherweise einige hundert Jahre alte Haus materialgetreu restaurieren soll - so, wie es mit Fachwerkhäusern in den Freilichtmuseen geschieht - oder ob es nicht neuzeitliche Alternativen gibt, die ihm einen höheren Wärmeschutz und eine leichtere Verarbeitung bieten. Dipl. Ing. Georg Flassenberg hat sich dieses Themas angenommen. Wir bringen den Beitrag in einer für das Internet leicht bearbeiteten Fassung.

Standsicherheit und Verformung des Fachwerks
Holzfeuchte und Regenbeanspruchung
Holzschutz und der richtige Anstrich
Erhöhter Wärmeschutz durch Porenbeton
Feuchteschutz und Feuchtegehalt
Ausmauerung der Gefache
Außenputze für Fachwerk-Ausfachungen

Neben der Wiederherstellung des äußeren Erscheinungsbildes geht es dem Käufer alter Fachwerksubstanz um eine zeitgemäße Raumaufteilung und Nutzung. Von großer Bedeutung ist der Außenwandaufbau, der den bauphysikalischen Anforderungen genügen soll, die auch an Neubauten gestellt werden.

Für die Ausmauerung alter und neuer Gefache haben sich Steine aus Porenbeton bewährt, einem massiven Wandbaustoff, der sich ähnlich wie Holz bearbeiten und damit den Gefachformen leicht anpassen lässt. Darüber hinaus besitzt Porenbeton ausgezeichnete Wärmedämmeigenschaften, die dem Holz vergleichbar sind.

Welche Grundsätze beim Ausmauern von Holzgefachen mit Porenbeton zu beachten sind, soll dieser Beitrag aufzeigen. Die dargestellten Ausfachungsvarianten erfüllen alle Anforderungen des Wärme- und Feuchteschutzes für die Renovierung oder den Neubau von Fachwerkbauten.

Fachwerkgefache mit Porenbeton ausmauern
Mit Porenbeton ausgemauertes Fachwerkhaus

Fachwerkgefache mit Porenbeton ausmauern
Häufig weichen die Gefache aus statischen oder archi­tek­ton­ischen Gründen von der Rechteckform ab. Für die Ausmauerung mit Porenbeton ist dies kein Problem, da die Steine paßgerecht zu­ge­schnit­ten werden können.
Standsicherheit und Verformungen des Fachwerks

Da die Stäbe des Fachwerks - nicht die Ausfachungen - die Standsicherheit des Gebäudes gewährleisten, muss die hölzerne Tragkonstruktion vor der Ausmauerung fachmännisch auf ihre Standsicherheit überprüft werden. Hierbei ist ein Zimmermeister oder ein Bauingenieur hinzuzuziehen. Neben der Beurteilung der Tragfähigkeit einzelner Holzteile, die durch Fäulnis, Schwamm oder tierische Schädlinge beeinträchtigt sein können und dann ausgewechselt werden müssen, ist der kraftschlüssigen Verbindung der Fachwerkknoten besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Die Verbindungspunkte müssen ohne Spiel und die Anschlüsse druckfest sein (zugfeste Verbindungen sind selten), um spätere Verformungen durch Bewegungen so gering wie möglich zu halten und die Ausfachungen nicht durch Systemkräfte zu belasten.

Schwind- und Quellvorgänge, denen das Holzfachwerk auch noch nach Jahrhunderten unterworfen ist, können minimiert werden, wenn darauf geachtet wird, dass die Feuchtigkeit des Holzes vor der Ausmauerung annähernd der Ausgleichsfeuchte entspricht. Dies gilt insbesondere für neu eingebaute frische Hölzer.

Holzfeuchte und Regenbeanspruchung

Zur Beurteilung der Feuchte des Fachwerkholzes wurden in den letzten Jahren Untersuchungen an Fachwerkelementen - u. a. Ausfachungen aus Porenbeton - des Fachwerkversuchshauses auf dem Gelände des Fraunhofer-Institutes für Bauphysik in Holzkirchen durchgeführt. Dabei konnten die nachfolgenden Grundsätze herausgearbeitet werden.

Zur Beurteilung der Schlagregenbeanspruchung sind in DIN 4108 Teil 3 drei Beanspruchungsgruppen definiert, die im Einzelfall unter Berücksichtigung der regionalen klimatischen Bedingungen, der örtlichen Lage und der Gebäudeart festzulegen sind.

