Nachträgliche Dämmung, zweischaliges Mauerwerk Bauj. 1978

Diskutiere Nachträgliche Dämmung, zweischaliges Mauerwerk Bauj. 1978 im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo ! Ich habe durch Zufall diese Seite gefunden und bin begeistert von Ihrem Forum! Wie gesagt haben wir ein 2 Fam.-Haus mit Keller und...
Was ist mit Innendämmung,

wenn Ausfüllen des Hohlraumes nicht sinnvoll ist und Aussendämmung wegen des anzupassenden Dachüberstandes und der Dämmung bis hinein in den Erdbereich nicht bezahlbar. Von Redstone.de gibt es mineralische Dämmplatten, die einfach von innen wie Ytongsteine an die Wand geklebt/geschraubt werden. Sollen eine gute Feuchtigkkeitsdurchlässigkeit besitzen und Kondensation innen verhindern. Oder ist da auch der Wunsch der Vater des Gedanken? Irgendetwas sinnvolles muss es doch geben?
 
Es gibt schon

eine ganze Menge sinnvolles, Innendämmung ist möglich, allerdings muss das richtig gemacht werden. Was im Einzelfall richtig und gut ist, hängt von vielen Faktoren ab. Am besten vor Ort mit einem Fachmann besprechen, und dann anfangen.
MfG
dasMaurer
 
Aminotherm nimmt Wasser auf

Von einem örtlichen Betrieb, der seit 2 Jahren mit Aminotherm dämmt, habe ich im Dez. 2008 einen ca. 5x5cm großen Klotz des weißen Schaums bekommen.

Auf der digitalen Briefwaage wog er ca. 1,5 Gramm.

Dann habe ich ihn auf der Fensterbank bei 20 Grad Celsius, ca. 8 Stunden in einem 15mm tiefen Wasserbad schwimmen lassen (ohne ihn unter Wasser zu drücken). Jetzt wiegt er 17 Gramm. Jetzt warte ich, dass er trocknet. Man spürte anfangs, dass die meiste Feuchtigkeit unten sitzt, aber auch bis oben hin ist die Feuchtigkeit durchgezogen!!
Ohne Übertreibung - fast wie ein Schwamm....

Das gibt mir zu denken, wenn ich an Schlagregen denke.

Laut Hersteller ist eine Wasseraufnahmefähigkeit von 0,3 Vol. % gegeben. Das stimmt dann ja nicht.

Nun ist die Frage: Kann man das Material falsch anmischen, falsch schäumen? - eben falsch verarbeiten?

Daher würde ich so etwas nicht einschäumen lassen, oder wie seht ihr das?

G. Mill
 
und andere Gründe

Das oben beschriebene Material ist formaldehydhaltig. Es gibt Länder in denen Formaldehyd als krebserregend gilt. Ebenso stuft die IARC, das ist die internationale Agentur für Krebsforschung der WHO, Formaldehyd als krebserregend für Menschen ein. Ich würde mir so etwas nicht einbauen!
 
Luftschichtdämmung

Ich kann das Material Polystyrol-Perlen empfehlen.
Dieser Stoff nimmt kein Wasser auf, wird über eine Bohrung per/10qm eingebracht, kann im Notfall sehr gut wieder abgesaugt werden und ist schadstoffrei bei einem Wert von < 0,035.
Auch Mineralwolle und Perlite sind gute Dämmstoffe aber leider bringen sie nicht die oben genannten Vorteile. Durch diese Materialien bleibt, wie eben auch bei Polystyrol-Perlen, die "ehemalige" Luftschicht atmungsaktiv. Ein großer Nachteil bei Mineralwolle und Dämmschaum ist die Menge an Löchern, die gebohrt werden müssen. Dazu kommt beim Schaum noch die schlechtere Atmungsaktivität und der Inhaltstoff Formaldehyd.
Ich empfehle beim Einbau einer nachträglichen Dämmung im zweischaligen Mauerwerk grundsätzlich das Öffnen von Stoßfugen im unteren Sockelbereich als Sicherheitsöffnungen für eventuell auftretenden Wasseranfall. Diese Öffnungen können mit Einsteckteilen (Bienenbeisser) gegen Insekten und ggf. auslaufendes Material geschützt werden. Das Polystyrol-Material wird in Ostfriesland (Schlagregengruppe 3) sehr häufig, mit sehr guten Ergebnissen, verwendet. Es ist auch ein hervorragender Schallschutz. Meine Erfahrungswerte sprechen für diesen Stoff.
Eine recht gute Beschreibung von diesem Stoff finden Sie auch unter: www.nordseebau.de

