Ein Fachwerk-Experimentalhaus

Diskutiere Ein Fachwerk-Experimentalhaus im Forum Statik, Aufbau & Konstruktion im Bereich - Servus Gemeinde, ich möchte gern mal mein Projekt kurz vorstellen und hören, was ihr dazu sagt. Ich habe ein zum Abbruch freigegebenes...
Ich habe...

... mit dem pseudobauphilosophischen Gebabel eines hier nicht genannt werden sollenden (is ja grade der 2.Advent) Phrasenschmiedes nix am Hut. Und will auch nicht wieder darüber herfallen.

Über die baurechtliche Seite lasse ich mich nicht aus, da ist alles schon gesagt.

Hinsichtlich eines Details möchte ich aber starke Bedenken anmelden:

Ihre Holzziegelerfindung halte ich für völlig untauglich. Im Gegensatz zum Lego-Stein arbeitet Ihr Holz beträchtlich. Das tangentiale Schwindmaß für Fichte (mit Kiefer verhält es sich ähnlich) beträgt 0,39. Das bedeutet, daß 1 Meter Ihres Wandaufbaues rund 4mm quillt oder schwindet, je 1% Holzfeuchteänderung. Mit 5% HF-Änderung sollten Sie durch die Jahreszeiten je nach Himmelsrichtung mindestens rechnen. Es kann aber auch viel mehr werden, wenn in regen- und windreichen Zeiten viel Wasser an die Fassade kommt.

Im Falle größerer Feuchtigkeit kann das Holz Ihre gesamte Konstruktion auseinanderdrücken, in trocknen Zeiten wird der Zusammenhalt der Teile verschwinden. Die Brettchen quellen und schwinden weiterhin ja nicht nur, sondern schüsseln auch. Die Winddichtigkeit der OSB-Platte wird dann auch dahin sein, weil Anschlüsse und Verbindungen nicht mehr passgenau sind.

Fazit: Völliger Stuß. Warum wohl hat vorher noch nie jemand Gefache mit Feuerholz gefüllt? Selbst in ärmsten Zeiten nicht?

Selbst in Sachen Feuerschutz möchte ich anmerken, daß die Konstruktion äußerst heikel ist.

Baumaterialien haben ihre Eigenschaften, deren Kenntnis leider nicht mehr als wichtig betrachtet oder nur so wahrgenommen wird, wie's gerade passt.

Mein Rat: Rückbau zumindest der Gefache (mit dem Rest mag ich mich nicht beschäftigen), Hinzuziehung eines Planers zumindest bis zur Baugenehmigung (die Sie zwingend brauchen) und, generell: Lehnen Sie bitte historische Bautechniken nicht schon deswegen ab, weil Sie diese nicht selbst erfunden haben.

Grüße

Thomas
 
Herr Böhme Fachlich haben ihre Beiträge eine hohe Qualität!!!

Aber warum müssen Sie immer so übel nachtreten?

Grüße Martin
 
Wenn klare Worte,

und eine Wertung schon übles Nachtreten sind, dann ist unsere Terminologie nicht dieselbe. Ich bin hier freilich nicht als Seelsorger, und wenn es mir mitunter nicht gelingen sollte, dem Fragesteller (m)eine Wahrheit streichelsanft wie einen Schal aus Merino-Wolle um die Schultern zu legen, dann ist das halt meine Art.

Ich gestehe aber gern, daß mich das Beharren auf Irrtümern von bau(selbst)herrlicher Seite ebenso wie baupolemischer Käse wie "KaminBlockwart" oder "Ziviler Ungehorsam - aktiver Denkwiderstand!" in meiner Geduld echt fordern.

Weiterhin frohes Frohlocken wünscht

Thomas
 
Wahrheiten

Jeder hat so seine eigene Wahrheit und die von anderen Leuten stehen zu lassen,auch wenn sie in meinen Augen Schwachsinn wäre,würde ich als Toleranz bezeichnen!
Toleranz heißt für mich auch dem anderen einzugestehen seine eigenen Fehler und Erfahrungen zu machen.
Fachlichkeit muss vielleicht manchmal mit dem Vorschlaghammer verteilt werden,wenn aber Menschlichkeit so verteilt wird ,würde ich das als Krieg bezeichnen.

