Hilfe!!!

Diskutiere Hilfe!!! im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hi, Ich kann Fachwerkbalken, inklusive Nägel, Risse usw. ganz aus Putz machen. Meine Frage an Euch: Ich möchte mich in diesem Bereich...
*seufz*

Ich finds ja toll wenn jemand wie Gary sich selbstständig machen möchte mit neuen Ideen (die wie gesagt nicht ganz so neu ist, es gibt wohl bereits ein Patent oder eine Patentanmeldung dazu! Vorsicht...).

Aber ich bekomm' bei "Fachwerkbalken aus Putz oder Mörtel" Gänsehaut...

Manfred Gerners Buch "Fachwerksünden" lässt jedenfalls grüßen… Tipp: das Buch kann man kostenlos beim Deutschen Nationalkommitee für Denkmalschutz bestellen (http://www.dnk.de/Publikationen/n2359)...

Und ja, ich hab' zum Thema "Rekonstruktion", "Restaurierung" und co im letzten Jahr auch einiges gelesen und gelernt. Bei unserem Fachwerkhaus - Einzeldenkmal - wollten wir auch erst eine vor vielleicht 100 Jahren aufgebaute Backsteinmauer abreißen und wie den Rest der Fassade als Fachwerk neu aufbauen. Das Bild das ich gepostet habe zeigt unseren ersten Ansatz den wir als Laien entworfen haben - die Realität wird im linken Bereich wieder wie heute Mauer zeigen.

Die Denkmalpfleger haben uns davon überzeugt, dass dort weiter sichtbar bleibt, dass hier mal etwas anders war. Hätten wir Fotos oder Befunde für die genaue Fachwerkstruktur gefunden, hätte das vielleicht anders ausgesehen.

Und nein, ich finde es auch nicht passend wenn man "weils so hübsch ausschaut" 70er Jahre Häuser in einer Fachwerkstrasse mit Fachwerkimitat bepflastert. Das gehört maximal nach Disney World...
 
Wo ist das was Neues?

Hallo Herr Carson,
das Imitieren von Materialstrukturen ist doch nichts Neues, das kann doch letztlich jeder gute Bühnenbildner oder Stuckateur. Ob nun aus Gips oder Armierungsmörtel.

Das Imitieren hat doch auch lange historische Tradition, z.B. der Adel im alten Mecklenburg, der in Sachen Reichtum dem Süden Deutschlands immer hinterher hinkte, sich letztlich Prunk in der „südlichen“ Form nicht leisten konnte - ihn aber auch nicht missen wollte - imitierte aus Pappmaschee in den Schlössern Marmorsäulen etc.Letztlich getürkten Luxus, den heute alle Besucher mit großen Augen bestaunen.
Da dies insbesondere im mecklenburgischen Schloss Ludwigslust zur Blüte getrieben wurde hat sich dieses Herangehen unter dem Begriff „Ludwigsluster Pappmachee“ manifestiert.

Damals und heute ist das Imitieren von Bauarten (auch Fachwerk)wohl zunächst einmal eine reine Geldfrage.

Heute dadurch noch kompensiert, dass mit der staatlich geforderten Anbringung von Vollwärmeschutz bei Fassadensanierungen, im Einklang mit Fachwerk, sehr hohe Kosten und auch Wärme-/Kältebrückenprobleme entstehen, die manch einen gehörig finanziell überfordern oder auch den gewollten Wärmeschutz in der gewünschten Effizienz mindern.

So begründet verschwindet da letztlich so manches regionsprägende Fachwerkgebinde unter einer Schicht von Dämmstoffmatten, PVC-Gaze und Strukturputzen.

Da wäre eine wirklich gut gemachte Strukturimitation im Sinne von Erhaltung regionaler Optik vielleich doch überlegenswert. . . ,
. . . wie gesagt, die Architekten von Schloss Ludwigslust werden heute für ihren Fake auch nicht mehr geächtet sondern eher für ihren Erfindungsreichtum gelobt.

Was es da allerdings patentrechtlich zu schützen gibt entzieht sich meiner Vorstellung, Vollwärmeschutz aufbringen ist nicht schützenswert, das Auftragen von Gips oder Armierungsmörtel und das nachträgliche Einkratzen/-drücken von Strukturen kann es doch auch nicht sein . . .
 
Thema: Hilfe!!!
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