Viele Grüße und gutes Gelingen wünscht
Ralf Bieneck - gepr. Gebäudeenergieberater -
 
Alles lachhaft

Formaldehyd ist in jedem Dämmstoff für hohlschichten vorhanden, sonst bekämen sie keine Zulassung. Zum letzten Beitrag: Als 'Energieberater sollten sie wissen das eine Lüftung NICHT eingebracht werden sollte, weil dann wieder eine Hohlschicht entsteht und die Dämmung umsonst ist. O-Ton eines unabhängigen Energieberaters für die Verbraucherzentrale. Zum Thema Aminotherm: Alle sprechen von Formaldehyd und Krebsgefahr. Haben sie sich alle schon mal genau erkundigt? Aminotherm hat mittlerweile den blauen Engel verliehen bekommen, man kann es sogar essen wenn man Lust dazu hat. Formaldehyd ist im Harz der zum binden da ist vorhanden. Das hat jeder Dämmstoff. Und der Anteil ist im Aminotherm bei 0,0015, wobei der Wert bei 0,15 anfängt um für ein Kind schädlich zu sein. Die 0,15 sind sogar noch ein Sicherheitsrichtwert. Ein weiterer Vorteil von Aminotherm ist, das man Rolladenkästen damit ausschäumen kann und das kann wahrlich kein anderer Dämmstoff!!!!
 
Vorsicht Falsch-Infos

Herr Kowal,
machen Sie sich doch bitte bei einem Gebäudeenergieberater Ihres Vertrauens schlau. Alle, mir bekannten Kollegen empfehlen EPS-Dämmstoffe.
Es könnte doch sein, dass ein paar Gutgläubige Ihre (leider) falschen Infos übernehmen.
1. EPS-Perlen(expandiertes Polystyrol) wird ohne Formaldehyd hergestellt. Das Blähmittel ist Phentan. Das EPS ist baubiologisch unbedenklich.
2. Selbstverständlich haben Stoffe (ohne Formaldehyd) wie Jomaperl 33, Rigi-Bead 35 und HK 35 eine bauaufsichtliche Zulassung. Siehe www.immolight.net

Zum Beispiel Jomaperl 33 (WLG 033) kann ab 4cm Schichtstärke, sogar in der Schlagregengruppe 3 eingesetzt werden.
Tun Sie uns doch bitte den Gefallen und verbreiten Sie nicht weiter Halbweisheiten. Was hat das für einen Nutzen?

MfG Ralf Bieneck
- Gebäudeenergieberater HWK -
 
Alles Lüge?

Ich habe gerade in die aktuelle "Blaue Engel"-Liste geschaut: Einen Schaumdämmstoff zur nachträglichen Verfüllung von 2-schaligem Mauerwerk habe ich nicht gefunden. Und wie Herr Bieneck schon anmerkte gibt es bewährte Dämmstoffe ohne Formaldehyd.
Was bitteschön soll der Wert von 0,0015 beschreiben? ppm je cbm? Der Raumluftwert, der für Menschen schädlich ist kann erst einmal nicht in Beziehung gebracht werden zum Formaldehydgehalt des Dämmstoffes. Hierzu muss man die Randbedingungen definieren, wie das bei Spanplatten auch gemacht wird.
Leider wird der Formaldehydgehalt der einzelnen Komponenten im Internet nicht mehr veröffentlicht, angeblich Betriebsgeheimnis. Aber der Gehalt ist interessant, denn vor allem wenn die Pampe nicht richtig abbindet kann Formaldehyd freigesetzt werden.
 
Iso Schaum

isoschaum® besonders geeignet für:

Nachträgliche Wärmedämmung von

* Außenwänden mit Luftschicht (Kerndämmung)
* Dachschrägen
* Hohldecken

Bei der Hohlschichtdämmung von Außenwänden reduziert sich der Wärmeverlust von ca. 50% auf ca. 10%. Dadurch werden Jahr für Jahr große Mengen Heizöl, Erdgas und andere Brennstoffe eingespart. Das schont sowohl die Umwelt (knappe Ressourcen, CO2-Ausstoß/Klimaschutz) sondern auch den Geldbeutel. Die nachträgliche Wärmedämmung mit isoschaum® macht sich bereits nach wenigen Jahren bezahlt.

Atmungsaktiv, wasserabweisend und geruchsneutral
Obwohl isoschaum® hydrophob - also wasserabweisend - ist, ist er luftdurchlässig. Dadurch ist gewährleistet, dass keine Feuchtigkeit von außen in die Innenwände mehr eindringen kann. Gleichzeitig ist sichergestellt, dass die Wände weiterhin "atmen" können, denn isoschaum® ist diffusionsoffen ("atmungsaktiv"). Darüber hinaus ist isoschaum® absolut geruchsneutral.

