feuchter Keller - verputzen, streichen oder freilegen?

Diskutiere feuchter Keller - verputzen, streichen oder freilegen? im Forum Keller & Fundament im Bereich - Hallo zusammen, ich bin neu hier im Forum, und habe auch schon mal versucht die Suche zu bemühen aber bin doch für meinen Fall nicht so ganz...
V

VG0210

Beiträge
2
Hallo zusammen,

ich bin neu hier im Forum, und habe auch schon mal versucht die Suche zu bemühen aber bin doch für meinen Fall nicht so ganz schlüssig geworden was ich am besten machen soll und hoffe der ein oder andere kann mir mehr dazu sagen.

Wir haben ein Haus gekauft (Baujahr 1884) und der Keller ist feucht. Es handelt sich um einen Mehrfamilienhaus. 1 Kellerraum ist ein Mieterkeller, die anderen Räume wollen wir als unsere Kellerräume nutzen.

Es ist nicht beabsichtigt den Keller als Wohnraum oder ähnliches zu nutzen, es soll nur ein Keller zum lagern von Dingen, Vorräten etc. sein.

Aktuell hat der Keller keine (Glas-)Fenster, sondern lediglich Löcher, das ist natürlich nicht optimal, hier überlegen wir Fenster einbauen zu lassen die man dann je nach Wetterlage öffnen und schließen kann. Dies ggf. auch nicht in allen Kellerräumen sondern in Anbetracht der Kosten auch nur in 1 oder 2 Räumen.

Ich habe mit einem Feuchtemessgerät mal die Wände gecheckt. Dort ist zwischen 25 Digits und 80 Digits alles vorhanden. Auch im gleichen Raum und teilweise sogar an der gleichen Wand in 1 Meter Abstand mit großen Unterschieden.

Einen Sachverständigen zu holen möchte ich eigentlich nicht, da dies mit Kosten verbunden ist, und wenn der Sachverständige sagt es liegt an der fehlenden Kellerdämmung aufgrund des Baujahres (was ich vermute) mir das auch nur wenig bringen da eine neue Dämmung der Kellerwand für uns definitiv nicht in Frage kommt (Kosten, Aufwand da Haus vorne bis an den Gehweg etc.)

Das ich in so einem Fall wenn ich vieles nicht machen möchte keine Wunder erwarten kann ist mir klar, ich würde nur gerne im Rahmen meiner Möglichkeiten das ganze etwas optimieren.

Ich habe schon gelesen, dass Kalkputz in so einem Fall optimal sein soll (ich möchte keine Chemie an den Wänden). Auf der anderen Seite habe ich aber auch schon gelesen, dass man auch einfach den Putz runter holt und die Mauern am besten offen lässt zum atmen.

Die Kosten und der Aufwand das ganze neu zu verputzen wären für mich absolut vertretbar wenn es mit Kalkputz ein besseres Raumklima gibt als ohne Putz.

Salzausblühungen sind teilweise vorhanden aber sehr gering. Aktuell kommt an manchen Stellen der Putz etwas runter aber auch nicht übermäßig viel, an anderen nicht und andere Wände sind gar nicht (mehr) verputzt.

Ich habe ein paar Bilder der Kellerwände gemacht und hoffe das dies hilft die Situation "zu erkennen"

Außerdem gibt es im Hof eine Klappe, ich weiß nicht wirklich was das ist, eventuell hat es damit zu tun, ist das eine Sickergrube für Regenwasser etc. - eventuell kann mir auch jemand dazu sagen was es damit auf sich hat und ob das eventuell mit dem Problem zu tun hat.

Ich bin echt ziemlich ratlos was ich machen soll und hoffe hier kann mir jemand weiterhelfen.


