Fensterumrandung aus Porenbeton ?

Diskutiere Fensterumrandung aus Porenbeton ? im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo, zusammen ! Unser Fachwerkhaus ist leider Fichte/Tanne und wird deshalb auf der Isoflocdämmung mit 50mm Hwf Platte inclusive Putzträger...
Das Haus...

...war nicht immer voll verkleidet. Im EG offenbar Sichtfachwerk, und im Giebel Schiefer. Das wäre die historisch korrekte Aufgabenstellung.

Da nun ein halbwegs moderates Wohnklima ohne Dämmung nicht zu haben ist, und andererseits die Wohnfläche vermutlich nicht durch eine Innendämmung nicht noch weiter schrumpfen soll, geht an der Außendämmung wohl kein Weg vorbei.

Ich würde (ohne angeklebten Bombast, den verträgt das kleine Häuselein nun wirklich nicht) das EG putzen und den Giebel verschiefern. Wenn Sie Ihre Schiefer nicht schon entsorgt hätten, hätte es für die Giebel bestimmt gereicht.

Sie wirken hier zunehmend beleidigt, weil Ihre Ideen keine Begeisterung auslösen. Was erwarten Sie denn? Wenn ich Ihre aufgeklebten Imitationen aus denkmalpflegerischer (interessiert Sie offensichtlich nicht), ästhetischer (da dürfen Sie gern Ihre eigene Sicht haben) und konstruktiver Sicht katastrophal finde, kann ich Ihnen eben keine Lösung innerhalb Ihrer Akzeptanzgrenze bieten.

Ich weise aber darauf hin, daß die Unterordnung des Konstruktiven unter das Gestalterische oft zum Bauschäden führt.

Wenn Sie die Fenster unbedingt betonen wollen, lassen Sie einen Maler 'ran, der die Gesimse farblich und leicht illusionistisch absetzt. Das bedeutet, daß der Maler eine leichte Schattenwirkung des (zweidimensionalen) Fensterrahmens imitiert, um so die Dreidimensionalität vorzutäuschen. Eine alte Kunst. Ob das nun zum Haus passt, sei dahingestellt. Aber vielleicht bringt das ja Ihre erträumte Idylle, ohne gleichzeitig konstruktiven Murks zu produzieren.

Grüße

Thomas
 
Zum erstellen der gewünschten Putzfassade

können Sie auch stauss Fassadengewebe verwenden.
Das Ziegeldrahtgewebe wird über die Fassade gespannt und am einfachsten mit Luftkalkmörtel verputzt.
Diese Vorgehensweise ist einfach und geht recht flott.
Mit diesem Material können problemlos die Fensterfaschen modellieren wie Sie wollen.

Das Bild zeigt die Fassadenbahnen mit Vorspritz.

Bei Fragen dürfen Sie sich gerne melden.

Grüsse Thomas
 
@Thomas Böhme:
Das Haus war sicher kein Sichtfachwerk und hat auch nur Fichtenbalken. Es stammt erst aus der zweiten Hälfte des 19.Jhd.
Die Tür hat der Erbauer von seinem Herrn geschenkt bekommen und die stammt noch aus dem Rokoko. Das ist alles beurkundet. Die ältesten schw-weiss Aufnahmen zeigen das Haus auch schon voll verschiefert..
Ich hab schon viel nachgeforscht und bin zwar kein Denkmalpfleger, aber auch nicht ignorant.
Wie auch immer..
Ich bin auch nicht beleidigt, sondern nur etwas genervt, weil die meisten Antworten einfach total an der Realität vorbei gehen. Das ist etwa so, als müsse man dringend eine Geburtstagstorte backen und fragt danach, bekommt aber immer nur zu hören wie dumm das ist, weil es dick macht und ich doch besser Salat essen soll.
Ich freue mich aber über jeden konstruktiven Beitrag.
(auch über die 3D Farbe, wohl als Trompel'oeil gedacht) werde ich mal recherchieren.
Danke !
 
