Mmh. Salz oder nicht Salz ist hier nicht die Frage, die Autorin schreibt nichts hierzu. Aber gerade wenn Salz mit im Spiel wäre kann eine Hydrophobierung nach hinten los gehen.
Selbst Hydrophobierungen unter Einsatz von Bohrlöchern vermögen nicht ein Mauerwerk durch und durch zu tränken, die Eindringtiefe wird wohl eher überschätzt, ebengleiches dürfte für eine Hydrophobierung in Anstrichtechnik gelten.
Nehmen wir einmal an, die Farbe währe entfernt worden. Wenn denn überhaupt Salze im Mauerwerk enthalten sind, werden diese während des Kapillartransportes des Wassers an die Oberfläche mit geführt werden und dort ausblühen. Wird nun der Kapillartransport durch die Hydrophobierung unterbrochen kristallisieren dies Salze nun im Stein in der Wechselzone von hydrophobierter zu nichthydrophobierter Schicht aus, da das Wasser hier ausdifundieren muss, da es die hydrophobierte Zone nur noch in der Dampfphase des Wasser passieren kann. Schon bei kleinsten Wasser- und Salzmengen, z. B. resultierend aus zu hoher Luftfeuchtigkeit, kann dies stattfinden.
Es findet eine so genannte Schalenbildung, eine Abplatzung durch den Kristallisationsdruck der Salze im Steininneren statt. Besonders anfällig sind hier Putze, Tuffe, Kalk-, Sand- aber auch Backsteine.
Um zuvor beschriebene Schalenbildung zu vermeiden muss auch sicher gestellt sein, dass selbst unter extremen Bedingungen (Feuchte und Temperatur) zu keinem Zeitpunkt Wasserdampf im Bauteil kondensieren kann. Ein anderer negativer Aspekt kann sein, dass durch das Unterbrechen des Kapillartransportes Feuchtigkeit eben nur noch in der Dampfphase aus dem Bauteil gelangen kann kann und der Wandbereich hinter der Hydrophobierung – je nach Art und Ursprung des Wassereintrages – sogar noch feuchter werden kann.
Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer