Neuer Fußbodenaufbau über alten Dielenboden -> Anknüpfung an alten Threat

Diskutiere Neuer Fußbodenaufbau über alten Dielenboden -> Anknüpfung an alten Threat im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo zusammen und schönes Wochenende! Da ich im Ursprungsthreat nicht mehr antworten kann, schreib ich daran anknüpfend hier rein...
hallo Jenar

also nach meinem Verständnis braucht es da keine Folie mehr auf dem Beton. Es wäre auch eine Variante, das System von Doser DHD nachzubauen. Eine Schicht trittfeste Holzfaserplatte (z.B. 30mm), dann eine Schicht 40mm quer dazu und im Rastermaß der Platten Latten 38x58 einlegen, auf denen dann die Dielen verschraubt werden. Die Dielen liegen dann flächig auf der Dämmung auf. Ich setze mal einen ebenen Beton voraus.
 
holzfaserplatten-betonboden-aufbau-i26972_2021731161640.jpgHolzfaserplatten sind eine gute Option

Hallo pope,

diese Holzfaserplatten fand ich auch ganz interessant und ich hatte mir da welche von diversen Herstellern angeschaut. Die von DHD sind eine sehr gute Wahl denke ich. Das die ganzen Dielen da quasi schwimmend drauf lagern, hätte den Vorteil das kein Hohlraum drunter verbleibt und die Resonanz des Bodens so gering wie möglich ist. Bin tatsächlich sehr angetan von dieser Lösung.

Etwas erschwert die Sache: Da der Beton sehr flüssig angeliefert wurde , war ein abziehen so nicht möglich. Es sind durch Wasserpfützen dann doch Unebenheiten entstanden, die sich auf den gesamten 28m² so zwischen 1 bis 2 cm abspielen. Optisch wirkt er sehr gerade, aber mit dem Lasermessgerät offenbart sich dann doch die eine oder andere Unebenheit.

Bin mir nicht sicher ob und wie das mit den Holzfaserplatten praktikabel auf die gleich Endhöhe zu bringen ist. Das würde nämlich einen unteren Aufbau bedürfen der sich im Bereich von 9-11cm abspielt um diese 1-2cm Unebenheiten auszugleichen

Deswegen dachte ich mit einer Unterkonstruktion aus KVH, die man "relativ" einfach mit Holzplättchen in der Höhe varieren könnte, um eine gleiche Höhe zu erreichen. Ähnlich dem auf diesem leider in der Qualität etwas schlechtem Foto:
https://www.havelland-diele.de/wp-content/uploads/2020/04/Dielenboden_Unterkonstruktion394.jpg
Aber vielleicht ist das nicht so richtig zielführend, denn.....

...ich hätte noch eine weitere Frage bzw. einen Gedanken der mich umtreibt. Unter folgendem Forenlink wird auf ein Problem eingegangen das zwischen einer Katja Sprint Folie und dem Betonboden ein Modergeruch (durch Feuchtigkeit und dadurch zwangsläufig organische Zersetzung und dann wohl sicher auch Schimmel) entstanden ist.
https://www.fachwerk.de/fachwerkhaus/wissen/katja-folie-184272.html

Das wäre für mich das worst case scenario das auftreten könnte. Sollte also bei meinem Aufbau so etwas passieren, müsste alles wieder bis zum Betonboden raus. Das versaut einem dann nicht nur den Tag, sondern vermutlich gleich nen ganzen Monat.

Nun ist es bei mir kein Keller, sondern eher so etwas wie ein nicht unterkellertes Hochparterre/EG. Und in dem obigen Forenbeitrag wird nicht darauf eingegangen ob unter der Betonplatte im Keller noch eine zusätzliche Feuchtigkeitssperre samt Glasschaumschotter oder ähnlicher Dämmung ist. Vielleicht ist mein Aufbau ausreichend das keine Feuchtigkeit aufsteigen kann und in den darüber befindlichen weiteren Aufbau weitergeben wird. Mein Eindruck ist, das es trotz all dem Regen und der feuchten Witterung die wir grad haben, von unten nicht feucht ist. aber vielleicht kann man das auch gar nicht ohne weiteres so feststellen. Ich kuck ja manchmal auch in den Spiegel und denk mir so schlimm sieht es ja gar nicht aus und man fühlt sich aber trotzdem nicht so fit :D
Ich hab den momentanen Istzustand (vom Bodenaufbau) mal als Skizze angehängt.

Gäbe es denn da nicht noch eine weitere Möglichkeit? Zum Beispiel das man nicht direkt auf dem Betonboden mit organischen Material aufbaut, sondern erst eine "Ausgleichschüttung" aus mineralischen (hoffentlich ökologisch gesundheitlich unbedenklichen) Material einbringt und darauf erst die Holzfaserplatten und Dielen aufbaut? Also so das die letzte eventuell doch noch aufsteigende Feuchtigkeit, mit dieser letzten mineralischen Schüttung (z.B. mangels Kapillareffekt oder Hydrophobie), daran gehindert wird in den obigen organischen Holzaufbau vorzudringen.

