Holzbalkendecke schwingt

Diskutiere Holzbalkendecke schwingt im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo zusammen, ich bin auf der Suche nach Erfahrungen bei der Sanierung von Holzbalkendecken (speziell bei starken Schwingungen): Konkret geht...
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Sabs

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Hallo zusammen,

ich bin auf der Suche nach Erfahrungen bei der Sanierung von Holzbalkendecken (speziell bei starken Schwingungen):

Konkret geht es in unserem Haus (BJ 1956) um die Decke zwischen EG und OG (beides Wohnraum). Die Holzbalken sind 20 cm stark und ca 8,5 Meter lang, liegen aber in der Mitte auf einer Wand auf. Es gibt also drei Auflager pro Balken und somit eine Spannweite von ungefähr 4 Metern.
Der Balkenabstand ist zwischen 55 und 65 cm.

Den Blindboden und die alte Füllung (Schlacke und Sand) haben wir bereits rausgenommen weil es extrem durchgerieselt hat und wir das möglicherweise belastete Zeug weg haben wollten.

Jetzt zum Problem: Die ganze Decke schwingt deutlich beim normalen drüber laufen und sehr stark wenn man etwas energischer geht.

Seit die Schlacke draußen ist, fühlt es sich etwas weniger schwingend an. Liegt aber vermutlich daran, dass man auf den freiliegenden Balken nicht mehr so sehr herumhüpft.

Jetzt stellt sich die Frage, wie man den Neuaufbau am besten angeht um diese Schwingungen zu reduzieren.
Ich lese immer wieder von Masse die eingebracht werden soll, zweifele aber irgendwie daran weil die vorherige Füllung ja schwer war aber die Schwingungen so gar nicht gedämpft hat. Im Gegenteil man hatte das Gefühl, dass es durch das Gewicht sogar mehr wackelt.

Unsere Idee ist die Balken mit seitlich angeschraubten Latten (6x10cm) in der Höhe auszugleichen, darauf 22cm OSB zu verschrauben und somit die Balken ein wenig zu versteifen/fixieren.
Darauf dann Trittschalldämmung und dann vermutlich Laminat verlegen.
Von unten soll die Decke abgehängt werden mit Holzlatten oder Trockenbauprofilen und mit Gipskarton verkleidet.

Den Zwischenraum würden wir mit Dämmung oder evtl wieder einer Schüttung füllen für den Luftschall.

Wie sieht es aus mit Trittschall wenn die OSB Platten fest mit den Balken verschraubt sind? Würde hier eine zusätzliche Entkopplung (Moosgummi, Trockenbautrennwandband oder so) etwas bringen?

In der Etage darüber haben wir es so gemacht und die Schwingungen sind deutlich reduziert, allerdings ist oben halt nur der Dachboden (maximal als Lager genutzt) und die Balken dort sind auch 2 m kürzer.

Welche Ideen habt ihr? Hat wer Erfahrung mit Gifafloor Presto? Was ist da der Vorteil ggü. OSB? Lohnt sich der Preis?
Wäre eventuell eine diagonale Verspannung auf der Unterseite sinnvoll oder einen Unterzug in der Raummitte einzuziehen?

Sind für alle Vorschläge offen.

Bilder sind natürlich vom vorher Zustand. Schlacke ist bereits draußen, also bitte keine Diskussion darüber, dass diese ja sinnvoll sei und einen Zweck erfüllt.

Zu guter Letzt, an welche Fachfirma oder Planer wendet man sich mit so einem Problem?
Unser Zimmermann hat uns zwar ein paar Tipps gegeben aber wirklich Erfahrung hat er mit dem Thema nicht.

Danke und schönen Abend 😊
 

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Schlacke ist bereits draußen, also bitte keine Diskussion darüber, dass diese ja sinnvoll sei und einen Zweck erfüllt.
Erstmal grundsätzlich:
Es ist nicht besonders zielführend, wenn sich der/die Fragesteller/in von vornherein verbittet zu einem, bezügl.der Frage wesentlichen, Sachverhalt Stellung zu nehmen.
Unser Zimmermann hat uns zwar ein paar Tipps gegeben aber wirklich Erfahrung hat er mit dem Thema nicht.
Ist das seine konkrete Aussage, oder evtl. deine subjektive Einschätzung, weil er dir deine vorgefasste und eindeutig falsche Meinung
Ich lese immer wieder von Masse die eingebracht werden soll, zweifele aber irgendwie daran
nicht bestätigt hat?
Dein Eindruck
die Schwingungen so gar nicht gedämpft hat. Im Gegenteil man hatte das Gefühl, dass es durch das Gewicht sogar mehr wackelt.
widerspricht selbsredend jeglicher physikalischen Gesetzmäßigkeit!
Frage:
Was kannst du leichter in Schwingung bringen,
einen PKW oder einen LKW?

