Wofür ist ein Denkmalamt eigentlich da?

Diskutiere Wofür ist ein Denkmalamt eigentlich da? im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo, ich kaufte Anfang Jahr ein Schloss, irgendwo im Osten deutschlands, 20 Jahre Leerstand, holzwurmzerfressen, hausschwammbefallen, unter...
Seitens eines Stadtratsabgeordneten kam die Überlegung auf, die Presse zum Termin hinzuzuziehen aber wir waren uns einig, dass wir es nicht tun. Eine Presseerklärung kann man immer noch geben, wenn es Not tut.
Aber was will noch passieren?
Die Rückabwicklung können wir durchziehen, das wäre der GAU für uns, weil wir die nicht wollen.
Also kann es nur besser werden.
 
gut,

ich denke eben an "Stimmumngsmache" über Medien, die ich in Ihrem Fall für eine völlige Illusion halte. Der Landrat und auch die anderen haben mit Sicherheit bessere Kontakte zu den so genannten Medien. Es scheint mir, dass Sie einen wirklichen Entscheidungsträger finden müssen und rasch. Wie gesagt, ich hoffe, dass Ihr Anwalt dem gewachsen ist.
LG laiendruide
 
Der Landrat steht hinter mir, der will das Schloss erhalten wissen.
Eigentlich stehen alle hinter mir mit Ausnahme von DS und Bauamt.
Wobei das Bauamt wohl nur Gebühren kassieren will und alles andere egal ist.
Da habe ich einen schönen zu dem Thema.

Sachbearbeiterin Bauamt forderte ich auf, eine Einwohnermeldeamtsanfrage zu machen, als es um den Nachweis ging, wie lange das Gebäude leer stand.
Antwort: "Sowas machen wir grundsätzlich nicht, das ist gar nicht unsere Aufgabe. Sie müssen den Nachweis bringen!"

Wochen später, Gespräch mit ihr und ihrer Chefin zu dem Thema. Ich erkläre die Dauer des Leerstandes für bewiesen.
Chefin: "Erzählen können Sie viel, ich mach mal eine Einwohnermeldeamtsanfrage um zu sehen, ob das alles so stimmt, was Sie hier erzählen!"
 
Ich hätte....

...ja gern mal ne Außenansicht gesehen. Wie sehr denn das Barockschloß überformt ist. Also wenn ich daran denke, ein Laie (Sorry) ohne Wissen in Baustilkunde ohne jegliche, spezifische Fachausbildung versucht "ALLEIN" ohne Bauberatende und Gutachterliche Hilfe ein "Barockschloß" zu Sanieren (bzw. Restaurieren)!! Nun Denke ich an meine sächsische Heimat (Barock)z.B. i.T. Schloß Pillnitz, Dresdner Zwinger, Dredner Frauenkirche usw.. So!! Das würde ich mir nicht einmal zutrauen ohne Beistand. Und meine Voraussetzungen sind mit "Verlaub" etwas besser.
 
Moin Klaus,

Ursprünglich ja aus einem noch unerfreulicheren Zusammenhang, aber durchaus zutreffend:

„Was immer auch geschieht, nie sollt ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken!“

Erich Kästner


Gruss, Boris
 
Hallo Klaus,

Ich kann da hier nur Götz & Laiendruide beipflichten! Pass auf das Du Dich da nicht weiter verzettelst. Das Zitat von Boris trifft die Sache auf den Punkt!

Das alle hinter Dir stehen kann einfach auch nur damit zu tun haben daß die das alles nicht viel kostet, Sie aber vielleicht politisch davon profitieren. Wenn hier ganz offensichtlich gewisse Verfahren nicht eingehalten wurden, haben die am Ende auch keine wirkliche Handhabe. Das Denkmalamt, sowie das Bauamt haben da in meinen Augen erstmal die besseren Argumente. ...


