Fachwerk Schäden am Fassadenputz bestehend aus Luftkalkmörtel & Kalkanstrich
Hallo Leute,
zunächst möchte ich mich für die vielen guten Ratschläge bedanken.
Für mich und mein Problem sind sehr nützliche Ratschläge und Überlegungen zusammen gekommen.
Viele Fragen wurden gestellt, auch viele Fragen, die mit der eigentlichen Fragestellung nichts zu tun haben.
Zu den Fragen von Ronny Herbst:
Deine Anmerkung bezüglich Gewebe und Haarzuschlag:
"Aber manche brauchen Hosenträger und Gürtel" Was soll das heißen? Ganz sicher wird mit einer in der Oberfläche eingelegten Gewebeeinlage wesendlich mehr Oberflächenspannung aufgenommen, als mit Haaren oder Fasern im Mörtel. Wenn das nicht so währe, dann bräuchte man z.B. bei der Gewebearmierung eines WDV-Systems auch nur einen Faserarmierten Armiermörtel ohne Gewebe einbauen.
Das funktioniert aber nicht.
KVH / Es wurde nach meiner Information nur über Jahre abgelagertes Eichenholz eingebaut.
Putz und Fachwerkholz bilden an der Oberfläche eine Ebene, damit das Wasser nach einem Niederschlag ungehindert nach unten ablaufen kann.
Lutz Parisek Skizze Putzanschluss Holz
Wie schon erwähnt: Das Wasser muss ungehindert und auf dem schnellsten Weg ablaufen können. Auf einer Zeichnung mag das ja gut aussehen, aber wenn ich an die praktische Ausführung denke ... na ja, möglich ist natürlich alles.
Habe ich so auch noch nie gesehen. In der Fachliteratur finde ich so was auch nicht. Ist diese Technik vielleicht nur Regional üblich ?
Udo Mühle
Die Flanken wurden vorher gestrichen.
Ich halte es für Sinnvoll, in jede Putzlage einen Kellen- oder Messerschnitt auszuführen.
Die Flanken vorher mit Öl einzustreichen ist nicht schlecht. Werde ich beim nächsten mal versuchen.
Mladen Klepac
Wer sagt denn, dass wir den Lehm entlang des Holzes nicht ausgekratzt haben um dann diesen Zwischenraum mit Kalkmörtel aufzufüllen?
Es hat auch keiner behauptet, dass wir nicht mit Jute abgedeckt und befeuchtet haben. (Siehe Foto)
Bei dieser Maßnahme ist es äußerst Sinnvoll, die Juteabhängung im näheren Bereich des Fassadenputzes zu platzieren. Ist dies nicht so, bringt das auch nicht sonderlich viel!!!
Nur damit Du einen Eindruck davon bekommst, wie gründlich wir bei unserer Arbeit vorgehen, werde ich für Dich Fotos von der Prüfung der Carbonatisierungstiefe des Unterputzes beilegen. (Siehe Fotos in der nächsten Antwort)
Zum Kaseinzusatz (Magerquark 500gr.) also ca. 300 - 400 ml auf 10 Liter Kalkbrei, das sind dann ca. 4% von der Gesamtmasse. Im Magerquark befindet sich etwa 11 % Kasein das dann mit dem Kalk die so genannte Kalkalbuminat-Verbindung eingeht. Das heißt, dass der Anteil an Kasein unter 1% der Gesamtmasse liegt. Bei einem so geringen Anteil an Organig, bezweifle ich, dass es dadurch zu Stockflecken (Pilze, Algen etc.) kommen wird.
Bei einem mineralichem Putzsystem sind Vergütungen bis 5% völlig normal.
Ob denn die Wasseraufnahme zu gering bzw. der Anstrich zu dicht ist, werde ich in Kürze mit einer Benetzungsprobe prüfen. Prüfen werden ich auch die Verteilung der Feuchtigkeit im Bereich der Schäden im Vergleich zu den unbeschädigten Bereichen.
Und die Feuchte im Holz werde ich auch noch mal messen.
Wenn ich das alles gemacht habe werde ich darüber berichten.
Ich denke, das könnte für jeden interessant sein.
Nochmals vielen Dank!
Grüße aus Bendorf
Ralf