Hausschwamm

Diskutiere Hausschwamm im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallöchen, hoffe ihr habt einen Rat!Wir wohnen zur Miete in einem Mehrfamilienhaus.(saniert vor 1,5 Jahren,allerdings nicht durch Firmen, sondern...
Wohnung bauen...

bauen: ja, schnell jedoch ist relativ. wie immer.
 
Räuberpistole

Das Ganze klingt für mich immer unglaubwürdiger, angefangen von der Empfehlung des Mieterschutzbundes nach nur 15% Mietminderung bei einer derartig massiven Einschränkung des Wohnwertes über den dubiosen aber offensichtlich trotzdem renommierten und anerkannten Gutachter (für mich ein Grund mehr, mit Gutachtern bzw. wie Konrad Fischer sagt "Schlechtachtern" in meinem Leben hoffentlich nie zu tun haben zu müssen), bis hin zur ungeklärten baupolizeilichen Rechtslage.

Es bringt wenig bis gar nichts, wenn sich irgendwelche Leute, die möglicherweise Ahnung oder Erfahrung in Sachen Sanierung haben, das Malheur anschauen, es sollten schon Personen sein, die amtliche Befugnisse haben, denn der Schaden an sich ist ja bekannt. Inwiefern beispielsweise ein öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Holz- und Bautenschutz, Fachgebiet Holzschutz die Angelegenheit beschleunigen kann, dürfte fraglich sein, s.o.

Habt Ihr dem Vermieter gegenüber vorher erklärt, dass Ihr trotz bekannter Vorschäden die Wohnung unbedingt haben wolltet, beispielsweise weil sie so schön ist oder vielleicht der Mietpreis so attraktiv?

Sachsen scheint, zumindest hier vom Großraum Düsseldorf/Köln aus, ein Paradies in Sachen Wohnungen und Immobilien, was Angebot und Kosten betrifft, zu sein. Da dürfte doch seit August sicherlich etwas zu finden gewesen sein, oder?

Gibt es bei Euch keine Rechtsberatung jenseits des luschenhaften Mieterschutzbundes, habt Ihr noch keinen Anwalt konsultiert? In anderen Fällen von quasi unbewohnbaren Wohnungen sind Familien komplett ins Hotel gezogen, haben ihre Möbel etc. kostenpflichtig einlagern lassen, auf Kosten des Vermieters selbstverständlich.
Den Schritt würde ich natürlich nur dann wagen, wenn er gerichtlich abgesichert ist.
 
Ab ins Hotel?

Ich habe den Eindruck, dass Ihr fundierte Rechtshilfe braucht. Schaut Euch schon mal nach einer günstigen Pension oder Hotel um. Wenn die Baubehörde prüft, könntet Ihr u.U. sofort ohne Wohnung sein.

Die Frage, wer welche Kosten zu tragen hat, muss Eure Rechtshilfe für Euch vertreten. Die Frage ist auch, wie solvent der Vermieter ist. Könnte ja sein, dass die Gründe für den zulassenden Verfall des Hauses bei seinem Kontostand zu finden sind.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
Mietzins

Die ursprüngliche Definition des Mietzinses beläuft sich darauf, dass der Mieter dem Vermieter die Abnutzung des überlassenen Mietobjekts und anteilige Herstellungskosten des Mietobjekts (plus ein bisschen mehr, damit der Vermieter nicht am Hungertuch nagen muss) zahlt.

Viele Vermieter haben das offensichtlich vergessen. Wer als Vermieter derart insolvent ist, dass er das Mietobjekt trotz laufender Mieteinnahmen nicht mehr in bestimmungsgemäßem Zustand erhalten kann betreibt etwas, das im sonstigen Geschäftsleben als Konkursverschleppung bezeichnet wird und begibt sich somit in juristisch äußerst unsicheres Fahrwasser
 
mehr

Hallo AQnke,

ich hab noch mehr gefunden:

http://www.helmholtz-muenchen.de/fileadmin/FLUGS/PDF/Themen/Innenraeume/Hausschwamm.pdf

http://www.masid.de/pdf/Der Hausschwamm-Mythos und Wahrheit/Der Hausschwamm-Mythos und Wahrheit.pdf

und von meinem eigenen (bevorzugten) Gutachter/SV, mit dem wir schon mehrfach und erfolgreich gearbeitet haben.

http://www.jochenwiessner.de/news/lebt-der-hausschwamm-noch

Ich finde er hat einen erfrischend realistischen Blick auf die Dinge.