Wenn Sie schon christliche Werte wie die Adventszeit mit einfliessen lassen ,würd ich mir auch mal darüber Gedanken
machen ,was die für mich bedeuten!
Ihre Fachlichkeit in Ehren!

Grüße Martin
 
Aber das ist doch obernaives Gutmenschengeseiere!

Hier hat jemand Fragen gestellt.

Und das hier ist nun ein Bauforum und keine Therapiegruppe.

Also zu antworten: "Ich kann mir aufgrund meiner Erfahrungen gar nicht vorstellen, daß das funktioniert. Aber mache doch Deine eigenen Erfahrungen, die sind unersetzlich. Und vielleicht bist Du ja nicht zuhause, wenn aufquellende Gefache die Balken der Nordwestwand aus Ihren Verbindungen drücken. Und vielleicht verirrt sich ja die Mitarbeiterin des Bauamtes oder öffnet ihr einsames Herz für Dich" - sowas wäre doch pure Augenwischerei.

Und die bleibt es auch zur Vorweihnachtszeit.

Wenn wir hier die obskure Form von Toleranz praktizieren würden, die Dir, Martin, vorschwebt - da könnten wir das Forum zumachen. Eine kontroverse Diskussion wäre dann halt nicht möglich. Wenn jemand seinen als Wahrheit getarnten Schwachsinn baut (um auf Deine Auffassung einzugehen), dann kann er das mit oder gegen geltende Gesetze, Normen und traditionelle Erfahrungen ja machen, wenn er die Konsequenzen tragen kann. Im Extremfall kann der Bauherr mit verfehltem Gebastele freilich auch andere gefährden.

Aber wenn er dazu Fragen stellt, sollte eine abweichende Meinung auch so deutlich formuliert werden, daß sie die Chance hat, anzukommen.

Harmoniesucht hat vielleicht anderswo ihre Berechtigung. Beim Bau werden Fehler schnell so teuer, daß eine konstruktiv richtige Ausführung oberste Priorität haben muß. Ego-Trips sollte man(n) anderswo ausleben.

Grüße

Thomas
 
Obskure Toleranz

Wir quatschen aneinander vorbei,meine Kritik bezog auf Deinen ersten Satz in Deienm Beitrag!Und das ist für mich persöhnliche Kleinkriegscheisse!Wer gemeint war weiß hier jeder.....und die Form ,halte ich hier für völlig überflüssig!

Fazit:völliger Stuß sehe ich auch so!

Wenn mein Beitrag für Dich Geseiere ist ,passt das auch.

Grüße Martin
 
Nun,

dann haben wir aneinander vorbeigeredet.

Ich habe nie den Anspruch gehabt, immer 100%ig objektiv über den Dingen stehen zu können und zu wollen. Man gestatte mir, daß ich mir meine Freizeit ein wenig nach eigenem Geschmack würze.

Zurück zur Ausgangsfrage: Johannes, ehe Du Geld für das recht umstrittene Heizleistenblech ausgibst, laß das von einem unabhängigen Heizungsplaner durchrechnen. Ich habe im eigen Testzimmer die Meinung gewonnen, daß HL im mindergedämmten Altbau untauglich sind. Es wird warm, aber sehr langsam, und der beworbene Wandheizungseffekt tritt nicht auf. Die Heizung war mit dem vorher montierten Radiator wesentlich komfortabler. Zu Verbräuchen kann ich nichts sagen, da der Strang nicht separat gemessen wird.

Grüße

Thomas
 
Aufquellende Holzziegelwände etc...

Servus Gemeinde,

melde mich mal wieder. Abgesehen von dem lustigen Geplänkel das hier immer wieder unter manchen Akteuren auftritt, möchte ich mal zu den Tatsachen kommen.

1. Aufquellen der Holzblöcke: die sind 5 cm hoch und von dieses Maß aus können sie quellen oder schwinden. Dazwischen ist ca. 1 cm Kalkzementmörtel, gemischt 1: 1 mit Sägenpänen. Das ist eine langsam trocknende und danach gut elastische Masse. Da das Holz eh nicht ganz trocken ist und die Ganze Sache mit viel Wasser angemacht wird, ist eher das Schwinden das Problem. Ich habe eine gewisse Hoffnung, dass dieser Mörtel einiges ausgleicht, und wenn nicht, dann ist der Schwund auch nicht schlimmer als bei einer fetten Lehmwand.