Sichtfachwerk darf nur einer geringen Schlagregenbeanspruchung ausgesetzt werden, d. h. Beanspruchungsgruppe I mit Jahresniederschlagsmengen unter 600 mm oder geschützte Lagen in Beanspruchungsgruppe II. Andererseits können aber auch Gebäude im Bereich der Beanspruchungsgruppe I in exponierten Lagen einer stärkeren Schlagregenbeanspruchung - entsprechend Gruppe II - unterworfen sein. Es gibt somit eine große Bandbreite von Entscheidungsmöglichkeiten.

Bei mittlerer und starker Regenbeanspruchung (Beanspruchungsgruppen II und III nach DIN 4108-3) muss das Fachwerk durch eine Bekleidung oder durch eine das Fachwerk überdeckende Putzschicht zusätzlich geschützt werden.

Wegen der sensiblen Reaktion auf die Regenbeanspruchung ist es zweckmäßig, den Regenschutz für Fachwerkhäuser getrennt für die einzelnen Fassaden festzulegen und eine weitere Beanspruchungsgruppe (Untergruppe) entsprechend Tab. 1 zu definieren (wobei "g" für geschützt steht).

Tabelle1: Zuordnung von Regenschutzmaßnahmen und Regenbeanspruchung bei Fachwerkfassaden nach [1]
Beanspruchungsgruppe Regenbeanspruchung Anforderungen Oberfläche/Ausfachung;
I (g) Fachwerkfassaden in geschützter Lage. Wetterabgewandte oder durch benachbarte Bebauung geschützer Fassaden Keine Anforderungen an Außenputze und Anstriche. Keine Einschränkung in der Wahl der Ausfachungsstoffe.
I Fachwerkfassaden bei geringer Regenbeanspruchung nach DIN 4108-3. Gering wasserabweisende oder wasserhemmende Außenputze, Außenanstriche sd > 0,1 m. Dampfdurchlässige Ausfachungs- und Dämmstoffe (µ >10).
II, III Fachwerkfassaden bei mittlerer und starker Regenbeanspruchung nach DIN 4108-3. Regenschutz durch Bekleidung oder Putzsysteme mit Entkopplungsschicht zwischen Fachwerk und Oberputz (z.B. Dämmputzschicht zur Aufnahme der Bewegung aus dem Fachwerk). Ausfachung wie bei I (g).
Holzschutz und der richtige Anstrich

Zu unterscheiden ist zwischen dem konstruktiven und dem bekämpfenden oder vorbeugenden Holzschutz.

Zum konstruktiven Holzschutz gehört die Anordnung einer horizontalen Feuchtigkeitssperre zwischen Fachwerk und Unterkonstruktion. Sockelaufkantungen aus Mörtel vor Schwellen sollten nicht ausgeführt werden. Sockelmauerwerk oder aufgebrachter Glattputz sind unterhalb der Schwelle nach außen abzuschrägen, damit das Regenwasser ablaufen kann. Vermieden werden sollte möglichst das allseitige "Einmauern" von Holz, da sonst Feuchtigkeit nicht schnell genug oder gar nicht verdunsten kann.

Durch die anfänglich erhöhte Baufeuchte des Porenbetons kann es nicht zu Holzschädigungen kommen, da diese über die unmittelbar mit dem Holz bzw. dem Porenbeton in Kontakt stehende Mörtelschicht als "arbeitende Fuge" rasch abtrocknen kann.

Der bekämpfende oder vorbeugende Holzschutz zielt auf die Vermeidung von Schädlingsbefall. Dazu sind alle Holzflächen - besonders jene, die später von Mauerwerk verdeckt sind - mit einem Holzschutz nach DIN 68800 zu versehen. Holzanstriche dienen aber auch der Ästhetik und optischen Gestaltung. Sie sollten aber nicht zu dicht sein, um der über Fehlstellen eindringenden Feuchte eine ausreichende Trocknung zu ermöglichen. Diese Forderung kann bei Anstrichen mit einer diffusionsäquivalenten Luftschichtdicke von sd < 0,5 m als erfüllt betrachtet werden.