Die Holzbalken sind 20 cm stark
das sagt ohne die genaue Querschnittangabe der Balken erst mal garnichts!
20 cm x welche Breite?

Und ohne die Konkretisierung, was du mit
1.
bezeichnest und
2.
Balkenabstand ist zwischen 55 und 65 cm
beschreibst, kannst du keine verantwortbare Auskunft bekommen.
Anm.:
Was bezeichnst du mit Balkenabstand?
Die lichte Weite zwischen den Deckenbalken, also von Balkenkante zu Balkenkante gemessen?
Die 55 cm, egal wo gemessen, sind sowieso absolut uninteressant.
Bei der Betrachtung einer Holzbalkendecke in statischer Hinsicht ist nur der maximale Balkenabstand entscheidend.
Ebenso unbrauchbar sind Angaben wie:
Spannweite von ungefähr
Mein Fazit:
Bevor du die Basisfakten nicht konkret benennst, kann man dir die (viel zu) vielen Paralellfragen sowieso nicht beantworten.
 
Danke für deine Antwort.
Dann versuche ich die Fragen mal zu beantworten.
Erstmal grundsätzlich:
Es ist nicht besonders zielführend, wenn sich der/die Fragesteller/in von vornherein verbittet zu einem, bezügl.der Frage wesentlichen, Sachverhalt Stellung zu nehmen.

Ich habe das nur angemerkt, weil die Schlacke bereits entsorgt ist und eben nicht mehr zu Debatte steht, diese drin zu lassen. Zumal sie ja keine positive Wirkung auf die Schwingung hatte!
Ist das seine konkrete Aussage, oder evtl. deine subjektive Einschätzung, weil er dir deine vorgefasste und eindeutig falsche Meinung

nicht bestätigt hat?
Dein Eindruck

Der Zimmermann sprach davon, dass eine Entkopplung sinnvoll wäre und er grundsätzlich unseren Aufbau befürwortet, aber er nicht garantieren kann, dass die Schwingungen so tatsächlich verschwinden/stark reduziert werden.
Ich benötige eben schon ein bisschen mehr Input, um so eine wichtige Entscheidung zu treffen und er schien nicht der richtige dafür zu sein.
widerspricht selbsredend jeglicher physikalischen Gesetzmäßigkeit!
Frage:
Was kannst du leichter in Schwingung bringen,
einen PKW oder einen LKW?
Das mit der Masse ist grundsätzlich einleuchtend, aber so wie die Schlacke verbaut ist, hat sie ja nicht geholfen. In der Etage darüber ist es viel besser geworden, seit das Gewicht draußen ist.

Ich habe auch mehrfach gelesen, dass es darauf ankommt wie das Gewicht verbaut ist und an welcher Stelle die Masse mit den Balken verbunden ist.
Kannst du dazu etwas sagen?

das sagt ohne die genaue Querschnittangabe der Balken erst mal garnichts!
20 cm x welche Breite?
Die meisten Balken sind 7cm breit. 3 Stück haben 10cm.
Und ohne die Konkretisierung, was du mit
1.
Mit Spannweite meine ich den lichten Abstand von Auflager zu Auflager (Außenwand zu Innenwand). Ich schrieb ungefähr 4m weil dieser Abstand in den Räumen leicht unterschiedlich ist. Einmal nur 3.9m und einmal 4,1m.
Macht das einen so konkreten Unterschied für die Beantwortung meiner Fragen?

bezeichnest und
2.

beschreibst, kannst du keine verantwortbare Auskunft bekommen.
Anm.:
Was bezeichnst du mit Balkenabstand?
Die lichte Weite zwischen den Deckenbalken, also von Balkenkante zu Balkenkante gemessen?
Die 55 cm, egal wo gemessen, sind sowieso absolut uninteressant.
Bei der Betrachtung einer Holzbalkendecke in statischer Hinsicht ist nur der maximale Balkenabstand entscheidend.
Ja es handelt sich um die lichte Weite zwischen den Balken. Und dann eben 65 cm als Maximalmaß.

