Schäden am Kellergewölbe (1920)

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Tunkali

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Hallo Allerseits,


ich hab letztes Jahr eine teilsanierte Altbau (1920) Doppelhaushälfte erworben, welches wo mal ein Zollhaus war.

Der Keller soll neu verfugt werden und Schäden repariert werden um Ungeziefer aus dem Erdreich und durch die offenen Fenster fernzuhalten und die Feuchtigkeit mit gesteuerter Belüftung in ein normales Niveau zu überführen (99% Luftfeuchtigkeit bei 17°C, fenster sind provisorisch verschlossen und ein Trockner ist aktiv inkl. Lüftung nach draussen nachts -> immerhin 91%).

Dabei stellt dieser Bereich mich vor ein paar Fragezeichen. Warum ist dieser so merkwürdig konstruiert, daneben befindet sich der Treppenabgang und wie verfülle ich die Lücken am fachgerechtesten. Ich hätte jetzt ausser an dem Gewölbeübergang überall Kanalklinker mit Kalkhydrat + Sand eingemörtelt und dicht gemacht und alles neu verfugt. Die Gewölbelücke einfach vervollständigt und oberhalb dieses niedrigeren Gewölbebereichs vielleicht einfach eine Bauplatte (Ultrament) mit Kalkputz?

Mich würde vorallem interessieren warum das konstruktiv so merkwürdig ist. Wurde da einfach etwas improvisiert? Das ist eine Teilunterkellerung, links schließt das Erdreich mit der Hälfte unserer Haushälfte an. Oberhalb des kleineren Loches ganz hinten ist auch nach oben offen und man sieht die alte Dielung vom Hauseingang, welche natürlich auch feucht geworden ist und oberhalb mit Klickparkett bedeckt wurde (nicht von uns).

Vielen Dank für euren Input!


Anbei ein paar Bilder. PXL_20230916_194921803.jpgPXL_20230916_194939212.jpgPXL_20230916_194957706.jpgPXL_20230916_195012547.jpgPXL_20230916_195028430.jpg
 
Aufgrund von Schimmel am Rand des darüber liegenden Fußbodens habe nun aus Verzweiflung und Frust den Fußbodenaufbau geöffnet. Da lag der neue Fußboden (Klickparkett + alukaschierter Trittschall) auf alter PVC-Folie, die wiederum auf der Dielung lag. Der Rand der Dielung ist natürlich vollkommen zerfallen und zerfressen und da hab ich die Diele, welche an der Außenwand anliegt entfernt. Darunter befindet sich Sand, der schon relativ feucht ist. Die alte Kunststoff-Eingangstür wurde offenbar eingemauert und war einfach auf der Diele mit Bauschaum aufgeklebt, direkt darunter sieht man, dass das darunter befindliche Gewölbe offenbar keinen Anschluss an die Wand hat. Da ist auch der ganze Sand in den Hohlraum gefallen, welchen ich ursprünglich für Erde hielt. Ich habe also ein durchgehendes Loch vom Keller zum Flur. Das erklärt natürlich einiges. Offenbar ist da doch nix so rästelhaftes daran, es handelt sich also insgesamt um den Porphyrsturz der alten Eingangstür und einen kaputten "Gewölbeanschluss".

Nun ist die Frage wie ich weiter vorgehe. In meiner Vorstellung mauer ich die Hohlräume komplett mit Kalkmörtel (4 Sand + 1 Kalkhydrat - Erdfeucht) und Kanalklinkern aus, so das der Keller gegenüber dem Obergeschoss komplett dicht und stabil ist.

Im Anschluss würde ich den ganzen Fußbodenoberbau entfernen inkl. Sand und alles mit erdfeuchten Leichtbeton (150 L Perlite auf 25 Kg Estrichbeton) bis zur Gewölbespitze ausfüllen. Das entspricht ja auch den üblichen Empfehlungen hier im Forum und Herrn Böttchers Schriften. Anschließend würde ich Dichtschlämme bis zum Randbereich des Fußbodens aufbringen und Trockenestrich mit neuem Fußboden aufbringen.

Ist diese Vorgehensweise so halbwegs richtig?

Die Wand mit dem Trockenbau und der alten Eingangstür darüber würde ich zunächst gern ruhen lassen um mir nicht zuviele Baustellen aufzuhalsen. Diese würde ich gern erst später entfernen. Mit Leichtbeton und Estrich sollte ich auch locker unterhalb der Höhe bleiben können, so dass eine spätere Entfernung kein Problem sein sollte. Ich komme ja problemlos an alles heran.


Schon mal vielen Dank für euren Input!
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Achja, nur zur Orientierung: Das Gebäude ist Teilunterkellert und rechts ist quasi der Anschluss an der Bruchsteinwand, wo der Keller auch endet. Rechts ist quasi die Ecke zwischen Naturstein, Klinkergewölbe und Aussenwand (Eingang).
 
direkt darunter sieht man, dass das darunter befindliche Gewölbe offenbar keinen Anschluss an die Wand hat.
Das ist an den Stirnseiten des Gewölbe normal, die stoßen dort nur stumpf gegen die Wand, der Lastabtrag geschieht ja über die Längsseiten.
Den Aufbau kannst du wie angemacht ruhig ausführen, ich würde aber als Abdichtung Bitumenbahnen der Dichtungsschlämme vorziehen.
 
Das ist an den Stirnseiten des Gewölbe normal, die stoßen dort nur stumpf gegen die Wand, der Lastabtrag geschieht ja über die Längsseiten.
Den Aufbau kannst du wie angemacht ruhig ausführen, ich würde aber als Abdichtung Bitumenbahnen der Dichtungsschlämme vorziehen.
Vielen Dank für den Tip. Ich habe inzwischen das Loch ausgemauert und es wirkt soweit zufriedenstellend. Dummerweise ist die Sache mit der Tür schlimmer als ich dachte, da diese offenbar direkt auf die Holzdiele mit Bauschaum geklebt wurde und relativ locker ansitzt...Da ist auch nix dazwischen gedämmt oder dicht gemacht worden... einfach stumpf Trockenbau davor. Mir erschließt sich nicht, warum unser Verkäufer das nicht entfernt und ordentlich zu gemacht hat.... das ist halt echt grober Mist. Dahinter ist es richtig kalt,feucht und gammelig.
Ich reisse jetzt die nächsten Tage alles raus und maure die Öffnung zu bevor der Frost kommt. Es wurde ja auf der anderen Seite der Tür bereits zugemauert, aber nur relativ dünn. Ich würde die ganze "Einbuchtung" vermauern, so dass die Wand bündig abschließt.

Spielt es eine Rolle ob man sich für Porenbeton oder Poroton entscheidet? Favorisieren würde ich natürlich Porenbeton, weil einfacher und die Außenwand ist damit bereits gemauert worden. Die Wände selbst sind 48cm Ziegel.

Viele Grüße
 
Thema: Schäden am Kellergewölbe (1920)
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