Die Ursache der Holzschädigungen geht im wesentlichen von Holzverbindungen wie Verzapfungen und Verschraubungen aus. Immer wenn die Wasseraufnahme (z.B. in Faserrichtung) größer ist als die Wasserabgabe (z.B. quer zur Faser), kann dies zu Feuchteanreicherungen und Holzschädigungen führen. Bei der Renovierung oder Erneuerung von Fachwerkkonstruktionen ist es daher zweckmäßig, die Wasseraufnahme von Hirnholzflächen - insbesondere im Zusammenhang mit Verzapfungen - durch Imprägnierung oder Versiegelung zu reduzieren.
Erhöhter Wärmeschutz durch Porenbeton

Betrachtet man zunächst ohne Berücksichtigung der Wärmeschutzverordnung den Dämmwert des Holzfachwerks bei den üblichen Holzdicken, so sollte der Wärmedämmwert der Ausfachung einen vergleichbaren Wärmedurchlaßwiderstand von ca. 1/L = 1,0 m2K/W aufweisen. Wie aus Tab. 2 ersichtlich, kann der entsprechende k-Wert von 0,85 W/m2K mit Porenbeton bestens erreicht werden (k-Werte von 0,52 - 1,2 W/m2K für Porenbeton bei einer Gesamtdicke von 16 cm inklusive Außen- und Innenputz). Dies hat zur Folge, dass sich bei Beheizung im Winter eine gleichmäßige Temperatur an den Außenwandoberflächen einstellt. Dadurch lässt sich ein Abzeichnen des Fachwerks auf der Raumseite im Laufe der Zeit infolge unterschiedlicher Verschmutzung vermeiden. Des weiteren ist eine erhöhte Sicherheit zur Vermeidung von Oberflächentauwasser gegeben und die Schädigungsmöglichkeit des Holzes entsprechend reduziert.

Da Fachwerkhölzer in der Regel nicht dicker als 17 cm sind, werden mit einer innen und außen bündigen Ausmauerung die Anforderungen der Wärmeschutzverordnung nicht erfüllt, es sei denn, es handelt sich um Gebäude, die unter die Ausnahmeregelungen der Wärmeschutzverordnung fallen. Als Lösung bietet sich an, die Fachwerk-Außenwand noch mit einer zusätzlichen Innendämmung zu versehen. Damit können die in Abb. 5 dargestellten k-Werte erreicht werden.

Tabelle 2: Rechenwerte der Wärmeleitfähigkeit von Porenbeton und anderen Ausfachungsmaterialien sowie Holz bei einer Gesamtdicke von 16 cm, davon 1,5 cm Außenputz und 1 cm Innenputz.
Material Rechenwert der Wärmeleitfähigkeit (W/mK) k-Wert (W/m²K) Anforderung an den Wärmeschutz nach DIN 4108-2
Lehm
Strohlehm
Leichtlehm 0,90
0,70
0,45 2,9
2,6
2,0 Wärmeschutz nicht erfüllbar
Porenbeton 0,11 - 0,27 0,61 - 1,2 Wärmeschutz erfüllbar
Fichte / Eiche 0,13 / 0,2 0,7 / 1,0 Wärmeschutz erfüllbar
Feuchteschutz und Feuchtegehalt

Zum Vergleich der Feuchteverhältnisse bei unterschiedlichen Baustoffen ist die Angabe in Volumenprozent anschaulich und sinnvoll. Dagegen ist zur Beurteilung der Feuchteverhältnisse einer Baustoffart - z.B. Porenbeton unterschiedlicher Rohdichte - der massebezogene Feuchtegehalt um physikalisch zutreffender und richtiger als der volumenbezogene Feuchtegehalt uv . Bei der Beurteilung der Feuchteverhältnisse spielt die Angabe des praktischen Feuchtegehaltes eine entscheidende Rolle. Unter diesem versteht man den Feuchtegehalt, der bei der Untersuchung genügend ausgetrockneter Bauten, die zum dauernden Aufenthalt von Menschen dienen, in 90 % aller Fälle nicht überschritten wird. Aufbauend auf älteren Untersuchungsergebnissen haben neuere Untersuchungen und statistische Auswertungen von Fremdüberwachungswerten ergeben, dass der sich in Porenbetonbauteilen einstellende praktische Feuchtegehalt mit um= 4,0 M.-% angegeben werden kann [6]. Im Vergleich dazu liegt der praktische Feuchtegehalt von Holz bei ca. 15 M.-%.