Ich hab mir mal mal die Zeit genommen um im Netz nach ein paar mehr Infos rund um Dein Objekt zu suchen. Scheinbar gibt es da ja schon seit längerem den politschen Willen etwas aus der lehrstehenden Anlage zu machen (Kulturentwicklungsplan OstPrignitz). Ein klares Konzept scheint es da aber nicht zu geben. Außer, daß Privatinvestoren gefunden werden sollten.

Über die Nebengebäude (Brennerei & Wirtschaftshaus) wurden ja offensichtlich sogar auch Gutauchten erstellt ( siehe ... http://bau.fh-potsdam.de/fb3_mabe_08ilgner.html). Das dann da eine gewisse Erwartungshaltung von Seiten des Denkmalamts vorherrschte kann ich mir gut vorstellen. ...

Wie ist das den bei diesen Eigentümern gelaufen? Du hattest glaube erwähnt, daß die inzwischen auch mit dem Amt im Streit lägen. Weißt Du die Gründe? Kann es sein, daß da evl. doch noch andere Interessen mit im Spiel sind? - Z.B. andere, mögliche Investoren etc.?

Gruß aus Berlin,
 
Diese Gedanken…

… zuende gedacht, kämen zu dem Schluss, dass es einfach nicht sein darf, dass ein Gebäude aus feudalistischer Epoche, welchem man in demokratischen Zeiten ausschließlich eine gemeinschaftliche Nutzung (Kulturzentrum, Verwaltung oder sonstige öffentliche Einrichtung, vielleicht noch ein Objekt mit Gemeinschaftscharakter wie Hotel oder Ferienobjekt gemeinnütziger Organisationen) zubilligt, dem Gutdünken eines "Reichen Wessis" überlässt. Da haben die ansonsten überrumpelten Ost- bzw. Ex-DDR-Behörden auch ihre Mittel und Wege, bzw. machen sich den oben zitierten Kästner-Satz auf ihre Weise zueigen, denn sie haben seit den wilden 90ern und ihren Desperados auch gelernt.

Fazit: Es geht nur miteinander! Bei der Konfrontation könnte es darauf hinauslaufen, dass der Widerspruch zwischen Recht haben und Recht bekommen am Ende zulasten des Gebäudes, auf jeden Fall aber zulasten eurer Nerven geht.

Das Ganze in der Eifel wäre mit Sicherheit einfacher gewesen. Auch dort gibt es jede Menge lohnende Objekte, die ihrer Entdeckung und Belebung harren.
 
Genau, Dresdner Frauenkirche.
Hier die Rückansicht nachdem der Fachwerkeingangsanbau zusammengebrochen ist und mich fast erschlagen hat.

Faktisch ist das Gutshaus kein Schloss und schon gar kein Barockschloss. Zum Barockschloss wurde es erst im Denkmalschutzgutachten erklärt.

Wie es bei der Brennerei läuft, weiss ich nicht, da ich den Besitzer noch nicht angetroffen habe.

Die Schmiede und die Scheune verfallen munter, das Arbeiterwohnheim wurde irgendwann mal saniert aber nicht unter Denkmalschutzauflagen. Entweder hat jemand das einfach gemacht oder es war vor 2005.

Den Kulturentwicklungsplan OstPrignitz gab es auch fürs Gutshausbarockschloss.
In 20 Jahren gab es ausser mir einen Kaufinteressenten. Dem hat man beim Notar erzählt, dass das Haus unter Denkmalschutz steht. Dann ist er gegangen.
Ich war der zweite Kaufinteressent.
Gut, es gab noch eine Reihe mehr, die sind aber alle vorneweg vom DS abgebügelt worden. Vorgabe war: Kein Hotel, Keine Pension, Keine Kneipe, Kein Restaurant - gar keine gewerbliche Nutzung

Das wo ich sagte, die haben auch Stress mit dem DS sind die Nachbargüter
 
Erhaltenswürdig oder nicht

Na ja hier entsteht wohl eine Patt Situation vom feinsten.
Es ist mir unverständlich, dass keiner der Bauaufsichtsparteien dementsprechend eingreift.


