"Expertenwissen"
Lieber Herr Schöne
sie schreiben:
…fände ich es sehr interessant, wenn es vielleicht doch Lösungsmöglichkeiten gibt nach dem Motto
"Könnte gehen aber hohes Risiko"…
Ist das eine Lösung?
Dieses Motto verkauft die Industrie täglich; hochglänzend und mit tausend Tabellen, Berechnungen und Expertisen etc.
Diesen von Ihnen vorgeschlagenen Satz kann ich immer sagen. Aber denken Sie: aber der Bauherr möchte wohl betrogen werden!???
Warum verträgt er einfach nicht die Tatsache, dass es so nicht funktioniert! Warum erst Hoffnung machen, wenn es am Ende nicht funktioniert!??
Das Risiko ist eben oft dann sehr hoch! Mir zu hoch!
Ich bin der Typ Mensch, der mit offenen Karten spielt! Auch wenn ich daraufhin keinen Auftrag bekomme! Das schlechte Gewissen möchte ich mir nicht aufladen - und zu sagen, dass aber die Ausführung Din - Gemäss sei, hilft dem Bauherren nichts, wenn es nicht funktioniert.
In einem anderen Beitrag schrieb ich:
ein Kompromiss ist immer eine Qualitätsminderung; wenn man mehrere Kompromisse macht, werden die sich nicht addieren, sondern multiplizieren oder gar potenzieren in Ihrer Auswirkung. Und dafür finde ich das Argument mit der Finanzierbarkeit fragwürdig, da es später dann immens mehr kostet als momentan; je länger ich das "Optimale" aufschiebe, desto teurer wird es! Nicht nur wegen der Inflation, sondern wegen der Schäden, die dannauch noch behoben werden müssen.
Wenn die "altvorderen" genauso gedacht hätten, würde es heuzutage kein "Fachwerkforum" mehr geben. Diese Häuser stehen sit hunderten Jahren rum und "wir" verschlimmbessern sie mit Normen, Gesetzen, etc.
Aber es gibt ja einige Bauherren, die mit viel Einsatz und Fleis das wieder herzustellen versuchen, was früher einmal war - und leben dann mit Einfachverglasungen, Holzböden, die schief sind; Kachelöfen und Holzhacken; und der Verachtung der Nachbarn ..... und dem Bewusstsein, die DIN nicht eingehalten zu haben!!
Denen weiter viel Mut und den Sinn zum Einfachen!
Auch hier gilt: "Less is more"
"slow buildings"
Florian Kurz