Kyanisierung von Balken im Fachwerk

Diskutiere Kyanisierung von Balken im Fachwerk im Forum Hauskauf, Finanzierung & Recht im Bereich - Hallo, ich habe ein 100 Jahre altes Fachwerkhaus im Tal der Wupper gekauf und wurde von einem Freund gefragt, ob ich denn wüsste ob die Balken...
J

J. Hoeder

Guest
Hallo, ich habe ein 100 Jahre altes Fachwerkhaus im Tal der Wupper gekauf und wurde von einem Freund gefragt, ob ich denn wüsste ob die Balken früher einmal kyanisiert (in Quecksilber getränkt war früher wohl eine Art das Holz zu imprägnieren) wurde. Weiss jemand ob das wahrscheinlich ist und wie man so etwas herausbekommt? Vielen Dank J.Hoeder
 
Wie sahen die Bewohner aus?

Quecksilber ist silber-glänzend. Wenn die Balken die gleiche Farbe haben, könnte es sein!
Eine andere Methode ist, sich die vorigen Bewohner des Hauses genau anzuschauen. Wenn die Bewohner an akutem Haarausfall leiden, oder gelitten haben, oder alle an Krebs gestorben sind, ist das ein sicheres Zeichen der Kyanisierung!
 
Wo de Wupper noch rauschet, der Amboß erklingt...

De olle Kyan hätt anno 1832 sin Patent op de britisch Patentamt geschleift. Dat wor en Trog met Wassersüppken unn Quecksilberchlorid drinn. Do hätt er dann mit dem Patentonkel gekallt und hat det janze Späßken "Kyanisierung" genannt. Em Klortext: Dat Holz wird in die Suppe ringelegt und blievt dort vor ne Weile (Heut sächt man dazu "Trogtränkung"). Nu isses äwwer ehr selten, dat de solch en Gelump op de Höhen in Cronenberg und in Ronsdorp oder auch in Barmen findest. Weil dort hamm zu de Zeit de Bauern, Weber unn Bleicher gehaust. Später dann de Malochers aus de Metall- und Tuchwarenindustrie. Datt wor für de Jongens einfach zu düer. Hasse aber dat olle Hüsken von em reichen Fabrikanten gekoopt, dann kann et schon sin, dat in dem Holz so watt drinne is. Om Besten, Du frächst mol en juten Zimmermeester (De Merten-Brüders vom Steinenfeld beispielsweise, die könn und die wissen wat) unn giffst ´ne Holzprobe zu de Jongens vonne nächsten Materialprüfanstalt innet Labor. Et grüßt en Exilant ins gelobte Bergisch Land
 
Kyan

Guten Tag,
der liebe Martin (gruß nach Leipzig) hat bereits gesagt, daß es ehr unwahrscheinlich ist. Im Zweifel aber natürlich untersuchen lassen. Ein Kriterium wäre auch, wie alt dea Haus genau ist, und ob es aus Eichenholz gebaut wurde. Damals war auch durchaus bekannt daß Eiche widerstandsfähiger als z.B. Fichte ist. Meiner Erfahrung nach sind die meisten älteren Fachwerkhäuser im Raum Wuppertal aus Eichenholz gebaut, bei Bauepochen ab dem Historismus wird es wahrscheinlicher, daß nur noch Nadelholz verwendet wurde. Bei Eichenholz ist es also noch unwahrscheinlicher, daß Quecksilberchlorid enthalten ist.
mfG.
Ulrich Arnold
 
Thema: Kyanisierung von Balken im Fachwerk

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