Früher war alles besser...
@ Herrn Hildebrandt:
Auch wenn es das eigentlichen Thema hier nicht direkt betrifft, so stelle ich doch immer wieder mit Verwunderung fest, dass es diverse Leute in diesem Forum gibt, die die Vergangenheit verklären, getreu dem Motto: Früher war alles besser! Wenn man heute doch nur so wie früher bauen würde, dann hätten wir gar keine Bauschäden. Diesem Tenor möchte ich doch einmal ganz deutlich widersprechen! Wir besitzen selber ein Haus von ca. 1850, insofern weiß ich auch, wovon ich rede. Unser Dachstuhl mußte vor 2 Jahren ersetzt werden, weil die Fusspfette und diverse Balken von Insekten mehr oder minder stark zerfressen worden waren. Und das, obwohl (oder vielleicht gerade WEIL?) der Dachstuhl weder chemisch behandelt war noch in irgendeiner Weise gedämmt war. Wegen fehlender Horizontalsperre sowie einer nicht existenten Isolierung gegen Wasser ist der Keller als Lagerraum für alles, was Schimmel ansetzen kann, unbrauchbar. Teerpappe war leider um 1850 unbekannt. Und aufgrund einer fehlenden Wärmedämmung haben wir einen Wärmebedarf von 145 W/qm - trotz 60 cm dicker Mauern. Porotonziegel oder KS-Steine sind nun mal ein Baustoff unserer Zeit. Früher war vieles anders, aber nicht zwangsläufig besser! Dass heute viele Bauschäden auftreten, ist in den allermeisten Fällen die Folge schlampiger oder unsachgemäßer Verarbeitung. Das kann aber nicht den Baustoffen angelastet werden. Weiterhin ist es der SINN dieses Forums, sich hier bei Problemen oder Unsicherheiten Rat zu holen. Daher ist es nur logisch, dass man hier vermehrt über eben diese Dinge liest. Wer postet hier denn: Bei mir ist alles OK - ist ja schön, hilft hier aber keinem weiter.
Zum Thema Hausbock: Gemäß den Ratschlägen im nachfolgenden Link (
http://www.holzfragen.de/seiten/hausbock.html) hat Adolfo eigentlich schon eine ganze Menge unternommen, um einem Befall vorzubeugen. Nur sollten wir uns vor Augen führen, dass der Hausbock ein Fluginsekt ist, dass gerade in der warmen Jahreszeit am aktivsten ist. Also in der Zeit, wo man gerne und auch lange lüftet, erst recht, wenn es sich um Dachzimmer handelt. Ein Befall ist also relativ leich möglich. Und gemäß diesem Link (
http://www.jochenwiessner.de/download/ModerneLegenden.pdf) reicht die normale Ausgleichsfeuchte im Holz bereits für einen Befall aus - es ist also gar nicht erforderlich, dass das Holz (fehl-)konstruktionsbedingt oder aus welchen Gründen auch immer besonders feucht ist. Von daher kann ich Adolfo eigentlich nur raten, die Viecher gemäß dem Rat von Hr. Parisek zu bekämpfen, dann alle Ritzen / Risse an den Balken zu verschließen und weiterhin die Augen und Ohren offen zu halten. Plan B könnte die nachträgliche Imprägnierung der Deckenbalken und eine anschließende Verkleidung beeinhalten - nur wäre dann halt des Sichtgebälk nicht mehr vorhanden. Ob das eine echte Alternative ist, kann ich nicht beurteilen.
Viel Erfolg!