A
anonymus
Guest
Vorsicht
@Stefan Pape
Eine Verlegung der Wandheizung nur auf den Innenwänden halte ich für gefählich.
Sicherlich werden dadurch die Wärmeverluste minimiert - das ist vordergründig richtig, jedoch handelt man sich damit zwei andere Probleme ein.
Eine Wandheizung soll natürlich einen sehr hohen Strahlungsanteil liefern, das ist der erste Aspekt.
Hinzu kommt aber die Überlegung, daß die AUßENWAND wärmer sein soll als die Raumluft. Dadurch wird eine Kondensat-bildung an und in der Außenwand verhindert.
Verlegt man nun die Heizung auf die Innenwände, kann es sein, daß die Außenwand kühler ist als die Raumtemperatur und dann wieder Kondensat anfallen kann.
Diese bauphysikalischen Aspekte sollten aber vor dem Hintergrund des konkreten Wandaufbaus gesehen werden.
Eine Wärmeverlust durch die Außenwände wird es immer geben. Unter Aspekten der Bauteiltrocknung ist dieser Aspekt system-immanent und auch gewollt.
Ein bißchen Theorie in kürze:
Wir sprechen bei der Wandheizung - leider immer etwas verkürzt - von Strahlungswärme. Das ist so nicht richtig. Eine Wandheizung hat lediglich einen höheren Strahlungsanteil. Die beiden anderen Formen des Wärmetransport - Wärmeleitung und Konvektion - finden nach wie vor statt, jedoch in geringerem Außmaß als bei Heizkörpern.
Liegt die WH auf der Außenwand, erfolgt auch eine Aufheizung der Innenwände durch alle drei möglichen Formen.
Liegt die WH jedoch auf der Innenwand, besteht ein größeres Temperaturgefälle zwischen Innenwänden und Außenwand. D.h. das sogenannte "Behaglichkeitsgefühl" kann sich je nach den Wärmeverlusten der Außenwand nicht einstellen, da sie mit einer wesentlich tieferen Temperatur strahlt - ähnlich dem Kältegefühl vor einem Fenster im Winter (im Sprachgebrauch immer als Zug bezeichnet, den es jedoch zusätzlich bei geringer Winddichtigkeit auch noch geben kann).
Um dieses "Un-Behaglichkeitsgefühl" zu überwinden, müßte demnach die Temperatur der Innenwände angehoben werden (höhere Vorlauftemperatur). Dadurch steigt dann aber über Konvektion wieder die Raumtemperatur über das notwendige Maß hinaus, und die Wärme wird dann auch wieder über die kühle Außenwand in die Freiheit entlassen.
Unterm Strich: ökonomisch eine kontra-produktive Maßnahme, die auch die baubiologischen Vorteile aus der niedrigen Raumtemperatur vernichtet.
Insofern sind die Transmissionsverluste bei Verlegung in der Außenwand das geringere Übel. Wärmeverluste lassen sich nicht verhindern - gerade im Fachwerkhaus - sondern nur minimieren.
Aber deshalb sind wir noch keine Minimalisten ;-))
Die Belegung der Außenwand ist insofern ein vorrangiges MUSS, die zusätzlich Belegung der Innenwände dann eher ein KANN, je nach dem errechneten oder gewünschtem Wärmebedarf.
Gruß aus BS und frohe Ostern
@Stefan Pape
Eine Verlegung der Wandheizung nur auf den Innenwänden halte ich für gefählich.
Sicherlich werden dadurch die Wärmeverluste minimiert - das ist vordergründig richtig, jedoch handelt man sich damit zwei andere Probleme ein.
Eine Wandheizung soll natürlich einen sehr hohen Strahlungsanteil liefern, das ist der erste Aspekt.
Hinzu kommt aber die Überlegung, daß die AUßENWAND wärmer sein soll als die Raumluft. Dadurch wird eine Kondensat-bildung an und in der Außenwand verhindert.
Verlegt man nun die Heizung auf die Innenwände, kann es sein, daß die Außenwand kühler ist als die Raumtemperatur und dann wieder Kondensat anfallen kann.
Diese bauphysikalischen Aspekte sollten aber vor dem Hintergrund des konkreten Wandaufbaus gesehen werden.
Eine Wärmeverlust durch die Außenwände wird es immer geben. Unter Aspekten der Bauteiltrocknung ist dieser Aspekt system-immanent und auch gewollt.
Ein bißchen Theorie in kürze:
Wir sprechen bei der Wandheizung - leider immer etwas verkürzt - von Strahlungswärme. Das ist so nicht richtig. Eine Wandheizung hat lediglich einen höheren Strahlungsanteil. Die beiden anderen Formen des Wärmetransport - Wärmeleitung und Konvektion - finden nach wie vor statt, jedoch in geringerem Außmaß als bei Heizkörpern.
Liegt die WH auf der Außenwand, erfolgt auch eine Aufheizung der Innenwände durch alle drei möglichen Formen.
Liegt die WH jedoch auf der Innenwand, besteht ein größeres Temperaturgefälle zwischen Innenwänden und Außenwand. D.h. das sogenannte "Behaglichkeitsgefühl" kann sich je nach den Wärmeverlusten der Außenwand nicht einstellen, da sie mit einer wesentlich tieferen Temperatur strahlt - ähnlich dem Kältegefühl vor einem Fenster im Winter (im Sprachgebrauch immer als Zug bezeichnet, den es jedoch zusätzlich bei geringer Winddichtigkeit auch noch geben kann).
Um dieses "Un-Behaglichkeitsgefühl" zu überwinden, müßte demnach die Temperatur der Innenwände angehoben werden (höhere Vorlauftemperatur). Dadurch steigt dann aber über Konvektion wieder die Raumtemperatur über das notwendige Maß hinaus, und die Wärme wird dann auch wieder über die kühle Außenwand in die Freiheit entlassen.
Unterm Strich: ökonomisch eine kontra-produktive Maßnahme, die auch die baubiologischen Vorteile aus der niedrigen Raumtemperatur vernichtet.
Insofern sind die Transmissionsverluste bei Verlegung in der Außenwand das geringere Übel. Wärmeverluste lassen sich nicht verhindern - gerade im Fachwerkhaus - sondern nur minimieren.
Aber deshalb sind wir noch keine Minimalisten ;-))
Die Belegung der Außenwand ist insofern ein vorrangiges MUSS, die zusätzlich Belegung der Innenwände dann eher ein KANN, je nach dem errechneten oder gewünschtem Wärmebedarf.
Gruß aus BS und frohe Ostern