Tabelle 3: Richtwerte der Wasserdampfdiffusionswiderstände von Porenbeton und Holz nach DIN 4108-4.
Material Wasserdampfdiffusions-widerstandszahlen µ (-)
Porenbeton 5-10
Fichte / Eiche 40

Fachwerkgefache mit Porenbeton ausmauern
Ausmauerung der Gefache

Fachwerkgefache mit Porenbeton ausmauern

Die Gefache weichen häufig aus statischen oder architektonischen Gründen von der Rechteckform ab. Oft sind sie auch durch Setzungen oder Belastungen verformt. Fachwerkhölzer sind darüber hinaus - im Gegensatz beispielsweise zu Fenstern und Türen - nicht maßhaltige Bauteile. Das gesamte Fachwerkgefüge ist ständigen Schwind- und Quellvorgängen und den dadurch hervorgerufenen Verformungen unterworfen.

Für die Ausmauerung der Gefache sind die maßgenauen Plansteine am besten geeignet. Die Anschlußfugen zwischen Mauerwerk und Holz sind mit Wärmedämm-Mörtel in 10-12 mm Dicke auszufüllen, damit Toleranzen und Verformungen ausgeglichen werden können.

Wie schon ausgeführt, können mit einer außen und innen bündigen Ausmauerung die Anforderungen der Wärmeschutzverordnung nicht erfüllt werden. Als einfachste Lösung bietet sich in diesem Falle an, die Ausfachung nach innen zu verstärken und hinter den Hölzern herumzuführen. Alternativ können auch mehrschichtige Aufbauten mit zusätzlicher innerer Wärmedämmung angeordnet werden. Bei über das Fachwerk geführter Innendämmung muss der innenseitige Aufbau über dem Holz einen sd-Wert von 0,5 - 2,0 m aufweisen [1], ggf. sind eine Dampfbremse, ein dichter Putz oder Anstrich vorzusehen. Als Dampfbremse empfiehlt sich eine "feuchte-adaptive Dampfbremse" mit variablem sd-Wert, der im Winter größer und im Sommer kleiner ist [4].

Fachwerkgefache mit Porenbeton ausmauern

Ausführungsvarianten von Fachwerk-Außenwänden mit Porenbeton (PP2-0,4, l R=0,11 W/mK) ohne und mit zusätzlicher innerer Wärmedämmung. Die drei Konstruktionen mit Innendämmung erfüllen die Anforderungen der Wärmeschutzverordnung

Außen ist das Mauerwerk immer um das Maß der Putzdicke hinter das Holz zurückzusetzen. Der Anschluß an das Holz wird umlaufend durch eine Dreikantleiste gesichert, die mit korrosionsgeschützten Nägeln zu befestigen ist. Bei den unvermeidbaren Rissen zwischen Ausfachung und Holz verbessern die Leisten die Winddichtigkeit der Außenwände. Da sich Porenbeton ähnlich wie Holz bearbeiten lässt, kann die in den Steinen erforderliche Nut leicht ausgesägt werden.

Fachwerkgefache mit Porenbeton ausmauernAusmauerung von Holzfachwerken mit Porenbeton, das mit einer Schablone exakt auf das richtige Maß zugeschnitten wurde.

Fachwerkgefache mit Porenbeton ausmauernDas Anpassen von Poren­beton an vorhandene Fach­werk­strukturen geschieht mit einfachen Mitteln, aber mit großer Genauigkeit
Außenputze für Fachwerk-Ausfachungen

Anders als bei verputztem, rissefreiem Mauerwerk, bei dem sich die Vorgänge der Wasseraufnahme und der Trocknung hauptsächlich im äußeren Wandbereich abspielen, kommt es bei Fachwerkwänden auch auf die Trocknungsmöglichkeit zum Raum an. Über die Schwindfugen kann nämlich Regenfeuchte weiter nach innen eindringen und soll deshalb auch zu einem Teil nach innen abgegeben werden können. Hierzu ist eine Dampfsperre auf der Raumseite hinderlich. Auch Dämmschichten mit geringer Wasserdampfdurchlässigkeit sind für den Trocknungsvorgang von Nachteil. Günstig wirken sich kapillar-poröse Stoffe aus mit Diffusionswiderständen die etwa vergleichbar sind denen von Mauerwerk (maximaler Richtwert nach DIN 4108 Teil 4 m £ 10).