Ebenso unbrauchbar sind Angaben wie:

Mein Fazit:
Bevor du die Basisfakten nicht konkret benennst, kann man dir die (viel zu) vielen Paralellfragen sowieso nicht beantworten.
Die Hauptfrage ist: mit welchem Aufbau kann man die Schwingungen so gut wie möglich wegbekommen?
Die Nebenfragen sind nur meine möglichen Ideen und dürfen gerne aufgegriffen werden, wenn jemand dazu etwas zu sagen hat.

Ich hoffe du und alle anderen haben jetzt genug Informationen um mir ein bisschen Input zu geben.
 
Die Hauptfrage ist: mit welchem Aufbau kann man die Schwingungen so gut wie möglich wegbekommen?
Das geht nur über Masse, also Gewicht. Die Deckenbalken werden hierdurch vorgespannt.
Die meisten Balken sind 7cm breit. 3 Stück haben 10cm.
Das sind ja mehr Bohlen als Balken.
Hier würde ich mal einen Statiker befragen ob das so auch sinnvoll möglich ist.
Man kann freilich auch noch die Spannweite verkürzen in dem man jeweils quer zur Balkenlage mittig der Räume einen Unter- oder, Oberzug einbaut. Masse braucht es aber trotzdem.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin, ganz verhindern kannst du das schwingen sowieso nicht. Ich musste einen Teil meine OG-Decke komplett erneuern. Mit Fehlboden, Betonplatten d=4cm, Sand in die Zwickel etc. Schwingt trotzdem bisschen. Fällt aber im Alltag nicht auf.
 
Hi,

das Thema mit fast allen deinen "Nebenfragen" wurde hier schon sehr oft durchgekaut. Benutze mal die Suche☝️.


Jetzt zum Problem: Die ganze Decke schwingt deutlich beim normalen drüber laufen und sehr stark wenn man etwas energischer geht.
Und inwiefern ist das ein Problem?


Ich lese immer wieder von Masse die eingebracht werden soll, zweifele aber irgendwie daran weil die vorherige Füllung ja schwer war aber die Schwingungen so gar nicht gedämpft hat.
Es gibt eben viele verschiedene Schwingungsfrequenzen, Masse hilft nicht gegen alle. Wenn du die Balken gezielt im Bereich ihrer Resonanz aufschaukelst, verstärkt die Masse das Schwingen natürlich. Das ist aber keine aussagekräftige Schallschutz-Prüfmethode...

Würde hier eine zusätzliche Entkopplung (Moosgummi, Trockenbautrennwandband oder so) etwas bringen?
Nicht an dieser Stelle, das ist Murks.

Schau mal hier ab Seite 18

https://www.google.com/url?sa=t&sou...gQFnoECBYQAQ&usg=AOvVaw3eTafA5i0wRZLs9RbODWw7




Zu guter Letzt, an welche Fachfirma oder Planer wendet man sich mit so einem Problem?
Idealerweise ein Ingenieurbüro für Statik und Schallschutz. Evtl. findest du eines bei der Ingenieurkammer Bau.

Grüße
 
Guten Morgen Sabs,

kann es sein, dass sie vorher in einem Haus wohnten, welches Betondecken hatte?

Haben Sie schon vorher in diesem Haus gewohnt oder betraten Sie die Decke nur im ausgeräumten Zustand?

Das Schwingen reduziert sich deutlich noch einmal mit schweren Möbeln und Einrichtungsgegenständen. Holzbalkendecken schwingen eben immer.

ABER: Besonders die Häuser aus den fünfziger Jahren sind unter großem Materialmangel und häufig sehr günstig gebaut worden. Habe schon einige Häuser besichtigt, wo beispielsweise statt eines Sturzes nur noch ein Brett eingezogen wurde. Oder eine 8 cm dicke Wand erstellt wurde, indem man den Ziegel hochkant stellte.

Der Materialmangel zeigt sich auch bei der Dimensionierung ihr "Balken". Diesen Mangel versuchte man durch die Anzahl einigermaßen zu kompensieren. Dadurch kann auch der Eindruck entstehen, dass, trotz des richtigen Aufbaus mit schwerem Einschub, diese Decke zusätzlich mehr schwingt. Gegebenenfalls kommt/ kam sie sogar an die Belastungsgrenze.

Des Weiteren können auch Baumängel bei Ihnen vorliegen. Diese reichen von angebrochenen Balken, falsch abgerissenen Trennwänden, über weggefaulte Balkenköpfe, bis hin zu einer einfach komplett falsch aufgebauten Balkendecke. In ihrem Fall muss eine Vorortbegehung durch einen Statiker oder durch einen erfahrenen Zimmermann oder Zimmerin zwingend erfolgen.

