Fachwerk Schäden am Fassadenputz bestehend aus Luftkalkmörtel & Kalkanstrich

Diskutiere Fachwerk Schäden am Fassadenputz bestehend aus Luftkalkmörtel & Kalkanstrich im Forum Farben & Stuck im Bereich - Hallo alle zusammen, die Bilder zeigen ein Fachwerkgebäude aus dem Rheinland das wir vom Sommer 2007 bis Sommer 2008 innen und außen neu Saniert...
Fachwerk Schäden am Fassadenputz

Hallo Ralf Sachs,
Ich würde nie Kasein in die Farbe beimischen,weil;organisches habe ich nicht gerne weder im Putz noch in der Farbe, ich es nicht für nötig halte, ist überflüssig.
Es könnte Stockflecken geben,die Öberfläche würde zu hart geraten, und ich würde mich unter anderem auch fragen wie mache ich den nächsten Anstrich drauf,- irgendwann.

Bei richtiger Ausführung, dem Kalkanstrich in Fresco.Die Fassade halte ich mind. 2 Wochen lang feucht, nach Fertigstellung, hinter Jutegewebe, reicht es doch aus wenn der Kalk einfach abbindet.

Ich hätte den Lehm zu den Fachwerkbalken viel mehr herausgekratzt und mit Kalkputz gefüllt.Verstehe mich nicht falsch, jedes hat so seine eigene Erfahrung und Technik.

Mit freundlichen Grüßen
Mladen Klepac
 
Fachwerk

Ja jetzt lese ich schon wieder über den Kellenschnitt,diesmal Beitrag Udo, hallo Udo,wie gehts?.
Was bringt dieser sogenannte Kellenschnitt wirklich?
Es gab ja schon mal Beiträge über diese Technik, aber was brinngt es wirklich?Wozu ist diese gut?
Muss dazu sagen dass ich das nie mache.Und ich habe keinerlei Bedenken.

Grüße
Mladen Klepac
 
Fachwerk

...ich vergass; die meisten Schäden geschehen durch falschen Anstrich
 
Mladen:
„Was bringt dieser sogenannte Kellenschnitt wirklich?
Es gab ja schon mal Beiträge über diese Technik, aber was brinngt es wirklich?Wozu ist diese gut?“

......Man macht es gegen die entkoppelung von putz und holz.


Mladen: „Muss dazu sagen dass ich das nie mache.Und ich habe keinerlei Bedenken.“

........Bei mir nicht keinerlei, aber weniger bedenken, wenn die Balken vor verputzen geöölt wurden (frage von udo). Irgendwann in der zukunft ist nachölen bei normalen kellenschnitt aber einfacher.
Alles nur private erfahrungen, habe keine firma oder ähnlich
 
Kellenschnitt

@Soeren Lunt
Hallo Soeren,irgendwie nordisch; oder?
Ich tendiere zur Ausführung wie man es früher gemacht hat,was sich bewährt hat...

Grüße
Mladen Klepac
 
hallo mladen,
"klingt nordisch"
bin in deutschland aufgewachsen ;-) und arbeite auch dort
;-)
aus mladen klepac kann ich auf keine nationallität schließen (slavisch?)

Mladen: "Ich tendiere zur Ausführung wie man es früher gemacht hat,was sich bewährt hat..."

wie denn?
sage es außer es ist ein betriebsgehiemnis ;-)
 
mladen: "Was bringt dieser sogenannte Kellenschnitt wirklich?"

was sagen die anderen experten?
 
Hallo Soeren,
In Kroatien geboren,in der Schweiz aufgewachsen,Steuerzahler in Deutschland;-)
Kein Betriebsgeheimnis, aber ich nehme auch keine Sackware.

Grüße
Mladen
 
Ich tendiere zur Ausführung wie man es früher gemacht hat,was sich bewährt hat.
"Ich tendiere" das ist wohl falsch ausgedrückt

bis dann
 
"Steuerzahler in Deutschland;-)"

bin ich auch

das mit dem kellenschnitt wieß ich auch nur von einem meister, mündlich
 
Mechanik

Hallo Veronika und hallo Mladen

Die Frage nach dem Sinn des Kellenschnittes habe ich nach meiner Ansicht ausreichend in meinem Beitrag beantwortet.

Die einfachen Zusammenhänge dieser durch Materialbewegung rein mechanisch bewirkten Schädigungen sind doch hoffentlich auch verständlich gewesen? Man spricht in der Mechanik von "Scherung". Bei kristallinen Werkstoffen verschieben sich z.B. bei Scherbelastung jenseits der Elastizitätsgrenze Kristallebenen gegeneinander. Der Zusammenhalt bleibt zunächst bestehen. Bei noch höherer Belastung versagt der Zusammenhalt und das Werkstück (hier der Putz) wird abgeschert, dann entsteht ein sogenannter Scherbruch.

Scherbelastung tritt nicht nur bei äußerer Belastung auf, sondern zum Beispiel auch bei thermischer Wechselbelastung (temporäre Spannungen), aufgrund latenter Spannungen (Schwindung) oder permanenter Spannungen.

