Feuchter Keller BJ 1938 - Schichtenwasser

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Eiskuh

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Hallo an alle.

Wir Sanieren aktuell unser Haus BJ 1938 und haben einen feuchten Keller den ich nächstes Jahr in Angriff nehmen möchte.

Die Probleme sind besonders bei Regen zu bemerken mit nassen Stellen im Anschlussbereich der Ziegelwänden zum Boden oder Treppestufen-Wandanschluss. Vor einigen Wochen haben wir für einen neuen Badanschluss den Kellerboden aufgestemmt und bei Regen sammelt sich hier Schichtenwasser bis ca 10cm unter dem Kellerboden an, obwohl es nicht sonderlich viel/stark geregnet hat. (siehe Bild). Das Wasser versickert nach 1 Tag auch, es reicht jedoch um den Boden und Wände für Wochen feucht zu halten. Wir haben Lehmboden und das Gebiet war früher eine Heidegebiet.

Historisch betrachtet, ist der Keller schon immer Feucht und bei langanhalteden Starkregen wie z.B. vor ca. 10 Jahren stand das Wasser den Spuren nach auch ca. 1m im Keller. Die Luftfeuchtigkeit beträgt ca. 80% und die Feuchtigkeit stammt vom Boden/Wänden, hat also nichts mit feuchter Luftzufuhr zu tun.

Geplant war im Frühjahr die Aussenwände bis zur Sohle abzudichten welches viele Problemstellen mit Feuchtigkeit schonmal lösen wird. Aufgrund der neuen Erkenntnis mit dem Schichtenwasser wissen wir jetzt auch, dass das Schichtenwasser deutlich höher als erwartet anliegt. Unser Klempner meint wir sollen einen offenen Pumpenschacht in der nähe des neuen Badanschluss anlegen (ist auch der Tiefste Bodenbereich). Wegen dem Hochwasserstand würde ich vorsichtshalber den Pumpensumpfschacht bis über diese Maximale höhe betonieren. Alternativ, da wir die Aussenwände eh abdichten, könnten wir auch eine Drainage um das Gebäude herumlegen. Die Frage ist jetzt, ob es sinnvoll ist die Drainage zu installieren und den Pumpensumpf als Kontrollenutzen?


Gruß
Michael
 

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Hallo Michael,
ein Pumpensumpf ist hier immer eine gute Möglichkeit, das Schichtenwasser in den Griff zu bekommen. Denn dieses wird weiterhin drücken und bei den einfachen Häusern aus den dreißiger Jahren, bekommt man sonst nie den Keller trocken. Das Problem ist, dass diese Häuser keine Bodenplatte haben.

Denken Sie aber daran, dass Sie das Wasser auf Ihrem Grundstück versickern lassen sollten, da meist eine Einleitung in das öffentliche Netz nicht erlaubt ist.

Wichtig ist, den Pumpensumpf nicht zu tief zu machen. Ich würde hier eine Tiefe von maximal 30-40 cm, je nach Gegebenheit, empfehlen, da sonst das Gegenteil eintreten könnte und besonders viel Wasser in den Keller strömen könnte.

Vorsicht mit der Dränage, die könnte hier das Gegenteil bewirken und erst recht viel Wasser Richtung Haus führen beziehungsweise so viel Wasser ableiten, dass es zusätzlich zu Ausspülungen kommen könnte.

Lg Holger
 
Das Gelände ist fast komplet flach, also kein Hügel/hang in weiter sicht. Die erste Grundwasserschicht liegt frühestens bei ca. 8m unter Fundame laut höchststand der Grundwassermessstelle 80m entfernt, also Grundwasser ist nicht unser Problem.

Genau Holger, ca 30-40 cm hatte ich mir auch Vorgestellt für den Pumpensumpf. Mit der Drainage muss ich mal meine Hausaufgaben machen bzgl dem Einleiten... und Ausspülungen.

Fest steht, 100% Trocken werden wir den Keller auch nie bekommen ohne sehr hohen Aufwand, aber eine Verbesserung ist gern gesehen.
 
Guten Abend Michael,

wenn das Gelände flach ist, könnte es sich statt und Schichtenwasser (in der Geologie als Interflow bezeichnet) auch um Grundwasser handeln. Da ist die Frage, ob hier tatsächlich dann der Pumpensumpf die entsprechende Funktion erfüllt.

