Stall / Werkstattfenster

[FelixMax]

Hallo zusammen,

unser Fachwerkhaus aus dem Jahr 1825 ist ein Dreiseithof. Eine Seite ist der alte Stall, welcher auch bis vor einem Jahr als solcher benutzt wurde.
Nun haben wir das Haus gekauft und richten in diesem Teil des Gebäudes unsere Werkstatt ein.
Aufgrund von Witterung würden wir die Werkstatt gerne ein wenig dichter machen und dazu zwei der "Fenster" (einfach nur offene Gefache zwischen Brüstungsriegel und Sturzriegel) mit solchen Stahl Werkstattfenstern verschließen. Hierdurch kommt weniger Wind und Regen rein und wir können die Klappläden offen lassen, sodass mehr Licht rein kommen.
Unabhängig davon ob und wo ich diese Fenster bekomme, werden diese nicht genau das Maß haben, welches durch das Gefache vorgegeben ist. Am besten sind die Fenster etwas kleiner.
Kann mir jemand eine Idee geben, wie ich die Fenster am besten einbaue? Ich habe schon überlegt ob man diese im Gefache verschraubt und dann die Fugen mit Lehmmörtel verschließt und anschließend mit Kalkputz verputzt. Ich weiß aber nicht ob das so toll aussieht.

Grundsätzlich muss ich aber auch sagen, dass es nicht unbedingt ein Werkstattfenster sein muss. Wenn ihr Ideen habt was man alternativ als Fenster wählen kann und u.U. sogar besser zum Stil des Hauses und des Baujahrs passt, dann bin ich dafür sehr offen.

Vielleicht könnt ihr mir einige Tipps oder Anregungen geben.

Liebe Grüße

Felix

 

[Pälzer]

Als Anregung: Das Stallfenster war außen mittels Kloben (Backsteinwand) aufgesetzt, konnte auch nach außen aufgeklappt werden und wurde vor 1900 hergestellt. Es hat die Maße 50×55 cm und ist aus T-Eisen gefertigt: Breite 25 mm, Höhe 26 mm, Materialstärke ca. 4 mm

Das Stallfenster wurde ca. 1980 ausgebaut und soll mal wieder an gleicher Stelle eingebaut werden.

 

[KHH]

Grundsätzlich muss ich aber auch sagen, dass es nicht unbedingt ein Werkstattfenster sein muss. Wenn ihr Ideen habt was man alternativ als Fenster wählen kann

"Werkstattfenster" bedeutet für mich, es muss nicht unbedingt topmodern und 3-fach verglast sein.

Mit etwas Geduld gibt es in eKA, oder Quoka, oder bei verschiedenen Fensterbauer/-einbauer, oder Abbruchunternehmen, oder Altbaustoffe-Händler passende Fenster für ganz kleines Geld. U. U. hilft auch eine Suchanzeige auf den genannten Plattformen.
Die zweite Option wäre, "irgendwelche", d. h. größer als benötigte, Fenster passend umzubauen. Mit etwas handwerklichem Geschick kann man die Profile zerlegen, passend zu sägen und wieder zusammenleimen. Das kostet dann nur neue Scheiben, etwas Leim und Fensterkitt (od. Silikon).
Die dritte Option wäre, in die leeren Gefache nur feststehende Scheiben zu setzen. Dazu brauchts nur passende Scheiben und ein paar Glasleisten, die die Scheiben im Gefach halten.
Die Fenster müssen von außen schlagregendicht ans Fachwerk angeschlossen werden.

In allen drei Fällen brauchst du auch passende Fensterbänke.
Worauf du dabei unbedingt achten musst, ist, dass die Außenbänke so gebaut und montiert sind/werden, dass von ihnen und den Fensterscheiben und den Leibungen kein Wasser in die Fachwerkwand rinnen kann!!!
Beschreibungen, wie man das im Detail macht findest du mit etwas Suche auf websites von Fenster-/Fensterbankbauer und WDVS-Hersteller.

Gruß,
KH

 

[FelixMax]

@Pälzer danke für die Anregung. Das ist natürlich auch eine coole Option. Super schick mit den Kloben und zum öffnen immer praktisch. Dafür muss das Fenster dann aber natürlich perfekt passen.

@KHH Nein, es muss nicht modern sein. Eine Einfachverglasung reicht dicke aus. Der restliche Stall ist ja auch ein schweizer Käse. Es geht lediglich darum den Stall bzw. Werkstatt etwas heller und wohnlicher zu machen.

Die dritte Option war auch meine erste Idee. Quasi einfache Fenster selber bauen, so ähnlich wie du es beschrieben hast, nur mit aufgesetztem Fensterkreuz. Das fänd ich optisch schöner.
Über die Abdichtung von außen und Fensterbänke habe ich natürlich noch nicht nachgedacht. Wie würde das Fenster denn von außen abgedichtet werden?
Ich denke mal die Fensterbank von außen hat lediglich den Sinn das Wasser abzuleiten. Ohne Bank würde das Wasser ja sonst auf der ebenen Fläche des Brüstungsriegels stehen bleiben. Also müsste eine leicht schräge, vielleicht aus Blech geformte Fensterbank vormontiert werden. Das ganze wäre nur doof, weil ich dann die Fensterläden nicht mehr schließen kann. Dies sind ganz einfache Klappläden die im geschlossenen Zustand innen liegen.
Würde es auch gehen, wenn man an der Außenseite vor das Fenster eine nach außen hin abgeflachte Leiste oder ein Brett montiert, von dem das Wasser abfließen kann?

LG

Felix

 

[KHH]

Wie würde das Fenster denn von außen abgedichtet werden?

Mit Kompriband

Ich denke mal die Fensterbank von außen hat lediglich den Sinn das Wasser abzuleiten. Ohne Bank würde das Wasser ja sonst auf der ebenen Fläche des Brüstungsriegels stehen bleiben. Also müsste eine leicht schräge, vielleicht aus Blech geformte Fensterbank vormontiert werden.

Ja.

Das ganze wäre nur doof, weil ich dann die Fensterläden nicht mehr schließen kann. Dies sind ganz einfache Klappläden die im geschlossenen Zustand innen liegen.

Nein.
Klappläden schlagen meistens in die Fensterleibung und über die Fensterbank. Mit anderen Worten, die Fensterbank ragt bei geschlossenen Klappläden drunter raus. Eine richtig eingebaute Außen-Fensterbank steht immer vor der Außenschale, egal ob Putz oder irgendwelche Vorhangfassaden, vor. Das Wasser soll möglichst weit vor der Wand abtropfen und nicht an der Wand runter laufen.
Die Außenbank sollte auch möglichst unter dem Fenster sitzen, nicht nur ans Fenster anstoßen.

Würde es auch gehen, wenn man an der Außenseite vor das Fenster eine nach außen hin abgeflachte Leiste oder ein Brett montiert, von dem das Wasser abfließen kann?

Kann man machen, ist aber nix von Dauer. Besser ist, mindestens das Brett mit einem an den Seiten und nach hinten aufgekanteten Blech zu überziehen. Oder gleich eine Blechbank zu montieren. Meinetwegen mit einer Keilbohle als Auflage drunter.
Bretter verziehen sich mit der Zeit unkontrollierbar und/oder reißen auf. Brüstungsriegel unter hölzernen Bänken sind ganz oft die verrottetsten Balken im Fachwerk.