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george dorschner
Guest
An unserem Bauernhaus gibt es einen Anbau, der sehr viel älter ist als das Haupthaus. Im EG sind die Wände gemauert und seeeeeehr dick, gut 60 cm. Im ersten und zweiten OG ist Fachwerk draufgesetzt. An der Stirn- und Wetterseite wurde das Fachwerk außen mit schönen alten Schieferplatten verkleidet - diese Seite zeigt nach Westen, ist also die Wetterseite. Leider sind die anderen Seiten mit Asbesthaltigen Eternitplatten verkleidet - die müssen unbedingt runter. Im ersten OG haben talentfreie Heimwerker an die Innenwände Steinwolle gemacht und ganz krumm und schief Rigipsplatten davor genagelt. Im Spitzboden darüber kann man gut sehen, dass das Fachwerk in einem sehr schlechten Zustand ist: Die Balken sind stark abgerundet und haben eigenartige Krümmungen drin. Die Gefache wurden mit allem ausgefüllt, was gerade so zur Hand war: grob behauene Natursteine, die mittlerweile (wahrscheinlich durch Auffrieren) zu einer Art Geröll verkommen sind, rote Ziegel und dann wurde auch immer mal der eine oder andere Ytongstein dazwischengeschoben. Der Putz besteht anscheinend nur noch aus Sand, wenn ich draufblase rieselt alles runter. Jetzt hat man uns gesagt, man könne das mit Schaum verfestigen. Ich bin ja eher radikaler veranlagt, würde am liebsten die Gefache komplett raushauen und mit Lehmziegeln ausfüllen. Allerdings bieten diese sehr runden Balken keine stabile Auflagefläche... Mein Mann will wieder alles mit Trockenbau innen und einer Verschalung aussen machen - weil die Wände nur ca. 10 cm dick sind. Aber ich habe mich umgekuckt und einen (leider sehr teuren) Thermoputz von einer Schweizer Firma gefunden, der atmungsaktiv ist und innen wie außen aufgebracht werden kann. Das wäre natürlich viel schöner ... nur brauche ich Argumente für meine Idee, denn sonst wird er das schöne alte Gemäuer auch wieder ratzfatz in eine 70er Jahre-Bude verwandeln, das ist seine Spezialität.