LG

Malte
 
für De Meinweg:

Na dann hole ich mal etwas weiter aus
Mietvertragsunterzeichnung fand zu einem Zeitpunkt statt, als das Haus noch mitten in der Sanierung war, es standen lediglich die Wände
Versprochen wurde uns eine Wohnung mit „Luxusaustattung“, ein 8m langer Balkon und vieles mehr.
Bekommen haben wir:
-nicht mal verpachtelte Wände (damit meine ich wirklich bucklig)
-das selbe bei den Fußböden (hier kippelt alles und muss dann von der Höhe ausgeglichen werden
-aus dem 8m Balkon wurde bei den anderen Mietparteien ein 3m Balkon und uns wurde festgelegt, dass wir eine Terrasse selber bauen (Baumaterial wurde vom Vermieter übernommen)
-aus Laminatboden wurde PVC und Teppich
-Türen zerkratzt und alle zu kurz
-Fenster zerkratzt und in einem Kinderzimmer Eis zwischen Fenster und Bank
-Heizkörper offensichtlich aus einem älteren Haus ausgebaut, oder vor der Sanierung aus und dann wieder ein
-Wohnungseingangstür allgemein beschädigt und zu kurz
- Briefkasten steht bei Regen unter Wasser
-und unsere Verkleidung der Heizrohre in der gesamten Wohnung ist ein Thema für sich, es wurden große Holzkästen selber gebaut um die viel zu hoch und zu weit von der Wand entfernten Rohre zu verstecken. Die Konstruktion hält aber nicht und fällt gern mal in sich zusammen.
Es gibt noch einiges mehr und wir haben von Anfang an die Mängel beanstandet, allerdings ohne Erfolg. Und dann kam der Schwamm und die anderen Mängel rücken erst mal in den Hintergrund.
Sachsen mag von Düsseldorf aus ein Mieterparadies sein, habe keinen Vergleich Mieten/Einkommen in Eurer Gegend. Für uns ist unser Stadtteil sehr schön und das geht mir nicht alleine so. 4 Raumwohnungen sind selten, den Stadtteil wechseln kann ich jetzt auch nicht, da das kleinere Kind sonst den 4 Schulwechsel auf sich nehmen müsste. Dies möchte ich unbedingt vermeiden. Und nein sooft sind wir nicht umgezogen, Schulen wurden geschlossen.
Zu dem Gutachter Herr Kießewetter, das Bauordnungsamt teilte uns mit, das dieser es sich nicht leisten kann zu „Schummeln“, da er ein staatlich anerkannter Gutachter ist und unter anderem unser Rathaus saniert hat. Allerdings hat mein Vermieter die Sprühflasche Kubasal von ihm-ich solls nur keinem verraten.
Das alles mag für Sie unwahrscheinlich klingen, aber wir erleben es. Und ich denke auch, dass Ihm das Geld ausgegangen ist, oder er einfach nur zu geizig ist. Übrigens hat er beim letzten Mal gemeint in 5 Jahren will er die Wohnung verkaufen für 70 000€ .Und ich bin wirklich dankbar, dass hier so viele sich dazu äußern, jeder Tipp kann helfen.
LG Anke
 
nicht allein...

Ich erwähnte meine Bedenken übrigens nur, weil ich selber einige Jahre in einem Fachwerkhaus zur Miete wohnte, bei dem fast alle der o.g. Punkte ebenfalls zutrafen, danach dachte ich, so blöde wie ich könne niemand anderes sein.

In unserem Fall war das Haus auch vor einigen Jahren erst "auf Optik" saniert worden, hat es damals sogar in eine Wohnzeitschrift geschafft. Der Ausbau der Bäder war ein "Projekt" der örtlichen Waldorfschule, die Besitzer/Vermieter des Hauses Prominente und Vorzeigebürger der Stadt, die über jeden Zweifel erhaben waren.

Nach etwa 2 Jahren wurden wir der ersten Mängel gewahr, weitere 2 Jahren nach Anzeige der Mängel (alle Decken hingen wegen Pilzschädigung bedenklich durch, im Bad wuchsen quasi über Nacht Pilz-Fruchtkörper aus dem Spalz zwischen Dusche und Boden, muffiger Geruch im ganzen Haus, sichtbare Fachwerkbalken innen wie außen, die zuvor dick deckend schwarz gestrichen waren, ließen sich mit dem Daumen eindrücken etc.) wurde seitens des Vermieters halbherzig eine Sanierung angeleiert, die allerdings vorerst nur daraus bestand, dass das ganze Haus in hellblaue Folie eingepackt wurde.

Das Ganze endete damals in einem unschönen Rechtsstreit, in dem uns eine "Teilschuld" dahingehend angelastet wurde, dass wir schon viel früher alle rechtlichen Mittel hätten einsetzen müssen, um nicht länger mit diesen Baumängeln zu leben. Blöderweise gefiel uns das Haus; in der Lage und mit dem Grundstück war und ist dort nichts zu bekommen. Erst recht blöderweise hatte uns der Vermieter mit einem verbal erwähnten Vorkaufsrecht geködert, für den Fall, dass er sich für einen Verkauf entscheiden sollte.

