Welchen Putz für die Fassade ???

Diskutiere Welchen Putz für die Fassade ??? im Forum Lehm- & Holzbau im Bereich - So meine lieben, nun habt ihr mir schon weitergeholfen, dass ich Fassade nicht unbedingt dämmen sollte, schongarnicht mit Styropor (witzig finde...
Letztendlich gibt es nicht viele Alternativen.

Es gibt nur entweder verkleiden mit Schiefer o.ä., nur verputzen mit entsprechenden Materialien oder eben Putze mit Dämmwirkung. Oder dann noch mineralische Dämmung. Mehr Möglichkeiten gibt es nicht.

Und ich denke, die Person, die das geschrieben hat mit dem Perlitputz wird sich wohl damit auskennen oder ???

Oder wie soll ich Ihre Bedenken interpretieren ???
 
Außendämmung

Welche Erfahrungen hat Ihr Maler/Maurer an solchen Objekten?Mit welchen Dämmstoffen arbeitet dieser sonst?
Lassen Sie auch mal einen Zimmermann kommen ,Thema Holzverkeidung!Ich möchte nur erreichen das Sie keinen Fehler machen!!!

Grüße aus Sachsen Torsten Selle
 
WärmedämmverbundsystemSteinwolleSchutz_I6519_200921919296.jpg@ T. Selle

falls Dich Erfahrungen interessieren: 2003 habe ich ein WDVS aus Rockwool-Dämmplatten auf ein FWH aufgebaut. Bin gern bereit, Messungen zu inneren Feuchte mal vornehmen zu lassen.
 
Was auch machbar wäre:
Die gesamte Wand mit Ziegelgewebe überspannen, mit Luftkalkmörtel verputzen und mit Themo-Fill S dämmen.
(der Aufbau wäre ähnlich wie auf dem Bild)

wenn's noch fragen gibt einfach melden

Grüsse Thomas
 
Welchen Putz für die Fassade ???

Hallo Sandy,

die, die bei Dir die Fassade machen wollen und auf Styropor bestehen, sind: entschuldigung ,- Hampelmänner. Hampelmänner, die die momentane Situation ausnutzen; Dämmen um jeden Preis und mit jedem Müll wo verfügbar ist.Was absurd ist, dieser Müll wird, - wird dieser Müll nicht auch von der Regierung gefördert?

Viele Grüße

Mladen
 
@Mladen,

Styropor ist doch kein Müll!!
Das ist Sondermüll ;-)).
Alle WDVS-Systeme auf Schaumstoff- oder Mineralwollbasis sind nicht Fachwerkkompatibel. Wichtig für Fachwerk sind hohlraumfrei, diffusionsfähig und kapillar leitfähig. Wenn diese Kriterien erfüllt sind, wirds funktionieren.
Und wenn der ausführende Handwerker das nicht versteht, soll er von Altbauten die Finger lassen. Bei moderner "Schuhschachtelarchitektur" mags ja noch funktionieren.
MfG
dasMaurer
 
@dasMaurer

Hallo Ulrich,
hier zur Stelle danke ich Hartmut: Sag was Du denkst

Viele Grüße

Mladen
 
Welchen Putz für die Fassade ???

Hallo Zusammen,

es fällt mir immer schwer zu sagen das manch ein Baustoff nicht akzeptabel ist im Altbau, z.B. Perlite.(Andere müssen davon leben - und ich will das alte Handwerk bewahren)
Was hat Perlite gemeinsam mit einem Altbau? Nichts - gar nichts!Mein Meister hat mich dermaßen zusammen-geschissen als ich einige Versuche, Putzmischungen startete mit Perlite - ich habe es erst später verstanden.

herzliche Grüße

Mladen
 
Naja,

da stellt sich immer die Frage, was ich mit dem Altbau bezwecken will. Solls im ursprünglichen Zustand erhalten werden, dann ist ein Museumsstück und den modernen Anforderungen nicht gewachsen, hübsch, interessant und "wertlos". Oder will ich einen Altbau für die zukünftige Nutzung ertüchtigen und damit für den sinnvollen und nutzbaren Weiterbestand sorgen. Ein paar herausragende und besondere Bauten sollten durchaus im Originalzustand erhalten werden, das ist lehrreich. Aber für die meisten Altbauten gilt das nicht. Wenn diese Gebäude nicht mehr sinnvoll nutzbar sind, werden sie der Abrissbirne zum Opfer fallen.
Wenn wir das nicht wollen, müssen wir uns den Anforderungen stellen und kreativ tätig werden. Das heisst auch, neue Erkenntnisse und Entwicklungen zu prüfen und bei Eignung einzusetzen.
Und damit sind wir absolut in der Tradition des Bauhandwerks, das sich schon immer durch den Mut zur Innovation ausgezeichnet hat. Egal, um welche technische Entwicklung der Menschheit es sich gehandelt hat, zuerst mussten die entsprechenden Gebäude dafür errichtet werden.
Am Anfang stand eine Idee, dann wurde der theoretisch Teil entwickelt, und dann musste der blöde Bauhandwerker die passenden Gebäude dafür basteln. Ob nun Schmelzöfen, Backhäuser oder Staudämme.
Und heute basteln wir eben am sinnvollen Erhalt von Fachwerkhäusern ;-)).
MfG
dasMaurer
 
Tja

wieviel Kompromisse geht man nun ein?Und warum übernimmt man ein altes Gebäude oder Hof mit viel Umschwung?

Viele Grüße

Mladen
 
@Mladen

Ich sehe Innovationen nicht als Kompromiss.

