Erdberührter Boden - viel Platz

Diskutiere Erdberührter Boden - viel Platz im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Liebe Community, ich habe einige Detailfragen zu Themen, die sicher schon oft behandelt wurden, aber es gibt gegenteilige Schilderungen und ich...
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Donna cantiere

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Liebe Community,

ich habe einige Detailfragen zu Themen, die sicher schon oft behandelt wurden, aber es gibt gegenteilige Schilderungen und ich möchte weitere Baustellen durch falschen Einbau vermeiden. Die Schriften von Georg Böttcher zum Thema "erdberührter Fußbodenaufbau" habe ich gelesen und viele Beiträge von Euch. Es geht um einen Anbau unseres Fachwerkhauses. Das Haus etwa 1895, Anbau aus den 30ern, 43 als Lager wieder aufgebaut. Wir sind vor zehn Jahren eingezogen. Ich wollte nur die Dielen abschleifen (Raum etwa 16m²) aber dann kam die Überraschung: darunter feucht. Mittlerweile habe ich 3 Lagen aufeinandergelegte Böden herausgeholt. Keine Abdichtung darunter sondern Lattung direkt auf dem Beton. Diese "Sauberkeitsschicht" von etwa 5cm ist auch gebrochen und muss raus. Darunter Erdreich. Auf der ersten Dielenschicht gab es eine Schüttung Perlite. Um auf Niveau zu kommen, muss ich etwa 35-40cm wieder aufbauen. Wie soll die Schicht aussehen?
Ich hatte angedacht: Boden nivellieren, Sauberkeitsschicht, Abdichtung (Katja), Dämmung (Holzfaser in x Schichten, oberste Schicht mit Lattung), Holzboden.
Muss auf die Erde noch Kies, Split o.ä.? Kann die Sauberkeitsschicht direkt darauf? Folie (besagte Katja) nur darauf oder auch darunter? Dazu gibt es wegen der Trocknung unterschiedliche Meinungen. Ich habe hier auch gelesen, dass organisches Dämmmaterial als Dämmung im EG nicht anzuraten ist wegen Kondensation? Also besser keine Holzfaser? Wie sieht der Anschluss an der Wand aus?
Kann die Feuchte auch aus den Mauer kommen? Hier gab es Teerpappe unter dem Putz , die aber schon ziemlich bröselig war. Zum Rand war es feuchter. Ob ich noch eine Horizontalsperre machen muss, die vielleicht auch vorhanden ist?
Als Belag habe ich Platten, die ich geschenkt bekommen habe: 3-Schicht Platten 1,14 x 1,00m, 5cm dick: obere Lage Schwarzkiefer, Mittellage Multiplex, unten Holz (welches weiß ich nicht). Die hab ich gerade auf Maß geschnitten und rundum genutet und Federn angefertigt dafür. Muss nur die Farbe abgeschliffen werden. Eine wiegt aber etwa 30kg.
Zeit ist auch noch ein Thema, weil ich diesen Anbau vermiete und nicht so lange auf die Einnahmen verzichten kann. Aber wenn will ich natürlich auch ordentlich arbeiten. Bin etwas ratlos, wie ich die Sache angehe, und hoffe auf Euren Rat.
 

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Der Einfachheit halber.... aktuell gibts die Antwort zur gleichen Fragestellung hier.....
Du musst nur wegen deiner bereits vorhandenen 3-Schichtplatten von OKFF nach unten rechnen. Referenzpunkt ist die Fußbodenhöhe im Türdurchgang.
 
Danke für den Hinweis. Ich hatte gestern bis spät gelesen und den Beitrag noch nicht.
Aufbau Boden also soweit klar. Was mache ich mit den Wänden? Folie hochziehen bis Fußbodenniveau? Horizontalsperre einbauen?
Von außen auch abdichten? (Das Niveau des Bodens liegt nämlich etwas unter Bodenniveau außen. Aber das könnte ich durch weiteres Anheben verbessern; es gab nämlich eine Stufe zum Flur. Das würde aber 50cm Höhe des Aufbaus bedeuten.
Mir wurde hier schon ein Neubau vorgeschlagen 😱.
 