Kurzum: Wir haben damals viel zu lange gezögert und uns auf vage Versprechungen und gelobte Besserung eingelassen, die letztendlich alle nicht eingelöst wurden. Davor würde ich Euch gerne bewahren.
 
Kulbasal

Hallo Anke,

die Firma Kulba Bauchemie (www.kulba.de) hat unter dem Namen "Kulbasal" mehrere Holzschutzmittel im Programm.
Keines dieser Mittel ist in der Lage oder dafür vorgesehen (geschweige denn zugelassen) einen bestehenden Befall mit Hausschwamm zu bekämpfen.
Hier geht es nur um vorbeugenden Holzschutz gem DIN 68800 oder Verwendung als Schwammsperrmittel. Diese Mittel können nicht töten, als auch nicht helfen, sind also reine Augenwischerei!
Ich würde verraten, dass Herr Kiesewetter dieses Mittel geliefert hat, er unterstützt damit einen Betrug an Euch. Solche Gutachter braucht kein Mensch, sie gehören verboten!!

LG

Malte
 
Ein Herz für Gutachter

Was will denn so einer machen, der früher immer schon als der Brigadetrottel gehänselt wurde, oder dem bald die harte Arbeit auf dem Bau zu anstrengend war? Mit den richtigen "Freunden" und Seilschaften bekommt er jetzt Renommee und Rathausjobs.

Hoffentlich gehören Richter und Staatsanwalt nicht auch zu Herrn K.s Freunden.
 
Guten Abend!

Nicht allein :) ,das tröstet etwas. Dieser Bericht hört sich wirklich so an, als würde es sich um denselben Vermieter drehen. Hier wurde mir ja auch schon öfters geraten einen Anwalt aufzusuchen und wir denken schon eine Weile darüber nach. Allerdings weiß man halt nie, wie die Sache dann ausgeht. Die Vorschläge Hotel, Einlagerung der Möbel oder Umzug auf Kosten des Vermieters halte ich alle für sehr gut, würde das auch auf jeden Fall versuchen. Bedenken habe ich aber in Bezug auf seine finanzielle Situation. Er hatte immer Helfer bei der Arbeit am Haus, seit einem dreiviertel Jahr werkelt er nur noch alleine rum, wenn er überhaupt vorbei kommt. Nicht das ich dann auf den Kosten sitzen bleibe.
Die Links von Malte waren auch sehr interessant! Ab und an kann ich nur noch den Kopf schütteln, zB. soll befallenes Holz fachgerecht entsorgt werden. Bei uns wird das in der Einfahrt und in den Kellerräumen weiter gelagert.
Zu den 15% Mietminderung muss ich anmerken, diese wurden vom Mieterschutzbund auf die Gesamtheit der Mängel vor dem Schwamm. Danach meinten Sie, solang es im Keller und nicht in der Wohnung ist, gibt es keine Erhöhung. Was jetzt in der Küche „wächst“ ist laut Gutachter Salpeter.
Das Kinderzimmer in dem die Decke raus muss ist noch nicht gesperrt (wird im Keller von 2 Stützen gehalten), laut Mieterbund erst Kürzung wenn Sperrung. Und dies sollte ja jetzt Anfang Januar erfolgen, aber mein Vermieter hat sich wieder mal unsichtbar gemacht.
Sehr wahrscheinlich wäre eine fundierte Rechtshilfe der beste Weg.
Ich danke allen die sich mit dem leidigen Thema und mir beschäftigen ;-) !
 
Rechtsberatung

Hallo Anke,

um der Gefahr von Kosten auf denen Ihr sitzen bleiben könntet vorzubeugen, würde ich einen Anwalt konsultieren, der beurteilt und/oder beurteilen kann (vielleicht auch noch vorher einen Gutachter wie J. Wiesner - - vielleicht weiß der etwas aus Erfahrung mit ähnlichen Fällen) ob das Handeln bzw. die Untätigkeit Eures Vermieters bereits strafrechtlich relevant ist. Wenn Strafanzeige gestellt werden kann, ermittelt die Staatsanwalt, ohne dass es Euch einen Cent kostet.
Möglicherweise ist es sinnvoll, wenn dieser Weg lt. Anwalt denkbar ist, vorher den Vermieter mit dieser Variante zu konfrontieren. Vielleicht kommt dann schon ohne Anzeige Bewegung in die Sache.
Obwohl ich ihm diese Möglichkeit nicht gönne, der Typ ist einfach zu unterirdisch und gehört nicht freundlich behandelt.
Kulba hat übrigens sehr aufschlußreiche .pdf-downloads auf der Homepage, die Alles zu Kulbasal M sagen.

LG

Malte Kornfeld
 
Thema: Hausschwamm

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