Schwingung einer Holzbalkendecke reduzieren

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Holz-Betonverbung als Lösung

Nach längerer Pause habe ich das Problem nun wieder aufgegriffen.
Derzeit überlege ich, ob ein Holz-Betonverbund die optimale Lösung ist.
Vorgehensweise:
Es werden in die seitl. Flanken im oberen Balkenbereich nach vorberechnetem Raster und Winkel spezielle Schrauben eingedreht, die dann durch eine ca. 5-6cm dicke Stahlarmierte Betondecke miteinander kraftschlüssig verbunden werden.

Hat jemand Erfahrung mit dieser Technik?

Grüße
Gerry
 
Plattenbalken

Hallo,

die 6 cm Stahlbetondecke bringt zunächst einmal ein zusätzliches Eigengewicht von 144 kg / m² mit sich und in Verbindung mit den nicht gefundenen aber gemutmaßten Schadstellen die Balken nach Aufbringen der Verkehrslasten zum ziemlich sicheren brechen. Was das für weitere Folgen mit sich bringt,hängt von den restlichen Redundanzen ab.

Trotzdem ist der Gedanke nicht schlecht, das statische System so umzubauen, daß eine höhere Belastung und und eine geringere Schwinganfälligkeit möglich ist.
Das geht aber am besten mit viel Holz, indem die Decke durch Aufbringen von schräg verschraubten Bohlen oder Kerto-FSH-Platten zu einer Plattenbalkendecke umgebaut wird.
Das ist so was ähnliches wie dei erwähnte Verbundbauweise, aber leichter, trocken und nach Montage funktionsfähig.

Vorteil: Man muß nicht rein in die Decke, die Unterseite bleibt erhalten.

Grüße vom Niederrhein
 
Das zusätzl. Gewicht beträgt in der Tat

ca. 150 kg/qm, wobei man evtl. ca. 50-60 kg/qm Asche abziehen könnte, die ich vorher rausnehmen würde.

Weshalb hier Mutmaßungen über schadhafte Balkenköpfe angestellt werden um die Schwingungen zu erklären, verstehe ich nicht ganz. In der ganzen Siedlung stehen Häuser, die genaus so aufgebaut sind und die alle die gleichen Probleme haben. Sind dort alle Balkenköpfe schadhaft? Außerdem kann ich beim besten Willen keine morschen, verfaulten, verpilzten oder frei liegende Balkenköpfe entdecken. Aber ich werde diese Frage nochmals klären lassen.

Der Erfinder des Verbundsystem verspricht nahezu schwingungsfreie Decken, die auch noch belastbarer werden.
Allerdings ist der Aufwand schon enorm und die Berechnungsleistung nicht gerade billig.

Eine andere Lösung, die die Schwingungen zumindest erheblich vermindern würde - kostengünstiger und mit weniger Zeitaufwand verbunden - wäre mir auch lieber.

Grüsse
Gerry
 
Nach längerer Pause

möchte ich gerne mitteilen, wie der Stand heute ist.

Zur Holzbetonverbunddecke:
Auf ca. 70 qm werden um die 700 Spezial-Schrauben benötigt, die um 1,- /Stck. kosten. Zusätzlich ist die stat. Berechnung, Schwingungsnachweis, Ausführungsanleitung zu erstellen.
Vorgehensweise:
Alte Balken in der Mitte durch Baustützen abfangen. Zwischen den Balken wird zunächst eine Schalung angebracht, deren Oberkante ca. 6 cm unterhalb der Balkenoberkante liegt. Balken und Schalung werden mit einer Folie abgedeckt. Spezialschrauben werden nach einem Plan im richtigen Abstand und Winkel seitl. in die Balken geschraubt. Zwischen den Balken wird dann die Stahlmattenarmierung passend zugeschnitten mit Abstand auf die Schalung gelegt und mit den herausstehenden Schrauben verbunden. Anschließend werden die Zwischenräume mit Beton auf Balkenniveau ausgegossen.

Andere Lösungsvorschläge von 2 Zimmerer und Schreiner:
1. Anbringen von Dielen (4-6x20) seitl. an den bestehenden Balken durch Nageln, ca. 20 cm von den Auflagern entfernt.

2. Anbringen von Dielen (6x20) seitl. an den bestehenden Balken durch Bolzenverbindungen in der mittleren Faser.

3. Zusätzliche Balken (10x20) jeweils zwischen den bestehenden Balken in neu zu stemmende Auflager montieren. Sowohl die alten als auch die neuen Balken sollen gemeinsam den neuen Boden tragen.

4. Zusätzliche Balken (10x20) jeweils zwischen den bestehenden Balken mittels Balkenschuhe an Wechselhölzer (6x20) montieren, die ihrerseits zwischen den alten Balken mit Balkenschuhe montiert werden.
Sowohl die alten als auch die neuen Balken sollen gemeinsam den neuen Boden tragen.

Welche Lösung nun die beste ist, um unser primäres Schwingungsproblem zu lösen, kann ich immer noch nicht sagen, da es, außer bei der Holzbetonverbunddecke, keine Schwingungsberechnungen zu den holzbasierten Verstärkungslösungen gibt. Die Zimmerer und der Schreiner verstärken entweder nach Erfahrung oder es wird zwar eine stat. Berechnung mit Durchbiegung etc. vorgelegt, jedoch konnte mit keiner sagen, wie stark sich die Verstärkung bzgl. der Schwingung auswirken würde. Vielleicht doch zu viel verlangt?

Viele Grüße
Gerry
 
Thema: Schwingung einer Holzbalkendecke reduzieren

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