Gruss Thomas
 
Das im Artikel erwähnte Seniorenheim wurde übrigens vom Denkmalschutz abgelehnt.
Fluchtwege nach Aussen über Treppenanbauten, Feuerhemmende Baustoffe, Aufzug gibbet nicht laut DS.
Also gingen die Investoren wieder
 
Nachdem was so zu lesen ist...

...war es ja nicht die fehlende Infrastruktur. Und die Dorfgemeinschaft, die, wenn dem so ist, überaus zu schätzen ist für einen Hauseigentümer, kann ja leider nicht entscheiden.

Da ist die Ortsvorsteherin wohl nicht ganz im Bilde.

Grüße
Martin
 
Die wusste das da noch nicht. Vor dem Kauf hatten wir ja Gespräche mit dem DS und der hat uns das erzählt, dass man da schon ein Altersheim reinmachen wollte. Und Kneipen, Restaurants, Hotels und er war ganz stolz drauf, denen allen einen Riegel vorgeschoben zu haben.
Das hätte uns eigentlich ein Alarmsignal sein sollen.

Die Dorfgemeinschaft als solche ist wie überall. Ein paar sind nett, ein paar andere nicht, von wieder anderen sieht und hört man nie was.
Die Infrastruktur ist aber gut. Es kommt 2 mal am Tag ein Bus vorbei :) (Na,keine Ahnung, können auch 3 mal sein)
3 mal die Woche ein Bäckereiwagen, 3 mal die Woche ein Fleischerwagen und einmal die Woche der Mann mit den Hühnern. Nicht gegrillt sondern als Bausatz und noch in lebend.
Also es geht, verhungern muss man da nicht. Und die nächste Stadt ist 5km weg, der nächste Supermarkt so ca. 2km.

Das ist aber genau das, was wir wollten.
Zur Badestelle am Ruppiner See müssen wir einen km die Strasse runter, Autos fahren ab 20 Uhr eigentlich so gut wie gar nicht mehr, die Geräusche in der Nacht sind so wie die am Tag.
Die beiden Bullen brüllen auf dem Feld, die Schafe blöken, die Hunde bellen, der Hahn kräht, die Grillen zirpen, die Störche klappern, die Frösche quaken, die Vögel kann man nicht alle auseinander halten, manchmal prügeln sich die 3,4 Dorfkatzen, Füchse, Marder, Igel rennen durch den Garten.

Wir wohnen jetzt in einer Grosstadt an einer Hauptverkehrsstrasse, wo 2 mal die Stunde ein Rettungswagen im Einsatz durchbrettert, in einem Einfamilienhaus, wo der nächste Nachbar zur Seite Stress mit dem nächsten zur anderen Seite und der nach hinten raus mit dem vor uns und kreuz und quer und wir mitten drin.
Dann die ganzen Klugscheisser hier.
Kürzlich hatte ich im Schloss den Herd angefeuert aber der Kamin war zu, also qualmte es doch ziemlich sehr arg und bis ich es gemerkt hatte, war im Erdgeschoss die Sicht zero/zero. Also erstmal alle Fenster auf. Fragt mich der Nachbar, ob ich jetzt warm sanieren will.
Hier, wo wir jetzt wohnen, hätten mindestens 5 Leute rings herum die Feuerwehr angerufen, nur um ein Gesprächsthema für die nächsten Wochen zu haben.
 
Handelt es sich eigentlich wirklich....

....um Buskow? Oder heißt der Ort Schilda?

Sorry, aber irgendwie drängte sich mir die Frage gerade auf.

Grüße und alles Gute
Martin
 
Klaus

"Und Kneipen, Restaurants, Hotels und er war ganz stolz drauf, denen allen einen Riegel vorgeschoben zu haben.
Das hätte uns eigentlich ein Alarmsignal sein sollen....