Die naheliegende und immer wieder erwogene Möglichkeit, die Schwindfugen zwischen Holz und Ausmauerung abzudichten, ist nach den vorliegenden Untersuchungsergebnissen nicht praktikabel. Zum Teil würde ein Austrocknen der eingedrungenen Feuchtigkeit behindert und langfristig zu Schäden am Holz führen. Selbst wenn man die Anschlüsse zwischen Gefach und Ausfachung sorgfältig abdichtet, bleiben die "arbeitenden Fugen", deren Abdichtung langfristig nicht möglich ist. Sie bedürfen einer ständigen Kontrolle und zeitweiligen Nachbesserung, was bei der Vielzahl von Fachwerkfugen kaum realisiert werden kann.

Daraus wird ersichtlich, dass Sichtfachwerk nur einer geringen Schlagregenbeanspruchung ausgesetzt werden darf. Bei höheren Schlagregenbeanspruchungen muss das Fachwerk durch eine Bekleidung (z.B. Verschindelung durch Holz- oder Schieferplatten) oder durch eine das Fachwerk überdeckende Putzschicht zusätzlich geschützt werden.

Ein Außenputz mit hoher Wasseraufnahmefähigkeit kann die Regenbelastung der Schwindfugen zwischen Holz und Ausmauerung reduzieren. Dies haben Untersuchungen im Fraunhofer-Institut für Bauphysik Holzkirchen ergeben. Hinsichtlich des Regenschutzes für die Ausfachung und zur Vermeidung von Frostschäden ist aber eine geringe Wasseraufnahme des Putzes vorteilhaft. Nicht erstrebenswert sind stark wasserabweisende Putze, da diese auch den Kapillartransport nach außen (Trocknung) weitgehend unterbinden.

Außenputze für Fachwerk-Ausfachungen sollen daher weder stark wasseraufnahmefähig noch stark wasserabweisend sein. Zweckmäßig sind leicht wasserabweisende bis wasserhemmende Außenputze, also Putze mit Wasseraufnahmekoeffizienten w zwischen 0,3 und 2 kg/m2h0,5 . Putzanstriche sollen sehr wasserdampfdurchlässig sein; sd-Wert £ 0,1 m . Die Putzdicke soll mindestens 15 mm betragen. Speziell auf den Porenbeton abgestimmte und entwickelte Putze genügen ebenfalls den vorgenanten Anforderungen.

Bei außenseitig gefasten Steinkanten (mit Fasenhobel oder Schleifbrett) wird der Putzquerschnitt im Anschlußbereich vergrößert und dadurch die Rißgefahr im Putz verringert. Die verbreiterte Anschlußfläche des Putzes zum Holz bringt zudem mehr Sicherheit gegen eindringendes Regenwasser.

Wichtig ist, dass Außenputz und Fachwerkoberfläche - zumindest im Anschlußbereich - in einer Ebene liegen. So kann das Regenwasser schnell abgeführt werden. Springt die Ausfachung dennoch vor, sind die Randbereiche bündig abzuschrägen. Die Mindestneigung soll 30° betragen. Keinesfalls darf der Putz über das Holz geführt werden.

Fachwerkgefache mit Porenbeton ausmauernBäckerei Zwicker und Biedermeier-Galerie in Göppingen: So sieht das Ergebnis der Restaurierung aus.

Fachwerkgefache mit Porenbeton ausmauernDas Foto zeigt die Gefach­aus­mauer­ung mit Porenbeton

Die Grafiken und Fotos gibt es im orginalen Artikel.

Die hauptsächliche Frage war ob "diese Kennzahlen ohne Gewicht" sind.
 
Gut gebrüllt Löwe ;-)

Sehr geehrter Herr Böttcher,
ich gehe mal davon aus, dass: „k-Wert von 0,85 W/m2K mit Porenbeton bestens erreicht werden“ Sie mit k-wert den Wärmedurchgangskoeffizienten „U“ meinen!?
„Porenbeton 0,11 - 0,27 0,61 - 1,2 Wärmeschutz erfüllbar“ ?
Sie haben durch aus recht, das Porenbeton ein besserer Dämmstoff ist und eine schlechtere Wärmeleitfähigkeit aufweist. Ihre Rechnung funktioniert aber nur bis 0,16W/mK. Das heißt Sie können nur Porenbeton mit max. diesen Wärmeleitfähigkeit verwenden.
Das gilt aber auch nur für Bestands-Fachwerk(Altbau)! Für den Neubauwert U= 0,28 langt ihr Porenbeton auch nicht aus mit den 0,11W/mK = U 0,583.
Da in der Regel eine Innenputzschicht benötigt wird, kann ich diese mit einem Dämmputz versehen und so meinen benötigten Wert von U=0,84 mit einem Holzlehmstein erreichen.

