Ohne...
...an hier schreibende Communarden und -innen auch nur ansatzweise zu denken, möchte ich anmerken, daß man mit massiven Preisverhandlungen in Richtung Gefrierpunkt zwangsweise auch an Betriebe kommt, die nicht unbedingt die Leuchten Ihrer Zunft sind.
Ich lasse mich im Preis nicht drücken, gebe freilich gern gute Konditionen für schnelle Zahlungen etc. Wenn ich aber einige der Mitbewerber betrachte, so staune ich oft heftig, wenn ein Betrieb nahe dem Materialpreis Komplettleistungen anbietet ("Hauptsache Arbeit..."). Wenn dann noch etwas schiefgeht, ist der Ärger vorprogrammiert, weil in dem Auftrag überhaupt keine Luft mehr drin ist, und der gute Mann plötzlich merkt, daß er jeden Tag Geld auf die Baustelle trägt. Was soll dann noch Gutes rauskommen?
Bevor jetzt alle aufschreien, bitte ich erst den guten alten Ruskin zu studieren:
„Es gibt kaum etwas auf der Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen kann und ein wenig billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Machenschaften. Es ist unklug, zuviel zu bezahlen, aber es ist auch unklug, zuwenig zu bezahlen. Wenn Sie zuviel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles. Wenn Sie dagegen zuwenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.
Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten. Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das Sie eingehen, etwas hinzurechnen. Wenn Sie dies tun, dann haben Sie auch genug Geld, um für etwas Besseres mehr zu bezahlen.“
John Ruskin
(englischer Sozialkritiker, 1819 - 1900)
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Grüße
Thomas