Teilfeuchte Bruchsteinwand vernünftig verputzen

Diskutiere Teilfeuchte Bruchsteinwand vernünftig verputzen im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo, ich stelle eine Frage die bestimmt schon oft gestellt wurde. Aber da ja jede bauliche Situation anders ist bräuchte ich ein paar für mich...
Helmut2

Helmut2

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Hallo,

ich stelle eine Frage die bestimmt schon oft gestellt wurde. Aber da ja jede bauliche Situation anders ist bräuchte ich ein paar für mich passende Ratschläge.
Folgendes erstmal zu der Nutzung. Die Wand gehört zu meiner Werkstatt, also es ist kein Wohnbereich.

Die Lage:
Die Aussenwand hat zum Nachbar ca 70cm Platz. Also großartig abdichten ist da sehr schwer. Maximal könnte ich 30cm ausbuddeln und da eine Putz aufbringen. Bringt das schon was....hmmm. Es läuft zwischen den beiden Gebüden ein "Reilchen" mit Gefälle Richtung Straße.
Werkstatt01.jpg

Hier mal ein Bild als ich das Haus gekauft hatte. An der betreffenden Wand war ein Futtertrog. Dem war die Feuchte natürlich egal.
Werkstatt02.jpg

Hier der jetzige Zustand. Viele kennen die Wand schon von meinem anderen Thema " Auf Bruchsteinwand betonieren"
Werkstatt03.jpg

Jetzt zur Sache.
Also ich würde die Wand natürlich am liebsten komplett verputzen. Aber nur wenn der Putz nicht wieder abfällt in ein paar Jahren.
Mir ist klar das die Wand dauerfeucht bleibt durch die Ausseneinwirkung. Ist es den wahr das es bei Bruchsteinewänden so gut wie keine Kapillarwirkung gibt, da die Fugen viel zu groß sind. Das würde für mich nämlich bedeuten, das ich mir durch den neuen Innenputz die Feuchte innen hochziehe, was ja dann kontraproduktiv wäre.

Entweder ich verputze erst ab 70cm von Oberkante Fußboden. Darunter verfuge ich neu und lasse die Wand sichtbar. Da wäre die Frage, kann man die Steine etwas versiegeln. Evtl. mit Wasserglas oder ähnlichem.
Andere Sache ist, kann man die Wand von innen im unteren Bereich so präparieren, das ein Putz nix von der Feuchtigkeit in der Wand abbekommt. Also mit einer Dichtschlämme versiegeln und darauf denn verputzen.
Eine Vorstazschale wollte ich mir ersparen. Also was macht am meisten Sinn und ist auch haltbar.

Für Tipps wäre ich sehr dankbar. Übrigens. Als Putz habe ich TKM5 von Tubag. Möchte in der Werkstatt einen nicht zu weichen Putz, Da werden schwere Schränke und Regale aufgehangen usw....

Liebe Grüße
Helmut
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

meine Idee ist, das ich mir erstmal auf einer Höhe von 70cm einen VA Winkel 20x20 andübele und zur Wand hin den Winkel mit Kompriband abdichte.
Dann ist der Winkel meine untere Putz kante und gleichzeitig die Trennung zwischen der oberen Putzfläche und Sockel. Unten kann ich dann einen anderen "Sockelputz" verwenden. Oder ich verfuge wirklich nur untenherum und bring noch einen Kalk Pinselputz auf.

Somit habe ich jedenfalls eine dauerhaft intakte verputzte Wand, egal was unten passiert.
Was noch eine Idee wäre. Unterhalb Fermacell Powerpanel H2O Platten anzudübeln.

Liebe Grüße
Helmut
 
Bevor man am Symptom arbeitet, sollte zunächst an der Ursache gearbeitet werden. Also ab ins Reulchen! Ausfugen soweit nötig und den ersten halben Meter verputzen. Anschließend kann man eine Rinne Mörteln, die das Wasser zur Straße führt und nicht vor Ort versickern lässt. Das ist zugegeben keine schöne Arbeit auf so engen Raum.

Auf den Bilder ist nicht zu erkennen ob es sich um Trauf- oder Giebelseiten handelt.

Gruß aus Wiesbaden
Christoph Kornmayer
 
Anschließend kann man eine Rinne Mörteln, die das Wasser zur Straße führt und nicht vor Ort versickern lässt.
Ja, so ist das bei uns auch. Bei uns heißt es "Winkel", der Bereich zwischen den Häusern.
Bei mir wurde es nicht so sauber ausgeführt mit der Ablaufrinne zwischen den beiden Häusern (ca. 50 Jahre ist das schon her) und dort wo das Wasser in der Rinne steht, dort habe ich auch die feuchte Wand. Muss dort demnächst dort nacharbeiten. Der restliche Wandbereich ist bei mir trocken. Und es zieht auch nicht weiter hoch (Bruchsteinwand), es ist die Steinreihe feucht, die das Wasser abbekommt und die obendrüber, da die Fuge noch recht feucht ist. Ab dann ist es jedoch trocken.
 