Ich würde nicht allein mit
Holzfaser in x Schichten
auffüllen. das wäre
a) zu teuer zum bloßen Auffüllen
b) evtl. kritisch hinsichtllich Taupunkt. Das ganze bleibt ja letztlich eine Art "Innendämmung" ohne Dampfsperre und möglicher Rücktrockung nur nach oben. Ich weiß nicht, ob das beliebeig tief(oder hoch) funktioniert.

Besser erst auffüllen mit Auffüllsand(sofern da keine Ratten reinkommen) oder Mineralbeton(etwas schwieriger zu verdichten) bis zur erforderlichen Höhe, und dann einen Aufbau mit Dicke nach erforderlichem U-Wert oben drauf.
 
Ja, da hast Du sicher Recht.
Das wäre der Aufbau von Thomas ergänzt:
Schotterplanum (oder, wenn Geld weg muß, SGS), etwa 15cm?
(zum weiteren Auffüllen Sand?)
Geovlies (kann man da auch eine Folie nehmen?)
Unterbeton (ggf. auch als Leichtbeton) 8cm +x nivelliert
Sperrbahn (Bitumenschweißbahn oder höherwertige PE - Bahn wie die
selbstverklebende GEFITAS PE 3/300), an der Wand hochgezogen bis UK Dielung
Holzweichfaserplatten höherer Rohdichte (mind. 0,16, besser 0,25) mind. 60mm, mit zwischenliegenden Holzlatten (5mm flacher als Gesamthöhe HWPl) , 12cm
3-Schicht-Platte 5cm

Das wäre zusammen 40cm - ich muss nochmal genau messen. Warum Sand oder Mineralbeton? Oder soll der noch auf den Schotter?
(Irgendwer hat schon mal unter dem Boden gewohnt: habe viele Nüsse gefunden, die aber sehr alt aussehen.....)
Zu der Holzfaser: Die Leisten reichen aber in der obersten Schicht oder drücken die dann zu sehr auf die darunter liegenden Holzfaserplatten?
 
Sand, Mineralbeton oder Schotter dienen alle dem gleichen Zweck: unverrottbar auffüllen.

Sand:
Vorteil: leicht zu schaufeln Handstampfer reicht aus zum Verdichten, keine Hohlräume.
Nachteil: Ratten, Ameisen können darin wühlen.

Schotter(ohne Feinanteil, z.B. 16/32):
Nachteil: kann wegen fehlendem Feinanteil(Hohlräume) theoretisch in weichem Untergrund versinken, Beton läuft u.U. auch rein. Daher oben und unten Vlies.

Mineralbeton(=Schotter mit Feinanteil, z.B. 0/32)
Nachteil: schwieriger zu verdichten
 
Danke für die Aufklärung! Ichglaube, Schotter ist mir am sympatischsten.
Verbleiben noch Unklarheiten bei der Dämmung: ist Holzfaser nicht verrottungsbedroht? Falls doch mal Feuchtigkeit ins System kommt?
Ich werde nochmal gezielte Analyse betreiben müssen, wo die Feuchtigkeit eigentlich herkommt und ob es eine Horizontalsperre gibt. Auch da gibt es Stimmen im Forum, die eine Horizontalsperre für nicht wichtig halten.
Ob ich einen Spezialisten zu Rate ziehen soll, um die Ursache zu finden? Bin sehr unsicher aber auf der anderen Seite steht der Zeitfaktor.

Wenn es eine Sperre gibt, finde ich die, wenn ich den Putz abschlage? In Form von Teerpappe o.ä.?
 
