Folie Giebelwand Ausbau Dachboden Ja/Nein/Vielleicht

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Sixten1984

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giebelwand-dachboden-ausbau-i29763_2022315183026.pngHallo Gemeinde,

Frage bzgl. Ausbau Dachboden. Meine Giebelwand ist von außen Geschiefert, von innen wie auf dem Foto ersichtlich (Fachwerk). Dachboden befindet sich im Ausbau. Von Innen ist möchte ich die Giebelwand wie folgt ausführen: Ständerbauweise Profile dazwischen 160er Dämmung, 2xGipskarton 12,5er.

Frage: muss eine Folie (Dampfsperre) zwischen die vorhandene Wand und dem künftigen Aufbau. Da sich in meinem Umfeld die Meinung stark unterscheiden möchte ich euch um Hilfe ersuchen :)
 
Re: Folie Giebelwand Ausbau Dachboden Ja/Nein/Vielleicht

Gegenfragen: Ist hinter der Verschieferung, bzw. auf deren Verbretterung eine Dachpappe oder ähnlich dichte "Folie"? Ist diese "Außenschale" hinterlüftet?

Eine Fachwerkwand muss von innen nach außen hin immer diffusionsoffener sein/werden, damit sich von innen eindringende Feuchtigkeit nicht in der Wand "staut" und das Fachwerk dadurch längerfristig oder dauerhaft feucht ist.
D. h., ist eine Fw-Wand außen "dicht" (z. B. durch Dachpappe) MUSS innen eine Dampfsperre eingebaut werden, die den Namen auch verdient! Genau das ist aber im Altbau ein großes Problem. Denn die Anschlüsse an angrenzende (Dachschrägen, Decke/Rohboden) und/oder einbindende Bauteile (z. B. Balkenköpfe die in der Giebelwand liegen, einbindende Innenwände) wirklich zu 100% dicht zu bekommen ist "hohe Kunst". Das bedarf seeehr sorgfältigen Arbeitens. Und manchmal kommt man an die "hinterste Ecke" einfach nicht ran.....

Ist die Außenschale auf Abstand zur Wand und genügend hinterlüftet, kann man auf eine Dampfsperre, oder -bremse verzichten, wenn die Innendämmung nicht zu dick und insgesamt diffusionsoffen gebaut wird. Ab 60 mm Dicke sollte man sich die Dämmung individuell, den örtlichen/witterungsabhängigen Gegebenheiten angepasst, berechnen lassen, da sonst das Risiko von Tauwasserausfall im Fachwerk zu groß ist.
160 mm ist aber auf jeden Fall zu dick. Das geht nur MIT Dampfsperre.

Gruß,
KH
 
Hallo Herr Hubel & alle weiteren Lesenden.

Vielen Dank für Ihre ausführliche und hilfreiche Antwort. Ich habe das Bild mal geändert. Der Aufbau ist demnach leicht anders als gedacht. Der innere Aufbau wird durch das Bild deutlich. Von Außen ist eine vorhandene "DDR-Schiefer" belassen wurden und darüber Lattung aufgebracht (also hinterlüftet?), dann vollflächig verbrettert und geschiefert.

Ich bestehe nicht auf 160er Dämmung. Persönlich würde ich zur Dampfsperre greifen, der Anschluss an die Dampfsperre im Dach wäre auch durchaus ausführbar (guter Überstand der Folie in den Ecken).

Wie beschrieben gehen die Meinungen in meinem "Renoviererkreis" stark auseinander. Deswegen freue ich mich über jede Anregung. Falls Sie mit den Infos auch noch eine weitere Anregung haben würde ich mich darüber besonders freuen, da Sie vom Fach sind.

Grüße

Christian
 
Dampfsperre

Erste Frage: Was ist hinter dem "DDR-Schiefer"?
Zweite Frage: Ist die neue, zweite Verschieferung wirklich hinterlüftet, oder nur auf eine Unterkonstrktion montiert, aber rundherum dicht?
Was ich auf dem Bild erkennen kann ist, dass die unfertige Bretterverschalung zumindest am Ortgang ohne Spalt, press ans Ortgangbrett anstößt. Wenn dem so ist kann hinter der Verschalung nicht genug Luft zirkulieren. Zumal noch (Richtung innen) die DDR-Verschieferung kommt, die ja auch noch die Luftzirkulation an der Fachwerkoberfläche extrem reduziert. (btw., schönes Beispiel wie einem früherer Pfusch später auf die Füße fallen kann... ;-) ...)
Aus der Ferne und ohne Gewähr würde ich sagen, in dem Fall ist es wohl sicherer innen eine Dampfsperre einzubauen. Dem Foto "Giebel-Innenansicht" nach scheint es wohl auch nicht soo kompliziert zu sein. Die Anbindung an die Folie der Dachschräge ist wohl einfach zu machen, bleibt nur noch der luftdichte Abschluss am Boden und um das Fenster. Die Sperre sollte aber nicht einfach auf dem Fußboden verklebt werden, sonst kann Luftfeuchtigkeit von unterm Boden in die Dämmung eindringen. Besser ist es einen Putzstreifen direkt über der Rohdecke anzuputzen, auf dem die Folie verklebt werden kann.

Damit die Dampfsperre in Zukunft nicht durchlöchert wird, kann man eine Installationsebene davor bauen. D. h., eine zweite Beplankung mit genügend Abstand zur ersten. In diese können auch Kabel und Rohre verlegt werden, ohne die Folie durchdringen zu müssen, vor allem aber kann man an dieser Schale mit entsprechend kurzen Schrauben/Nägel Dinge befestigen, ohne gleich die Folie zu "perforieren".

Gruß,
KH
 
Hallo Herr Hubel,

nochmals danke für Ihre Antwort. Ich glaube von Dampfsperre und GK verabschiede ich mich bei der Wand.

Ich werde hier eine Lösung mit Holzfaserplatten versuchen.

Etwas Dämmung wäre schön, aber Schimmel macht mir mehr Sorgen.

Ich würde die vorhandenen Gefache mit einem Oberputz aus Lehm (mit Armierung in den Gefachen) etwas egalisieren, dann eine flexiblere Holzfasserweichplatte und dann die Holzfaserplatte mit Nut & Feder darüber. Als Deckputz dann wieder Lehm. Lufträume zwischen dem Aufbau versuche ich komplett auszuschließen.

Wenn das wieder fahrlässig wäre würde ich mich nochmals über eine Rückmeldung freuen :)

VG

Christian
 
Thema: Folie Giebelwand Ausbau Dachboden Ja/Nein/Vielleicht

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