Liebe Grüße

Alex
 

Anhänge

  • IMG_6778.JPG
    IMG_6778.JPG
    1.011,6 KB · Aufrufe: 207
  • IMG_6779.JPG
    IMG_6779.JPG
    935,5 KB · Aufrufe: 200
  • IMG_6780.JPG
    IMG_6780.JPG
    515,5 KB · Aufrufe: 203
  • IMG_6782.JPG
    IMG_6782.JPG
    492 KB · Aufrufe: 227
  • IMG_6783.JPG
    IMG_6783.JPG
    668,8 KB · Aufrufe: 212
  • IMG_6784.JPG
    IMG_6784.JPG
    587,5 KB · Aufrufe: 206
  • IMG_6786.JPG
    IMG_6786.JPG
    485 KB · Aufrufe: 205
  • IMG_6787.JPG
    IMG_6787.JPG
    586,7 KB · Aufrufe: 208
  • IMG_6789.JPG
    IMG_6789.JPG
    421,1 KB · Aufrufe: 210
Wenn du keine besonderen Anforderungen hast, würde ich einfach den Putz abnehmen, die Steine ggf. ein wenig reinigen und ggf. neu Verfugen bzw. die Fugen halt erneuern (kommt halt drauf an, wie es aussieht wenn der Putz unten ist).
Dann einfach so offenlassen, wie es ist.

Falls es dir dann irgendwann nicht mehr gefällt kannst du ja immer nochmal drüberputzen, aber ich würde mir das erst mal sparen...

Wenn Du die Steine offenlässt, können zwar die Steine ggf. ein wenig sanden, wenn du den Putz draufmachst, löst der sich ggf. partiell, so wie im Bestand. Deshalb ist's eigentlich egal. Nur wenn du bei den offenen Steinen Schimmel hast, kannst du ja über einen Kalkputz nachdenken. Aber bevor man den "braucht", erst schauen warum der Schimmel entsteht und das Problem abstellen, dann kannst du dir auch den Kalkputz sparen. Weil wenn du den ohne die Lösung des Problems auf die Wand machst, hast du das Problem nur zeitlich rausgeschoben...
 
Mein Sandsteinkeller war damals auch stellenweise verputzt....aber größtenteils unverputzt... muffig und feucht...

nach abklopfen kleiner verputzer abschnitte und auskratzen der Fugen wurde es mit Kalkputz verputzt.
vorspritzer und anschließend mehrlagig mit Kalkputz frisch in feucht ......stellenweise 3-5cm dick.

Dementsprechend lange hat die Trocknung gedauert...nun mittlerweile ein Jahr später ist von muffig und feucht nix mehr zu spüren....sehr angenehmes Klima.
wobei ich hinzufügen muss das ich den Kellerboden ebenfalls neu betoniert habe.....viel Feuchtigkeit kommt da auch vom Boden....es muss nicht immer die Wand als Ursache sein..

so wie ich das auf den Bildern sehe wurde da auch viel mit Zementputz gearbeitet....das würde ich erstmal entfernen, Fugen 1-2cm auskratzen und wände gut abkehren...
das kann man erstmal selbst erledigen.....ohne Fachmänner.

gruß
thomas
 
Ich weiß nicht, was du genau in deinem Keller lagern willst, aber ein einfacher Innenputz hat keinen Einfluss auf das Raumklima.
Wenn Feuchtigkeit aus dem Erdreich durch die Wände in die Kellerluft wandert, wird diese dies auch nach einem Auftrag von Kalkputz. Der Keller bleibt Feucht. Der einzige Unterschied zeigt sich an der besseren Optik der Wände.
Dazu gehört auch, dass durch stärkeres Lüften mehr Feuchtigkeit durch die Wände wandert und so die Salzausblühungen zunehmen.
Ich weiß nicht was für dich Chemie an den Wänden ist?0 Kalk-, Zement oder Gipsputz sind aus natürlichen Mineralien und haben für verschiedene Anwendungen ihre Berechtigung.

Zu den Fotos:

Der Schacht ist wahrscheinlich ein Revisionsschacht um an die Grundleitung zu kommen. Mal die Steinplatten am Schachtboden abheben, darunter dürfte das offene Gerinne liegen. Ich vermute, dass es ab dem Schacht mit einem kleineren KG-Rohr DN weiter in Richtung Haus geht.