Auch da gibt es Stimmen im Forum, die eine Horizontalsperre für nicht wichtig halten.
Für die Flächenabdichtung eines Fußbodens ist eine Horizontalsperre im Mauerwerk nicht unbedingt notwendig. Man kann die Fußbodenabdichtung an den Wänden bis OKFF hochziehen. Dann kann auch von den Seiten her keine Feuchte in die Bodendämmung, bzw. unter den Belag ziehen.
Ohne Horizontalsperre kann die Feuchtigkeit aber u. U. in den Wänden bis weit über den Fußboden, schlimmstenfalls bis ins OG, hoch ziehen.
Um es anders auszudrücken: Einen trockenen Fußboden, aber nasse Wände braucht kein Mensch. Von daher halte ich diese "Stimmen im Forum" für nicht wirklich durchdacht.
 
Wenn es eine Sperre gibt, finde ich die, wenn ich den Putz abschlage? In Form von Teerpappe o.ä.?

I. d. R. ja. Teerpappe lugt oft nur als "schwarze Linie" aus einer Lagerfuge. Es könnte aber auch eine Kunststofffolie sein.,
Wenn eine vorhanden ist, kann man die Fuge so tief auskratzen, dass man an die Mauersperrbahn einen ca. 10 cm breiten Folienstreifen ankleben kann. An diesen Streifen klebt man dann die am Wandfuß hoch gezogene Flächenabdichtung des Rohbodens.
Von außen kann man dann "bei Gelegenheit" (wann immer das ist...) an die Mauersperrbahn die Vertikalabdichtung gegen das Erdreich anbinden.
 
Danke für die detaillierte Schilderung! Das lässt hoffen! Obwohl ich mir bei Wiederaufbau 1943 als Schuppen (laut Bauakte) auch vorstellen kann, dass es keine Sperre gibt. Ein OG gibt es nicht- also keine Gefahr, dass da Feuchtigkeit aufsteigt :) .
Werde checken, ob ich irgendetwas finde, in welcher Höhe ist denn das normalerweise? Was wenn es keine Sperre gibt?
Dann werde ich das Regenrohr in etwa 1m Entfernung von der Zimmerecke überprüfen und Abfluss der Wanne im Bad nebenan, um alle Quellen von Feuchtigkeit zu überprüfen. Von außen ist das Niveau etwa 30cm über dem letztem Fußbodenniveau . Da verläuft auch ein Abwasserrohr in Kies, was aber nach einer Kanalfahrt letztens wegen einer Verstopfung in Ordnung ist. Werde mal ein wenig buddeln.
 
in welcher Höhe ist denn das normalerweise?
Kann sein,
- unter der ersten Steinlage, direkt auf einer Bodenplatte,
- unter der zweiten/dritten Steinlage,
- unter der ersten und der zweiten/dritten Steinlage,
- unter der ersten Steinlage über dem Außenniveau,
- dass keine Sperrbahn da ist, weil das Gebäude nur als Schuppen gebaut wurde.

Bei Ziegel-/Backstein-Mauerwerk kann man relativ einfach eine Mauersperrbahn nachrüsten, indem man die Wände Meter für Meter zwei Steinreihen hoch auf bricht, eine Folie einlegt und wieder zu mauert. Oder eine Lagerfuge aufsägt und dafür gemachte Kunststoff- oder Edelstahl-Platten einschiebt.
Wie das im Detail gemacht wird findest du hier in den Abgründen des Forums oder auch auf YT.
 
Ich mache mich auf die Suche....
Die Nachrüstung kriege ich wohl nicht selbst hin. Hört sich ziemlich mühselig und auch gefährlich an. In welcher Höhe wäre die denn richtig bei meinem geplanten Aufbau? Kann ich vorher schon die Sauberkeitsschicht machen? Wichtig ist doch nur, dass sie an die Sperrbahn angebunden ist, oder?
Was ist denn "YT"?
Sorry für die vielen Fragen - ist alles Neuland für mich....🙈
 
Sand, Mineralbeton oder Schotter dienen alle dem gleichen Zweck: unverrottbar auffüllen.

Sand:
Vorteil: leicht zu schaufeln Handstampfer reicht aus zum Verdichten, keine Hohlräume.
Nachteil: Ratten, Ameisen können darin wühlen.

