Ist das Hausschwamm?

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Hallo sehr geehrte Forum und ein frohes neues Jahr!

Wir haben uns letztes Jahr einen Altbau gekauft und weitestgehend renoviert. Im teilunterkellerten Wohnzimmer(Garage)
haben wir den alten Boden entfernt und neues Parket auf Fermacellplatten geklebt. In der Garage habe ich den aufgebrachten
Sanierputz entfernt, weil dieser unansehnlich war und gerade bei Regen unangenehm roch.

Um die Garage wollte/will ich mich dieses Jahr kümmern, da ich zunächst gedacht hatte, dass lediglich Kondensatfeuchte
zur Nässe an den Wänden führte (Garage hat nur ein kleines Fenster). Seit der Putz weg ist kann ich jedoch sehen, dass bei stärkerem Regen die Wände feuchter werden, hier wird es mit einer dezentralen Lüftung nicht getan sein.

Im Wohnzimmer habe ich vor gut 2 Monaten Schimmel hinter Fußleisten in einer Niesche unter einem Fenster entdeckt. Diese Ecke ist nicht unterkellert und ca. 1m breit. Darunter steht die Rückwand der Garage um die es gleich im Bild geht. Ich habe den Schimmel hier auf auf reines Kondensat geschoben, weil die Niesche ohnehin suoptimal war und ich letztes Jahr den Rippenheizkörper, der zuvor 90grad abgehend von der Niesche hing gegen einen Konvektor getauscht habe. Den Schimmel habe ich samt Putz entfernt und die Niesche zugemauert und verputzt.Heute wollte ich die Fußleisten wieder montieren und habe entdeckt: IMG_20240103_004520197_HDR.jpgIMG_20240102_193241454.jpg

Mittig Bild ein ist ein rot/brauner Fleck zu erkennen, den ich besser nicht fotografiert bekomme. Er ist jedenfalls kürzlich entstanden, nach dem Verputzen war er nicht da. Bild 2 zeigt einen weißen Flaum. In der Ecke auf der Wand ist alter, ich vermute Kalkzementputz. Diesen Flaum sehe ich,wenn auch weniger, nach rechts abgehend auf dem Estrich. Auf dem Putz ist dieser Flaum nicht. Ich vermute, weil in der Farbe Antischimmelmittel war? Oder lässt sich Schwamm davon nicht beeindrucken?

Ich bin dann in den Keller gegangen und habe die Wand unter dieser Ecke untersucht und dabei habe ich mit Erschrecken das hier gefunden:

IMG_20240102_213946634.jpgIMG_20240102_213941140.jpg

Im ersten Moment dachte ich, welche Wurzeln denn da durch das Bohrloch gewachsen sein sollen, weil erst 2 Meter weiter weg vom Haus ein kleiner Busch steht. Dann habe ich gesehen, dass die Stränge auch aus dem Stein selbst kommen.

Alles zusammen sieht das für mich als Laie sehr nach einem braunen Kellerschwamm aus. Ich möchte jetzt ungerne in Panik verfallen,
aber da das Haus Holzbalkendecken hat und hier auch Kinder wohnen, ist jetzt auf alle Fälle Eile und richtiges Vorgehen angesagt, weil mir das dann doch zwei bis drei Nummern zu groß ist.


Meine Frage: Sieht Schwamm so aus? Oder kann das im Wohnzimmer doch einfach nur Schimmel sein, der mit diesen
Strängen im Keller nichts zu tun hat?

An wen muss ich mich wenden? Ich habe natürlich heute Abend schon so einiges gelesen, aber außer : einen Fachmann/Fachfrau nicht herausfinden können, welchen Beruf dieser ausübt. Baubiologe, Bauphysiker, Sachverständiger für was ? Es müsste ja schon jemand sein, der auch weiß, wie man hiermit umgeht, und nicht nur feststellt, was es ist.


Wäre natürlich ein großer Zufall, aber vielleicht kennt ja Jemand hier Jemanden der kündig ist und in Solingen/Umkreis ansässig ist.

