Ungewöhnliche Ausfachung u. Putz - was tun bzgl. Dämmung?

Diskutiere Ungewöhnliche Ausfachung u. Putz - was tun bzgl. Dämmung? im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo! Wir haben ein wunderschönes Haus in Aussicht, sind aber leider Fachwerkneulinge. Wir würden gerne innen dämmen, da uns der Gedanke der...
K

KatieE

Beiträge
3
Fachwerk.jpgHallo! Wir haben ein wunderschönes Haus in Aussicht, sind aber leider Fachwerkneulinge. Wir würden gerne innen dämmen, da uns der Gedanke der Aussendämmung das Herz bluten lässt. Wir wollen das Fachwerk unbedingt optisch beibehalten. Leider haben wir das Problem, dass die Gefache ungewöhnlich verputzt wurden (was leider optisch auch nicht der Knaller ist). Siehe dieses unvorteilhafte Foto von einem sonst sehr schönen Haus. Meine konkrete Frage ist, ob eine Innendämmung unter diesen Bedingungen überhaupt Sinn macht? Eine Aussendämmung wäre hier vielleicht sinnvoller, auch um die Balken zu schützen.

Der Gutachter konnte uns sagen, dass dies so verputzt wurde, weil die alten Lehmsteine (BJ ca. 1850) etwas aus dem Fachwerk herausstanden, deswegen musste wohl eine Holzkonstruktion gebaut werden, um die man verputzen konnte. Nun stellen sich mir viele Fragen... 1. Das sieht mir nicht so aus, als würde das ewig halten. Die Balken scheinen mir gefährdet. Macht es Sinn, jetzt eine Innendämmung zu machen, wenn wir feststellen, dass wir die Gefache in 5 Jahren neu ausfachen müssen, um bündig zu verputzen? Oder ist doch alles okay so, wie es ist?

Wir werden die Vorgehensweise und Reihenfolge Verfachung und Innendämmung mit einem Experten besprechen. Das Problem ist, dass uns das Haus noch nicht gehört, und wir nur die Kosten der Dämmung einkalkuliert haben. Wenn die Aussenwände jetzt doch komplett kernsaniert werden müssen, bevor wir überhaupt an Innendämmung denken können, haben wir das Kaufangebot wohl zu hoch gesetzt.

Vielen Dank fürs Lesen und ich freue mich auf Ideen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Katie,

war der Gutachter ein fachwerkerfahrener Gutachter? Was hat er zur überstehenden Ausfachung gesagt. Aus meiner Sicht, ich bin aber eher Laie, ist die Gefahr groß, dass Euch das Wasser in die Wände läuft.

Durch die überstehende Ausfachung oben bleibt das Wasser stehen und kann in den Spalt zwischen Ausfachung und Balken laufen.

Bestimmt werden sich hier noch die Spezialisten zu Wort melden.

Bzgl. des Angebotes: Bei solch alten Häusern kauft man immer die Katze im Sack. Rechnet lieber großzügiger mit den anstehenden Kosten. Z.B. müssen grundlegende Dinge überprüft oder ertüchtigt werden, Bäder, Elektrik, Fußböden,... , würde ich aktuell 2000€/qm Wohnfläche grob abschätzen.

Kommen umfänglichere Dinge, wie zum Beispiel eine Abdichtung, das Dach, oder der Tausch einzelner Balken infrage, dann springt das Ganze auf schnell auf 3000€/qm.

Der Tausch der Ausfachung oder die Innendämmung gehören dann eher zu den Feinarbeiten bzw. Abschlussarbeiten.

Selbst dann sollte noch eine finanzielle Reserve vorhanden sein.

Lg Holger
 
Hallo Holger,

vielen Dank für die Informationen und die Auflistung der zu erwartenden Investitionen. Das Haus wurde 2000 innen saniert, das Dach wurde auch gemacht und hält mit seinem neuem Schiefer hoffentlich noch viele, viele Jahrzehnte. Innen ist es sofort bewohnbar. Nur der Fachwerkteil (1OG) macht uns Sorgen aufgrund des unbekannten Wandaufbaus, und das ist nun auch das Geschoss, was gedämmt werden muss. Der Gutachter war Fachwerkerfahren (besitzt auch selbst eins) ist aber kein dedizierter Experte. Schaden am Balken sind bis auf die kleine Stelle im Foto nicht ersichtlich, auch den Wassereintritt hat er nicht erwähnt/bemängelt. Zum Glück ist das Fachwerk nicht wetterseitig. Diese Gefahr hatte ich mir allerdings auch schon selbst angelesen, danke, dass du es noch mal aufgegriffen hast.

Eine Außendämmung wird wohl am meisten Sinn machen, da wir somit vielleicht am kosteneffektivsten zukünftigen Schaden abwenden können, und das Haus gleichzeitig auch sofort bewohnen können. Es ist eigentlich in einem viel zu guten Zustand innen, um alle Außenwände aufzureißen (ich nehme an, man kann Gefache nicht komplett erneuern, ohne Innenwände zu beschädigen?). Ich freunde mich so langsam mit dem Gedanken einer schönen Holzverschalung nach Aussendämmung an, wenn es denn zu diesem Kompromiss kommen muss.
 
Eine Außendämmung wird wohl am meisten Sinn machen
Energetisch gesehen auf jeden Fall! Eine Innendämmung kann niemals so dick, bzw. so gut dämmend gebaut werden als eine Außendämmung.
Wenn es euch um die Fachwerk-Optik geht, dämmt das Haus von außen und legt das Fachwerk bei der nächsten Innenrenovierung Raum für Raum von innen frei. Dann habt ihr Bewohner etwas von der Optik und nicht die Nachbarn/Passanten. ;)

Ansonten hat es Holger schon beschrieben, die flache Oberseite der vorstehenden Putz"quader" stellen das größte Risiko für die Wand dar. Von da aus kann Regenwasser und tauender Schnee in die Wand einsickern. Dazu kommt dass diese Putzscheiben u. U. sehr dick und somit sehr schwer sein können. Wie lange sie dann oben bleiben, hängt von der Art und Anzahl der Schrauben/Nägel ab, mit denen sie hoffentlich möglichst tief in den Ausfachungen verankert sind.

Auf dem Foto fallen mir noch die nicht vorhandenen Fensterbänke auf. Weil die fehlen, fehlt der konstruktive Holzschutz für die darunter liegenden Brüstungsriegel, bzw. deren Anschlussfugen zu den Ständer. Orakel: Weil das Regenwasser, von den Fenster/Fensterrahmen runter laufend, nicht weit genug vor die Wand weg geleitet wird, könnte es sein, dass die Anschlüsse hinter den grünen Deckleisten nicht mehr so toll aussehen/sind.
 
Danke, KHH! Auf die fehlenden Fensterbänke bin ich nicht nicht gekommen, aber das lösen wir dann hoffentlich beim Thema Dämmung/neue Fenster. Danke für den Hinweis!
 
Thema: Ungewöhnliche Ausfachung u. Putz - was tun bzgl. Dämmung?

Ähnliche Themen

A
Antworten
0
Aufrufe
629
Anfänger2021
A
E
Antworten
4
Aufrufe
731
Georg Böttcher1
G
M
Antworten
11
Aufrufe
3.620
Dicky
D
Zurück
Oben