2. Undichtheit/herausfallen der Gefache: Das passiert auch bei Ziegelausfachungen. und auch da gibt es bestimmte Gegenmittel, wie die bekannte Dreiecksleiste. Bei der Ausfachung mit Holzklötzen sind das ab uns zu ein paar Dielenschräubchen die links und rechts einige Klötze mit den aufgehenden Balken verbinden. Mit den OSB-Platten wird das schon dicht, denn die werden flächig hinter die Balken auf der Innenseite verlegt.

3. Weiteres Vorgehen: Rausreißen werd ich die Gefache bestimmt nicht. Wir haben das als Bau-Community so beschlossen. Außerdem wissen wir nicht, ob es funktioniert, und das wollen wir doch wissen.

Ich werde die Sache jetzt einfach mal beobachten. Es gibt folgende Optionen:
-Verfugen von außen mit reinen Kalkmörtel
-Behandeln der Außenfläche mit Leinöl
-Und wenn es nicht schön aussieht, bzw Risse entstehen: Putzträger drauf und Kalkputz drüber. da die Klötze etwas schmaler sind, als die Balken, ist noch Platz dafür.

4. Warum das Ganze? Anders aus Prinzip?

Es gibt nichts Neues unter der Sonne. War alles schon mal da. Die Anregung für mich waren die Infos auf www.holz100.at

Es geht dort um Massivholzbau und die erstaunlich guten Eigenschaften von Holz bezüglich Schall-, Wärme- und Brandschutz. Das wollte ich in einem für mich erschwinglichen Rahmen ausprobieren und mache es deshalb im Fachwerkhaus.

5. Brandschutz
Eine aus Holzelementen massiv zusammengefügte Wand reagiert auf Feuer wie ein dicker, ewig breiter Balken: Er braucht lange zum Entzünden und die dann entstehende Kohleschicht wirkt dann als Isolator. Siehe die Prüfberichte unter o.a. Site.

6. Wärmeschutz
Auch hier schneidet eine Holzwand schon im normalen Test gut ab. Wie aus den Publikationen von Konrad Fischer und dem Lichtenfelser Test hervorgeht, reagiert Holz noch besser bei bei Strahlungswärme. Irgendjemand hat laut K.Fischer mal errechnet, dass eine Massivholzwand von 9cm Dicke als Wärme-Dämmung genügt. Bei meinem Haus sind es min. 14 cm.

Soweit mal zu diesem Thema,

Johannes
 
Langlebig?

Deine Holzziegel werden aber mehr schwinden und arbeiten wie Lehm das macht,ich glaub ja nicht das dadurch Balken aus ihren Verbindungen gedrückt werden ,oder Dir die OSb um die Ohren fliegt,aber auf Dauer fürchte ich ,wird sich der Verbund lösen und sich selbst zerlegen.Aber das wollen wir ja rausfinden....und das finde ich so Klasse,ihr macht ein experiment und da ist der Ausgang offen,für viele ist das Zeitverschwendung,sehe ich nicht so ganz.
Und anscheinend habt ihr drei ja handwerklich was drauf,sonst wärt ihr so weit wohl nicht gekommen!
Dieses Jahr wurde hier das Polizeipräsidium abgerissen,dreißig Jahre alt,so marode das die Sanierungskosten höher waren als Abriss und Entsorgung,geplant von Architekten und Statikern,ausgeführt von großen Baufirmen und nach dreißig Jahren komplett im Bröttchen.War aber nicht als Experimentalhaus geplant....

Frohes Schaffen!

Grüße Martin
 
Lieber Johannes,

auch wenn ich Dir ein anderes Finale als im Film "Denn sie wissen nicht, was sie tun" wünsche, der Titel passt total.

1. Dein Kalk/ Lehm - Gemisch ist nicht elastisch, und hat nur einen geringen inneren Zusammenhalt. Im übrigen wäre es hilfreich, wenn Du meine Argumentation zum Trocknungsverhalten nachvollziehen könntest. Gegenargumente finde ich keine. Dann würdest Du begreifen, daß eine Lehmwand und eine Holzwand eben nicht vergleichbar sind im "Arbeiten" aufgrund wechselnder Feuchte.