Gruß
L. Parisek
 
I186_20071222131830.JPG@ Mladen

Sicherlich falsch gelesen.
Mir geht es eigentlich wieder ganz gut. Danke der freundlichen Nachfrage.
Kellenschnitte machen wir in keinster Weise, denn die entsprechenden Arbeitsschritte benötigen dies kaum.
Gefache füllen, Grundverstrich auftragen und dann bereits die ersten Holzölungen auftragen! Ganz wichtig, dass die Holzflanken mit geölt werden, bevor der 2-lagige Endputz aufgebracht wird.
Somit entsteht eine haarscharfe Abrißkannte, die maximal mit einer dünnen Japankelle nochmals nachgeschnitten wird.

Scharfkantige Hölzer sind ebenfalls fast ein Muß, denn gefaste Hölzer bringen einen Putzrücksprung und der wirkt sich eher schlecht auf die Bewitterungsfläche aus, da an den waagerechten Bauteilen die hygroskopische Wirkung wesentlich höher ist und die "Brühe" dann erst recht in die Gefachflächen zieht. Und bei Frost beginnt es dann an zu treiben und im Frühjahr fällt der Kantenbereich dann langsam ab.

Handwerklicher Gruß
Udo
 
Mechanik

@L.parisek
Hallo Lutz
Eigentlich war meinerseits die Frage über den Sinn oder nicht Sinn nie an Sie gerichtet.Ganz im Gegenteil, ich finde Ihre theoretische Beschreibung sehr lehrhaft.Am Anfang kam mir der Gedanke der Temperaturunterschied könnte so einen Schaden hervorrufen...mir kam da in den Sinn das der Temperaturunterschied zwischen weissen Flächen und schwarzen Flächen bei Sonneneinstrahlung 28°C beträgt aber das habe ich schnell verworfen weil das Fachwerk schon älteren Jahrganges ist und quasi die "Form" gefunden hat.
Nun ich weiss dass sich der reine Kalkputz in dieser Sache schon immer ganz gut bewährt hat aus theoretischer und praktischer Erfahrung heraus.
-
Wenn nun ganz neue Baustoffe; wie moderne Lehmsteine,gemauert mit modernem Lehm in die Ausfachungen kommen und dazu noch ein - ja ein moderner Kalkputz, hinzu noch irgendwelche nonplusultra Putzarmierung....(wo im Altbau gar nicht nötig wäre)
Tja dann sag mir wo das Vertrauen in die Handwerkskunst geblieben ist.

Mit freundlichen Grüßen
Mladen
 
Mechanik

Hab´noch den Anstrich vergessen... äch

Grüße
Mladen
 
Physik, Kanten und Ecken

Hallo lieber Jens

Kurz zu deiner Stellungnahme :

# Auf deinem Foto ist das Putzkissen zum Rand deutlich abgeflacht womit sich ein Kellenschnitt natürlich erledigt. Diese starke Anschrägung ist quasi ein ekzessiver Kellenschnitt.

# Eine scharfe Holzkante ist bei einem deckenden Anstrich (wie bei Ralfs Fall, allerdings nicht bei deinem geölten Holz)äußerst heikel, da hier eine ausreichende Farbschichtüberdeckung nicht gewährleistet ist, was in der Folge zu Farbplatzungen an der Kante führt.(siehe Grafik)


# Wasser dringt an den Fugen zwischen Putz und Holz grundsätzlich leicht ein, ob gefast oder nicht.

Mit deiner angeführten hygroskopischer Wirkung hat dies übrigens wenig zu tun (Hygroskopie bezeichnet in der Physik die Eigenschaft, Feuchtigkeit aus der Umgebung, meist in Form von Wasserdampf aus der Luftfeuchtigkeit, zu binden.)

Man könnte provokativ sogar behaupten, dass deine favorisierte dünne Anschlußspaltausbildung durch die stärkere Kapillarität (Kapillarität oder Kapillareffekt ist das Verhalten von Flüssigkeiten, bei Kontakt mit Kapillaren, z.B. engen Röhren, Spalten oder Hohlräumen tiefer in diesen Raum einzudringen) einen erhöhten Wassereintrag begünstigt. Auch ist die Rücktrocknung von eingedrungener Feuchte in größeren Spalten oder Fugen durch die begünstigte Umwälzung anliegender Luft erheblich schneller.

Gruß

L. Parisek
 
Physik, Kanten und Ecken

Sehr geehrter Lutz,
Darf ich das mal kurz hierher kopieren;?
Man könnte provokativ sogar behaupten, dass deine favorisierte dünne Anschlußspaltausbildung durch die stärkere Kapillarität (Kapillarität oder Kapillareffekt ist das Verhalten von Flüssigkeiten, bei Kontakt mit Kapillaren, z.B. engen Röhren, Spalten oder Hohlräumen tiefer in diesen Raum einzudringen) ein erhöhter Wassereintrag begünstigt.

