Wärmedämmung
Hallo Huber,
langsam lichtet sich der Nebel.
Ob diese 5 cm etwas bringen oder nicht ist leider nicht nachweisbar, dazu brauchen Sie Vergleichswerte aus den 70-ger Jahren vor der Fassadendämmung. Außerdem sollte man nicht vergessen das in den letzten 40 Jahren die technische Entwicklung nicht stehen geblieben ist. Wie ist eigentlich der Aufbau dieser doch sehr frühen Dämmung?
Entspricht sie der heute üblichen Thermohaut? Vorausgesetzt die Fassade ist insgesamt noch in Ordnung und die Dämmung ist nicht hinterlüftet oder hinterfeuchtet dann sehe ich keinen Grund daran etwas zu ändern, wenn man mal von Instandhaltung wie Anstrich absieht. Wenn sie bereits 40 Jahre hält dann ist Ihre Frage nach der Haltbarkeit von Dämmungen auch schon beantwortet.
Grundsätzlich ist eine Fassadendämmung nur dann sinnvoll, wenn im Zuge der Sanierung das Bauteil Fassade ohnehin erneuert werden muß. Dann halten sich die Mehrkosten, die nur aus dem Dämmmaterial und seiner Montage bestehen, in Grenzen. Nur DIESE MEHRKOSTEN kann man in eine Wirtschaftlichkeitsrechnung einbeziehen.Die anderen Kosten (Abbruch, Gerüstbau, Putz, Anstrich...) würden ohnehin entstehen, auch ohne Dämmung.
Dann sollte man beachten das bei einem sonst ungedämmten Haus über die Fassade etwa 20-30% Wärmeverluste entstehen.
Mit einer Thermohaut von 4 cm Dicke der WLG 040 (ich nehme an das entspräche etwa Ihrer Thermohaut) kann ich einen U-Wert von 1,6 (entspricht etwa Altbauniveau) schon halbieren, also U= 0,8. Mit 8 cm WLG 035 komme ich schon auf U= 0,4. Ab dann wird es unwirtschaftlich. Um diesen U-Wert noch mal zu halbieren brauche ich eine Dämmstärke um 35 cm, das ist Irrsinn. Die damit erkauften 0,2 W/m²k Verbesserung sind kaum noch spürbar oder nachweisbar.
Kurz gesagt, man kann mit einer Dämmung ca. 15-20% der Heizenergie, bezogen auf einen ungedämmten Altbau, einsparen, mehr nicht. Bei Ihnen ist dieser Effekt, vorausgesetzt die Dämmung funkrtioniert, schon in etwa ausgeschöpft.
Was viel mehr bringt ist die Gesamtkonstruktion Ihres Hauses ganzheitlich zu betrachten, also Energieerzeugung, Wärmeverteilung, Nutzungsgewohnheiten und letzlich jedes einzelne Bauteil unter dem Aspekt einer wirtschaftlichen Nutzung zu sehen.
Das bringt Sie weiter als sich von irgendwelchen reißerischen Thesen verunsichern zu lassen.
Viele Grüße