Schotter(ohne Feinanteil, z.B. 16/32):
Nachteil: kann wegen fehlendem Feinanteil(Hohlräume) theoretisch in weichem Untergrund versinken, Beton läuft u.U. auch rein. Daher oben und unten Vlies.

Mineralbeton(=Schotter mit Feinanteil, z.B. 0/32)
Nachteil: schwieriger zu verdichten
Könnte man zum Auffüllen unter der Sauberkeitsschicht auch Recyclingschotter nehmen? Was hat der für Vor/Nachteile? Gibt es da umwelttechnische Zweifel?
 
Gibt es da umwelttechnische Zweifel?
Ja. Theoretisch darf da zwar nur "unbelasteter" Bauschutt rein. Aber wie will man das in der Praxis wirklich lückenlos kontrollieren? Ich hab auch schon mal beim Leitungsbau durch eine Fläche mit solch "zertifiziertem" Recyclingmaterial wirklich stechenden Chemikaliengeruch vernommen. Ich würde dass Zeug daher nicht mal geschenkt nehmen, geschweige denn ins Haus holen.

Zumal Sand oder Schotter wirklich relativ bezahlbar ist. Bei solchen Kleinmengen ist vermutlich der Transport teurer als das Material.
 
Vorschlag:
- Boden nivellieren
- ggf scharfen Sand einige cm hoch einbringen und abziehen
- Betonplatten auflegen- alternativ 0,2 mm PE-Folie und ca 6-8 cm Estrich herstellen
- Wände einigermaßen glatt verputzen bis OK-Fußboden
- Abdichtung mit Katja Sprint, Erika v. Bauder, Bitumenbahnen mit Alu-Einlage, was auch gegen Radon hilft
bis mindestens OKF oder OK Fußleiste hochziehen.
- KVH mind. 6 x 12cm, 8 x 16 o.ä. mit ca 45 cm Abstand voneinander verlegen und
Höhe mit untergelegten, ggf vermörtelten Steinen ausgleichen und zum Schluß Gummigranulatstreifen zur Feinjustierung
- Hohlraum mit Perlite, Zellulose, Glasschaum, XPS o.ä. in gewünschter Höhe dämmen-
- an die Wände könnten dickere Multiporplatten zur Dämmung angesetzt werden
- Bodenbelag mit Dielen

Tonnenweise Sand oder noch ungünstiger zu verarbeiten Schotter einbringen ist viel zu aufwendig
 
Hallo Andreas,

danke für Deinen Vorschlag. Mittlerweile bin ich schon tätig geworden und habe das Erdreich glatt gezogen und etwas verdichtet, dann Mineralgemisch etwa 7cm eingebracht und verdichtet (ging erstaunlich schnell).
Jetzt geplant:
- Folie mit 8cm Estrich
- Wand säubern, mit mineralischer Dichtschlämme einstreichen und neu verputzen
- darauf Bitumenbahn (Alujet, Katja...) bis OK Fußleiste
- 2 Lagen 60mm PUR Platten
- Holzboden (habe ich schon: 50mm dick aus 3 Schichten in Platten 1 x 1,14m mit umlaufend Nut und extra Feder, über dessen Befestigung ich mir noch nicht ganz im Klaren bin (noch eine Holzlage zum Verschrauben darunter?).

Hatte mich dazu durchgerungen auch wegen anderer Fragestellungen einen Fachmann hinzuzuziehen, Herrn Mattonet vom Ingenieurbüro Bergisches Land, den ich sehr empfehlen kann.

Wenn es interessiert berichte ich gerne über die weitere Entwicklung aber ist das im Forum üblich?
 
wer findet es nicht schön, über ergebnisse zu lesen? sowohl diejenigen, die mit rat zur seite standen, ihre zeit und sachverstand dafür eingesetzt haben ;) als auch informationssuchende, die dann im selben faden lesen können, ob und wie es umgesetzt werden konnte.

aber ich verstehe Deine frage, viele fragesteller halten das leider nicht für nötig.
gruß
Amelia
 
Thema: Erdberührter Boden - viel Platz
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