Bei zu schützenden Wetterseiten ,
„(z.B. Verschindelung durch Holz- oder Schieferplatten)“ , können Dämmstoffe gut in die UK verbracht werden.
Leichter Vorteil für Porenbeton.!!!
Aber wie sieht es den mit dem sommerlichen Wärmeschutz aus? Bzw. generell mit der Wärmespeicherkapazität im winterlichen Wärmeschutz?
Die spezifische Wärmespeicherkapazität c ist bei Porenbeton = 1000 [J/(kg • K)] , aber die volumenbezogene Wärmespeicherkapazität Q [kj/(m³ • K)] ist auf und der fehlenden Masse nur ca. 200-400 [kj/(m³ • K)]

Dagegen stehen 800-1700 [kj/(m³ • K)] massebezogen beim Lehmstein.

Also ist der Gasbeton für den sommerlichen Wärmeschutz sehr schlecht geeignet!!!!!

Lehm hat den Vorteil der höheren Wärmespeicherkapazität!!!

Für den Schallschutz sieht es auf Grund der fehlenden Masse für Gasbeton genauso trüb aus!!!!

Übrigens liegt das Wärmeeindringverhalten b [kJ/(m2 • h½ • K)]
von Lehmstein z.B. 1200Kg/m³ 0,47 W/mK
ca.47 b [kJ/(m2 • h½ • K)]
zu
Poroton z.B. 0,16W/mK = ca. 25 b [kJ/(m2 • h½ • K)]

Gar nicht so weit auseinander. Z.B. Stahl =879 b [kJ/(m2 • h½ • K)]



„Die Steifigkeit ist in Gefachen uninteressant, da erfolgt keine Druckbelastung. Es gibt andere Kriterien wie das Schwinden und Quellen unter Feuchtebelastung.“

Schrieben Sie!

Warum sehe ich das anders? Ich habe geschrieben die Elemente sollten eher kleinteilig gewählt werden und die Fuge sollte weicher sein als der Stein um Spannungen auszugleichen.

Warum? Weil es mehrere Faktoren beim Fachwerk gibt, die das voraussetzen. Zum einen Bewegungen des Gefüges durch anliegende Winde, Vibrationen durch Verkehr, Überschalknall oder leichte Erdbeben. Denn das Gefüge ist nicht Starr. Deshalb sind Fachwerke in Japan so immun gegen Erdbeben.

Aber der entscheidende Faktor ist der Temperaturkoeffizient(Wärmedehnzahl) von Baustoffen a T [10-6/K]
Der beträgt bei Holz tangential 30-40 und bei Porenbeton 3-5.
Das heißt die Ausdehnung durch Wärme passiert beim Holz und nicht bei der Gefachfüllung und dadurch entstehen Drücke die bei Starren Ausfachungen wie geklebten großteiligen Porenbeton zu Schäden führen können.
Genauso verhält es sich beim Quellverhalten ? s [mm/m] welches beim Holz bei 60-120 liegt und bei Mauerwerk bei 0-1.

Vorteil für Kleingliedrige Ausfachung mit vielen Weichen Fugen!!!

Nun wäre vorerst nur noch zu erwähnen, das für ein raumregulierendes gesundes Wohnklima der Lehm vorteilhafter ist. Porenbeton ist zwar gut diffusionsfähig und auch kapillar aber bei der Wasserdampfsorption hat Lehm eine viel höheren massebezogenen Wassergehalt von 35 zu 7g/m².

In Sachen Abschirmung vor Elektrosmoke und der Bindung von Schadstoffen ist der Lehm dem Porenbeton auch noch im Vorteil.

Kennwerte vom
Institut für Werkstoffe des Bauwesens
Fakultät für Bauingenieur- und Vermessungswesen

Gute Nacht
 
Das kämpferische Carnickel...