Das letzte Fotozeigt wahrscheinliche eine zugemauerte Schornstein-Reinigungsöffnung.
 
Hallo zusammen,

erstmal Entschuldigung das ich jetzt erst antworte. Wir hatten wegen anderer Baustellen viel Stress im Haus.

Vielen Dank für die hilfreichen Antworten.

Ich werde dann erstmal nur den Putz von den Wänden abklopfen und die Fugen frei machen und dann erstmal weiter schauen und das neue Verputzen sparen.

Vielen Dank für die Hilfe!
 
Feuchteschäden im Keller.
Eigentlich immer wieder die gleichen falschen Informationen.
Warum ist denn der Verputz abzunehmen? Ändert dies etwa die Feuchte im Raum- nein, es wird eher zunehmen!
Ändert sich die Temperatur dadurch - nein, durch die "bessere" Verdunstung wird die Oberfläche eher etwas kälter! Das Meiste liegt doch sowie schon auf dem Boden.
Wenn der Keller nicht öfters unter Wasser steht, d. h. es dringt kein Wasser ein - warum dann aussen aufgraben und abdichten wollen? Oder wie bekommt man die Abdichtung unten ergänzt? Haus hochheben???
Mir kommt das so vor als ob jemand den Vorschlag macht, wenn im Sommer im Biergarten eine frische Mass serviert wird und der Krug aussen beschlägt, dann muss dieser innen abgedichtet werden.
Was ist somit zu unternehmen?
Zuerst sollte mit einem Thermohygrometer ermittelt werden - welche Temperatur und Feuchte im Raum ist.
Temperatur im Raum - (nicht an einer Außenwand) in einer Höhe von ca 1,5mtr ermitteln. Dann fragen welche Bodentemperatur im Gai ist.
Dies kann sehr einfach von der Gemeinde erfragt werden, (denn diese kennen die Kaltwassertemperatur) daraus abgeleitet ergibt sich auch die Boden-Wandtemperatur. Bei uns in OBB liegt diese Temperatur so um die 8 bis 12 Grad. (2 bis 3 Grad Schwankung sind da durchaus möglich).
Nun kann man anhand dieser Daten ermitteln ob Tauwasser ausfällt. Es gibt eine Reihe von Taupunkttabellen im Netz.
Dann empfehle ich sich auf meiner Homepage etwas unter "Aktuell" einzulesen um eine vernünftige Lösung zu erreichen.
Wenn dann noch Fragen offen bleiben - hier einstellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann fragen welche Bodentemperatur im Gai ist.
Dies kann sehr einfach von der Gemeinde erfragt werden
Da machst du aber in manchen Gemeinden den Bock zum Gärtner.

Ich würde ganz einfach ein IR Thermometer nehmen und die Oberflächentemperatur der betreffenden Bauteile messen.
 
Zuletzt bearbeitet:
...wenn das so einfach wäre!
Aber man kann ja auch vom Kaltwasser die Temperatur messen.
Oberflächentemperatur ist schwierig zuzuordnen - weil die Verdunstungskälte zu brücksichtigen ist.
Nicht ganz so einfach...wie es sich manche machen!
 
Oberflächentemperatur ist schwierig zuzuordnen
Nö, die kann man punktgenau recht präzise messen.
weil die Verdunstungskälte zu brücksichtigen ist.
Warum?
Verlässlich messen kann man die Verdunstungskälte nicht wirklich, zu gering, zu unterschiedliche Randbedingungen etc.
Ich halte es für albern irgendwelche physikalischen Prozesse ins Spiel zu bringen die in der Sache aber irrelevant sind.
Das es sie gibt wissen wir beide, interessiert die Bauherren in der Regel aber nicht die Bohne.
 