Alle anderen Arbeiten können als Bastelei und wenig sinnbringen bezeichnet werden. Zum Teil würden diese sogar noch mehr Schaden verursachen als Nutzen bringen.

Den Einschub nun wegzulassen oder gegen eine leichte Schüttung zu ersetzen, bringt zu viele Nachteile mit sich, die deutlich den Wohnkomfort mindern würden.

Bedenken Sie immer bei ihrer Sanierung auch, dass sie nicht, wie bei einem Auto, nach wenigen Jahren das Auto oder das Haus wechseln.

Die Sanierungfehler oder die Sorgfalt bei der Sanierung werden Sie die nächsten Jahrzehnte begleiten.

Daher kann Google oder auch dieses Forum Ihnen maximal nur Ideen oder Anregungen für die Sanierung geben.

Lg Holger
 
Zuletzt bearbeitet:
Die meisten Balken sind 7cm breit. 3 Stück haben 10cm.

Auch hier im Kontext zu oben:
Relevant sind nur die (schwächsten) 7/20 er Deckenbalken.
Bis Ende der 60er Jahre wurden Decken und Dachstühle sogenannter Kleinhäuser noch überwiegend vom Zimmerer anhand von Tabellen bemessen.
Hochwertiges Bauholz war da noch Mangelware und vorrangig wichtig war das Dach über dem Kopf und nicht der Wohnkomfort, wie Schall- und Wärmeschutz oder ob die Decke schwingt.
Statische Berechnungen bei diesen Siedlungskleinhäusern wären purer Luxus gewesen.
So kam es schon auch mal vor, dass die Deckenbalken,
wie in deinem Fall (7/20), eher Dimensionen von Mikadostäbchen hatten.
Soweit deine Schilderung es hergibt, sind diese Hölzchen extrem unterbemessen.
Insbesondere auch, als du schreibst
dann eben 65 cm als Maximalmaß.
und somit bei der Berechnung (+2x halbe Balkenbreite) also etwa 75 cm anzusetzen sind.
Die genauere Berechnung, welche natürlich nur nach örtlichem Aufmaß durch eine fachkundige Person erfolgen kann, dürfte einen
notwendigen Balkenquerschnitt von min. 14/20 cm (geä. 16.12.) und
(abhängig vom geplanten Deckenaufbau) evtl. auch mehr ergeben.
In der Etage darüber haben wir es so gemacht und die Schwingungen sind deutlich reduziert, allerdings ist oben halt nur der Dachboden (maximal als Lager genutzt) und die Balken dort sind auch 2 m kürzer.
Die "Etage darüber" ist halt ein Spitzboden und überhaupt nicht vergleichbar mit den Anforderungen an deine künftige Wohnraumdecke.
Ich habe auch mehrfach gelesen, dass es darauf ankommt wie das Gewicht verbaut ist und an welcher Stelle die Masse mit den Balken verbunden ist.
u.ä. zusammenhanglose Ratschläge von Baumeister Google bringen dich nicht wirklich weiter.
Ich möchte dir wirklich nicht wehtun,
aber gerade deine "Nonchalance" im Umgang mit
ungefähr, 3,90 m, 4,10 m, 4,00 m, 2 m kürzer, ca. 8,5 Meter u.u.u.ä.
lässt darauf schließen,
versuche nicht selbst an deiner Decke (wie bereits gepostet) rumzubasteln, das geht höchstwahrscheinlich schief.

Denke immer dran, Konstruktionen wie deine Decke schützen Leib und Leben.
Bauliche Eingriffe u. die Veränderung erfordern deswegen eine sehr sorgfältige und verantwortungsbewusste statische Berechnung, die eben nicht auf ungefähren Maßangaben beruhen darf.

Mein Fazit:
Zimmerermeister/in oder Statiker/in
vor Ort beauftragen, die dir, unter Berücksichtigung deiner Ausbauplanung, die notwendige Verstärkung (incl. deren Montage) für deine Deckenbalken oder auch
einen Unterzug in der Raummitte
verantwortlich berechnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

konntet Ihr prüfen, ob die Balken auch richtig auf der Innenwand aufliegen oder gibt es hier Spiel?

VG

Mark
 
"Unterspannte Holzbalkendecke", mit diesem Verfahren habe ich meine Decke zwischen den Geschossen ertüchtigt. Das ist jetzt 13 Jahre her. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Die Steifigkeit der Decke hat sich signifikant erhöht. Zusammen mit einer federnd abgehängten Gipskartondecke ist es bezüglich Schallschutz ein Unterschied wie Tag und Nacht.
 
Thema: Holzbalkendecke schwingt

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