2. Da die Dimensionsveränderungen weitaus größer sind als bei einer Ziegelwand, werdet Ihr erleben, daß der Aufbau nicht funktioniert.

3. Göttlich: als Bau-Community so beschlossen. Gegen die bestehenden gesetzlichen Regelungen UND gegen allemein bekannte Materialeigenschaften.

-Verfugen von außen mit reinen Kalkmörtel: Sinnlos, fällt 'raus. Kalk geht keine wirklich dauerhaften Bindungen mit Holz ein. Dazu arbeiten diese Materialien zu unterschiedlich

-Behandeln der Außenfläche mit Leinöl: Sinnlos, Wasser wird über die vielen offenen Flanken eindringen

-Und wenn es nicht schön aussieht, bzw Risse entstehen: Putzträger drauf und Kalkputz drüber. da die Klötze etwas schmaler sind, als die Balken, ist noch Platz dafür: Eine begrenzte Haltbarkeit klann das Konstrukt nur haben, wenn's vollflächig (incl. Balken) mit Putzträger und Putz versehen wird. Aufgrund des vorherzusehenden überdurchschnittlichen Arbeitens wird aber auch der Putz bald Schäden bekommen.

4. Warum das Ganze? Anders aus Prinzip?

Es gibt nichts Neues unter der Sonne. War alles schon mal da: Völliger Unsinn. Das erwähnte Bauprinzip von THOMA kenne ich nun zufällig sehr genau aus eigener Anschauung und es hat überhaupt nichts mit aufeinandergelegten Resten zu tun. HOLZ100 - Platten bilden einen festen konstruktiven Verbund und arbeiten, aufgrund der absperrenden Wirkung der verschieden orientierten Lagen und der Holzdübel, nur sehr wenig. Das aufeinandergelegte Holz Deiner Gefache ist in keiner Weise abgesperrt und arbeitet ungehindert gegen die Balkenkonstruktion.


5. Brandschutz
Aus oben angeführten Gründen ist auch der Brandschutz mit Holz 100 nicht vergleichbar. Die Elemente sind nicht fest miteinander verbunden, die sich bald bildenden Spalten können einem Feuerdurchgang nichts entgegensetzen.


6. Wärmeschutz
Die Winddichtigkeit ist, anders als bei HOLZ100, weder von Anfang an gegeben, noch zu erhalten. Kondenswassereintrag in den Fugen wird zu Schäden führen. Von der thermischen Trägheit des wunderbaren Baumaterials Holz werdet Ihr somit nicht viel haben.

Alles in Allem: Nichts gegen Forschergeist. Ihr habt aber mit einer knappen Portion Viertelwissen von verschiedenen Seiten zusammengebosselt, was Euch zu passen scheint, ohne wirkliche Kenntnisse der Materialeigenschaften zu haben.

Ohne gravierende Veränderungen an Euerer Konzeption wird da kein Wohnhaus draus. Versucht, die baurechtlichen Hürden zu überwinden, um ein begehbares Kunstwerk zu errichten. Die Kunst ist etwas freier als der Bau.

Anregungen hierzu: http://www.kulturinsel.de/

Sehr schöne und unorthodoxe Spielhäuser aus Holz, Lehm etc.

Große Erfolge wünscht

Thomas
 
An Georg Böttcher zu...

...bestärken mich in meiner Meinung, das dies definitiv ein Schwarzbau ist.

>>> Ein Schwarzbau ist der allgemeinen Ansicht nach ein illegal gebautes Haus. Mein Häuschen wurde vor über hundert Jahren von einem unbekannten alten Baumeister errichtet. Wie schwarz der war, das weiß ich nicht.

Nach dem bayerischen Baurecht gibt es genehmigungspflichtige und nicht genehmigungspflichtige Umbauten.

Nicht gehehmigungsgpflichtig sind u.a. anbringen einer Dämmung - auch wenn sie die Außenmaße verändert, der Einbau von Fenstern und Türen, der Anbau von Terassendächern bis 3 x 10m. Unter bestimmten Umständen ist sogar der Einbau von Gauben nicht gehehmigungspflichtig. Ob das in meinem Fall zutrifft, hab ich nicht nachgefragt. Bei uns heißt es: Wer viel fragt, geht viel irr. Naja, die Gauben waren ja schon vorher so ähnlich da.