Was bitte hat dieser Denkmalfuzzi eigentlich zu sagen? Soll er doch selbst ein Nutzungskonzept vorlegen. Oder die Hütte selbst kaufen und dann sanieren...
Ein ty...r Vertreter seines Standes, dem seine Macht zu Kopf gestiegen ist. Jede Gemeinde wäre froh, wenn es für alte Hütten Nutzungsmöglichkeiten gibt...

Sturschädlige kleinhirnige Blockierer ohne eigene Ideen...
Gib dem Deutschen ein Amt...


Andreas
 
> Was bitte hat dieser Denkmalfuzzi eigentlich zu sagen?
Ich hatte das irgendwann schonmal geschrieben, er wollte, dass ich alles ringserherum wieder herstelle (Holzeingangsanbauten, Fachwerkanbau, Heizhausanbau). Dann brachte er seine Chefin mit, die vom Landesamt. Die guckte sich das Haus an, guckte mich an und sagte "Also wenn sie wollen, können Sie das, das, das und das erstmal abreissen"
Sagte ich "Na Ihr Herr ... hat aber gesagt, ich müsse das restaurieren"
Sie: "Blödsinn, ist doch alles kaputt"
Und er war dabei, schaute die ganze Zeit betreten zu Boden und sagte kein Wort. Wir sind uns sicher, dass er das nicht verknusen konnte und das der Grund für diese Machtspielchen ist.
Anders können wir uns das nicht erklären.
 
Und da is es wieder....

...dein Problem, Andreas.

"Typischer Vertreter seines Standes"??

Habe ich als Besitzer eines Einzeldenkmals anders erlebt.

"Typisch" ist das sicher nicht.

"Gib dem Deutschen ein Amt" Na ja....

Als "Österreicher" kann man das schon mal von sich geben, gell? ;-)

Grüße
Martin
 
Das sollte ich zum Beispiel nach Willen der Unteren DS Behörde restaurieren. Das Ding wurde 1960 gebaut als Windfang für einen Wohnungseingang im Schloss.

Die vom Landesamt guckte nur drauf und meinte "Können Sie abreissen, wenn Sie wollen."

Da ist auch schon die Wortwahl. Die vom Landesamt sagte immer "Wenn Sie wollen...", der von der Unteren immer "Das müssen Sie aber..."
 
Martin

Nicht motzen...richtig lesen. Typisch bezog sich auf den Vertreter, dem sein Amt und seine "Macht" zu Kopf gestiegen ist. DAS hat etwas mit Psychologie zu tun, da will ich aber nicht drauf eingehen.
Ich kenne genug Egos, denen auf Grund ihres kleinen P...els durch ihren Arbeitsplatz ein neues (Macht)organ gegeben wurde. Und das reizen sie dann süffisant aus. Da gibts auch einige Uniformträger, die auf Grund ihrer Unkündbarkeit und ihrem Beamtenstatus jeden Bürger spüren lassen, wie "groß" sie sich machen können.

Wußtest Du, daß fast alle "Diktatoren" in der Geschickte körperlich Mindermaßig waren? Diese Mindermaße haben sie dann durch besondere Grausamkeit ausgeglichen.


Und ja, Martin, auch ich hab auch andere Amtsträger kennengelernt. Leute, die nicht nur ihr Amt und ihre Macht ausgenutzt haben. Die mit mir auf Augenhöhe geredet haben, die kompromissbereit waren. Die auch Wünsche nicht vom Tisch gewischt haben. Nur DIE bekamen dann Prügel von oben, sind dann mit Burnout neben mir am See gesessen und haben geangelt...



Oki, das "Typische" lösch ich dann, bevor Du Dich deswegen vom Balkon stürzt...


Ahso: "Als "Österreicher" kann man das schon mal von sich geben, gell? ;-)"
Ich war, bin und werde nie Österreicher. Die doppelte Staatsbürgerschaft gibt es nur für Asylanten, nicht für EU Bürger... Soviel zum Thema Grundgesetz und Gleichbehandlung... Selbst mein Sohn als Dösi muß sich mit 18 entscheiden, was er werden will...er darf seinen Sch...haufen selbst wählen.




Andreas
 
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