Formstabilität / Nachhaltigkeit
isoschaum® wird bereits seit über 50 Jahren im Bergbau und im Hochbau eingesetzt. Im Bergbau hat isoschaum® die Aufgabe, Hohlräume auszufüllen und gleichzeitig (nach dem Aushärten des Schaums) stützend und tragend zu wirken. Langzeittests zeigen eindeutig, dass isoschaum® auch nach Jahrzehnten nichts von seiner Formstabilität einbüßt. Dadurch bleibt auch die hocheffiziente Dämmwirkung von isoschaum® erhalten.

Hitze- und Kältestabilität
Die Dämmung mit isoschaum® kann zu jeder Jahreszeit stattfinden. Selbst extreme Hitze und Kälte haben auf die Verarbeitbarkeit von isoschaum® keinen Einfluss. Auch nach dem Aushärten ist isoschaum® noch kältefest bis -100 °C und erreicht die Brandklasse B2 nach DIN 4102, d. h. dass isoschaum® im Brandfall nicht tropft.

Schalldämmung
Pro cm isoschaum® wird der Schall um 1,5 dB gedämmt. Wenn Sie z. B. an einer Hauptverkehrsstraße wohnen, liegt die Schallbelastung bei ca. 70 Dezibel (dB). Angenommen, die Hohlschicht der Außenwand, in die isoschaum® eingebracht wird, beträgt 10 cm, dann verringert die Lärmbelastung um 15 dB auf deutlich gesündere 55 dB. Das ist dann der Schallpegel einer relativ ruhigen Wohnstraße.

Bauaufsichtliche Zulassung des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBT)
isoschaum® wurde vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBT) als Dämmstoff die die nachträglich Wärmedämmung (Kerndämmung) zugelassen.

Es ist mehr Formaldehyd auf Ihrem Geldschein vorhanden als in einem cbm Isoschaum.

Mehr info's auf www.otto-richter.de

MfG S. Sedlick
Technischer Leiter
Dämmteam
 
Wenn Sie hier SLS 20

eingstellt hätten, würde ich das Ansatzweise verstehen, aber Isoschaum?????

Grüsse Thomas
 
SLS 20 und Isoschaum

SLS 20 ist meiner Meinung nach ein gutes Dämmmaterial. Leider macht es unheimlich Dreck bei der Verarbeitung. Viele ehemalige SLS 20 Einbläser hatten damit zu kämpfen und sind auf andere Materialien umgestiegen.
Isoschaum sollte weiterhin im Bergbau eingesetzt werden. Im Übrigen hat sicherlich keine Aussenwand einen Wärmeverlust von 50%. Die DENA gibt hier einen Wert von etwa etwa 25% an. Jede Art von Schäumen ist auch nur so gut, wie er auf der Baustelle von den Monteuren zusammen gemischt wird. Ich halte mehr von Produkten die mit einer bauaufsichtlichen Zulassung im fertigen Zustand geliefert werden.
Produkte wie SLS 20, Perlite oder das von mir bevorzugte Material JOMA-Perl EPS 033 sind geprüfte Endprodukte. Sie können nicht weiter beeinflußt (zusammen gemischt) werden und die Erfahrungswerte sind sehr gut. JOMA-Perl EPS 033 ist z. Zt. der EPS-Stoff mit der besten Wärmeleitgruppe
(0,033 w/m²k), einen hervorragenden Schalldämmwert und einem sehr guten Setzungswert. Bei Hohlschichten ab 4cm Stärke kenne ich keinen besseren Stoff.
Näheres unter: www.immolight.net

Allerbest ut Oostfreesland (Schlagregengruppe 3!!!)

Ralf Bieneck
- gepr. Gebäudeenergieberater HWK -
 
Krebs

Wie hoch ist denn der Anteil des krebserzeugenden Formaldehyds in den einzelnen Komponenten des Schaums?
 
krebs isoschum

Hallo Bernd,
wie ich schon geschrieben habe, ist der Schaum unbedenklich. Sie haben mehr Formaldehyd auf Ihren Geldscheinen, Kugelschreibern oder in Ihrer Ledercouch als in einem Qubikmeter Schaum.

EPS Perlen, da kann man ja gleich eine Tüte über das Haus ziehen, weil diese ja nicht diffusionsoffen sind.