@ Thomas Kehle:
Ich habe den Ziegelrabitz bereits im ganzen Haus verwendet, wo ich die Balken leider nicht frei lassen konnte.
Das klappte dort prima.. Aber darüber Fensterfaschen zu modellieren traue ich mir nicht zu.. Deshalb die ( von mir aus auch dämliche) Idee eine feste Form aus Ytong zu nehmen. Aber das hab ich mir ja nun aus materialtechnischen Gründen schon abgeschminkt..
Bisher gefällt mir die Idee am besten, die Holzweichplatten als Fensterrahmen zu doppeln und zu verputzen.
Wenn das Murks wird muss halt doch ein Holzrahmen her..
 
Wenn das...

...auf dem Zwischendurchfoto eine weiße Farbe auf den Gefachen ist, waren die denn auch 'mal sichtig.

Auch die Verwendung von Fichte spricht nicht gegen ehemaliges Sichtfachwerk.

Aber das nur am Rande.

Grüße

Thomas
 
Nö, das war nur Kalkputz mit Flachs oder Haar oder irgendwas Komischem drin..
Ist ja auch egal. Das Thema ist ja leider wegen der Aussendämmung eh gestorben.
Ich guck grad, wie man die Fenster sinnvoll mit Anputzleisten und Holzweichfaserrahmen und Putz verbinden kann. Dann farblich leicht absetzen..
Könnte klappen..
 
Fensterfrage

Was sollen denn überhaupt für Fenster rein?

Grundsätzlich hat Meister Milling Recht, was den historischen Charakter des Hauses angeht, d.h. Fenster in historisch korrekter Art mit Außenfutter, ich würde sie als Kastenfenster ausführen lassen, aber einfache Sprossenfenster mit Isolierglas ginge natürlich auch.
Von irgendwelchen farblichen Akzenten rund um die Fenster würde ich mich dann verabschieden, sondern die Fenster für sich wirken lassen. Dann reicht auch ein einfacher, eher glatter Putz, ohne geschmäcklerisches Gekräusel und den Giebel natürlich mit einer schönen Holzverschalung versehen (verschiefern geht ja leider nicht mehr, da bereits entsorgt und neu wohl zu teuer).

Wie ist der Sockel aufgebaut? Bruch- oder Sandstein?
Das wäre freigelegt doch ggf. auch noch ein passender Kontrast gegen die "grauer-Kasten-Langeweile".

Ansonsten gewinnt ein Haus auch durchs Umfeld: Wenn es statt des gepflasterten Hofes rundum grünt, vielleicht eine geeignete Rankpflanze oder Spalierobst das Haus einrahmen, bekommt es mehr und vor allem authentischeren Charakter als durch aufgemalte oder drankonstruierte Elemente.

(ernst und konstruktiv gemeint)
 
Ergänzung

Es gibt ja durchaus Gegenden, z.B. im frühindustriellen Lennetal bei Hagen, wo die ersten Walzwerke standen, in den die historische Originalverkleidung von Fachwerkhäusern komplett aus Zinkblechplatten besteht. Da technisch stimming gemacht, konnte sich die Bausubstanz hinter diesen Fassaden oft über 200 Jahre hervorragend halten. Erst durch die Entfernung der alten Verkleidungen (analog zu Verschieferungen in anderen Regionen) und Hinwendung zum nun freigelegten Sichtfachwerk begann der Verfall, obwohl die Denkmalbehörden diese Schritte in Richtung pittoresker und touristenfreundlicher Fachwerk-Zuckerbäckerstil begrüßten.

Zu diesem Thema gab es hier unlängst noch einen Thread, den ich leider jetzt nicht finde, von dem ich aber sicher bin, dass er ein paar Anregungen bereithält.
 
Danke für die wohltuende Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten !
Das mit dem Umfeld stimmt natürlich..
Wir haben schon für Einfahrt und "Bürgersteig' grosse alte Pflastersteine (Katzenköppe) besorgt und ein Zu berankender Unterstand aus Holz soll in die Einfahrt. Dann noch eine hübsche Aussenlaterne.. Das wird schon..
Fenster haben wir isoliert mit echten Sprossen( also nicht innen ).
Der Sockel ist , wie übrigens das ganze Gebäude ein wilder Mix aus Schäden durch Kriegszeiten. Da findet sich Bruchstein, Ziegel, Beton etc..
Also nichts zum freilegen. Viele Balken waren angekokelt etc..
An zwei Hausseiten ist der Sockel auch Teil der inneren Wand und muss demnach auch gedämmt werden.
Da geht auch nur später in ner anderen Farbe absetzen.
 
