Herr Struwe, diese Auseinandersetzung gewinnen Sie auch nicht, deswegen...
...verweise ich gerne auf die Seite von Konrad Fischer.
Siehe auch Auszug aus der Seite:
http://www.konrad-fischer-info.de/2auffe10.htm
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Elektroosmose und die typischen Trockenleger-Ausreden bei Mißerfolg
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Allerlei dubiose Bauverfahren kommen so als sogenannte Abdichtungssysteme / Trockenlegungssysteme zur angeblichen Mauerentfeuchtung / Mauertrockenlegung zum Einsatz. Der arglose Bauherr, hin und wieder sehr schlecht vertreten durch ganz und gar ahnungslose Hausverwalter oder Baubeamte, hat's ja!
In Bautenschutz+Bausanierung Heft 7/01 schreiben die Autoren Dipl.-Chem. A. Detmann, Prof. Dr. rer. nat. habil. H. Venzmer, Dipl.-Phys. C.-M. Moewe und Dipl.-Phys. O. Bakhramov, alle Dahlberg-Institut Wismar, unter "Feuchteschutz, Die technische Gretchenfrage, Sind elektroosmotische Trockenlegungsverfahren anwendbar?" nach entsprechender Forschung auf S. 57 als Schlussfolgerung zu marktgängigen Methoden: "dass elektroosmotische Verfahren, die nur mit minimalen Spannungen und großen Elektrodenabständen arbeiten, keine brauchbaren Ergebnisse erzielen können."
In den Testreihen war nämlich klar geworden, daß mit den Verfahren (Elektro-Osmose) keine nennenswerten Wassertransporte durch die bauwerkstypischen Kapillarsysteme zu erzielen sind.
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Nach den einschlägigen Werbeaussagen für die Osmoseverfahren sollen die Mauern und Wände bzw. das nasse Mauerwerk elektronisch positiv gepolt werden, das umgebende oder am Fundament vorhandene Erdreich soll dann den negativen Pol geben. Wird nun eine Spannung zwischen dem Mauerwerk als Pluspol und dem Fundament als Minuspol angelegt, soll es bestimmungsgemäß zu einem Wassertransport in Richtung negativ geladenes Fundament kommen. Professor Ferdinand Friedrich von Reuß (18.2.1788 Tübingen - 14.4.1852 Stuttgart), war einst (1806 ff.) als Professor der Chemie in St. Petersburg bei Versuchen mit nassem Lehm darauf gekommen, daß Wasser in feinporösen Materialien sich bei Anlegen einer elektrischen Spannung "in der Richtung des positiven Stromes" bewegt und dabei auch eine poröse Wand durchdringen kann. Reuß nannte die Bewegung bzw. den Vorgang der Elektroosmose (Elektrotransfusion) "Motus stoechiagogus" (vgl. "Notice sur un nouvel effet de l’électricité galvanique", Mem. de la societé Imp. des Naturalistes de Moscou. Tom. II, 1809), nach dem späteren (1827) Entdecker Porret dem Jüngeren wird der elektroosmotische Wassertransport in der Fachliteratur aber eher "Porret'sches Phänomen" genannt.
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Aha. Im Labor und Lehm als "Phänomen" bewiesen, seit 1806 russisches Wissen, gar später für bauliche Zwecke adaptiert, patentiert oder mit Gebrauchsmusterschutz veredelt, Referenzen von zufriedenen öffentlichen und privaten - gar kirchlichen (glauben die denn alles?) Kundschaften, manchmal sogar wissenschaftlichen Instituten aus Hochschulen und/oder dem privaten Gewinnstreben von Professoren und Doktoren verpflichtet, zuhauf.
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Und was ist dann, wenn der erste Zentimeter in der Wand so trocken wäre, daß kein Strom mehr fließt? Und was, wenn die verbleibenden Mauerwerkssalze weiter hygroskopisch Feuchte einlagern, Polarisierung hin oder her? Oder, oder, oder?