Haben Sie schon einmal bei den Nachbarn gefragt, wie da die Situation aussieht?
Wie sieht der Wasserstand im Loch aus? Bleibt er konstant oder schwankt er? Beim ersteren könnte es sich tatsächlich um Grundwasser handeln und der Pumpensumpf würde nicht zu einer Verbesserung der Situation führen.

Sie müssen immer bedenken, dass Ihr Keller nun schon seit vielen Jahrzehnten im Wechsel zwischen Trockenheit und Feuchtigkeit, höchstwahrscheinlich kaum oder keine Schäden, zumindest aus der Ferne urteilt, erlitten hat. Das System funktioniert und damals war sogar eine gewisse Feuchtigkeit gewünscht.

Lg Holger
 
Morgen Holger,

Grundwasser haben wir laut Messstation und Grundwasserkarten beim historischen Höchsstand erst 8m unter Fundament. Dies wurde auch vom Nachbar bestätigt der Grundwasser für Gartenbewässung nutzt. Das anstauende Wasser versickert auch innerhalb von 1 Tag.

Die meisten Nachbarn mit ähnlichen Baukonstruktion hatten ähnliche Probleme, gelöst wurde die aufsteigende Feuchtigkeit mit Wachsinjektion oder innenliegende abdichtungen.

Wenn ich es mir jetzt nach meiner ersten Panikreaktion so überlege, dann ist vielleicht die beste Lösung ein Pumpensumpf im Keller zur kontrolle und seltenen Abpumpen, Aussenwandabdichtung und z.B. die Wachsinjection in Bodennähe gegen austeigende Feuchtigkeit mit verzicht auf Drainage.
 
Guten Morgen,

na das klingt doch dann ganz gut. Dann würde ich tatsächlich auch einen flachen Pumpensumpf empfehlen.

Wichtig ist ein sauberes Arbeiten, dass so wenig wie möglich kleine Partikel Richtung Pumpe angesagt werden: am besten ein Loch von etwa 60 × 60 cm x 40 cm oder auch etwas weniger ausheben. Nehmen Sie ein Fass oder ein Rohr mit einem Durchmesser von 40 cm, in das Sie Löscher mit einem Durchmesser von 5 mm bohren.

Das Rohr oder Fass sollte am Boden verschlossen sein, damit die Pumpe einen sicheren Stand hat und keinen Dreck angesaugen kann. Anschließend würde ich das Loch mit Vlies auskleiden sowie gewaschenen Kies mit einer Mindestgröße von 15 mm auffüllen.

Und dann würde ich an Ihrer Stelle in Ruhe das weitere Vorgehen planen. Die vertikale Abdichtung wird immer dann notwendig, wenn nicht nur von unten Feuchtigkeit eintritt, sondern auch direkt durch die Wand.

Über die Paraffininjektion wurde hier schon viel diskutiert. diese ist nicht ganz unumstritten.

Lg Holger
 
Wenn Wasser eindringt wird der Keller doch öfters voll laufen. Nun die wichtigste Frage: wie hoch steht das Wasser?
 
Wenn Wasser eindringt wird der Keller doch öfters voll laufen. Nun die wichtigste Frage: wie hoch steht das Wasser?
Durch den Pumpenschacht?

Ich kenne den Sachverhalt so, dass meistens durch schnell auftretendes Schichtenwasser, meist ein paar Stunden zeitversetzt zu einem Starkregenereignis, im Übergangsbereich zwischen Mauerwerk und "Bodenplatte" etwas Wasser eindringt.

Durch die Isostasie steigt es meist nicht höher als Fliesenhöhe. So schnell wie es da war, versickert es meistens auch wieder in der nächsten Ritze.

Eine direkte Flutung eines Kellers in diesem Zusammenhang kenne ich nicht.

Liebe Grüße
Holger
 
Ja, aber…
man sollte auch wissen, dass bei Starkregen die Luftfeuchtigkeit stark ansteigt und sich oft am Boden—Wandanschluss (weil da meist am kältesten) Tauwasser bildet,
 
Thema: Feuchter Keller BJ 1938 - Schichtenwasser
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