Ich war schon immer begeistert von Deinen Fotos und Argumenten;
hier kann ich Dir nicht folgen.Mit Respekt, - heist das,dass sich bei einem Kellenschnitt mehr Pollen, Samen und sonstiges ansiedelt?

aber ist es schon spät und ich tschäck´s nicht so ganz

Grüße
Mladen
 
Belebte Wände

moin,moin
entweder kommst´Du viel rum oder was machst´den?
Ein Auge für schöne Dinge hast Du!
Viele Grüße
Mladen
 
Fachwerk Schäden am Fassadenputz bestehend aus Luftkalkmörtel & Kalkanstrich

Hallo Leute,
zunächst möchte ich mich für die vielen guten Ratschläge bedanken.
Für mich und mein Problem sind sehr nützliche Ratschläge und Überlegungen zusammen gekommen.
Viele Fragen wurden gestellt, auch viele Fragen, die mit der eigentlichen Fragestellung nichts zu tun haben.

Zu den Fragen von Ronny Herbst:

Deine Anmerkung bezüglich Gewebe und Haarzuschlag:
"Aber manche brauchen Hosenträger und Gürtel" Was soll das heißen? Ganz sicher wird mit einer in der Oberfläche eingelegten Gewebeeinlage wesendlich mehr Oberflächenspannung aufgenommen, als mit Haaren oder Fasern im Mörtel. Wenn das nicht so währe, dann bräuchte man z.B. bei der Gewebearmierung eines WDV-Systems auch nur einen Faserarmierten Armiermörtel ohne Gewebe einbauen.
Das funktioniert aber nicht.
KVH / Es wurde nach meiner Information nur über Jahre abgelagertes Eichenholz eingebaut.
Putz und Fachwerkholz bilden an der Oberfläche eine Ebene, damit das Wasser nach einem Niederschlag ungehindert nach unten ablaufen kann.

Lutz Parisek Skizze Putzanschluss Holz

Wie schon erwähnt: Das Wasser muss ungehindert und auf dem schnellsten Weg ablaufen können. Auf einer Zeichnung mag das ja gut aussehen, aber wenn ich an die praktische Ausführung denke ... na ja, möglich ist natürlich alles.
Habe ich so auch noch nie gesehen. In der Fachliteratur finde ich so was auch nicht. Ist diese Technik vielleicht nur Regional üblich ?

Udo Mühle

Die Flanken wurden vorher gestrichen.
Ich halte es für Sinnvoll, in jede Putzlage einen Kellen- oder Messerschnitt auszuführen.
Die Flanken vorher mit Öl einzustreichen ist nicht schlecht. Werde ich beim nächsten mal versuchen.

Mladen Klepac

Wer sagt denn, dass wir den Lehm entlang des Holzes nicht ausgekratzt haben um dann diesen Zwischenraum mit Kalkmörtel aufzufüllen?
Es hat auch keiner behauptet, dass wir nicht mit Jute abgedeckt und befeuchtet haben. (Siehe Foto)
Bei dieser Maßnahme ist es äußerst Sinnvoll, die Juteabhängung im näheren Bereich des Fassadenputzes zu platzieren. Ist dies nicht so, bringt das auch nicht sonderlich viel!!!
Nur damit Du einen Eindruck davon bekommst, wie gründlich wir bei unserer Arbeit vorgehen, werde ich für Dich Fotos von der Prüfung der Carbonatisierungstiefe des Unterputzes beilegen. (Siehe Fotos in der nächsten Antwort)
Zum Kaseinzusatz (Magerquark 500gr.) also ca. 300 - 400 ml auf 10 Liter Kalkbrei, das sind dann ca. 4% von der Gesamtmasse. Im Magerquark befindet sich etwa 11 % Kasein das dann mit dem Kalk die so genannte Kalkalbuminat-Verbindung eingeht. Das heißt, dass der Anteil an Kasein unter 1% der Gesamtmasse liegt. Bei einem so geringen Anteil an Organig, bezweifle ich, dass es dadurch zu Stockflecken (Pilze, Algen etc.) kommen wird.
Bei einem mineralichem Putzsystem sind Vergütungen bis 5% völlig normal.


Ob denn die Wasseraufnahme zu gering bzw. der Anstrich zu dicht ist, werde ich in Kürze mit einer Benetzungsprobe prüfen. Prüfen werden ich auch die Verteilung der Feuchtigkeit im Bereich der Schäden im Vergleich zu den unbeschädigten Bereichen.
Und die Feuchte im Holz werde ich auch noch mal messen.
Wenn ich das alles gemacht habe werde ich darüber berichten.
Ich denke, das könnte für jeden interessant sein.

Nochmals vielen Dank!
Grüße aus Bendorf
Ralf
 
Fachwerk Schäden am Fassadenputz bestehend aus Luftkalkmörtel & Kalkanstrich

Prüfung der Carbonatisierung vom 30.10.2007
 
Thema: Fachwerk Schäden am Fassadenputz bestehend aus Luftkalkmörtel & Kalkanstrich

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