Ein Vergehen aber gestehe ich ein: Ich habe keine Bautafel aufgestellt. Nachdem aber jeder im Dorf weis, was ich hier treibe und auch die Behörden schon mehrmals da waren und mich auf sicherheitsrelevante Details aufmerksam gemacht haben, lass ich das mal lieber sein.

Ich war ja längere Zeit in Afrika und habe da vor allem eins gelernt: Man kann über ALLES reden... Zumindest vorerst einmal.

Johannes
 
An ollerich wg. Bauästhetik

Nachdem ich das Foto mit den drei Gauben (das meine Tochter fotografiert hat)gesehen habe, dachte ich mir: Ja das sieht ein bisschen klotzig aus. Und schwuppdich, sofort sagst Du dasselbe. Dabei hatten wir doch so lange darüber geredet, geplant und gezeichnet!

Wie kam das?

Naja, wir haben das ganze immer aus der Froschperspektive gesehen, von unten. Und zum Fotografieren ist meine Tochter auf eine Hügel gestiegen... Da geht aber normalerweise keiner rauf....

Wir haben das dann trotzdem zusammen diskutiert und sind zu dem Schluss gekommen, dass die Ziegeleindeckung und das Fachwerk, die Fenster etc. das Ganze anders erscheinen lässt. Zumindest sind die zukünftigen Bewohner in keinster Weise in Ihrer Baueifrigkeit gebremst.

Adé,

Johannes
 
Hallo Johannes

Auch ich habe meine Zweifel, das Deine Gefachausmauerung lange hält, wenn sie von außen direkt der Witterung ausgesetzt ist und befürchte Rißbildung umlaufend, sowie zwischen Mörtelfuge und Holzziegel, in die dann das Regenwasser eindringen kann.
Ich hätte es (wenn ich überhaupt den Mut dazu gehabt hätte) mit möglichst trockenen Holzziegeln probiert und diese nur direkt vor der Vermauerung kurz in Wasser getaucht, um dem Mörtel (sei es jetzt Deine Mischung oder auch Lehm) nicht zu schnell das Wasser zu entziehen und anschließend verputzt, um die Holzziegel vor der Witterung zu schützen.

Aber da Ihr das ja auch rauskriegen wollt, ob es funktioniert und wenn ja wie, bin ich auf eure Ergebnisse gespannt.
Ich hoffe mal, das Du auch diese hier einstellst.

Mit handwerklichen Grüßen
ollerich

PS: Bezüglich der Gaupen habe ich keine Gedanken gelesen oder heimlich gelauscht. Ich schwöööre. :))
 
An ollerich: Bauästhetik II

Neulich war schönes Wetter, und da habe ich Straße und Gehweg gekehrt. Das ist in unser Gemeinde total wichtig, sonst bekommt man schriftliche Hinweise und Mahnungen vom Amt (das weiß ich aus Erfahrung). Ja, bei uns herrscht Ordnung!

Nun, so richtig vorwärts gekommen bin ich beim Kehren nicht, denn laufend kamen Leute auf einen Schwatz vorbei, die mir sagten, dass sie es toll finden, dass das Haus wieder hergerichtet wird, dass es bestimmt schön wird und dass wir ganz schön mutige seien, sowas zu machen. Naja, natürlich sind diese Leute keine Experten und sie wissen auch nicht, wie Fachwerkhäuser herzurichten sind. Aber immerhin ist ihnen nicht aufgefallen, dass da einiges nicht stimmt...

Okay, wir hatten auch nie vorgehabt, das Haus originalgetreu herzurichten. Sondern eher was Neues oder Nötiges zu machen mit der Frage: Passt das irgendwie dazu?

Da sind wir nun bei den Geschmackssachen angekommen: Wie wird beurteilt, ob etwas dazupasst? Gibt es dazu Richtlinien oder Vorschriften? muss man den goldenen Schnitt anwenden Können? Nun, wir haben einfach ganz subjektiv entschieden, nach langen Diskussionen und probieren, indem wir z. B. das Fachwerk zuerst gezeichnet und dann mit Brettern improvisiert haben.

Worauf wir im besten Fall hoffen können: Dass es uns auch Später noch gefällt und dass anderen davon nicht übel wird...

Bis demnächst,

Johannes
 
An Thomas W. Böhme wg. Heizleisten

Danke für die Warnung!