...hat nicht begriffen, daß Georg in seinem letzten Posting nichts anderes tut, als dankenswerterweise den link der Eingangsfrage hier hinzukopieren.

Hauptsache, auf den Mann schießen (egal auf welchen). Und Immer schön Lehm in's Müsli rühren, das schönt den Stuhl...

Erheitert grüßt

Thomas
 
Ich wär dafür, dass man sich hier nur noch mit Klarnamen beteiligen darf! Manche verstecken sich hier doch nur hinter Pseudonymen weil sie keinen Arsch in der Hose haben!
 
Hallo Namensvetter,

ja, die alte Diskussion.

All die Psedonyme machen Pickel. Besonders, weil sich hinter manchen Psedonymen Zwetidentitäten verbergen könnten...

Aber unerkannt pöbelt es sich besser.

Grüße nach Weiden

Thomas
 
Gasbeton oder Porenbeton- das ist hier die Frage

Nachdem ich hier mühsam alle Beschimpfungen und den anonymen Kleinkrieg durchgelesen hab, möchte ich auch noch einen Stein (nein, nicht Einstein) hier werfen.

1. Ausfachungen mit Lehm hatten früher mehrere Vorteile- der Baustoff war örtlich zu bekommen,billig (teilweise gratis), durch Ungelernte ohne Technik relativ einfach wenn auch nicht leicht zu verarbeiten.
Lehm hat fast die gleiche Gleichgewichtsfeuchte wie Holz, daher ist das Verhalten bei Regen und Trockenheit fast gleich (quellen und schwinden)
Lehm quillt bei Regen relativ rasch auf und verschließt die Gefacheübergänge. Dadurch kann der Regen nicht in die Fugen eindringen (man spricht auch in der von Anonym nicht gelesene weil viiiiiel zu alt und überholte Fachliteratur von "Selbstheilung")

Nachteile: Lehm ist wasserlöslich, die Gefache müssen überputzt werden; Lehm hat ein hohes Volumengewicht, also geringe Dämmeigenschaften (mir ist es Scheißegal, ob es U- oder K-Wert genannt wird....), dieser Nachteil wird durch Beimengungen von Holzspänen, Stroh, Perlit oä reduziert.

2. Alle "modernen" Baustoffe haben ihre Berechtigung. Allerdings an den richtigen Stellen. Porenbeton hat, wie der Name schon sagt, Poren. In diese Poren wird bei Regen Wasser gesaugt. Dieses Wasser wird nur langsam wieder abgegeben. Porenbeton ist ein "harter" Baustoff, der die Bewegungen des Fachwerks nicht mitmacht. daher sind die Ausfachungen immer lose. Kann man mit Leisten sichern.

3. Die heutigen Baufirmen wollen nur Eines: schnell, billige Baustoffe teuer verkaufen und im Regressfall untertauchen.
Ich hab in Wolgast viele alte Fachwerkhäuser mit altersbedingte Schäden gesehen. Aber der Neubau am alten Hafen hatte die Schäden, für die die Altstadthäuser hunderte Jahre gebraucht haben, in Zeitraffer nach unter 10 Jahren gehabt.

Wer Gasbeton verkauft, ist 100%ig davon überzeugt, wer Porenbeton verkauft-ebenfalls.... Es gibt sogar Leute, die überzeugt sind, ihre Gefache fachgerecht mit Bauschaum und Gipskarton saniert zu haben....


Ich persönlich würde davon abraten....
Mal die Datenkrake nach Schadbildern befragen....


Ahja, für unsere Anonymen.... ich hoffe, daß Hartmut endlich zur Regel machen wird, daß ohne Klarname und Profil hier nicht mehr gepostet werden darf......
 
Darf ich mein

Pseudonym behalten, irgendwie hänge ich an dem Forennamen, benutze ich in diversen Foren seit rund 10 Jahren. Klarname, Mail und sogar eine Post-Adresse sind ja im Profil.
 
Herbert

Du darfst Dein PSEUDONYM behalten, so lange Du nicht ANONYM postest....


:), ;-)
 
Auch ich...

will Dir Dein Pseudonym nicht wegnehmen - ich kann es ja nicht verwenden :)
 
fachwerk-I16720_201522414130.jpgZurück zum Start

So…

Jetzt habe ich mal abgewartet, bis es sich hier ein wenig beruhigt hat.
Ich habe jetzt auch mal paar Bilder gemacht, die ja noch gefehlt haben(weitere Bilder auf meinen Profil).

