Fachwerk Lehmausfachungen reparieren oder komplett erneuern?

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chris.b

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Im Rahmen der Sanierung haben aktuell eine Fassade offen und ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll mit der Arbeit. Da die Schwelle der Seite komplett neu gemacht werden muss, werden auch die unteren Gefache leer gemacht.
Nun ärgern wir uns, dass überall Scheiße verbaut wurde und wie man das bestmöglich und einigermaßen kostengünstig wieder hinbekommt. Die meisten Gefache sind noch mit Lehm befüllt. Wenn man gegen haut, hat man aber das Gefühl, die sitzen nach der langen Zeit natürlich nicht mehr ganz fest drin. Kann man die obere Schicht einfach abtragen und neu bewerfen oder sollte man die alle komplett neu machen. Und ist es preislich günstiger die Gefache mit Lehm zu befüllen, oder sollte man (ganz oder teilweise) auf Lehmsteine z.b. setzen?
Ein weiteres Problem ist, dass 1. die Fenster erstmal erhalten bleiben sollen, aber eigentlich ohne Bauschaum (Denkmalschutzauflage: Bestandsschutz, wenn nicht bewegt) und 2. in der Zwischendecke scheinbar Lehm eingebracht ist. Nun wollten wir aber erstmal nur das EG machen. Die Wände und Decken sind alle mit Rigips, Mineralwolle, Styropor verkleidet. um einen Vernünftigen Aufbau hinzubekommen, muss man vermutlich eh alles abmachen.
Wie würdet ihr das Ganze am besten angehen oder umsetzen?

Edit:
Mal ein Gedanke, der mir zum Fassadenaufbau kommt:

Der Denkmalschutz möchte eigentlich eine komplette Holzverschalung, da Südseite mit Wetter und das vorher eben dran war.
Er war schon soweit, dass er in der oberen Hälfte Tonziegel erlaubt hatte, da wetterbeständiger.
Wäre es preislich günstiger, wenn man wieder geforderte Flügelholzfenster einsetzt und ggf. die Gefache massiv zumauert? So könnte das Holz ja ideal atmen. Oder müsste man die Seite dennoch mit Behang vor Wetter schützen? Und wenn ja, wäre ggf. eine hälftige Deckung mit Tonziegel und untere Verfachung mit Lehmsteinen (bzw. maximal Wasserabweisende Steine fürs Fachwerk) möglich/sinnvoll? Vielleicht kann man dem Denkmalschutz auch von anderen günstigeren Varianten überzeugen, bzw. solche, bei denen man deutlich mehr Eigenleistung einbringen kann. Denn Gefache nach Anleitung zumauern dürfte ich hinbekommen. Die Seite mit Holzverkleidung bedecken müssen eher Zimmerleute machen.
 

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Mindestens drei Fragen auf einmal ... ich kann deine Überforderung verstehen aber muss dich erst mal warnen. das Internet wird dir 20 Antworten (mehr als die Hälfte sind dann Bullshit) bringen und 40 neue Fragen aufwerfen.
Zweitens - stell in Zukunft lieber eine konkrete Frage hier, dann können die Leute vom Fach hier auch konkret antworten. Ein komplettes Sanierungskonzept kann nur jemand aufstellen, wenn er vor Ort war und die entsprechende Qualifikation und Aufgabenstellung hat.

Nun aber zu deinen Fragen ...
- Bei Wetterseite keine Experimente mit Steinen ... die UDB hat recht. Verkleidung ist die beste Lösung.
- Lose Gefache - Ursache herausfinden! Sind Staken und Geflecht noch intakt und fest kannst du auch mit Lehm ergänzen. Sind diese lose oder dem Holzwurm zum Opfer gefallen - raus damit und neue ausmauern.
- Gefache bestenfalls mit Lehmsteinen ausfachen. Sie sorgen für den besten Umgang bei auftretender Feuchtigkeit um das Holz lange zu erhalten. Oder du reparierst eben die Bestandsgefache.
- Rigips, Mineralwolle, Styropor ... wenn du Bereiche sanierst solltest du diese Baustoffe alle zurückbauen. Sie werden zumindest teilweise der Grund sein warum du sanieren mußt.