Blendrahmen

Historisch ist schön, historisierung leider immer Disnyland. Schön, wie sich die Gemüter am Thema vorbei erhitzen.
Im Süden, z.B. Südfrankreich, wird viel mit Kunststein gemacht. Zement in Steinfarben und die passenden Zuschlagstoffe gibt´s dort in jedem besseren Baumarkt.
Bei geringer Materialdicke kann man zur Bruchstabilität auch farbiges; hochwertiges 2K; Epoxi und Draht einarbeiten.
getürkt wird am Bau schon seit gut 2.000 J. Da wäre doch interessant, ob nicht mancher der hiesigen Kritiker nicht aus versehen bestaunend vor solchem Werk gestanden hat ...
Gruß Walter
 
Am Thema erhitzen ist gut.. Ich wäre auch froh gewesen, wenn einfach jemand geschrieben hätte :" Ich finde es zwar bescheuert, wenn Du einen Spoiler an deinen Bentley bauen willst, aber wenn es schon sein muss, würde ich es folgendermassen machen ..... "
Oder: "Schade, dass Du da einen Spoiler dran haben willst.. Ich habe etwas Ähnliches gemacht, nur ohne Plastik.. und das hat super geklappt und sieht so aus... "
Ich hab es aber (einige Wenige ausgenommen) schon aufgegeben.
Im Schützenverein wird halt geschossen.... Da muss ich mir wohl selbst an die Nase fassen...
 
SteingewaendemoeglicheBauherr_I6519_201251233849.jpgSteingewände

ein Beispiel für eine mögliche Lösung, wenn es denn der Bauherr so will:

PS.: nur mittels Mehrstärken beim Putz, hier auf massive Ziegelwände.
 
Es gibt auch hier...

...kein Abo auf wohlwollende Antworten.

Wenn ich etwas für grundsätzlich falsch erachte, suche ich nicht nach Lösungen, das Falsche möglichst wenig störend zu platzieren.

Frohes Schaffen weiterhin

Thomas
 
Es gilt hier zu differenzieren …

… zwischen rein stilistisch-ästhetischen Erwägungen, also ob eine derartige Fensterumrandung zu so einem Haus überhaupt passt und technischen Ratschlägen. Beides hat beim Bauen seinen Stellenwert. Es wäre vermessen, ersteren Aspekt auf die rein persönliche Geschmacksebene herunter zu nivellieren.
Das mag beim Spoiler am Bentley noch angehen, bei Häusern sollte man bisweilen allein für das Erleiden des Anblicks schon Schmerzensgeld verlangen. Es mindert den Wohnwert und die Lebensqualität einer Straße m.E. erheblich, wenn plötzlich die Nachbarn anfangen ihre Häuser zu verunstalten, genau wie manche Geschäftsstraßen wo die ehemals schönen und florierenden Läden oder Cafés von den Ladenketten "zu vermieten", "wir schließen", "provisionsfrei" und den xy-ten Neueröffnungen von Dönerimbissen (soll jetzt nix gegen Dönerimbisse sein, aber manche scheinen ihr Geschäft nicht so richtig zu verstehen) übernommen werden.

Von der technischen Seite her gab es doch schon ein paar ernstzunehmende Vorschläge, z.B. eine Realisierung nur durch Putz. Aus Gründen der überwiegenden Bausubstanz wird es in diesem Forum wohl tatsächlich gar nicht so viele praktische Beispiele geben, denn im Fachwerk werden die Fenster, wie von Meister Milling beschrieben, anders gesetzt, bei anderem alten Baubestand hat man entweder echte Sandsteineinfassungen, echtes Sichtmauerwerk oder die oben beschriebenen rein auf Putz basierenden Lösungen.

Im Neubaubereich wird bei uns ja eher "reduziert" gebaut, also keine extra hervorgehobene Fenstereinfassung, es sei denn durch rein farbliche Akzente hervorgehoben, aber dann sind wir schon wieder bei den Häusern in Bayern, wo außer der Lüftlmalerei auch gerne Fenster und Türen malerisch ornamentiert werden. Aber auch hier ist die ehemalige Volkskunst schon sehr in Richtung Kitsch aufgeweicht.