Noch ein paar Hinweise meinerseits, nachdem ich hier alles durchgelesen habe bezüglich den Vor und Nachteile von Porenbeton.

• Argument geringer Schallschutz:
o Ist mir nicht wichtig, bzw. egal, da es wie gesagt eine Scheune ist und das keinen Interessiert.

• Argument der Wasseraufnahme:
o Die Felder sollen ja natürlich verputzt werden, somit sind die Steine ja gegen Wettereinflüsse geschützt.

• Argument der Steifheit:
o Wenn man die Steine nicht klebt, sondern mit geeigneten Mörtel verbaut, welcher in obigen Artikel beschrieben wurde, wäre dies doch eine alternative. Dass die Steine trotzdem größer sind als Lehmsteine und weniger fugen vorhanden sind, ist mir bewusst.

• Argument der Preis sollte egal sein wenn man sich für ein Fachwerkhaus entscheidet und nicht danach jammern:
o Die Scheune ist einfach mal dabei gewesen als wir unser Haus und Grundstück gekauft haben. Deswegen spielt das Geld wohl eine Frage. Wir wollen sie erhalten, wenn möglich. Sollten wir es nicht bezahlen können, dann ist dem guten Stück noch weniger geholfen.

Ein paar Straßen weiter steht eine Scheune, welche vor 5 Jahren mit Porenbeton ausgemauert wurde. Ich habe den Bauherren angesprochen und er hat mir die Scheune gezeigt und seine Vorgehensweise erklärt. Er ist Maurermeister und hat sich wohl so seine Gedanken gemacht.
Er hat das Holz abgebürstet, neu gestrichen, ausgemauert und dann verputzt. In den 5 Jahren gab es bis dato keinerlei Risse oder andere sichtbaren Schäden.


MfG

Kevin

PS:

Hier nochmal die Fakten, da es sicher schon untergegangen ist ;)

• Neues oder altes Fachwerk?
o altes Fachwerk

• Denkmalschutz ?
o Nein

• Statik, braucht das Fachwerk zusätzliche Versteifung ?
o Nein

• Geplanter Putz aussen ?
o Ja – welcher ist noch nicht festgelegt, die dame des Hauses wünscht nur eine helle / weiße Farbe

• Raumseitige Verkleidung ?
o Nein

• Exposition durch Schlagregen, Schutz durch Dachüberstand ?
o Nein – bei uns ist Westen die Wetterseite und die ist durch unser Haupthaus welches davor steht geschützt
o Dachüberstand ist beidseitig vorhanden
o Die Scheune liegt nähe Erfurt in Thüringen
o Regenarmes Gebiet

• ästhetische und historische Ansprüche ?
o Es soll halt auch wie ein Fachwerkhaus aussehen, nix modernes. Sozusagen helle Gefache und dunkle Balken.

• Verwendung als Scheune, Wohnraum, ?
o Es soll kein Wohnhaus werden. Verwendung als Lagerplatz, Werkstatt, Geräte-/ Fahrzeug Unterstellung.

• wie gut muss gedämmt werden (Enev / persönliche Ziele) ?
o Dämmung ist erst mal nicht vorgesehen, im Moment sind die Gefache bzw die Balken von beiden Seiten frei und so soll es erst mal bleiben, halt nur verputzt.

• Eigenleistungen ja / nein ?
o Ja

• Zustand der Hölzer
o Laut Aussage zweier unabhängiger Zimmermänner sind die Hölzer bis auf wenige stellen noch top in Ordnung

Im Moment sind ca 25% der Gefache aus Lehm. Diese sind Brüchig, zerfallen und wenn man sie anstupsen würde, fallen sie raus.
50% sind aus Ziegelstein gemauert, teilweise auch locker oder schlecht gemauert, dass sie weit nach außen ausstehen und ein sauberes verputzen schwierig wäre. Der Rest ist sicher mit allen Steinen die gerade mal zur Verfügung standen ausgebessert wurden. Der Sockel besteht aus Naturstein. Wie gesagt, sie ist ca. 15 Meter lang, 11 Meter breit und 11 Meter hoch. Sie hat ein Satteldach.
 
Thema: Fachwerkgefache mit Porenbeton ausmauern ;-)

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