In der Hoffnung, dass der lange Text nicht abschreckt,
viele Grüße und Danke


ps.: Ich habe die Frage auch in einem Nachbarforum gestellt. Ich hoffe das stößt nicht sauer auf. Ist ansonsten nicht meine Art, ich brauche nur -dringend- Hilfe und hoffe, so eher jemanden zu finden, der mir diese geben kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Frage: Sieht Schwamm so aus?
Sieht nicht nur so aus,
mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist das der "echte Hausschwamm".
Oder lässt sich Schwamm davon nicht beeindrucken?
Der "echte Hausschwamm" lässt sich nur durch die Bestimmung / Bekämpfung seitens ausgebildeter Fachleute "beeindrucken"!

Oder kann das im Wohnzimmer doch einfach nur Schimmel sein,
Nee, das ist kein Schimmel!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,
ja okay. Je mehr ich darüber lese, desto klarer wird mir die Sache auch. Aber nochmal konkret die Frage,
wer genau sind diese Fachleute?
lg
 
Moin, also ich würde die Ferndiagnose meines Vorredners keineswegs unterschreiben. Ich sehe da vorwiegend Spinne und kein Pulzmyzel.
Du solltest das aber abklären lassen ein Fachunternehmen für Bautenschutz kann Dir da behilflich sein, Google hilft da.
 
Guten Morgen und ein frohes neues Jahr,

wie Herr Bernhardt richtig schreibt, ist aus der Ferne keinerlei Aussage darüber machbar, ob es sich hier um einen Pilz oder gar um Hausschwamm handelt.

Die Bilder lassen keinerlei Aussage zu, ob es sich um dünne Pflanzenwurzeln oder um ein Myzel sein.

Selbst wenn es ein Pilzmyzel wäre, ist die Bestimmung ausnahmslos nur im Labor möglich. Es sei denn es gibt große Fruchtkörper. Aber das ist ja bei Ihrem "Bonsai" nicht der Fall.

Der weiße Flaum könnte schon Schimmel sein, der sich auf Staub oder organischen Material im Bodenbereich auch ganz schnell bildet.

Am besten, wie oben beschrieben, einen unabhängigen Sachverständigen einmal drüber schauen lassen. Auf keinen Fall eine Fachfirma befragen, denn diese haben bei der Bestimmung einen ökonomischen und keinen objektiven Anreiz.

Viel wichtiger ist allerdings, die Ursache der doch recht hohen Feuchtigkeitsbelastung abzustellen, denn sämtliche Pilzspuren, auch die des echten Hausschwammes, kommen immer in jedem Haus und an jedem Ort vor.

Lg Holger
 
Soll dann also heißen, jede gut aufgestellte Fachfirma mit gut ausgebildeten Personal und Erfahrung unterstellst du Betrug.
Ich hoffe, dass ökonomisches Arbeiten durch Betrug in Deutschland und anderswo ausgeschlossen ist.

Vielmehr gilt es erstrangig zu prüfen, ob die Umfänglichkeit der Aufträge auch dem Schaden entspricht oder manchmal sogar, ob der Auftrag zum Schaden passt. Das ist für den Laien oft unmöglich.

Daher gilt immer der Ablauf: erstes Sachverständige und dann das Unternehmen.

Lg Holger
 
Zuletzt bearbeitet:
Vor einigen Wochen hatten wir hinter einer vorgemauerten Wand ein (den Fotos nach) ähnlich aussehendes Pilzmycel gefunden. Die Laboruntersuchung ergab dass es sich um einen braunen Kellerschwamm handelte. In unserem Fall allerdings schon sehr alt und "tot", d. h., nicht mehr fähig Sporen zu bilden.
Der Pilz hatte irgendwann die Schwelle und einen Stiel einer Fachwerkwand bis in ca, 50 cm Höhe "gefressen" und versucht über die Ausfachung an weiteres Futter zu wachsen. Ihm ging dann aber wohl die Feuchtigkeit aus, er kam nicht mehr weiter. Vermutlich weil sich im Laufe der Zeit der Feuchtegehalt des Untergrunds und Wandfußes reduzierte, vertrocknete der Pilz und starb komplett ab.
Sicherheitshalber haben wir trotzdem zuerst das sichtbare Mycel abgefackelt, anschließend das befallene Mauerwerk und den vom Pilz erzeugten "Mulch" mit Alkohol "getränkt" und großräumig entfernt.