Die von Walter Hofacker beschriebenen Fertigbauteile werden nicht nur z.B. in Südfrankreich, wo das Klima natürlich begünstigend und der deutsche Perfektionsdrang weniger ausgeprägt sind, sondern zunehmend auch in unseren Städten, z.B. bei der geschmäcklerischen und historisch oft wenig getreuen Retro-Sanierung bestimmter angesagter Stadtviertel in Berlin verwendet.

Hier geht man mit Sicherheit ein ziemlich hohes Risiko, was die Lebensdauer angeht, ein. Irgendwo im Chaos der Webseiten von Konrad Fischer gibt es ein paar anschauliche Beispiele aus Montpellier, wo er einen Gebäudekomplex im historisierenden Stil quasi auseindernimmt.

In Münster hat man beispielsweise mitten in die Innenstadt ein Investitionsmonstrum aus gefärbtem Beton gesetzt, was derzeit noch von allen hochgelobt wird. Auch wenn die Farbe irgenwie an Terra di Siena erinnert und an zentraler Stelle neben ein paar eleganten Schickiläden ein paar Baristas mit minestens 80 Knöpfen an der Schürze darauf warten ihren Lattenkaffee auszuschenken, hat es für mich nicht mehr Flair als eine Tiefgarage und ich bin sicher, es wird nicht lange dauern, bis die ersten Meldungen über Bauschäden ("wer haftet jetzt für die Kosten?") die Runde machen werden.

Das Risiko weitreichender Bauschäden scheint mir dagegen am Häuschen von Don Pedro relativ gering zu sein; wenn man bauphysikalisch einigermaßen beschlagen ist und über praktische Erfahrung mit verschiedenen Materialien verfügt, sollte es doch wie beschrieben zu realisieren sein. Was also spricht dagegen, es einfach zu machen? Manchmal muss man halt der Erste sein. Die Bedenken bezüglich Diffusion und Feuchte sind natürlich berechtigt, also bedarf so eine Lösung einer regelmäßigen gewissenhaften Überprüfung. Vielleicht lernt man so aber mehr als durch kluge Ratschläge. Wenn es innen schimmelt oder der erste harte Frost die Dinger wg. Feuchtigkeit im Spalt absprengt, erst dann weiß man, dass man irgendwas falsch gemacht hat.
 
Lage der Fenster

Aufgrund der Diskussion habe ich mir heute mal in Stadt ein paar alte Häuser genauer angesehen - da gibt es mehrere Objekte, wo die Fenster im Lichten stehen bei Sandsteingewänden, aber auch überputztes FW, an dem Faschen wie Gewände gearbeitet sind. Es wird wohl kaum eine "hats noch nie gegeben"-Regel geben, dazu ist das Bauen zu individuell und regional sehr abweichend.
TWSP trocken, warm, sicher, preiswert - ist doch in etwa die Richtlinie beim Bauen, alles anderen Ansprüche und Gestaltungswünsche sind geprägt von Modeerscheinungen, über die vorher oder hinterher gelacht werden (kann).
 
FensterWindverhaeltnissevornehmen_I6519_2012530918.jpgFenstergewände in FW/StH

Hier das betreffende Haus in Sachsen: Die Lage der Fenster würde auf ein FW schließen lassen, aber Gesimse, Gewände und die ganze Bauweise scheinen ein Steinhaus zu sein - Probebohrungen konnte natürlich nicht vornehmen. Fenster als "Außenanleger" gibt es natürlich auch, diese Konstruktion soll wegen der besseren "Windverhältnisse" an der Fassade entstanden sein (muß um 1920 gewesen sein, etwa wie Bauhaustil).
 
obrigeninteressantesHauses_I6519_20125301418.jpgFachwerkhaus

hier ein interessantes Bild aus der Nähe des obrigen Hauses.
 
Olaf...
Vielen Dank für dein wertfreies Engagement !
 
Fensterumrandung aus Holz..

mal paar Bildchen dazu aus dem schönen Minden !
1.
 
Thema: Fensterumrandung aus Porenbeton ?

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