Wärmedämmung Dach mit Schäden an der Unterspannbahn

[tosch1]

Hallo Fachwerkgemeinde,
Heute mal eine Frage die ich mir zwar schon fast selber beantwortet habe aber nochmal Bestätigung suche.
Bei der „Freilegung“ des Dachberreiches eines Backsteinhauses im Brandenburgischen (Bj 1955) dessen Dach um 2000 herum neu gedeckt wurde und vor ein paar Jahren ein Teil versucht wurde zu dämmen, habe ich folgende interessante Entdeckung gemacht.
Siehe Foto
Die Unterspannbahn ist an den Lüftungsdachziegeln regelrecht weggefressen worden.
An den Stellen wo die Mineralwolldämmung angelegen hat (prass bis zur Unterspannbahn eingepresst) löst sich die Unterspannbahn auf. Davon abgesehen ist kein Insektenschutz am Übergang Wand zur Unterspannbahn angebracht.
Da wir das Dach mit Holzfaserplatten dämmen wollen, inklusive einer Lüftungsschicht zur Unterspannbahn und die gierigen Tierchen gern draußen lassen wollen, werden wir wohl nochmal eine neue Bahn von innen unterbauen müssen und vorher die Lüftungsziegelschlitze mit Lochblechen verschließen, ebenso den Übergang Außenwand zur Unterspannbahn. Oder liege ich da falsch?
Die Lüftungsziegel haben ja eine Einflugschneise wie ein Bienenstock. Das verlockt ja geradezu.
Irgendwie bekomme ich das hochgeladene Foto nicht so in den Text wie ich es mir wünschen würde, oder ich bin einfach zu dämlich. Hätte gern noch ein paar mehr zur Veranschaulichung beigefügt.

Danke für Eure kurzen Hilfreichen Gedanken dazu
Euer Tosch

Ps: die Werbung nervt am Händie mega, da sie immer im oberen Teil aufploppt gerade wenn man was tippen will und natürlich drauftatscht (wie der Sachse sacht) ??????

 

[Ruhestand]

Ich liebe die frechen Spatzen

und besonders unseren "Tiwip", den wir vom nackigen, daumennagelgroßen Straßenfindling großgezogen haben.
Er holt sich bis heute 2 x täglich in unserer Wohnküche sein Futter!
Aber seine Kumpels und vermutlich auch er, machen diese Schäden!

 

[Holger]

Hinterlüftung und UV-Strahlen

Guten Morgen,

diese Unterspannbahnen aus den 1990ern sind nicht uv-beständig und gleichzeitig diffusionsdicht.

An Stellen, an denen das Sonnenlicht auftrifft, zerfällt die Bahn regelrecht. Eine moderne, diffusionsoffene Dachunterspannbahn macht Sinn, achten Sie aber dringend auf folgende Dinge:

Eintretendes Wasser muss über die Dachbahn ungehindert bis zum Traufblech abfließen können. Gerade bei kräftigerem Wind oder Rückstau unter dem Schnee kann da einiges zusammen kommen.

Da die alte Unterdachbahn muss hinterlüftet werden, sonst wird die neue Dämmung durch Kondensat nass. Eine Abstand von 5cm reicht, sollte aber nicht unterschritten werden.

Lieber Grüße
Holger

 

[tosch1]

Immer diese Notlösungen…

Hallo an alle Antwortenden,
Vielen Dank für die Infos, ja Nestähnliche Ansammlungen habe ich auch schon entdeckt, könnten aber auch Mäuse gewesen sein, werde das mal weiter beobachten. Ein paar Wespen ?? oder Hornissennester habe ich auch schon beseitigt. Also da haben sich alle Arten getummelt.

Das Zerfallen der Dachunterspannbahn ist mächtig doof, denn das Dach aufreißen und neu decken (selbst mit den gleichen Ziegeln) wird nicht ins Budget passen (auch nicht wenn wir es selber machen ????????) daher bleibt nur die Bastelei des drunter zwickens… ????
Ich mag solche Notlösungen eigentlich überhaupt nicht.
Hinterlegter wird die Bahn auf jeden Fall werden, das war mir ja schon vorher klar.
Also nochmal drüber nachdenken, was mehr Sinn macht.

Vielen Dank
Tosch

 

[Ruhestand]

Eignung der Unterspannbahn

1. Kannst du nirgendwo einen Hersteller auf der Bahn lesen?
2. Ist für eine ordentliche Firstentlüftung gesorgt?
Wenn die nicht funktioniert, helfen noch so viele Lüfterziegel nicht.
3. Ist das Phänomen auch an der Schattenseite des Daches zu beobachten?