MfG S.SEDLICK
 
Wie

soll sichergestellt werden, dass der Schaum die Hohlschicht vollständig und hohlraumfrei füllt??
Wie wird das in einer Kerndämmung zwangsläufig anfallende Kondenswasser am Fusspunkt der Dämmschicht nach aussen abgeführt??
Zwei Problempunkte, für die es meines Wissens keine technische Lösung gibt, allem Reklamegewäsch zum Trotz.
MfG
dasMaurer
 
Krebs

Neulich hat mir ein Verarbeiter, der Schaum bei einem Bekannten von mir eingebaut hat, erzählt, es wären über 30% Formaldehyd in der einen Komponente enthalten. Wenn das stimmt würd ich mir das Zeugs nicht einbauen. Wobei das Formaldehyd wohl meist nicht vollständig abbindet. Bei meinem Bekannten stinkt es seit dem wie in der Pathologie.
 
Schweizer Käse

Nachtrag: Bei meinem Bekannten ist eine Thermografie gemacht worden. Die Fassade sieht aus wie ein Schweizer Käse. Überall sind Löcher, wo kein Schaum hingekommen ist. Der Verarbeiter sagt dass er 90% der Fläche ausgefüllt habe. Mehr müsse er nicht. Mein Bekannter will klagen.
 
EPS-Perlen nicht diffusionsoffen???

Herr Sedlick,
welch eine kenntnisfreie Aussage!
Es gibt wohl kaum ein Material was so diffusionsoffen ist wie EPS-Perlen. Ich hatte angenommen, dass Sie ein Profi sind.
Das Problem mit Thermographien die wie ein "Leopardenfell" aussehen sind mir übrigens auch bekannt. Eine effektive Nachbesserung ist nahzu unmöglich. Bei Schaum hat der Verarbeiter nur eine Chance (ähnlich wie bei Beton!).
Es tut mir leid für Sie und Ihren Schaum aber ich glaube diese Produkte werden über kurz oder lang von geeigneteren Materialien abgelöst. Da werden auch die vielen Billigangebote nichts nutzen.
Bitte fühlen Sie sich nicht persönlich angegriffen, aber wir müssen doch gerade in einem solchen Forum bei der Wahrheit bleiben und auch Hilfestellung geben.

Mit freundlichen Grüßen von der Küste,

Ralf Bieneck
- gepr. Gebäudeenergieberater HWK -
 
Schäume sind grundsätzlich bedenklich.

Es mag sein, dass dieser Schaum im Bergbau sich bewährt hat, aber als Dämmstoff im Wohnungsbau ist und bleibt er bedenklich (bei anderen Dämmstoffen war man auch der Meinung, dass sie unbedenklich sind, was leider nicht der Fall war)
Im zweichschaligen Mauerwerk eignet sich am besten Perlite, z.B. Thermofill S.
Alles andere ist vom Füllverhalten zu unsicher, oder einfach nur nicht geeignet.
 
Schäume bedenklich!?

Moin Herr Kehle und alle Interessierten,

im Punkt Bedenklichkeit, was Dämmschäume angeht, gebe ich Ihnen uneingeschränkt recht. Auf mehreren Messen, auch in der letzten Zeit, konnten mir noch nicht einmal bauaufsichtliche zulassungen vorgelegt werden. Solche Stoffe kann ich als Gebäudeenergieberater natürlich nicht weiterempfehlen.
Was ich allerdings nicht sagen kann ist, dass Perlite einzig das Non-Plus-Ultra ist. Wie ich schon schrieb halte ich EPS-Perlen, Perlite und SLS 20 für die besten Materialien im zweischaligen Wandsystem. Es sollten aber immer vor der Dämmmaßnahme fachspezifische Untersuchungen durchgeführt werden. Hierzu gehört unumgänglich eine vom Fachmann erstellte Endoskopie, eine Feuchteprüfung der Innenschale des Aussenmauerwerks und ggf. eine Thermographie um evtl. Wärmebrücken zu sichten. Ein Laie oder der normale Hauseigentümer sollte immer vorsichtig sein wenn ihm bereits über "Telefonferndiagnose" schon ein komplett Angebot "in fertiger Arbeit" gemacht wird; das ist unprofessionell und unseriös!
Die große Glaskugel mit Zaubersprüchen ist dann auch nicht mehr weit (als Scherz gemeint!!!).
Schauen Sie auch gerne
auf meine Homepage: www.ralf-bieneck.de
oder unter www.nordseebau.de

Ralf Bieneck
- gepr. Gebäudeenergieberater HWK -
- Mitglied im GoH e.V. -
- Fachdozent für Energetik -
 
Thema: Nachträgliche Dämmung, zweischaliges Mauerwerk Bauj. 1978

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