Fachwerk mit lehmputz

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DANIEL2903

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lehmputz-fachwerk-lehmputz-ich-i29918_202255105324.jpgIch habe eine wundervolle fachwerkwand mit lehmputz
Ich möchte sie gerne erhalten .
Eventuell etwas glätten damit sich Spinnweben und Staub sich nicht daran aufhängen.
Kann ich sie leicht abschleifen und lasiert?
 
Lehm anfeuchten und Oberfläche bearbeiten?

kann man Lehm nicht einfach mit etwas Wasser anfeuchten und die Oberfläche entsprechend (von Hand) bearbeiten?
 
So gehts

"Kann ich sie leicht abschleifen und lasiert?"
Abschleifen nein, "lasieren" ja.
Wenn man Lehmputz schleift, reißt man die Oberfläche auf, weil sich die Sandkörner im Schleifpapier "verhakeln" und aus dem Gefüge gerissen werden. Die Oberfläche wird immer rauer/bröseliger.

Solche Flächen kann man glätten indem man den Lehm sachte und mehrfach anfeuchtet (am besten mit einer Pumpsprühflasche). Dabei wartet man jeweils etwas bis das Wasser vollständig eingezogen ist und wiederholt das Einsprühen so lange bis der Putz ein paar Millimeter tief erweicht ist. Die Konsistenz sollte nicht zu weich sein, man spricht von "lederhart". Dann kann man ihn mit einem Glätter glätten und verdichten. Je kleiner der Glätter ist umso besser kann man damit verdichten/Druck ausüben.
Wichtig ist, vorher evtl. offene Anschlussfugen zu den umlaufenden Balken wieder kraftschlüssig zu verschließen, damit die Ausfachungen wieder stabil sitzen. Dazu öffnet man sie V-förmig ca. 1 - 1,5 cm breit und so tief als nötig, z. B. bis zu den Staken, füllt die Ritzen mit frischem Lehmmörtel. Der kann ruhig etwas weicher sein, um ihn besser und tiefer in die Fugen drücken zu können. Dabei die geöffneten Fugen auch gut anfeuchten. Sind die Fugen dann gefüllt und erstmalig gut verpresst, verdichtet man die neue Füllung während der Trocknung dann so lange immer wieder nach bis der Lehm so fest ist dass nix mehr geht. Sprich der Schrumpfungsprozess beendet ist.
Sollen die Gefache in ihrem natürlichen Farbton bleiben, also nicht farbig gestrichen werden, braucht man zum Verschließen der Fugen den gleichen Lehm, da neuer/anderer Lehm mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einen anderen Farbton hat!

"Lasieren", im Sinn von die Oberfläche verfestigen, kann man den Lehm z. B. mit einer Kaseingrundierung, oder einfach auch Tapetenkleister, oder Bier (natürlich nur mit nicht mehr zum trinken geeignetes... ;-) ...).
Die haben alle den Vorteil dass der Lehm noch wasserlöslich bleibt (für den Fall einer späteren Reparatur). Man kann ihn aber auch mit Leinöl streichen. Dadurch wird die Oberfläche aber wasserabweisend, eine spätere Reparatur dadurch viel schwieriger.
Von der häufig empfohlenen Versiegelung mit Wasserglas rate ich dringend ab. Dadurch wird die Oberfläche steinhart, weswegen es zu Abplatzungen kommen kann.

Gruß,
KH
 
Thema: Fachwerk mit lehmputz

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