Bevor man am Symptom arbeitet, sollte zunächst an der Ursache gearbeitet werden. Also ab ins Reulchen! Ausfugen soweit nötig und den ersten halben Meter verputzen. Anschließend kann man eine Rinne Mörteln, die das Wasser zur Straße führt und nicht vor Ort versickern lässt. Das ist zugegeben keine schöne Arbeit auf so engen Raum.

Auf den Bilder ist nicht zu erkennen ob es sich um Trauf- oder Giebelseiten handelt.

Gruß aus Wiesbaden
Christoph Kornmayer
Moin,

danke für die Antwort. Stimmt natürlich.
Ich krabbel noch mal raus und messe genau aus. Ich glaube das sind sogar nur 50cm. Es handelt sich um die Traufseite.
Da hängt auch noch ein Gegengewicht, ein Betonklotz von dem Heuheber am Seil.

Wie mache ich am besten die Rinne? Gibt es da Betonfertigteile? Ich bräuchte ca.20m davon.

LG
Helmut

Edit:
Sowas in der Art:
Mit was setz ich die. Estrichbeton?
Und mit welch Mörtel macht man die Hohlkehle vom Sockel zum Rinnenstein. Trasszementmörtel oder auch nur Beton erdfeucht?
4393252_WE_FS_001_DiephausMULDENSTEINGRAU.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Trasszementmörtel härtet langsamer aus, wodurch es weniger Spannungsrisse gibt, auch ist dieser nahezu Wasserdicht.

Beim nächsten Regen einfach mal in das Reul schauen und die Regenrinnen kontrollieren.

Gruß aus Wiesbaden
Christoph Kornmayer
 
So sah es bei mir vor 9 Jahren aus. Das Problem war hier, dass aus 5 Meter Höhe das Wasser auf die Rinne fiel. Ein Jahr vorher war am Nachbarhaus erst eine Dachrinne montiert worden. Seitdem sieht es noch genau so aus. Die Wand ist inzwischen komplett trocken. Unterhalb der Rinne ist im hinteren Teil ein Gewölbekeller der tiefer als die Rinne ist. Im vorderen Teil ist der Keller nur wenige Zentimeter tiefer. Die Rinne ist gut ausgeführt, es gibt jedoch eine nicht abgedichtete Fuge zur Wand. Die Putzreste sind ein relativ weicher Kalkputz, der dem Spritzwasser nicht gewachsen war. Das Gefälle dürfte ähnlich sein wie bei dir.

Ich habe mich entschieden nichts zu machen und es war die richtige Entscheidung. Ob ich die Sandsteine freilege, weiß ich noch nicht.
 

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Ich hab den Reul hinter meiner Scheune oben dicht gemacht, damit erst gar kein Regen rein kommt. Habe in Absprache mit dem Nachbarn an dessen Wand Zinkbleche angebracht, die den Reul überdecken und den Regen in die Regenrinne meiner Scheune leiten.
 
Hallo,

bei mir ist das alles unbefestigt. Die Dächer liegen oben sehr nah beisammen. Trotzdem kommt ein wenig Niederschlag durch. Denkt Ihre mit den Rinnensteinen, das wäre ok.

Liebe Grüße
Helmut
 
So sah es bei mir vor 9 Jahren aus. Das Problem war hier, dass aus 5 Meter Höhe das Wasser auf die Rinne fiel. Ein Jahr vorher war am Nachbarhaus erst eine Dachrinne montiert worden. Seitdem sieht es noch genau so aus. Die Wand ist inzwischen komplett trocken. Unterhalb der Rinne ist im hinteren Teil ein Gewölbekeller der tiefer als die Rinne ist. Im vorderen Teil ist der Keller nur wenige Zentimeter tiefer. Die Rinne ist gut ausgeführt, es gibt jedoch eine nicht abgedichtete Fuge zur Wand. Die Putzreste sind ein relativ weicher Kalkputz, der dem Spritzwasser nicht gewachsen war. Das Gefälle dürfte ähnlich sein wie bei dir.

Ich habe mich entschieden nichts zu machen und es war die richtige Entscheidung. Ob ich die Sandsteine freilege, weiß ich noch nicht.
Ist das "dünn" betoniert?
 
Ich glaube die Rinne ist ziemlich massiv, da gibt es keine Risse. Es gibt aber keine keine Abdichtung zu den Wänden und auch zwischen Rinne und Entwässerung hat es niemand für nötig gehalten eine Abdichtung zu machen. Der Keller ist komplett trocken, aber er wird auch nicht beheizt. Ich brauche ihn im Moment auch nicht als Abstellfläche.
 
Moin,

also ich mach das wie geplant.
Trenne die Putzfläche bei 50cm von unten.
Aussen setze ich eine Betonrinne. Aber das mach ich wenn wir im Haus sind.
Priorität hat die Treppe aufs Gewölbe um da bequem alle Materialien zu lagern.
Aber wenn die Treppe montiert ist komm ich nur mit Quälerei an die Wand.
Daher muss ich da jetzt verputzen. Will die Treppe nicht nochmal abbauen.