Ich würde dir anraten, dass du deinen Fokus zunächst auf einen Überblick der durchzuführenden Arbeiten legst. Mach dir einen Plan was du alles umsetzen mußt und was du als Ergebnis am Ende haben willst. Dann mach dir die Kosten klar die zur Erreichung des Zieles notwendig sind und was du in Eigenleistung erbringen kannst und ob du die Zeit dafür hast.
Wenn du weitere Fragen zu einzelnen Punkten hast - einfach neue klare Fragestellung. Ein Post mehr kostet nix.
 
Danke für die Rückantwort und dein Verständnis. Demnächst werde ich das dann mehr konkretisieren.
Aber grundsätzlich Frage ich mich: klar sollte man alle Kosten erstmal grob Kalkulieren. Aber das ist jetzt eine von 4 Seiten. Wie es scheint kommen noch 3 auf uns zu. Eine kann kann eine kann man ggf. zum Teil erstmal vernachlässigen. Die anderen beiden sind direkt an öffentlichen Grund gebaut und ich kann die nicht gleichzeitig komplett auf machen um den Schaden zu begutachten während der Denkmalschutz hinter mir steht und will, dass das alles wieder verkleidet oder verputzt wird.
Wir haben uns mit den benötigten Mitteln an dem orientiert, was Gutachter und Zimmermeister bei der Begehung etwa veranschlagt haben, und da hieß es man muss nicht alles sofort machen.
Jetzt ist man eben in einer völlig anderen Situation, in der man eben nicht weiß wo einem der Kopf steht.
Der Plan war jetzt eigentlich, dass die Südseite erstmal iwie wieder hergerichtet wird und man dann weiter sieht.

Ist denn eine Raumweise Sanierung über das halbe Haus mit Süd- und Westseite grundsätzlich sinnvoll? So hätte man letztlich vllt die Möglichkeit bis Herbst nächsten Jahres einziehen zu können. Ansonsten wird's wohl schwer vermute ich.
 
Wenn die Denkmalbehörde sowieso eine Verschalung fordert, würde ich an deiner Stelle versuchen auszuhandeln, auch gleich eine zeitgemäße Ausdämmung anbringen zu dürfen.
 
Wenn die Denkmalbehörde sowieso eine Verschalung fordert, würde ich an deiner Stelle versuchen auszuhandeln, auch gleich eine zeitgemäße Ausdämmung anbringen zu dürfen.
Dürfen wir nicht. Hatten wir schon diskutiert. Will er nicht und ist dann so... Leider. Wollen dann von innen nochmal Dämmen, wenn da eh alles ab muss.
 
Sagt wer?
Das kann und wird euch die Denkmalschutzbehörde nicht verbieten.
Hat er aber. Wir wollten mit dem Handwerker das so planen und der Denkmalschutz meinte, dann steht das zu weit raus und ist nicht mehr original. Wobei er dabei auch völlig missachtet hatte, dass vorher falsch gemacht war. Ggf. Kann man ihm das auch nochmal erklären und dann findet er das ok.

Weiß aktuell eh nicht was ich dem sagen soll. Haben schon 2 Räume frei gemacht. Da war wirklich alles voller Schimmel. Jeweils Wände wo es nass rein kam und der gesamte Boden, weil völlig falsch aufgebaut.
 
Dann warst du bestenfalls beim Sachbearbeiter einer unteren Denkmalschutzbehörde, vertrödele keine Zeit und geh gleich zur oberen Denkmalschutzbehörde.
 
Dann warst du bestenfalls beim Sachbearbeiter einer unteren Denkmalschutzbehörde, vertrödele keine Zeit und geh gleich zur oberen Denkmalschutzbehörde.
Gehört zum Bereich Bauaufsicht der Gemeinde und sitzt im Landkreisamt.
So oder so, ist der für unsere Region verantwortlich und mit dem will ich mir das nicht direkt verscherzen. Aber der Zimmermeister meinte auch, dass das absurd ist.

Mal ne andere Frage dazu. Wenn man die Wetterseiten von außen ja eh verkleiden muss (und dazu muss man ja einen Lüftungsschacht lassen, was bisher nicht der Fall war), dann kann ich von innen das Fachwerk ja auch frei stehen lassen, oder?
Dann würde ich im EG definitiv Ausmauern und die Heizung letztlich auch einfach offen verlegen.
 
Die Bauaufsichtsbehörde, hat wie z.P. die Polizei die Aufgabe die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften zu beaufsichtigen.
Erlassen können die weder Vorschriften noch Gesetze.
Nochmal, geh zur Oberen DSB
 
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