Nun ist das aber auch so ein Ding, dass mich schon ewig umtreibt. (Jaja, die Getriebenen...). Ich habe jetzt bei Thermaskirt.com die Software benutzt, um für mein Häuschen die Heizleisten zu berechnen. Naja, man braucht 20cm hohe und die müssen auch an den Innenwänden entlang, dann langts bei niedrigem Dämmstandard. Andererseits sind die nur 2 cm dick. Ich will aber noch eine Veränderung machen: nicht direkt an die Wand, sondern mit Abstand, damit sie auch nach hinten abstrahlen, und die erwärmte Luft aufsteigen kann.

Man kann auch einiges mit geänderten Vorlauftemperaturen beeinflussen.

Wenns klappt, wäre ich froh. Und wo soll ich denn ohne zu klotzen, die Radiatoren hinbringen, bei den Dachschrägen?

Johannes
 
An Martin: Danke

für Deine ermunternden Kommentare. Und auch für Dein Bemühen, auf bestimmte Forumsteilnehmer mäßigend einzuwirken. Du hast ja auch Deine Bedenken, aber Du sagst sie nett.

Es ist nun mal so, dass bestimmte Menschen in Sachen Höflichkeit eher an der Grenze agieren. Für sie gehört so eine Rauhbeinigkeit zum Ausdruck ihres Lebensgefühls und sie fühlen sich anscheinend wohl dabei, auch wenn Mimosen da zusammenzucken.

Naja, ich darf mich nicht beschweren, da ich ja in anderen Dingen ein Grenzgänger bin, bedingt durch meine Experimentierfreudigkeit. Ich kann aber den besorgten und geneigten Forumteilnehmern mitteilen, dass die Mehrzahl meiner Experimente gut ausgegangen ist und der Schaden für Leib und Leben meiner Mitmenschen eher gering war... Zumindestens kann ich mich nicht an Gravierendes erinnern...

Stillstand ist Rückschritt! In diesem Sinne alles Gute,

Johannes
 
Mit Phrasen...

...kan man nicht bauen: "Stillstand ist Rückschritt!" klingt eher nach Orwell als nach einer irgendwie verwertbaren Erkenntnis. Und ein allgemein getragener Konsens, was denn nun "Fortschritt", zum Beispiel am Bau, sein könnte, existiert nicht.

Zu den Heizleisten: Mit kompletter Wandbeschickung durch diese leistungsschwachen Radiatoren wird das ein teuerer Spielkram. Die Luft wird sicherlich warm werden, aber mit einem großen Nachteil: Die Konvektion ist sehr gering, der kleinen Aufbauhöhe wegen. Da die Leisten aber nun wenig Leistung abgeben, braucht es zum Warmwerden sehr lange. In der Nutzung eines Kinderzimmers im Hause haben sie sich nicht bewährt. Wenn die Teile nicht durchlaufen, ist es früh in dem Raum, wo Kind schläft, kalt - und wenn ich nicht wenigstens 1h, bevor Kind aus der Schule kommt, aufdrehe, desgleichen. Der konventionelle Radiator vorher hat den 10m²-Raum in 5 Minuten aufgeheizt.

Da Ihr eh alles anders macht als der Rest der Welt, warum keine Wandheizung an den Schrägen: Heraklit, Heizleitung, Lehmputz. Das ganze funktioniert mit Niedertemperatur. Und Ihr habt keine Luft- sondern eine Strahlungsheizung.


Grüße

Thomas
 
Erklärung zum Kommentar von T. W. Böhme zu meinem Zitat:

"Mit Phrasen...kann man nicht bauen: "Stillstand ist Rückschritt!" klingt eher nach Orwell als nach einer irgendwie verwertbaren Erkenntnis. Und ein allgemein getragener Konsens, was denn nun "Fortschritt", zum Beispiel am Bau, sein könnte, existiert nicht."

>>> Der einzig sinnvolle und nachvollziehbare Fortschritt während der Lebenszeit eines menschlichen Individuums besteht in der fortwährenden neuronalen Vernetzung seines Gehirn durch immerwährende Zufuhr von neuen Informationen und deren Verknüpfung mit dem schon Vorhandenen. Einzig dadurch ist es möglich, die Leistungsfähigkeit der Denkmaschine Gehirn bis ins hohe Alter zu erhalten und zu steigern.