Wichtig ist was wir daraus machen.

[img 21730]




Grüße aus Schönebeck
 
Kompromisse

Hallo Oliver,

auch wenn mich mein Rasennäher überzeugt so greife ich auch gerne zur Sense, denn der Rasenmäher würde es nicht packen.
Inovation:
Du sagst:"Wichtig ist was wir daraus machen."
was kommt dabei heraus wenn alle so denken würden?

Viele Grüße

Mladen
 
@Mladen

Das der eine mit Rasenmäher die Nachbarschaft nervt, ein anderer mit Sense mäht und wieder ein anderer Ziegen oder Schafe drauf stellt.

Der Innovation schlecht hin, dem Internet bedienst Du Dich doch auch Mladen.

Wie erzeugst du den Strom dafür?
Wo verrichtest du deine Notdurft?
Wo kommt Dein Wasser her?

Ich hab nichts dagegen wenn Leute aussteigen, in Bauwagen ziehen, auswandern und sich komplett selbst versorgen, im Gegenteil.
Wenn sie das konsequent tun ziehe ich davor sogar den Hut, ich kenn ganz ehrlich nur sehr wenige die das so machen.

Grüße aus Schönebeck
 
Trotz der interessanten Rasenmäherbeispiele möchte ich noch mal an den Dämmputz und die Perlite anknüpfen, das sehe ich wie Mladen Klepac - mit einem Bauchschmerzgefühl.

Ein Wärmedämmputz stellt immer einen Mittelweg dar. Es soll versucht werden die Grundansprüche an einen Putz (Winddichte, Schutz vor Niederschlagswasser, Spritzwasser, Diffusionsausgleich) mit einem verbesserten Wärmeschutz zu verbinden.
Wärmedämmputze basieren meist auf einem Kalk- bzw Kalk-Zement-Putz. Dieser Grundlage werden Zuschlagsstoffe deren Dämmwert höher ist als jener des Putzes beigemischt, auch gibt es Zuschlagsstoffe (z. B. organische), die das Porenvolumen verändern (Porenbildner).Als Zusätze werden Polystyrole, Perlite, oder andere mineralische Zuschlagsstoffe verwendet. Für Innenräume gibt es auch andere Varianten, wie z. B. Lehmputz, bei dem Kork oder Sägemehl als Zuschlagsstoff verwendet wird.

Ohne jetzt Zahlenwerte genauer zu bemühen kann als Faustregel genannt werden, dass die Wärmeleitfähigkeit eines Wärmedämmputzes (0,06-0,1 W/mK) im Vergleich zu einem Wärmedämmverbundsystem (0,032-0,04 W/mK) viel größer ist als jene des WDVS. Also um vergleichbare Werte zu erzielen müsste die Schichtdicke des Putzes etwa doppelt so dick sein wie die des WDVS. Schichtdicken eines Wärmedämmputzes liegen bei max. 5-6 cm je Arbeitsgang, Endschichtdicken liegen gewöhnlicherweise zwischen 3 und 10 cm. Der Einsatz eines Wärmedämmputzes sollte wohl eher auf stark niveauunterschiedlichen Untergründen oder im denkmalpflegerischen Bereich liegen, wobei gerade bei letztem eine Objektgenaue Untersuchung stattfinden sollte, da nicht jedes historische Material so einfach einen Kalk-Zement-Putz verträgt. Gerade im Bereich des Fachwerkbaues kann es zu vermehrten Problemen führen.

Wärmedämmputze trocknen nach einem Feuchteeintrag (Regen, Schnee, etc) erheblich langsamer aus als herkömmliche Kalkputze. Wasser kann so länger in den Poren verbleiben und statt der eigentlich angezielten Verbesserung kann eine Verschlechterung der Wärmedämmung stattfinden.
Aus ebendiesem Grunde neigen Wärmedämmputze gelegentlich zu Rissbildungen, ausgelöst durch hohe Temperaturwechsel in den Sommermonaten bzw. Frost-/Tauwechseln im Winter.
Das Kosten-Nutzen-Verhältnis ist hinsichtlich der zu erwartenden Einsparung vergleichsweise schlecht. Wenn es denn sein muss, dann würde ich einem rein mineralischen Putz immer den Vorzug geben.

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer
 
Hallo Oliver,

also in`s Mittelalter will ich bestimmt nicht zurück.Ganz im Gegenteil.
Jeder tut sein möglichstes; sortiert Müll, stellt das Klo auf wenig Wasserverbrauch um, schaltet das Licht immer aus, kauft das Essen nur aus der Region...
Jeder Zusatzstoff im Putz hat mindestens einen Herstellungsprozess durchlaufen und gäbe es kein Erdöl, wären viele Baustoffe erst gar nicht entstanden.

Viele Grüße
Mladen
 
Soviele Antworten während meiner Abwesenheit

Hallo ihr lieben,

sorry hatte die Woche viel zu tun, deshalb konnte ich mich zwischenzeitlich nicht einbringen, aber Danke auf jeden Fall für die zahlreichen Antworten. Also ich werde wahrscheinlich erstmal mit dem Kalkputz und Ziegeldraht machen lassen, wenn das geht, weil ich ziemlich große Lücken drin habe. Wegen Dämmung lass ich mir ein anderes Mal nochmal in Ruhe durch den Kopf gehen. Mir ist eigentlich nur am wichtigsten, dass das Mauerwerk wieder geschützt ist und etwas schöner aussieht. Bis jetzt haben wir auch ohne Dämmung gelebt.
 
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