Feuchteschäden im Keller.
Eigentlich immer wieder die gleichen falschen Informationen.
Warum ist denn der Verputz abzunehmen? Ändert dies etwa die Feuchte im Raum- nein, es wird eher zunehmen!
Ändert sich die Temperatur dadurch - nein, durch die "bessere" Verdunstung wird die Oberfläche eher etwas kälter! Das Meiste liegt doch sowie schon auf dem Boden.
Wenn die Luft schon durch die Feuchtigkeit gesättigt ist (wovon in diesen Kellern auszugehen ist), dann kann die Feuchte im Raum auch nicht mehr zunehmen. Ob mit oder ohne Putz. Somit ist's erstmal von der Feuchtigkeit her egal, ob der Putz dran ist oder nicht. Durch die Abnahme des Putzes erhält man eine größere Oberfläche (also die Oberfläche der Steine). Wenn die Luft durch die Feuchte gesättigt ist, dann verdunstet es auch nicht "besser", da einfach nicht mehr verdunsten kann. Was bleibt ist dann einfach der Tauwasserausfall an der Wand, ob jetzt mit oder ohne Putz. Somit kann ich jetzt erst mal keine Falschinfo erkennen.
Wenn's schimmelt (auf dem Stein oder auf dem Putz), dann ist eigentlich Lüften die vernünftige Wahl. Alternativ ein reiner Kalkputz, der durch seine Alkalität den Schimmel stoppt. Der stoppt den Schimmel aber auch nur solange keine Staubschicht auf dem Kalkputz liegt, denn der trennt dann den Kalkputz vom Schimmel, und somit wächst der Schimmel auf der Staubschicht und nicht mehr auf dem Kalkputz.
 
... so einfach , wenn mir nun noch jemand erklärt warum der Putz herunter gefallen ist.
Aber auch - warum dann der neue Putz nicht wieder herunterfällt.
 
warum der Putz herunter gefallen ist.
Wenn ich jetzt Schwerkraft schreibe, lachen bestimmt alle..

Ansonsten hätte ich auch gesagt, das bisschen Restputz mit auf den Kehrichthaufen und mal kräftig die Wände abbürsten. Dann schauen, dass die luftigen Löcher zu Kellerfenstern ertüchtigt werden. So ein Sommer trägt einem auch reichlich Kondenswasser in die Hütte, zu manchen Zeiten macht man besser dicht. Viel Lesestoff dazu auch hier im Forum, zum Thema Tauwasser hat der Experte einiges im Netz :)

Daniel
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier sollte immer der Einzelfall betrachtet werden. In meinem in die Jahre gekommenen alten (1735) Haus waren die Kellerwände allesammt nass! Putz entfernt und die Fugen neu ausgeputzt. Da die Kellerwände zu einem sehr hohen Anteil aus Kalkstein bestehen, hat der vorherige Betonputz den Taupunkt in die Wand verlegt. Seitdem das Mauerwerk frei liegt, ist es auch trocken, da die Karksteine für die Regulierung sorgen! Sieht nicht nur besser aus sondern hat den Keller quasi trockengelegt.

Natursteinwand besser unverputzt lassen, monolitische Bauweise ist ein vollkommen anderes Thema.
 
Somit kann ich jetzt erst mal keine Falschinfo erkennen.
Aber ich
Wenn die Luft schon durch die Feuchtigkeit gesättigt ist (wovon in diesen Kellern auszugehen ist)
Dann würde es im Keller regnen.
Was bleibt ist dann einfach der Tauwasserausfall an der Wand
Nein, der Wasserdampf geht in diesem Fall bereits in der Luft in die flüssige Phase.
 
Thema: feuchter Keller - verputzen, streichen oder freilegen?

Ähnliche Themen

S
Antworten
5
Aufrufe
977
S.Hinrichs
S
W
Antworten
5
Aufrufe
1.837
Baustein
B
T
Antworten
5
Aufrufe
14.453
Natürliches Bauen Torsten Selle
Natürliches Bauen Torsten Selle
Zurück
Oben