Verharren auf einem bestimmten Erkenntnisstand, Verweigerung der Auseinandersetzung mit neuen Eindrücken und Beibehalten des bisherigen Blickwinkels führt nachweislich zu einem Abbau von Gehirnzellen, die längere Zeit nicht mehr gebraucht werden. Letztendlich werden auch die Gehirnzellen für neue Eindrücke abgebaut, sodass nur noch Langzeiterinnerungen bleiben. Dieser Prozess ist nicht mehr rückgängig zu machen. Zu verhinder ist das nur durch die obne beschriebene Vorgehensweise.

Mit anderen Worten: Wer sich nicht auf Neues einläßt, kriegt Al(z)tersheimer.

Manche Menschen beschäftigen sich mit dem Bau(gewerbe), um Geld zu verdienen oder um sich eine Alterssicherung oder ein Statussymbol zuzulegen oder weil sie darin Spezialisten sind. Ich mach das nur, weil es Spaß macht - ich könnte auch was anders tun - was ich ja auch oft mache.

(Tja meine Herren, es kann doch nicht jeder nur das machen, was ihm Spaß macht! Dann gäbe es ja nur noch Bierbrauer und Nacktfotografen!)

Hoffentlich schmeißt mich jetzt keiner hier raus wegen mangelnder Ernsthaftigkeit am Fachwerkbau!

Ernshafte Grüße,

Johannes
 
Holzklötze und kein Ende...

Servus Gemeinde,

Dank Eurer regen Beiträge zum Holzziegelbau haben wir Diskutiert und was Neues beschlossen.

Aber zuerst mal eine kleine Rechnung mit den Daten von Herrn Böhme:

5cm Holzklotzdicke x 0.4% x 5% Holzfeuchtigkeitsänderung ergibt ergibt 1mm Dickenänderung. Der 1 cm dicke Mörtel besteht zu 50% aus elastischen, kreuz und quer und relativ locker eingelagerten Holzfasern (Sägespänen). Können die das nicht abpuffern?

Soweit meine theoretischen Überlegungen. Hat damit jemand schon mal praktische Erfahrungen gesammelt? Wenn nicht, dann muss ich das wohl mal machen.

Nun wir haben natürlich auch die Ausführungen zur Witterungsempfindlichkeit und zur Nässe-Eintragung zur Kenntniss genommen. Da habt ihr Recht. Andererseits wollen unsere Massivholzjunkies die schönen Klötze sehen, und zwar von innen. Nun, das wird eine Herausforderung. Wie kriegt man das von außen dicht?

Was soll drauf auf die Klötze?

1. Welcher Putzträger?
2. Welcher Putz? vielleicht was mit Tierhaaren?
3. Falls der Putz hält, dann hat man immer noch die Arbeits-Fuge zwischen Balken und Putz/Gefache.

Obwohl ich schon den Aufschrei höre, der jetzt durch das Forum gehen wird: Als ehemaliger Automechaniker habe ich immer schön alles mit Acrylmasse abgedichtet. Wie wärs mit einem feinen Dichtnähtchen am Balken entlang zu den Klötzen hin? Bevor der Putz drauf kommt, versteht sich. Der Balken und auch das Gefache können ja nach beiden Seite die Feuchtigkeit abgeben und der diffussionoffene Putz auch.

Bin mal gespannt, was kommt.

Johannes
 
Hallo Johannes

An den dem Wetter abgewandten Seiten des Hauses solltet Ihr vieleicht durchaus an Eurem Plan festhalten.
Ihr wollt doch wissen, obs funktioniert!

An der Wetterseite empfehle ich eine Holzweichfaserplatte, min. 6cm mit DoppelNut + Feder.
Damit habt Ihr eine winddichte Außendämmung um das Fachwerk und die Gefache innen sichtbar zu lassen.
Darauf eine Querlattung und Boden/Deckelschalung, Douglasie bevorzugt. Damit habt Ihr guten Schutz vor Bewitterung.

Und mit Holz könnt Ihr ja ganz gut umgehen, wie man sieht.

Zu "Dauerelastischem Fugenmaterial" sage ich jetzt mal nix.

Mit handwerklichen Grüßen

ollerich
 
Thema: Ein Fachwerk-Experimentalhaus

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