 

[FachwerkBonn.de]

Selber machen

Hallo Tosch,

Ich habe da gute Erfahrungen mit dem Varioexpander von Hufer/Dämmraum gemacht. Damit habe ich vor einigen Jahren 2 Dachsanierungen von innen gemacht. Lässt sich bestimmt auch selber etwas ähnliches bauen.
Das Detail wie Du das Wasser im neu erzeugten Untzerdach im Traufbereich abfließen lässt ist wichtig und kann evtl. Dazu führen das es sinnvoll ist das Dach im Traufbereich von aussen zu öffnen um das gut herstellen zu können.
Die alte Folie würde ich komplett wegschneiden.
Dämmen würde ich mit Zellulose - also ausblasen lassen. Holzflex oder anderen Klemfilz da so akkurat zuzuschneiden wie die Zellulose eingeblasen werden kann ist eigentlich so gut wie nicht möglich.
Beste Grüße
Florian

 

[tosch1]

Eignung der Unterspannbahn

Hallo Michael Steinig,
Ich denke das die Ablüftung im Firstbereich gegeben ist, ich kann an der Folie vorbei die Dachlatte und die Firststeine sehen. Ob das ordentlich ist, weiß ich nicht, aber ich denke das passt so.
Nach einem Hersteller der Bahn habe ich noch nicht gesucht, werde aber mal drauf achten nächste Woche.

Hallo Florian,
Herzlichen Dank für die Idee mit dem Vario-Expander und Isofloc, aber wir müssen bissel auf die Kosten achten und auch wenn ich den Expander selber bauen könnte (kein Problem komme vom Holz) ist es doch erst einmal ein immenser Mehraufwand.
Wir haben nach Brainstorming jetzt gesagt: da wir noch 11 Monate haben um das Projekt bewohnbar zu machen, das die Unterspannbahn erst einmal provisorisch repariert wird mit Hinterlüftung die Holzfaser eingebracht und später (1-2 Jahre) das Dach mal in einer Hauruck Aktion abgedeckt und mit neuer diffusssionsoffener Bahn neu bestückt wird, dabei auch die optimalen Anschlüsse und Abläufe für Tau- oder Schwitzwasser in die Dachrinne gebaut werden.
Sonst verzetteln wir uns jetzt und werden nicht fertig.

Beste Grüße und herzlichen Dank für die weiteren Anregungen und Gedanken
Tosch grüßt

 

[toschholz]

Jetzt muss ich mich doch nochmal melden und nachfragen.
Ich habe ja viel gelesen, gesprochen und versucht zu verstehen.
Wenn ich eine diffusionsoffene Unterdeckbahn (heißt diese dann glaube ich) verwende, kann ich bis zur Unterdeckbahn dämmen, wenn darüber eine hinterlüftete Dachdeckung besteht (Konterlattung und Dachziegel, wie vorhanden). Nur bei einer nicht so diffusionsoffenen Unterspannbahn, braucht es eine Hinterlüftungsebene zw. USBahn und Dämmung, damit die eventuell eingedrungene Feuchtigkeit "abdampfen" und an der USBahn abfließen kann.
Den schönen Vergleich "gestrickter Wollpullover mit Windjacke" habe ich hier im Forum irgendwo mal gelesen, finde ich sehr schlüssig, denn er trifft das verminderte Dämmvermögen mit Hinterlüftung zw Bahn und Dämmung sehr gut.
Habe ich das also richtig verstanden? Denn dann würden wir wahrscheinlich doch dieses Jahr noch die Dachhaut erneuern mit UDB und neuem Aufbau, aber ohne Aufsparrendämmung, denn damit kämen wir wieder höher mit dem Aufbau was weitere Arbeiten an Giebel etc mit sich führen würde.

Vielen Dank, wenn nochmal jemand meine Gedanken bestätigen oder weiterführend erklären kann.
Mit zünftigem Gruß ins Wochenende
tosch

 

[oliS]

Nur bei einer nicht so diffusionsoffenen Unterspannbahn, braucht es eine Hinterlüftungsebene zw. USBahn und Dämmung, damit die eventuell eingedrungene Feuchtigkeit "abdampfen" und an der USBahn abfließen kann.

Nein, denke immer an ..

Den schönen Vergleich "gestrickter Wollpullover mit Windjacke"

Die Dämmung muss von außen Winddicht und von innen Luftdicht ausgeführt werden. Mit einer Hinterlüftungsebene zwischen USB und Dämmung würdest du die Winddichtung ad absurdum führen.

Wenn du das Dach jetzt sowieso komplett runter nimmst, würde ich, ohne wenn und aber, auf jedem Fall eine zusätzliche Aufsparrendämmung aus Holzfaser-Unterdeckplatten drauf packen. Die gibt es ab 35 mm Dicke. Ich wüsste nicht warum das mit der zusätzlichen Höhe Probleme geben sollte.

​

 

[toschholz]

Hallo Oli8,
Danke, für die kurze präzise Rückmeldung... (nur gut ich hocke noch und lese)
Ich habe bisher keine 35mm Aufsparrendämmug gefunden, immer nur 60mm.
Also Dämmung bis an die UDB oder USB wenn genügend diffusionsoffen und darüber hinterlüftete Ziegleindeckung, oder mit Unterdeckplatte aber ohne UDB oder USD da diese ja meist Wetterfest ausgelegt sind?? Zumindest habe ich das bisher so gefunden und gelesen.
Danke
tosch

 

[oliS]

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