Das beste oder nichts!
Hallo Moritz,
ich würde Sebastian Hausleithner hier recht geben wollen. Das wird so nichts!
Früher, als alles besser und der Dachraum offen war, mussten Dächer nicht 100% schlagregendicht oder flugschneesicher sein und waren es auch nicht. Die geringe Menge Nässe drang in den Dachraum, trocknete weg, war kontrollierbar und man konnte das Dach notfalls von innen flicken.
Auch heute ist eine Dachhaut nicht wirklich dicht. Also muss ein funktionierendes Unterdach her, so dass eindringende Nässe schadlos ablaufen kann und eben nicht in die Dämmung eindringt und dort verharrt. Das ist ohne Rangehen von außen praktisch nicht zu schaffen.
Dann muss eine vernünftige Be- und Entlüftung hergestellt werden. Neben der austretenden Raumluftfeuchte gibt es auch noch Kondensat an der Unterseite der Eindeckung, das weggelüftet werden muss.
Mindestens an der ersten Voraussetzung fehlt es bei dir in höchstem Maße.
Wie die Dämmung zwischen den Sparren dann ausgeführt wird, ist eigentlich fast egal. Ich persönlich präferiere hier Holzfasermatten, weil ich glaube, dass diese mit geringen Mengen Feuchte (aus dem Innenraum) besser fertig wird, als Glas oder Steinwolle.
Kritisch wird es dann wieder bei der Dampfbremserei. Da kommt es wirklich auf sorgfältigste Ausführung der Anschlüsse an, das heißt an den Giebeln, an Kaminen, um die Fenster, an den Mittelpfetten.... das ist ohne Rangehen von Innen praktisch nicht zu schaffen.
Fazit:
Um eine vernünftige Zwischensparrendämmung zu erhalten, muss man von außen und innen ran und dabei sorgfältigst bis in die letzte Ecke arbeiten.
Meine bescheidene Erfahrung bzw. Beobachtung ist, dass sowohl was die sorgfältige Ausführung des Unterdachs als auch der Dampfbremse angeht, meist gepfuscht wird. Die Gründe will ich hier nicht diskutieren. Sieht man jedenfalls erstmal nicht, weil zugedeckt. Im Altbau ist eben alles krumm und schief und was in den Prospekten der Dämmmaterialhersteller in der Fläche so schön einfach aussieht, verlangt in der Praxis regelrechtes Engineering und Planung bis ins letzte Detail. Bei einer guten Planung sollte m.E. Augenmerk auf eine sparsame Verwendung von "intelligenten Baustoffen", notwendigen Klebebändern, etc. zugunsten von guten Konstruktionen gelegt werden. Glaubt einer wirklich, ein Klebeband auf einer Unterspannbahn ist in 10, 20, 30 Jahren noch intakt?
Es mag Fälle geben, wo es auch anders gutgegangen ist, aber da haben dann eben andere Randbedingungen zufällig gestimmt (zum Beispiel die Dachdeckung mit superdichten Ziegeln einschließlich Verwahrungen, einfache Dachform ohne viele Anschlüsse, etc.) und dazu kam eine Portion Glück.
Das ist bei dir nicht der Fall. Mach ein vernünftiges Unterdach und eine vernünftige Dacheindeckung - oder lass den Dachraum offen.
Meine Meinung.
Gruß
Björn