In diesem Forenbeitrag wurde ähnliches erörtert.
https://www.fachwerk.de/fachwerkhaus/wissen/sand-daemmung-51636.html
Es gab (u.a.) den Vorschlag einer Schüttung aus Kalksplitt.

Vielleicht gibt es da ja was sinnvolles. Die Holzfaserdämmplatten finde ich sehr interessant. Nur direkt auf dem Betonboden verursacht es mir Bauchschmerzen.

Ich danke Dir und auch allen anderen schonmal für die Zeit alles zu lesen und mir zu schreiben. Das ist nicht selbstverständlich und das schätze ich sehr. Aber um so ein Fußbodenaufbau schadstofffrei und ökologisch hinzubekommen, braucht es Rat von sehr erfahrenen Menschen.

Lieben Gruß
jenar
 
hallo Jenar

zum angesprochenen Beitrag über die Gerüche unter der Katja: Die Situation ist eine andere als bei Dir. Es handelte sich um einen Kellerfußboden, von dem zumal nicht bekannt war, inwieweit es eine Feuchtesperre unter dem Beton gegeben hat. Bei Dir ist die Lage eine andere. Du hast mit dem Schaumglasschotter eine kapillarbrechende Schicht eingebaut, mit der Folie wird Feuchte aus dem Untergrund ausgesperrt. Insofern sollte der Beton lediglich seine werkstoffspezifische Feuchte haben, die von der Holzfaserdämmung toleriert wird und ja bei Verwendung von Öl zur Dielenbeschichtung gut austrocknen kann.
Wie zeigen sich denn die Unebenheiten? Sind das eher Mulden innerhalb einer ansich in Waage befindlichen Betonplatte oder hat die Platte als ganzes ein Gefälle? Wieviel Aufbauhöhe hast Du denn bis Oberkante der Unterkonstruktion zur Verfügung bzw. musst Du überbrücken?
Wenn Du die Lattenvariante wählst, ist es wichtig, dass die Unterbauklötze fest mit der UK verbunden werden, z.B. durch Stichschrauben, weil die sonst durch minimale Federbewegung beim Drüberlaufen im Laufe der Jahre unter der UK wegwandern.
Dann könntest Du auch z.B. Perlite als Dämmschüttung verwenden und nach Verlegen eines Rieselschutzes zur Vermeidung von Stäuben die Dielung verschrauben.
 
Dielen werden nur geölt :)

"Wie zeigen sich denn die Unebenheiten? Sind das eher Mulden innerhalb einer an sich in Waage befindlichen Betonplatte oder hat die Platte als ganzes ein Gefälle?"

>> Das sind eher Mulden. Die Betonplatte ist im gesamten waagerecht. Die Mulden sollten (meines Erachtens nach) tatsächlich alle von den Wasserpfützen kommen. 3 Ecken des Raumes haben fast die gleiche Höhe mit minimalen Unterschied von 5mm. Nur die Ecke wo die Tür ist, zu der ich mich hin rausgearbeitet hatte, ist mit 2cm mehr, etwas Höher. Da hatte ich den Rest der Betonbrühe hingeschoben und versucht abzuziehen. Das wäre dann auch die höchste Stelle momentan. In der Raummitte ist es durch die Mulden gleichmäßig uneben, aber mit dem bloßen Augen nicht zu sehen. Der Lasermesser offenbart es halt doch.

"Wieviel Aufbauhöhe hast Du denn bis Oberkante der Unterkonstruktion zur Verfügung bzw. musst Du überbrücken?"

>> Also Meterriss abzüglich 2cm Dielenstärke macht an der niedrigsten Stelle des Raumes 9cm Aufbauhöhe der Unterkonstruktion und an der höchsten Stelle des Raumes 7cm Aufbauhöhe der UK. Über das örtliche Sägewerk könnte ich das getrocknete KVH recht "günstig" beziehen. Das wäre dann vermutlich sinnvoll in 4x6cm zu wählen. Abstände quer zu den Dielen hätte ich jetzt mal auf 50cm gewählt. Stoßkanten der Dielen zwischen den 50cm würde ich dort nochmals unterbauen. Es handelt sich um Systemdielen Eiche Massiv. Dimensionen 2cm Stärke x 14cm Breite und zwischen 50cm und 220cm Länge, die wie mir scheint immer in 10cm Schritten geschnitten ist. Umläufig haben sie Nut und Feder sowie eine Fase.

"Wenn Du die Lattenvariante wählst, ist es wichtig, dass die Unterbauklötze fest mit der UK verbunden werden, z.B. durch Stichschrauben, weil die sonst durch minimale Federbewegung beim Drüberlaufen im Laufe der Jahre unter der UK wegwandern."

>> Ja, das würde ich auf jeden Fall machen. Das hatte ich in dem Video von Herrn Greef bereits mal gesehen.
(bei 10:14)
Spricht etwas dagegen Abschnitte des KVH als Unterbauklötze (in passender Länge geschnitten) zu nehmen. Es wäre dann ja die Stirnseite. Ich würde die Auflagefläche zum Betonboden vielleicht noch mit Streifen einer Wasserundurchlässigen Folie unterlegen. Falls das keinen Sinn machen würde, aber auch nicht.

