Welcher Fußbodenaufbau im EG passt zu unserem Fachwerkhaus? Komplett neuer Aufbau. Bitte um Hilfe.

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Fachwerker2023

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Hallo liebe Fachwerk.de Gemeinde,

ich weiß nicht wie viel Fachliteratur, Beiträge von Ingenieurenm, Nutzerbeiträge auf YouTube und Skizzen ich mir noch im Internet anschauen soll.
Ich bin völlig erschlagen und weiß nicht mehr weiter und hoffe, dass mir hier jemand helfen kann.

Die Ausgangslage ist folgende:
Ein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus (Bauernhaus) aus ca. 1850, welches im Raum Peine/Braunschweig steht.
Das Haus hat keinen Keller und wurde komplett entkernt.
Es müssen einige Balken ausgetauscht werden u.A. auch Schwellbalken.
Bei uns soll auf jeden Fall eine Fußbodenheizung im EG eingebaut werden.

Für den Bodenaufbau haben ich mir den Leitfaden von Georg Böttcher durchgelesen. Nach Herrn Böttcher muss ich für einen neuen Fußbodenaufbau zwischen 20 und 25 cm auskoffern, gemessen von der Oberkante des Fertigfußbodens.

In dem Buch "Fachwerkhäuser restaurieren - sanieren - modernisieren von Wolfgang Lenze" wird jedoch eine Sanierungslösung mit ca. 65 cm dargestellt (je nach Bodenbelag). Der sieht folgendermaßen aus:

Deelenplatten 12 cm
Estrich mit Fußbodenheizung 10 cm
Dämmung 8 cm
Betonbodenplatte 15 cm
Kiesfilter Korngröße 32-64 mm 20 cm

Außerdem stelle ich mir die Frage, ob ich den Fußbodenaufbau bereits jetzt durchführen soll, oder warten soll, bis alle morschen Balken saniert bzw. ausgetauscht wurden.

Ich würde mich sehr über eure Ratschläge und Tipps freuen.

Vielen Dank!
 
Der von dir im Buch beschriebene Aufbau ist ein Aufbau mit Bodenplatte. Wenn du nur ein Streifenfundament hast, wo deine Schwellen aufliegen, dann ist das vollkommen übertrieben (also der Bodenplattenaufbau aus dem Buch), da du ja nur den "Rauminhalt" auf den Fußboden ableitest und nicht das ganze Haus. In diesem Fall ist der Aufbau von Herrn Böttcher die einfachere und sinnvollere Wahl, da der je nur raumweise ist.
Wenn du allerdings dein Haus komplett auf eine Bodenplatte stellen willst, dann ist die Bodenplatte die richtige Wahl (so wie es "der Fachwerker" auf Youtube macht). Das ist aber die "ganz große Lösung". Wird eigentlich normalerweise nicht gemacht...
Sofern die Balken oberhalb der Betonschicht liegen (nach dem Böttcher-Aufbau), ist es egal, wann du die Dinger austauschst. Ich würde jedoch erst die Balken tauschen, da "ggf. die Hütte nochmal wackelt" bis alles ausgetauscht ist. Dann hast du keine Probleme mehr mit irgendwelchen Bewegungen und Zwängungen und kannst einfach deinen Bodenaufbau machen und auch sauber abdichten ohne die Gefahr, dass nochmal "was reißt".
 
Es müssen einige Balken ausgetauscht werden u.A. auch Schwellbalken.
stelle ich mir die Frage, ob ich den Fußbodenaufbau bereits jetzt durchführen soll, oder warten soll, bis alle morschen Balken saniert bzw. ausgetauscht wurden.
Wenn die Schwelle ausgetauscht werden muss, muss diese, sofern sie noch nicht komplett verrottet ist, zum Ausbau um die Zapfenlänge der Ständer nach unten abgelassen werden. Damit die Zapfen aus den Zapflöcher raus rutschen und die Schwelle nach der Seite weg genommen werden kann. Anschließend wird die neue Schwelle unter die Zapfen der Ständer geschoben und bis zum Anschlag hoch gekeilt.
Da die neue Schwelle mit Sicherheit anders "gebogen" ist, als die alte war, muss die neue mit ziemlich brachialer Gewalt unter die unterschiedlich weit runter ragenden Ständer hoch gepresst werden, damit die Last des Hauses gleichmäßig auf alle Ständer verteilt ist und keiner mehr im Nachhinein nachgibt. (wodurch das von @HausSchmitt genannte "Wackeln", bzw. Verformungen weiter oben entsteht/entstehen)
Von daher ist es ratsam zuerst die Schwelle zu tauschen und darunter den Sockel wieder herzustellen, bevor innen eine Bodenplatte eingebaut wird. Man kann besser von beiden Seiten arbeiten.

Alternativ kann man allerdings auch "einfach" alle Ständer auf gleiche Höhe unten absägen, die neue Schwelle drunter schieben und mit die Ständer mit je zwei Holzbauschrauben an der Schwelle fixieren.
Dabei kann man die Schwelle auch, ich nenne es mal "beliebig" hoch setzen, um sie innen über OKFF oder außen über den Spritzwasserbereich zu platzieren.

Auf jeden Fall sollte beim Tausch einer Schwelle immer eine Mauersperrbahn mit eingebaut werden, um die Schwelle gegen aufsteigende Feuchtigkeit zu schützen. Allein das bedarf schon eines gewissen "Arbeitsraumes" unter ihr.
Zumindest das sollte bei der Planung der Vorgehensweise bedacht werden.

Gruß,
KH
 
Ganz klar, erst die Schwellbalken erneuern.
Danach fahrt Ihr gut mit Georg Böttcher.

Interessant noch: Soll auf die FBH Dielung? Dann wäre statt Heizestrich das FBH - Trockensystem von www. ripal.de die beste Wahl.

Grüße

Thomas
 
Vielen Dank für die zahlreichen und informativen Antworten.

@Restauratio GmbH : Auf die FBH sollen entweder Fliesen oder Parkettfußboden verlegt werden.
 
Thema: Welcher Fußbodenaufbau im EG passt zu unserem Fachwerkhaus? Komplett neuer Aufbau. Bitte um Hilfe.
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