Zu Ihrer Frage:
Sehr geehrter Herr Böhme,
solche Projekte berechnen wir laufend, wenn uns Grundrisspläne, Lage der Wärmequelle und -- wenn möglich -- Heizlast oder Leistung der Wärmequelle zur Verfügung gestellt werden (wenn Letzteres nicht bekannt ist, gehen wir von plausiblen Annahmen aus, denn letztlich ist nur wichtig, dass die Wärmeleistung nicht geringer als die Heizlast ist; dann gibt es immer eine funktionsfähige Lösung, denn alles was ich hineinstecke, bekomme ich auch im Wärmeverteilsystem wieder heraus, d.h. es stellt sich zwangsläufig eine physikalisches Gleichgewicht ein; die Begrenzung bewerkstelligt die Regelung).
Die Materialien gibt es bei uns, bzw. die Standardelemente (Rohre, Fittings, Armaturen...) auch im Baumarkt o.ä.
Ein Prospekt bzw. Anschauungsmuster ist auch erhältlich.
Zu Ihrer Frage:
" Meinen Sie aber nicht auch, daß auch eine Fußbodenheizung durch ihre gleichmäßige und großflächige Wärmeabgabe einiges zur besseren Temperierung der Wände leistet?"
Schon, aber... Der Fußboden ist normal keine Abkühlungsfläche, bestenfalls der unterste Boden, der die Erde berührt, aber die wird auch nicht so kalt wie die Außenwände. Am Angenehmsten ist es halt, wenn wir seitlich warm angestrahlt werden, bzw. genauer, unsere Abstrahlungsverluste richtig dosieren -- das entspricht auch in etwa der Situation, die wir in der Natur vorfinden und für die wir gebaut sind.
Wenn der Fußboden erwärmt wird, überträgt sich die Wärme auf die angrenzende Luftschicht, was zu warm unter kalt führt. Das ist entgegen der natürlichen Schichtung, weshalb sich diese periodisch umkehrt, wobei je nach Temperaturdifferenz ein mehr oder minder starker Luftschwall in die Höhe steigt, unter Mitnahme auch des Feinststaubes am Boden (mir haben einige Mütter gesagt, dass sie ihre Krabbelkinder nicht mehr auf beheizten Fußböden spielen lassen, ich weiß allerdings nicht, wie diese ausgeführt waren -- das soll kein Pauschalurteil sein). Ähnliches gilt für die häufigen Klagen über Venenprobleme (vor allem bei älteren Personen).
Nur wenn man die Temperatur sehr niedrig halten kann, sieht es so aus, als könnten diese Effekte schwach genug gehalten werden, dass sie nicht als unangenehm wahrgenommen werden. Nur wird sich dann der Eine oder Andere vielleicht fragen, wozu der doch große Installationsaufwand, mit relativ aufwändiger Regelung, Versottungsgefahr (wir haben einmal eine nicht mehr frei zu bekommende Fußbodenheizung durch eine Heizleiste ersetzen müssen), etc.
Auch bei Heizleisten wird über den Strahlungsaugleich der Fußboden miterwärmt, wie Infrarottemperaturmessungen zeigen, sodass man auch hier keine Abstriche an der Behaglichkeit machen muss. Mir erscheint es auch als technisch unaufwändiger, aber das wird der Eine oder Andere vielleicht anders sehen.
Ich hoffe, das hilft einmal weiter, wenn nicht, bitte nachfragen.
Grüße
Rudolf Dangl
von
radia-therm