Fugen sind vermörtelt und Vorspritz ist drauf.
Vorher 3 Tage lang den alten Putz mit einem Druckluft-Nadler und Drahtbürste von den Wänden geholt. Dann mit dem Hochdruckreiniger satt drüber.
Im Sockelbereich war wieder so eine Art "Wachs"auf den Steinen. Kann es nicht besser beschreiben. Hab das schon in anderen Stallungen ab geklopft. Aber aus was das Zeug besteht? Wohl ne Art Dichtschlämme von anno dazumal. Jedenfalls hält das bombenfest.

Alles aus selbstgemachten Kalkzementmörtel mit Hessler NHL, etwas Zement und Sand 0/4.
IMG_20240218_170759286.jpg

Liebe Grüße
Helmut
 
Zuletzt bearbeitet:
ich verputze erst ab 70cm von Oberkante Fußboden. Darunter verfuge ich neu und lasse die Wand sichtbar.
Das wäre höchstwahrscheinlich die bessere Lösung gewesen.
Dein Wissen:
Mir ist klar das die Wand dauerfeucht bleibt durch die Ausseneinwirkung.
hast du hast du anscheinend vergessen oder verdrängt?
Das Erdreich im Reul wird nicht wesentlich trockner werden, wenn du es zu betonierst. Die Feuchtigkeit kommt nach wie vor (auch) von unten und wird (wenn auch weniger) weiterhin in die Wand ziehen.

....etwas Zement....
wird wahrscheinlich dafür sorgen, dass sich der Putz in ein paar Jahren hohl stellt, weil die Putzscheibe zu hart ist und sich vom "weichen/elastischen" Bruchsteinmauerwerk ab schert.

Woher ich das weiß? Habe seinerzeit genau die gleichen Fehler gemacht....
 
Hallo Karlheinz,

ich habe das Verhältnis 4 Schippen Sand, 1 Schippe NHL und ein kleine Handschäufelchen(Blumenkelle) Zement.


Ja..das mit dem feuchten Erdreich wird wohl so bleiben..daher.
Unten werd ich wohl garnicht verputzen.
Und was jetzt sehr dicht zugeschmiert aussieht ist haudünn. Ist naxinsl 3-4 mm drauf.Ich habe mit Gummihandschuhen verfugt. Die Fläche sieht zwar recht geschlossen aus, aber es ist wirklich nur eine Kontaktschicht.
Ich hatte extra Versuche gemacht wie gut das auf dem Sandstein hält. 2 Wochen gewartet und versucht das abzubekommen. Keine Chance. Und das einzige was ich an Grundierung hatte war das vornässen.
Will hoffen das es hält.
Trotzdem nehme ich gerne die Kritiken und Anmerkungen an.

Dankeschön und Grüße
Helmut
 
Nochmal zur Rinne aus Betonsteinen:
Mit was setz ich die. Estrichbeton?
Und mit welch Mörtel macht man die Hohlkehle vom Sockel zum Rinnenstein. Trasszementmörtel oder auch nur Beton erdfeucht?
Die Rinnensteine werden mit erdfeuchten Beton gesetzt und die Fugen später ausgeschlämmt.
Aber egal was du machst, 100% dicht wird der Boden vom Winkel nie, da irgendeine Fuge ob zwischen Rinne und Belag daneben oder Belag und Wand immer nicht ganz dicht ist oder aufreißt.
 
Nochmal zur Rinne aus Betonsteinen:

Die Rinnensteine werden mit erdfeuchten Beton gesetzt und die Fugen später ausgeschlämmt.
Aber egal was du machst, 100% dicht wird der Boden vom Winkel nie, da irgendeine Fuge ob zwischen Rinne und Belag daneben oder Belag und Wand immer nicht ganz dicht ist oder aufreißt.
Denk damit kann man Leben.
Es ist halt ein altes Bauernhaus. Das wusste ich, und ich kann damit leben.

Es kommt eine Werkstatt in den Bereich. Solange kein Wasser aus der Wand läuft is gut.
 
Hier mal kurz etwas von der Nähe die "Schlämme/Kontaktschicht" auf dem Sandstein.
Also von weitem sieht es schon denkend aus. Es ist aber wirklich nur hauchdünn. Und das hat sich dermaßen extrem verkrallt. Hab mal versucht das abzudrücken. Da brauch man schon einen Schlitzschraubendreher um das abzuheben.
IMG_20240220_184813742.jpg
Als Putz wollte ich jetzt den Tubag TKM5 verwenden.

Grüße
Helmut
 
Hallo,

Putzabschlußwinkel unten ist dran.
Bin jetzt an den Putzlehren.
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Liebe Grüße
Helmut
 
Thema: Teilfeuchte Bruchsteinwand vernünftig verputzen

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