Ja, es ist absolut ratsam in solchen Fällen entweder einen Fachmann dazu zu holen, oder eine Probe in ein Labor zu schicken.

Gruß,
KH
 
Ich hoffe, dass ökonomisches Arbeiten durch Betrug in Deutschland und anderswo ausgeschlossen ist.
Nee, wenn du schreibst:
Auf keinen Fall eine Fachfirma befragen, denn diese haben bei der Bestimmung einen ökonomischen und keinen objektiven Anreiz.
unterstellst du jeder Fachfirma, dass ihre Bestimmungsergebnisse ausschließlich auf ihren ökonomischen Nutzen ausgerichtet sind und eben nicht den fachlich objektiven Gegebenheiten entsprechen. Genau das ist dann mein Rechtsverständnis von Betrug.
Sorry, bei derartigen Kommentaren geht mir regelmäßig der Hut hoch.
Gans besonders wenn in diesem Zusammenhang die Empfehlung kommt, geh erst mal zu einem Sachverständigen.
Die Berufsbezeichnung „Sachverständiger“ ist in Deutschland leider nicht geschützt. Jeder darf sich so nennen, ungeachtet einer Ausbildung.
... und dies sieht das WTA Merkblatt 1-2 aus 2021 auch entsprechend sinnvollerweise vor.
Hier, wie auch in der DIN 68800 ist von "qualifizierten Fachleuten bzw. Fachfirmen" mit Zertifikat* die Rede.

* Ein solches Zertifikat stellt z.B. der "Sachkundenachweis für Holzschutz am Bau" dar.
 
An wen muss ich mich wenden? Ich habe natürlich heute Abend schon so einiges gelesen, aber außer : einen Fachmann/Fachfrau nicht herausfinden können, welchen Beruf dieser ausübt
Schau mal hier sind ein paar qualifizierte Leute für dein Problem. Du kannst dort zwischen Sachverständigen und Firmen wählen und siehst auch deren Qualifikation.
 
Die Berufsbezeichnung „Sachverständiger“ ist in Deutschland leider nicht geschützt. Jeder darf sich so nennen, ungeachtet einer Ausbildung.
Und jeder, der einen entsprechenden Lehrgang absolviert (und bezahlt) bekommt auch ein Zertifikat. 🙃

Ich würde jetzt nicht behaupten, dass Fachfirmen grundsätzlich Fehldiagnosen machen, um Aufträge zu generieren. Das wäre Betrug.

Andererseits wird sicher vieles aufgebauscht, Hausbesitzer in Panik versetzt und Sanierungen mit dem größt möglichem Aufwand (inkl. vorgeschriebenem Gutachten) durchgeführt. Das ist kein Betrug, sondern genau das, was die Norm vorsieht, Geschäft halt.
 
Sorry, bei derartigen Kommentaren geht mir regelmäßig der Hut hoch.
Gans besonders wenn in diesem Zusammenhang die Empfehlung kommt, geh erst mal zu einem Sachverständigen.
Frozelmodus an:
Ein getroffener Hund bellt.
Frozelmodus aus.

😂 Sorry, die Vorlage war einfach zu steil.....
 
Hm, wie viele solcher Steine ich hier schon in der Hand hatte. Wie oft ich mir sicher war: da ist wieder einer. Wie oft der Pilzberater hier war. Was für tolle Namen die alle hatten und welch verheerende Auswirkungen auf Holz (die Pilze, nicht der Berater). Eine(!) Niete war allerdings leider auch dabei, mit herrlichem Fruchtkörper und entsprechend kahlschlägigen Auswirkungen. Also Ruhe bewahren, Pilzberater (Schädlingsbekämpfer, Fachmann) aus der Umgebung bitten, da mal ein Auge zu riskieren.

Gruß und beherzter Daumendruck, ugly
 
Hallo allerseits,

Vielen Dank für die rege Diskussion. Ich selbst würde Fachfirmen nie grundsätzlich schlechtes unterstellen wollen, schließlich möchte ich Ihnen hinterher auch beim Auftrag vertrauen können (nicht nur hier). Trotzdem setze ich auch erst auf unabhängige Meinungen, schon alleine um zu wissen, woran ich bin, um dann zu entscheiden, wen ich wirklich brauche.