Für die Perlit Schüttung, gibt es da Empfehlungen? Es muss ja eigentlich nicht Druckbelastbar sein. Denn dann würde ein Produkt für 12€/100L reichen wie das hier:
https://www.bausep.de/bausep-daemstoffschuettung-100-ltr.html

Ein druckbelastbares kostet dann gleich 45€/100L
https://hbc-solution.at/product/thermo-plan-100-l-pe-sack/

Menge wäre für 28m² und im Mittel 8cm Füllhöhe (28m² * 0,08m = 2,24m³). Abzüglich dem Volumen der Unterkonstruktion. Die Literangaben auf den Säcken sollte doch gleichzusetzen sein mit dem errechneten Volumen der aufzufüllenden Zwischenräume? Da könnte ich mir ja den Bedarf leicht zusammen rechnen. Ich geh mal zwischen 20 und 25 Säcken aus. Da wäre das 12€/100L Produkt natürlich... äh... attraktiver :D.

Den Rieselschutz (als Kraftpapier) schaue ich mir mal genauer an. Danke für den Tip!
Dieses hier sieht interessant aus:
https://www.hanffaser-shop.de/shop/roh--kraft--papier/

Vielen Dank schonmal
Lieben Gruß
jenar
 
Hallo Jenar

die große Aufbauhöhe hatte ich nicht auf dem Schirm, das wäre mit Holzfaserplatten allein nicht gegangen. Schau mal hier: https://www.cemwood.de/sortiment/cw-2000/
Deiner Idee, mit den Holzstelzen hochkant die Unebenheiten auszugleichen, traue ich nicht so richtig über den Weg. Guck Dir mal die Cemwood-Geschichte an, genau Deine Situation und eine Kombi mit dem Holzfasersystem
 
Hi pope

Sorry das ich jetzt erst zum schreiben komme. Vor dem Urlaub war bei mir letzte Woche Land unter. Ich hatte deinen Beitrag erst am nächsten Tag abends gelesen, aber bereits vormittags eine Entscheidung treffen müssen. Das Sägewerk macht nämlich Urlaub und ich konnte nur an diesem Tag noch einen Auftrag aufgeben. Somit muss ich jetzt mit der Variante Unterkonstruktion aus KVH arbeiten. Ich habe einen erfahrenen Zimmermann an meiner Seite, der mir schon abgeraten hat den Höhenausgleich der UK mit Holz zu machen, was auf der Stirnseite steht. Also schneiden wir es in Faserrichtung auf die notwendige Höhe, oder nehmen passendes anders Holz. Er ist zuversichtlich das wir das sehr stabil hinbekommen.

Als Zwischenschüttung, habe ich die nicht druckbelastbare Perlitschüttung bestellt und als Rieselschutz das Kraftpapier welches ich mit Lehmkleber verkleben werde. Mal sehen wie das wird. Wir sind gespannt.

Danke Dir für alle Tips! Es geht weiter.
Lieben Gruß
jenar
 
Der vorgeschlagene Aufbau ist nicht dampfdicht, und zu kompliziert.

Vorschlag:
1. Planunm
2. Geovlies
3. Unterbeton 8cm
4. Sperrbahn. Halte ich für unverzichtbar. Der Feuchte wegen, SGS ist nicht dampfdicht, und auch des Geruches wegen. Das muss aber keine Bitumenbahn sein. Eine bessere PE-Bahn tut es auch: Gefitas PE 3/300. Die Bahn ist selbstverklebend, sollte an der Wand bis UK Dielenboden hochgeführt werden. Mir ist bei Polyethylen kein allergenes Potential bekannt. Die Hälfte unsere Nahrung wird darin verpackt...
5. Holzweichfaserplatten wenigstens 60mm mit zwischenliegenden Lagerhölzern. HWPl werden nur durch holzeigene Inhaltsstoffe zusammengehalten - kein Leim / Kleber
6. Dielung

"Fußbodenöle würde ich nicht verwenden. Bienenwachs mit Leinöl geht auch und riecht hervorragend."

Ein Fußbodenöl aus dem Naturfarbenbereich ist auch nur Leinöl als Standöl, allerdings besser härtend und weniger gilbend als Leinöl. Öl/Wachsgemische sind weitaus weniger wasserfest als Öle pur. Ich rate also zu einem lösemittelarmen oder -freien Fußbodenöl High solid oder Pure solid aus dem Naturfarbenbereich ohne Wachs. Das ist zuverlässiger und dauerhafter. Pflege danach ist die halbe Miete: Am besten mit dem Spezialreinger von NATURAL, der gleichzeitig pflegende Substanzen (emulgierte Öle und Wachse) enthält. Einfach in's Wischwasser...

Grüße

Thomas
 
Thema: Neuer Fußbodenaufbau über alten Dielenboden -> Anknüpfung an alten Threat
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