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Loki92
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Ich habe im Oktober mein Großelternhaus von 1832 geerbt. Das Haus war seit 1995 nicht mehr bewohnt und nicht mehr beheizt. Wasser und Strom sind vorhanden, werden aber noch erneuert. Erstaunlicher Weise ist die Grundsubstanz des hauses nahezu unbeschädigt. Sprich kein Holzwurm nur eine eingestürzte Decke, welche nun als neuer Dachboden Durchgang ausgebaut wird.
Zum Haus selbst:
Gewölbekeller unter dem gesamten Haus
Das EG ist zur Hälfte gefliest und zur Hälfte mit Dielenboden versehen, die Außenwände sind aus 80cm Bruchstein und die Innenwände sind Fachwerk mit Lehm Ziegeln und mit allem verputzt, was meine Großeltern in die Finger bekommen haben.
Das 1. OG sowie der Dachboden sind komplett aus Fachwerk mit Lahmziegeltaschen und zu 98% mit Lehmputz überzogen. An manchen stellen wurde mit Gipsputz nachgebessert. Auf dem Lehmputz ist eine ca 1-2mm Dicke graue Putzschicht aufgezogen, welche ich später näher erläutere.
Die zwischendecken bzw böden bestehen aus durchgängigen Balken, welche in den zwischentaschen ausgeziegelt sind darauf und darunter befinden sich kleine lättchen welchen mit draht zusammengezurrt sind und mit lehmputz von unten(Decke) verspachtelt wurden und von oben(Boden) mit einem Dielenboden versehen sind. Das Dachgebälk wird von einem Fachmann erneuert und neu verzapft, weshalb ich darauf nicht weiter eingehe.
Ich lese nun seit einer Zeit hier im Forum mit und bin euch super dankbar für alle Tipps und das fundierte wissen, was sich hier angesammelt hat.
Was ich bisher dank euren Tipps erreicht habe, ist das Freilegen der Bruchsteinwände und das Freilegen der Fachwerkwände auf die Unterputz schicht spricht lehm stohgemisch auf den Ziegeltaschen in einem Raum. Das Trocknen des Hauses dank 3 Kaminen und 5 angeschlossenen Holzöfen (Schornsteinfeger und Kaminbauer hat die Brandfähigkeit hergestellt und abgenommen)
Die Wände sind nun nach 6 Wochen Dauerbefeuerung durch und durch trocken.
Nun zu meinen Anliegen und Fragen.
1. Wandheizung E.G.
Ich möchte im Erdgeschoss die Bruchsteinwände mit einer Wandheizung(mehrschichtverbundrohr) versehen und in meinem Plan die Bruchsteine mit Gipsputz und gewebematten begradigen anschließend mit Schilfrohrmatten auslegen, darauf eine Wandheizung anbringen und diese mit Lehmputz abschließen. (gipsputz habe ich 2 Paletten geschenkt bekommen)
Evtl würde ich je nach Empfehlung von euch Gips und Lehm tauschen sprich lehmputz auf bruchstein und mit Gipsputz die Wandheizung abschließen.
Wäre das so realisierbar? Oder seht ihr das irgendwelche Probleme auf mich zukommen.
(Nassräume sowie Küche werden gefliest und bekommen Aufputz Wandheizungen.
Im 1. OG Fußbodenheizung und Wandputz erneuern.
Im 1. OG möchte ich gerne die Dielen herausnehmen und eine Querlattung auf die Balken aufbringen, in diese ich gerne eine Fußbodenheizung integrieren möchte, da ich so diffusionsoffen wie möglich arbeiten möchte, hatte ich an eine Lavalitschüttung gedacht welche die Verbundrohre umschließt und ca 0,5cm bedeckt. Darauf würde ich einen Dielenboden aus Massiv-Eiche in nut und Feder verlegen. Das hier eine längere Anlaufzeit zum aufheizen und eine schnellere Auskühlung bedacht werden muss ist mir durchausbewusst.
Aber ist dies sinvoll? Oder könnte man sogar erwägen die Fußbodenheizung mit evtl Lehmputz zu verlegen und auf den Lehmputz mit leichtem Abstand den Holzboden einbringt um Fäulnis vorzubeugen oder auch hier durch die geilen Eigenschaften von lehm auf einen Abstand verzichtet werden kann?
Die alten mit Lehmputz versehenen Fachwerwände möchte ich gerne einfach verdicken. Hierzu würde ich diese graue schicht auf dem lehmputz runterkratzen, schilfrohrmatten zur diffusionsoffenen Dämmung aufbringen und eine neue schicht lehmoberputz mit Fasergewebe aufbringen. Die Arbeit bis auf das Gebälk zu gehen möchte ich mir gerne ersparen, deshalb das abkratzen bis auf den Lehmputz und das verdicken der Wand. Falls es aber dringend empfohlen wird, werde ich die Wände bis auf das Gebälk freilegen. (Der putz hat nur an wenigen stellen leichte Rissbildung durch das durchtrocknen des Hauses und ist überall noch fest.)
Hinzu möchte ich gerne die alten Holzfenster mit Einfachverglasung, durch moderne Doppelkammerfenster ersetzen und Lüftungsautomaten einbringen, welche mir den durch die neuen Fenster erhöhten Lüftungsaufwand ersparen.
Die Erneuerung der Fenster ist ein muss, da die Holzrahmen Extrem vergammelt sind und raus müssen.
Wir haben das Haus an alle freiliegenden Balken abgeklopft und einen raum, welcher die meiste Feuchte hatte bis auf die Balken freigelegt und von einem Zimmermann und einem Statiker prüfen lassen und beide sind der Meinung, dass das Gebälk noch unglaublicher Weise top in schuss ist.(trotz 25 Jahren nicht beheizt.
Ich werde um hier auf nummer sicher zu gehen noch in jedem Raum ein Stück Balken je wand freilegen und dies weiter zu überprüfen.
Ich weiß der Text ist sehr gewaltig und erdrückend, aber ich wollte ihnen eine ziemlich genaue Vorstellung von meinem Projekt geben.
Ich freue mich von Ihnen zu lesen, um meine theoretische Vorgehensweise zu unterstützen oder zu widerlegen und alternativen anzubieten.
Mit freundlichen Grüßen
Maximilian Seiderer