Zum Thema:

Ich hatte gleich heute einen Bekannten hier, der zwar Mittlerweile Architekt ist, früher aber im Handwerk auch oft mit Schwämmen zu tun hatte.

Wir haben dann zusammen mit meinem Vater (der die Niesche zugemauert hat) etwas detektivisch zusammenreime :

Die Wand ist auf jeden Fall feucht, sowohl im Keller als auch im Wohnraum. Grund ist hier einerseits eine fehlende Abdichtung auf dem letzten Meter des Hauses (die Niesche, warum auch immer das so gemacht wurde), zzgl. rissigem Putz und eventuell defekter Abdichtung der Terrasse, die über Wohnbodenniveau liegt.

Darüberhinaus hat die Wand auf Bodenhöhe gerademal knapp 13Grad Oberflächentemperatur-> fast zwangsläufig Tauwasser.
Desweiteren hat mein Vater die Niesche recht zügig verputz, vor allem aber auch recht flüssigen Mörtel genutzt, um den Spalt zwischen alter Mauer und der Zumauerung zu verfüllen. Das muss zusätzlich eine Menge Wasser gewesen sein, die gar nicht genug Zeit hatte ordentlich zu verdunsten.

Der Bekannte meint, dass der weiße Flaum für ihn nur Ausblühungen sind, zumal er auf dem Estrich, vor allem auf dem Stück Kalkzemenputz ist und nicht nirgendwo auf dem Putz. Selbst wenn es Schimmel wäre, keinesfalls Schwamm.

Der rote kleine Fleck könnte lt. Meinem Vater auch noch etwas Bohrmehl sein, da er die Wand mit Ankern nach hinten in die Ziegelwand gesichert hat.
Außerdem, wenn ich das richtig verstanden habe, waren solche roten Flecken bei Schwamm dann die Sporen, dafür müssten aber Fruchtkörper da sein, die habe ich freilich nicht im Raum.

Was die Stränge im Keller angeht...ich bin auf Kellerschwamm nach einem Bild auf Holzfrag***** gekommen. Überlesen habe ich dort, dass das optisch passende Bild einen abgestorbenen Schwamm zeigt. Abgestorbener Schwamm kann es aber eher nicht sein.Die Stränge müssen sich nach dem Abschlagen des Putzes gebildet haben, und trocken war die Ecke seither nicht mehr, auch hing dort ein Holzregal, Nahrung wäre also auch vorhanden gewesen.

Ich bin nun ersteinmal vorsichtig erleichtert. Vorsichtig, weil ich morgen dennoch diese dünnen Stränge versuchen werde von der Wand zu operieren und in ein Labor zu schicken um wirklich sicher zu gehen.

Ich werde auf mich nun schnellstmöglich um die Sanierung der Garage kümmern (was haltet ihr von Hydrament? Die Wand wird dauerhaft feucht bleiben und soll vor allem auch ansehnlich werden) und die Lüftung einbauen. Sobald es wärmer und weniger nass ist, werde ich mich dann um die Abdichtung und Dämmung von außen kümmern. Das wird sicher kein Zuckerschlecken, aber das wird wohl eine große Hilfe sein, auch wenn der Keller nicht bewohnt und die Wand oben nur in dieser kleine Niesche wirklich problematisch ist.

Liebe Grüße
 
Externe Links darf ich leider nicht eingeben. Gib in eine Suchmaschine die Stichworte Mikrobiologie und hausschwamm ein, also ohne das und. mein kellerschwamm unterm Dach (schon lustig) sah genauso aus aber wie gesagt war ein kellerschwamm. Ein typisches Zeichen für den echten hausschwamm sind Honig gelbe Tränen die sich an den mycel bilden.
 
Noch ein Gedicht: das einsenden der strenge bringt nicht viel, bitte frage vorher bei dem untersuchenden Labor an ob sie Substrat benötigen, was meistens der Fall ist. Alte chemische Weisheit: korrekte Probenahme ist alles-wenn die nicht stimmt kannst du jede Analytik vergessen
 
Thema: Ist das Hausschwamm?

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