Putz schluckt jetzt Wärme

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Die
maxit Deutschland GmbH bietet einen neuartigen Gipsputz an, der mit einer die
Raumtemperatur regulierenden Wirkung sommerliche Überhitzungseffekte vermeiden
hilft. Der Putz auf Basis von Gips und mineralischen Zuschlägen enthält
mikroverkapseltes Paraffin als ein effektiv Überschusswärme speicherndes
Material.



Thermisch "leichte" Gebäude heizen sich im Sommer tagsüber sehr
schnell auf, die Wärme aufgrund von Sonneneinstrahlung und Abwärme von Menschen
und Geräten kann kaum von kühlen Bauteilen absorbiert werden. Abhilfe bieten
hier Latentwärmespeicher-Materialien, die schon in dünnen Schichten enorm viel
Wärme auf gleich bleibendem Temperaturniveau absorbieren können. Paraffin ist
ein solcher Latentwärmespeicher (PCM: Phase-change-Material), das in
kleinteiligen Strukturen eingepackt werden kann - in so genannte Mikrokapseln
aus Kunststoff mit Durchmessern zwischen 1/200 und 1/50 Millimeter. In zwei vom
Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) geförderten Verbundprojekten
war untersucht worden, wie mikroverkapseltes Paraffin in unterschiedlichen,
handelsüblichen Baustoffen (Innenputze, Spachtelmassen oder Gipskartonplatten)
einsetzbar ist. Beteiligt waren auch Unternehmen der Baustoffbranche wie Sto,
Knauf, DAW, BASF und maxit. In einigen Pilotprojekten konnte die Temperatur
puffernde Wirkung von PCM-Baustoffen an realen Gebäuden demonstriert werden.



Die BASF hat bereits Ende letzten Jahres mit der Vermarktung des
PCM-Rohstoffs begonnen. Dr. Ekkehard Jahns, im Bereich Bauchemie mit der
Entwicklung des mikroverkapselten Paraffins befasst, sieht aber die Vermarktung
noch in den ersten Anfängen: "Noch ist die Nachfrage auf eher bescheidenem
Niveau. Doch das Interesse von Planern und Architekten soll mit gezielten
Aktionen verstärkt werden."



Jetzt kommt vielleicht Bewegung in das Thema PCM-Baustoffe:
Anfang Februar hat maxit Deutschland GmbH einen PCM-haltigen Putz offiziell in
sein Produktsortiment aufgenommen: Bei dem Gips-Maschinenputz mit dem
Produktnamen "maxit clima" sind die mikroverkapselten Paraffine auf eine
Phasenwechseltemperatur von 24° bis 26°C eingestellt. Der Spezialputz nimmt fast
5-mal mehr Wärme auf als herkömmlicher Innenputz – eine 3 cm starke Putzschicht
kann sommerliche Überhitzungseffekte deutlich begrenzen. Allerdings muss dabei
der PCM-Putz per Nachtlüftung immer wieder "entladen" werden. Da Paraffin
brennbar ist, wurde der Putz in die Brandschutzklasse B2 eingestuft, er erfüllt
jedoch mit einer Feuer hemmenden Beschichtung (Dämmschichtbildner) auch die
Anforderungen der Brandschutzklasse B1.



<div align='right'>Siehe auch:

maxit
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